Fanfic: B/V - Die wahre Geschichte
Chapter: B/V - Die wahre Geschichte
Inu to Neko
Seufzend sah Bulma dem Flugauto ihrer Eltern nach. Die beiden fuhren zu einem Wissenschaftskongress, den Mr. Briefs durch die Vorführung seiner neuesten Erfindung eröffnen sollte. Bulma wäre zu gern mitgefahren, aber sie konnten Vegeta ja schlecht zwei Wochen allein lassen. Zuletzt hätte er noch das Haus in Schutt und Asche gelegt, weil der GR defekt war und er sich langweilte. Nein, das Risiko war definitiv zu groß.
Was nicht ging, das ging eben nicht. Nächstes Mal würde sie bestimmt mitfahren.
Bulma machte auf dem Absatz kehrt und ging wieder ins Haus.
7:30 Uhr. Vegeta würde gleich seine 1. Trainingseinheit beendet haben und frühstücken wollen. Da Bulma keine Lust hatte, sich lautstarke Proteste seinerseits anzutun, beeilte sie sich noch etwas mehr als sonst. Nicht schnell genug, wie sich sogleich herausstellen sollte.
Schon als Vegeta im Türbogen zur Küche stand, zogen sich seine Brauen, die aufgrund der hervorragenden Trainingserfolge bislang ziemlich ungefährlich waren, zusammen und eine steile Falte erschien auf seiner Stirn.
"Wo ist mein Frühstück?", kam es harsch von ihm.
"Gleich ... Warte", Bulma sah nicht auf (wer sollte es auch anderes sein als Vegeta?), sondern wendete geschickt die Omelettes, während sie das Weißbrot in den Toaster schob.
"Warten?", grollte Vegeta, wobei er zwei schnelle Schritte in Bulmas Richtung machte, "Du hast wohl noch immer keine Ahnung, mit wem du sprichst, Kisama ?!"
"Verdammt noch mal! Wie soll ich dir dein dämliches Frühstück machen und mich gleichzeitig mit dir streiten? Wenn du still sein würdest und dich nicht andauernd über absolut alles und jedes beschweren müsstest, wäre ich längst fertig! Und wenn du jetzt ..."
Vegeta, der bislang mit offenem Mund baff dagestanden war, fand seine Sprache wieder und hackte ihren Satz ab. "Ich an deiner Stelle würde mich nicht mit mir anlegen! Du weißt nicht, auf was du dich da einlässt. Und jetzt hör auf zu labern, sondern sieh zu, dass du fertig wirst."
Bulma biss sich die Unterlippe blutig und versuchte so gut es ging, ihre Wut zu unterdrücken.
Vielleicht sollte sie sich so einen Sandsack besorgen. Da könnte sie all ihre Aggressionen herrlich abbauen. Am besten eine Sonderanfertigung, in der Form eines gewissen Saiyajinprinzen ...
Zähneknirschend stellte Bulma die zwei Teller am Frühstückstisch ab. Geräuschvoll nahm das Porzellan den Kontakt mit dem Holz auf. [Erinnert an Bulma und Vegeta, geräuschvolle Kontaktaufnahme]
Bulma wandte sich zum Gehen. Keine Sekunde länger wollte sie in Vegetas Nähe sein, da packte er sie am Handgelenk und hielt sie fest.
"War doch nicht so schlimm, oder?", fragte er.
*Ich kratze ihm einfach dieses einfältige Grinsen aus dem Gesicht. Dann werden wir seh`n ob es nicht so schlimm war!*, dachte sie im Stillen und presste die Lippen fest aufeinander.
"Was ist? Hat es dir die Sprache verschlagen? Oder hast du etwa Angst vor mir?", wollte er gehässig wissen.
Da platzte Bulma der Kragen. "Vor jemandem wie dir, muss ich mich bei Gott nicht fürchten. Dafür bin ich ..."
Weiter kam sie nicht. Vegeta war aufgestanden, packte sie an den Oberarmen und drückte sie gegen die Wand.
"Vor jemandem wie mir?", fragte er betont leise, "Wie bin ich denn?"
Bulma kam sich so hilflos vor.
Wie sollte sie da wieder raus kommen?
Ihn mit (sanfter) Gewalt wegschieben? Wohl kaum.
Sich bei ihm für die Worte, die sie todernst gemeint hatte, entschuldigen? Niemals!
Ihn lieb und nett bitten? Kam auch nicht in Frage.
Ohne großartig nachzudenken, setzte sie das einzige Mittel ein, das ihn soweit überraschen würde, dass sie ihn überrumpeln und sich aus ihrer misslichen Lage befreien
konnte.
Kurz und hart presste Bulma ihre Lippen auf Vegetas Mund.
Entsetzt wich er einen Schritt zurück und wischte sich angewidert mit dem Handrücken über seine Lippen, um ihren Geschmack loszuwerden.
Bulma nutzte die Gunst des Augenblicks, lächelte kurz in Vegetas Richtung und verließ dann fluchtartig die Küche.
öõöõö
Bulma begann schon um 10:00 Uhr das Mittagessen vorzubereiten. Ihren anfänglichen Plan, sich in der Werkstatt zu verschanzen und Vegeta einfach verhungern zu lassen, hatte sie demnach aufgegeben. Vor allem deshalb, weil sie selbst nicht auf ein Mittagessen verzichten wollte.
Sie wusste nicht, wie er auf ihre Attacke unterhalb der Gürtellinie weiter reagieren würde. Bei ihm konnte man ja nie wissen. Besser war es wohl, ihm jetzt etwas aus dem Weg zu gehen, weil sie ihre Zunge doch so schwer im Zaum halten konnte ... Ihrer Gesundheit zuliebe.
Geschafft! Das Essen war fertig. Von Vegeta keine Spur.
Bulma verließ die Küche, warf einen kurzen Blick in den Garten. Nein, kein Vegeta in Sicht. Dann war er wohl noch im GR der Raumkapsel.
Gut. Dann konnte sie weiter am hausinternen GR arbeiten.
Sich die vom Kochen leicht ermüdeten Arme reibend, schritt sie den Gang entlang. Plötzlich prallte sie gegen etwas und stolperte ein paar Schritte zurück, ehe sie sich an der Wand abfangen konnte.
"Hast du keine Augen im Kopf?", herrschte Vegeta sie an.
Er war gerade aus dem Badezimmer gekommen und hatte Bulma ebenso wenig gehört, wie sie ihn.
Bulma, der der Schrecken in den Knochen gesessen hatte, sammelte sich rasch wieder und holte zum Gegenschlag aus.
"Ich? Du warst es doch, der ohne jede Vorwarnung aus dem Bad geschossen kam. Pass gefälligst etwas auf! Außerdem", sie straffte die Schultern, trat dicht vor ihn hin und tippte mit dem Zeigefinger auf seine Brust, "ist unserem heißgeliebten Prinzen ohnehin nichts passiert. Wozu also die ganze Aufregung?"
Mit grimmigem Gesichtsausdruck umfasste Vegeta Bulmas Finger und mit der anderen ergriff er ihre Schulter. Sekundenbruchteile später sah sich Bulma erneut an die Wand gedrängt.
"Pass bloß auf, was du sagst", flüsterte Vegeta, wobei seine Stimme bedrohlicher klang als am Morgen oder je zuvor. Sein Gesicht näherte sich dem ihren soweit es möglich war, ohne dass sich ihre Nasenspitzen berührten.
"Was hast du jetzt vor?", fragte Bulma und hielt den Atem an, "Willst du mich etwa ... küssen? Ich schlottere vor Angst!"
"Keine Sorge. Ich wende keine solchen billigen, primitiven Mittel an."
Sein düsterer Blick bohrte sich in ihre Augen.
Bulma zog einen Mundwinkel nach oben und flötete: "Oh! Hat unser großer, starker, toller Vegeta etwa Angst? Angst vor mir und einem harmlosen Kuss?"
Ungeniert provozierte sie ihn weiter.
"Du solltest lieber Angst vor mir haben", stieß er hervor und ließ Bulma ruckartig los.
Sie sah ihm noch einen Augenblick nach, dann verließ er den Gang und verschwand in der Küche.
Frustriert stellte Bulma fest, dass sie sich nicht mehr daran erinnern konnte, wie sich Vegetas Lippen auf ihren angefühlt hatten, am Morgen. Was daran frustrierend war? Dass sie ihn aus der Reserve locken wollte. Dass sie auf den Geschmack gekommen war. Und dass sie zu gern ihre Erinnerung auffrischen wollte.
Wütend (auf sich selbst, weil sie mit dem Küssen angefangen hatte, auf Vegeta, der ihr einen erneuten Kuss verweigert hatte, auf ihre Eltern, die sie alleine gelassen hatten und auf Vegeta, der ... egal) stieß sie sich von der Wand ab.
Die Arbeit rief und würde sich nicht von allein erledigen.
öõöõö
Die nächsten Tage stellten eine Herausforderung nach der anderen an die Strapazierfähigkeit von Bulmas bereits angegriffenen Nerven und an ihre Selbstbeherrschung. Vegeta jedenfalls hielt sich nicht zurück, bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu beweisen, dass er erst den Mund aufmachte, ohne zuvor nachgedacht zu haben.
Bei einem dieser hitzigen Wortgefechte, kam es ...
"Kannst du dich nicht nur ein klitzekleines Bisschen in Geduld üben?", fauchte Bulma und klopfte den Staub von ihrem etwas zu groß geratenem geborgten Overall, "Immerhin wird das hier ja dein GR! Also stör` mich gefälligst nicht ununterbrochen. Du wirst schon nicht verhungern, wenn das Mittagessen einmal etwas später ist, oder?!"
"Du scheinst nicht ganz zu begreifen! Es geht ums Prinzip, kapiert? Und jetzt beweg deinen Hintern Richtung Küche, bevor ich ernsthaft wütend werde! Das willst du doch nicht, oder Kisama?"
Vegeta sah nicht so aus, als ob er mit sich reden ließe. Obwohl, das tat er ohnehin nie.
Stumm fluchend erhob sich Bulma, nachdem sie die Abdeckung der Verbindungsleitungen provisorisch angelehnt hatte. Sie wollte Vegeta ja nicht noch weiter reizen. Da sie einen doch etwas zu großen Overall anhatte (ihre waren alle in der Wäsche - sie hatte wirklich viel zu tun und keine Zeit zum Waschen - und die ihres Vaters waren doch etwas zu klein), reichten die Hosenbeine bis an den Boden. Bulma hatte sie zwar hinaufgekrempelt, aber allem Anschein nach, hatte das dem linken Hosenbein nichts ausgemacht. Da Bulma nicht ausrutschen wollte, winkelte sie ihr Bein ab um den Overall wieder hinaufzuziehen. Irgendwie ging sie wohl zu schwungvoll an ihre Aufgabe heran, auf jeden Fall verlor sie das Gleichgewicht und streckte haltsuchend die Hand nach der Wand aus. Einer Wand, die erschreckend warm und weich war und eigenartigerweise auch ein Eigenleben zu führen schien.
Vegeta packte ihre Hand und stieß sie zurück. Beinahe wäre Bulma nun wirklich hingefallen.
Als sie sich wieder gefangen hatte, fuhr sie Vegeta an: "Was fällt dir ein? Du tust geradezu so, als wäre ich