Fanfic: Runaway Girl

Chapter: Runaway Girl

Runaway Girl





Eine braune Bierflasche flog knapp an ihrem Kopf vorbei und zersprang an der Wand hinter ihr. Das noch in der Flasche verbliebene Bier tröpfelte herab und bildete eine Pfütze zu ihren Füßen, in der einige Glassplitter lagen. „Und jetzt mach dich fort, dummes Gör!" Nachdem Joe sich von dem ersten Schrecken erholte hatte rannte sie schnell aus dem nach Dreck, Rauch und Alkohol stinkenden Raum. Sie eilte durch den Flur an dessen Wänden der Putz abblätterte und sich erste Anzeichen von Schimmel zeigten, öffnete die morsche Tür und lief hinaus auf die Straße.



Sie lies sich auf einer mit Graffiti besprühten, nassen Bank nieder und drückte ihre Zigarette auf dem Holzbalken neben sich aus - ohne viel nachzudenken ob das entstandene Brandloch je irgendwen stören würde. Jede Bewegung funktionierte automatisch und nun wurde ihr erstmals seit vielen Wochen bewusst, dass das Rauchen für sie schon zur Gewohnheit geworden war. Dabei war sie erst zwölf und hatte sich so sehr vorgenommen nie damit anzufangen. Seufzend lies sie ihren Blick über die kranken Bäume des städtischen Parks und ihr ebenso krankes Umfeld schweifen. Neben den biersaufenden Pennern drei Bänke weiter, fiel ihr eine junge Frau am Eingang einer Garage auf. Eigentlich hätte sie hübsch sein können, doch ihr schmutziges Gesicht, ihre verdreckte Kleidung und ihr leiderfüllter Blick, liessen sie nach Außen hin, nicht anders wirken als die Säufer. Sie war eindeutig untergewichtig und Joe konnte ihren Hunger geradezu spüren. Keiner kümmerte sich um sie - keine Freunde die halfen, keine Familie, an die sie sich wenden konnte. Mit ihren gelben Fingernägeln und Zähnen und ihrem fettigen, klebrigen Haar wirkte sie auf das Mädchen regelrecht abstoßend.

Doch als Joe an sich herunter sah, musste sie sich eingestehen, dass sie nicht sehr viel besser aussah. In zehn Jahren würde sie, genau wie diese Frau, am Straßenrand sitzen, mit ihren Problemen nicht fertig werden und sich in Alkohol flüchten.

Aus ihrer zerfetzten Jeanstasche zog sie ihr schwarzes Portmonee, öffnete es und nahm das Bild eines jungen, gutaussehenden Mannes in Anzug heraus. `Vater...`

Ihr Vater hatte sich vor acht Jahren von ihrer Mutter scheiden lassen und war mit einer anderen Frau nach Kanada gezogen. Sechs Jahre später war Joes Mutter gestorben und nun musste sie bei ihrem Onkel Jeff leben. Er war ein extremer Alkoholiker, war arbeitslos und schlug gerne und oft mit dem Gürtel zu, wovon blutige Striemen auf Joes Rücken zeugten. Wenn sie hier blieb, dann hatte sie keine Chance auf eine Zukunft, soviel war sicher. Schließlich erhob sie sich, und begann ein wenig durch die Stadt zu schlendern und sich in Schaufenstern Dinge anzusehen, die sie wohl nie besitzen würde. Vor einem Antiquitätengeschäft blieb sie stehen. Hier gab es wundervolle, alte Spieluhren, goldenen Schmuck und Jahrhunderte alte Bücher. In der Schaufensterscheibe sah sie ihr Spiegelbild - ein kleines, armes, schmutziges Mädchen mit rotbraunem halblangem Haar, einem Basekap und einem verschwommenen Blick ihrer graublauen Augen. Hinter sich sah sie eine Schar Straßenkinder vorbeilaufen, die scheinbar von Zuhause weggelaufen waren und ihr kam ein Gedanke.

`Wenn Vater wüsste, unter welchen Zuständen ich hier lebe, würde er mich sicher bei sich aufnehmen...` Joe ging weiter, zu einer Telefonzelle, steckte zehn Cent in den Automaten und versuchte dann krampfhaft sich an die Nummer ihres Vaters zu erinnern. Bald schon wurde ihr die Sinnlosigkeit dieses Vorhabens bewusst, da ihr Vater inzwischen natürlich eine andere Telefonnummer hatte, als früher. Aber wie sollte sie ihn dann informieren? Sie kannte ja weder seinen neuen Nachnamen, noch seine Adresse. Wahrscheinlich war diese ganze Idee sowieso unsinnig gewesen. Der triste Alltag würde bleiben, ändern würde sie nie etwas, dessen war sie sich sicher. Aber hier bleiben war so... So sinnlos und feige...

Als sie sich schließlich auf den Rückweg nach hause machte, und die junge Frau noch immer vor der Garage sitzen sah jedoch, fasste sie einen Entschluss - einen Entschluss, der ihr Leben für immer verändern sollte...









So... Das iss nu meine neue FF und ich hoffe sie gefällt euch genauso wie meine anderen ;-)

Sorry das ich jetzt ne Weile weg war, hatte Schulstress und war am Wochenende auch verreist.

Würde mich über nette Kommis freuen ^^

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