Fanfic: Doppelleben - Kapitel 13 - Teil 2
Chapter: Doppelleben - Kapitel 13 - Teil 2
?Doppelleben? - eine Ranma ½ Fanfiction
von WASABAH!!!
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Legaler Hinweis oder Disclaimer:
Ranma ½ und alle damit verbundenen Charaktere und Geschehnisse sind
Eigentum von Rumiko Takahashi, Shogagukan, Viz und Ehapa. Ich habe keinerlei
Rechte daran und werde diese Fanfiction nicht aus finanziellem Zweck schreiben.
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Vier Stunden früher und einige Kilometer weg von dem Geschehenen lag Benjamin friedlich schlummernd in seinem Futon. Er träumte, und zwar seinen schönsten Traum seit langem. Nabiki beugte sich über ihn und lächelte ihn leicht an. Sie hauchte liebevoll seinen Namen, wobei ihre feuchten Lippen immer näher kamen. ?Benjamin?? Sie wiederholte seinen Namen immer und immer wieder und wurde dabei stetig lauter.
Plötzlich verschwamm alles vor Benjamins Augen, doch Sekunden später sah er Nabikis Gesicht wieder vor sich. Doch ihr Gesichtsausdruck war alles andere als liebevoll. ?Na endlich, wurde auch Zeit! Jetzt steh endlich auf!?
Verwirrt starrte Benjamin sie an. ?Was guckst du denn so blöd? Nun mach schon!? Langsam dämmerte es ihm. Die Realität sickerte langsam und unaufhaltsam wie Gift in sein Gehirn. Er ließ seinen angespannten Körper wieder in die Kissen zurücksinken und seufzte auf. Er spannte sich aber sofort wieder an, als Nabiki ihren Kopf erneut zur Tür hereinsteckte. ?Mensch du Schlafmütze! Es gibt gleich Essen! Wenn du dich nicht beeilst, bekommst du nichts mehr ab!?
Damit schlug sie die Tür hinter sich zu. Benjamin wühlte sich erneut seufzend aus seinem Futon heraus, schnappte sich ein paar frische Sachen und machte sich torkelnd in Richtung Badezimmer auf.
Als er kurze Zeit später die Treppe hinunterging und das Wohnzimmer betrat, fühlte er sich schon wesentlich frischer. Eine kalte Dusche am Morgen konnte Wunder bewirken.
Während dem Essen würdigte Nabiki ihren neuen Mitbewohner keines Blickes. Es herrschte eisernes Schweigen, nur die Essstäbchen unterbrachen die Stille mit ihrem leisen Klicken.
Als Benjamin einige Zeit später aus dem Badezimmer trat, wo er gerade Zähne geputzt hatte, erwartete Nabiki ihn bereits. Sie wippte ungeduldig auf den Zehen. Kaum erblickte sie Benjamin, packte sie ihn am Arm und zog ihn mit sich in ihr Zimmer. ?Damit deckst du den Boden und die Möbel ab.? Sie zeigte auf einen Stapel alter Zeitungen und eine große Rolle Klebeband. ?Die musst du dann natürlich entsprechend von der Wand wegziehen. Und dort?, deutete sie auf einen großen Farbeimer mit sanft gelber Farbe, ?ist die Farbe!?
Damit warf sie sich auf ihr Bett, zeigte Benjamin die kalte Schulter und vertiefte sich in einen Manga. Benjamin machte sich mit äußerstem Unmut und ein wenig verwirrt an die Arbeit. Schlechter hätte der Start in den Tag nun wirklich nicht sein können. Warum bloß war Nabiki mit einem Mal so unfreundlich zu ihm? Benjamin begann, die Kommode mit Zeitungspapier und Klebeband abzudecken, die er in die Mitte des Zimmers gezogen hatte.
?Nun gut.?, dachte er sich. ?Der Tag hätte schlechter beginnen können. Zum Beispiel durch ein nasses Erwachen im Gartenteich, wenn Genma plötzlich auf die Idee kommen sollte, mich zu trainieren. Aber Nabiki hätte mich wenigstens freundlich wecken oder sich mit mir unterhalten können. Oder mir helfen, oder mir ??
Ein entrücktes Lächeln beschrieb seine Gedanken besser als tausend Worte. Doch Nabikis wütende Stimme riss ihn unliebsam aus seinen Träumen. ?Was zur Hölle machst du da?!?
Benjamin blinzelte und entdeckte dann entsetzt, dass er das Bücherregal, die Kommode und den Schreibtisch quer durch das Zimmer durch Klebeband verbunden hatte, und das nicht nur einmal. Benjamin versuchte eine Erklärung abzulegen, doch er war so aufgeregt, dass nur ein verwirrtes Stottern aus seinem Mund kam.
Nabiki sprang auf und rief wütend erregt: ?Muss man dir denn andauernd auf die Finger schauen!? Kannst du nicht mal was alleine machen??
Benjamin wollte gerade lautstark protestieren, als Nabiki fauchend nach dem nächsten Klebestreifen griff und durchreißen wollte. Doch seine Worte blieben ihm im Halse stecken, als das Klebeband an Nabikis Hand kleben blieb und sich durch ihr wildes Fuchteln immer mehr verhedderte. Mit zusammengebissenen Zähnen versuchte sie ihre Hand zu befreien, geriet dabei aber mit einem Fuß an einen knapp über den Boden verlaufenden Klebestreifen und verhedderte sich auch dort. Während Benjamin sich noch wunderte, wo er überall Klebeband gespannt hatte, geriet Nabiki immer tiefer ins Schlamassel.
Völlig hilflos musste er mit ansehen, wie sie immer mehr einer Klebebandmumie glich und schließlich mit einem kleinen Entsetzensschrei zu Boden stürzte. Erschrocken eilte Benjamin ihr zu Hilfe, übersah in seinem Übereifer jedoch ein weiteres tief gespanntes Klebeband. Er blieb daran hängen. Es blieb ihm kaum noch Zeit, sich zu wundern, wie robust dieses Klebeband war, als ihm schon das Bücherregal entgegenkippte.
Er konnte es gerade noch rechtzeitig auffangen und verhinderte so, dass Bücherregal und Kopf zu Bruch gingen. Nabiki hatte sich derweil halbwegs befreit und rappelte sich mit Tränen in den Augen auf. Das war einfach zu viel der Demütigung. ?Du verdammter Idiot!?, schrie sie und rannte schluchzend aus dem Zimmer.
?Aber??, versuchte Benjamin sich zu verteidigen und warf theatralisch die Arme in die Luft ? und wusste im selben Augenblick, dass das fatal gewesen war. Ein lautes Krachen und ein stechender Schmerz am Hinterkopf bestätigten ihn, bevor er bewusstlos mit dem Regal über sich zu Boden ging.
Lars hatte sich keinen Zentimeter vom Fleck bewegt. Er zitterte wie Espenlaub und starrte verwirrt und ungläubig auf seine Hände. ?Was?was war das??, keuchte Alexandra und wusste selber nicht, ob sie nun das wunderbare Gefühl, welches sie gerade durchlebt hatte, oder das Licht meinte.
?Ich weiß?es nicht.?, flüsterte Lars. Dann begann er langsam, sich umzusehen. Seine Augen weiteten sich ein wenig, als er die zerschmetterten Ritter vor den Wänden erblickte. ?War?ich das??, fragte er zögernd. Alexandra, die inzwischen aufgestanden war und noch recht unsicher auf ihren Beinen stand, nickte nur. Plötzlich huschte ein Bild durch ihre Gedanken. Sie wusste nicht, ob es nur ihre Einbildung gewesen war, aber genau zu dem Zeitpunkt, in dem die Lichthalbkugel sich blitzartig in alle Richtungen ausgebreitet hatte, meinte sie, gesehen zu haben, wie Lars riesige, weit ausgebreitete weiße Flügel gehabt hatte.
Sie schüttelte ihren Kopf, wie um die Gedanken daran zu verdrängen. ?Alles in Ordnung??, fragte Lars mit einem besorgten Unterton in der Stimme. ?Ja?, sagte Alexandra mit heiserer Stimme. Sie klärte ihren Hals und antwortete wie um sich selbst zu bestätigen noch einmal deutlich mit einem weiteren ?Ja!?.
?Gut. Dann?dann lass uns gehen.? Alexandra nickte. Plötzlich wollte sie nur noch weg von diesem düsteren Ort. Lars schien es genauso zu gehen. Er sammelte die beiden Ninjaboules auf, ließ ihre Klingen verschwinden und verstaute sie in den dafür vorgesehenen Trageschlaufen. Dann hob er den Rucksack auf und schulterte ihn.
?Du hast die Schriftrolle??, blickte er seine Schwester fragend an. Alexandra nickte und zog sie aus ihrer Tasche hervor. Daraufhin brach Lars eine Fackel aus ihrer Halterung und ergriff mit der freien Hand die Alexandras. Sie gingen nacheinander durch den Zugang zu der Halle, ließen ihre Hände aber nicht los.
Die beiden Geschwister waren gerade erst einige Meter durch die Finsternis in Richtung Ausgang gegangen, als hinter ihnen ein ohrenbetäubendes Rumpeln ertönte.
Verdutzt und wie auf Befehl drehten sich beide gleichzeitig um. Völlig versteinert sahen sie die riesige Steinkugel auf sich zu rollen. Sie rissen ihre Köpfe herum und guckten sich mit entsetztem Gesichtsausdruck an. Dann drehten sie sich um und sprinteten los. Die Flamme der Fackel fauchte gefährlich im Wind und drohte jeden Augenblick zu erlischen. Doch das interessierte Lars im Moment nicht, denn die Steinkugel gewann hörbar an Fahrt.
Sie sprinteten immer noch Hand in Hand um ihr Leben, während die Kugel mit ohrenbetäubendem Getöse immer näher kam. Langsam fingen Lars Lunge und Beine an zu brennen. Er wusste, dass es Alexandra ähnlich ergehen musste, da sie wesentlich weniger trainiert war als er. Trotzdem ging sie sein Tempo weiter mit.
Plötzlich sah Lars vor ihnen einen hellen Punkt, der schnell größer wurde. Der Ausgang war nah! Er warf einen raschen Blick über die Schulter und bemerkte entsetzt, dass es ein Kampf um Millimeter werden würde.
Mittlerweile rumpelte die Kugel nämlich nur gut einen Meter hinter ihnen über den unebenen, felsigen Boden. Mit zusammengebissenen Zähnen legte Lars noch einmal einen Endspurt hin. Er hatte keine Zeit, darüber zu staunen, dass Alexandra immer noch mithalten konnte, wenn auch mehr schlecht als recht.
Das Pochen in Lars Kopf wurde immer lauter, so dass es bald fast den Lärm der Steinkugel übertönte. Der Ausgang kam immer näher, es waren nur noch wenige Meter. Plötzlich hatte Lars das Gefühl, als hätte ihn etwas an der Schulter gestreift. Er warf einen Blick nach hinten. Sein Herz wäre beinahe stehen geblieben, denn die Kugel rollte praktisch direkt hinter ihnen.
Dieser Anblick trieb seine Beine noch ein letztes Mal an. Alexandra, die ebenfalls noch einmal nach hinten geblickt hatte, erging es genauso. ?Noch zehn Meter!?, schätzte Lars im Kopf. Wieder streifte etwas an seiner Schulter. ?Fünf Meter!? Erneut berührte ihn die Kugel, dieses Mal aber schon wesentlich stärker. ?Zwei! Eins! Ssssppprrrinnnnggg!!!!?, brüllte Lars mit letzter Kraft, griff Alexandra um die Hüfte und sprang gleichzeitig mit ihr schräg zur linken Seite ab und