Fanfic: Elysium

Chapter: Erinnere Dich

An Ifrit und Sojachan und süße-Akane14 (sorry!!!! bald, ja? ^^) und belezza und MaryJane, weil ich sie ganz dolle lieb hab` und sie auch ganz süß kommentiert haben. :) *knuddel*
Winkz an alle anderen ehemals so aktiven Community-Mitglieder... falls sie sich noch mal hierher verirren sollten. *traurigguck*

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She fills my heart
With very special things
With Angels voice
With wild imaginings
</center>

<center>***</center>

Im Morgengrauen legte sich der Regen. Die ganze Nacht über hatte der Wind wild und unbändig das kühle Wasser vom Himmel bis hin zu ihnen in die Höhle gepeitscht. Wann immer sich ein paar Tropfen in ihre Richtung verirrten, schloss Ranma seine Arme enger um Akane, um sie vor der ihr gefährlichen Nässe zu schützen; wenn es auch nur noch ein Nieselregen im Sturmgetöse war. Ihr Schlaf war unruhig und doch schlief sie fest. Geradezu unerschütterlich wirkte ihre Ruhepause, da selbst die stärksten und lautesten Windböen es nicht schafften, sie wach zu rütteln. Dennoch vernahm er immer wieder ein leises Winseln aus ihrem Mund, hörte die zu undeutlich ausgesprochenen Worte, die sie im Traum mit so viel Schmerz in ihrer Stimme erklingen ließ.

Als die ersten Sonnenstrahlen an sein Gesicht drangen, löste er seine Umarmung und legte ihren Oberkörper vorsichtig auf seinen Rucksack, damit sie noch etwas weiter ruhen konnte. Rückwärts krabbelte er einige Meter von ihr weg. Wie zu einer Salzsäule erstarrt, schaute er auf sie und richtete sich dann geistesabwesend auf, um den Staub von seinen Kleidern abzuklopfen.

Mit einem lauten Gähnen begrüßte er den neuen Tag als er müde seine Glieder streckte. Die ganze Nacht über hatte er nicht geschlafen. Ihn hielt das Gefühl wach, über Akane wachen zu müssen, obgleich er gleichzeitig sehr schläfrig wurde. Nicht durch die Tageszeit, sondern, weil die Wärme, welche durch die Nähe ihrer beiden Körper entstanden war, ihn erholsam zudeckte und seinen Sinnen sanft das verführerische Angebot zuflüsterte, sich selbst ein wenig von den Strapazen des Tages auszuruhen. Doch sein Wille, die ihm selbst zugeteilte Aufgabe zu erfüllen, war letztlich stärker.

Der Sturm der vergangenen Nacht hatte seine Spuren hinterlassen. So legte sich ein kühler Mantel über die felsige Berglandschaft. Blinzelnd schaute Ranma vom Eingang der Höhle aus gegen die Sonne. Irgendetwas war anders an diesem Morgen. Etwas hatte sich verändert. Alles, was er wusste, war, dass er sich aus irgendeinem unerfindlichen Grund für gewöhnlich anders fühlte, wenn er morgens aufstand. Nachdenklich warf er einen Blick über die Schulter hinüber zu Akane. Noch immer schlief sie. Das Feuer war längst verglüht, doch um sie warm zu halten, hatte er sie mit ihrer mittlerweile getrockneten Jacke zugedeckt, ehe er die Höhle verließ. Es schien ihr gut zu gehen; den Umständen entsprechend. Schulterzuckend drehte er sich wieder um und entfernte sich munter von der Höhle. Voller Elan hopste er von einem Bein aufs andere, sprang von einigen erhöhten Felsen auf sichere Äste. In sich spürte er ein starkes Brodeln, dass er endlich befreien wollte. Er spürte Energie, die jede seiner Muskelfasern in schnellen, kraftvollen Bewegungen ungeduldig zu verbrennen verlangte. Diese Energie erfüllte seinen ganzen Körper und trug ihn schwungvoll und galant hinfort. Immer schneller trieb ihn sein spontaner, zielloser Ausflug, immer höher. Solange bis er schließlich auf dem höchsten Punkt des felsigen Berges, der ihnen auch mit seiner kleinen Höhle Unterschlupf für die Nacht geboten hatte, angekommen war und von dort aus sich der Sonne näher fühlte, denn je zuvor. Es war kein sonderlich hoher Berg und dennoch versetze ihn das Erklimmen eines jenen in ungeahnte Euphorie. Die Aussicht von dort oben war einfach sagenhaft. Leuchtende Baumkronen unter der lauen Morgensonne lagen in einem kleinen Tal, das umringt von einem schmalen Fluss war. Sein ruhiges Plätschern drang bis zu ihm hinauf. Demzufolge schien die Strömung aus irgendeinem Grund recht stark gewesen zu sein. Ranma gefiel dieser Gedanke: Ein schmales Gewässer, das in unberührter Natur in geschmeidigen Kurven ruhig für sich und doch wild und ungebändigt vor sich hin fließt. Ein weiteres Mal zerbrach er sich ohne das Mitwissen anderer den Kopf über die verrücktesten Dinge: Wenn er ein lebloses Objekt der Natur wäre, dann am liebsten dieser Fluss. "So viel Leben in etwas doch eigentlich Leblosem", dachte er sich mit kindlicher Aufregung. Lächelnd füllte er seine Lungen mit der frischen, dünnen Luft und atmete diese dann wieder mit einem lauten Seufzer aus. Bunte Schmetterlinge eines unbekannten Ursprungs tummelten sich in seinem Bauch und trafen in hektischen Bewegungen immer wieder aufeinander. Leise auflachend fasste Ranma mit einer Hand an seinen Bauch und versuchte auf diesem Wege, das viel zu aufdringliche Kitzeln ein klein wenig zu unterdrücken. Dann jedoch machte er sich für einen kurzen Augenblick Gedanken. In der Tat war es ein klein wenig seltsam, wie seine Stimmung ständig von einem Extremum zum nächsten wechselte. Ganz besonders in letzter Zeit. War er letzte Nacht noch in heller Sorge über Akanes gesundheitlichen Zustand, bloß weil sie ein paar Wasserspritzerchen abbekommen hatte, so... ging es ihm jetzt gut. Einfach nur gut. Ein schlichtes Wort, das meistens jedoch viel zu stark unterbewertet wird. Gut. Vielleicht war alles sogar `perfekt`, doch mit diesem Wort pflegte er stets sehr sparsam umzugehen. War da doch schließlich noch immer die Kleinigkeit zu beachten, dass er die Ursache für seine prächtige Laune nicht kannte. Zwar war er nie ein großer Philosoph oder Wissenschaftler gewesen, der alles und jedem auf den Grund gehen möchte, aber diese durch und durch positive Energie war tatsächlich beinahe schon angsteinflößend, so sehr belebte sie ihn aus heiterem Himmel.

Mit einem Kopfschütteln wimmelte er alle nervenden Gedanken von sich ab. Ein Lächeln platzierte sich wieder auf seinem Gesicht und mit einem solchen betrachtete er mit erneut entfachter Begeisterung den herrlichen Ausblick.

Goldene Baumkronen, leuchtende rosa Wolken, ein sich schlängelnder wilder Fluss, der sich frei und unkontrolliert seinen Weg bahnt und Luft. Viel frische, klare, in seinen Atemwegen so wohltuende Luft. War es das, was die Menschen als `Eins mit sich selbst sein` bezeichneten? Die Augen öffnen und die zauberhafte Welt genüsslich einatmen oder auch sie schließen und sich von all den süßen Erinnerungen ein Lächeln auf die Lippen legen zu lassen? Für einige kurze Augenblicke wurde er von dem Wunsch ergriffen, für immer auf diesem Berggipfelchen stehen zu bleiben und mit dieser ungeheuren Naturkraft, mit dieser überwältigenden, kraftspendenden Freiheit zu verschmelzen und von ihrem Zauber hinfort getragen zu werden. Lächelnd schaute er gen Himmel und streckte seine Arme weit über seinen Kopf aus. Ob er es schaffen würde, eine Wolke zu berühren? Er würde sie zu sich herunterziehen, sich bequem auf ihr setzen und dann weit weit weg fliegen. Er würde den Wind in den Haaren spüren, den Wind in seinem Gesicht, er würde schneller fliegen als all die wilden, aufgeregten Schmetterlinge in seinem Bauch. Er würde Glück empfinden, tief und rein und ehrlich und dann etwas aus voller Kehle hinausschreien.

... etwas...

Genau wie etwas an diesem Tage plötzlich anders war.

<center>***</center>

...

~Du erinnerst dich.

Wer bist du?
~Das weißt du.
...
~Sie war umringt von Gänseblümchen, die sie heiter anstrahlten.
~Und inmitten dieses freudigen Naturtanzes weinte sie.
~Du wolltest, dass sie genau wie all die Blumen lacht.

Warum wollte ich das?
~Trotz ihrer Tränen empfandest du sie als die schönste Blume von allen.

Ich erinnere mich nicht.
~Du sahst ihr kurzes, strubbeliges Haar und wolltest ihr darüber streichen.
~Du wolltest sie in den Arm nehmen und sie von ihrem Zittern befreien.

Wer war sie?
~Ein Engel...


<center>***</center>

Mit leeren Augen schaute Ranma auf Akanes schlafenden Körper. Sie wirkte sehr ruhig und friedlich. Schier unvorstellbar, dass sie im Wachzustand ein wahrer Wildfang war. Sie sah schön aus als sie schlief. Er erkannte dies. Aber auf seinem Gesicht lag kein Lächeln bei dieser Feststellung. Etwas war merkwürdig. Etwas war anders...

"Hey Akane... Wach auf." Leise sprach er zu seiner Verlobten, nachdem er sich ihr mit sicheren Schritten genähert hatte und sich dann zu ihr hinunterbeugte.

*Du erinnerst dich*

Für einen Augenblick meinte er eine Stimme gehört zu haben und fuhr sich mit der Hand über die Augen. Was ist los bloß los mit mir? Seufzend schüttelte er seinen Kopf. Mit einem kräftigen Räuspern suchte er seine feste Stimme zurück zu holen und setze laut und bestimmt an: "Bist du taub? Steh endlich au--"

Leere.

Mitten in seinem Satz brach er ab. Irgendetwas bremste ihn. Er konnte nicht erfassen, wo es herkam und wie genau es sich in ihm Wirkung verschaffte. Ganz plötzlich rügte er sich innerlich für seinen scharfen Ton. Beinahe wütend schaute er an sich selbst hinunter und ließ dann wieder seinen Blick zu Akane schweifen. Was war das bloß für ein eigenartiger Schein, der sie mit einem Mal umgab? Es war kein sichtbarer Schein, wie etwa der einer Glühbirne. Viel mehr wirkte es so, als machte sich ihre Aura selbstständig. Es hätte jedoch keinesfalls ihr Ki sein können. Dafür war sie nicht trainiert genug.

"Akane..." flüsterte er in einem ihm selbst fremden Ton. Langsam öffnete sie ihre Augen und sah ihn unverwandt an. Fragen über Fragen standen ihm ins Gesicht geschrieben, doch er war zu gefesselt von dieser eigenartigen Magie, die ihn mit
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