Fanfic: Emotions 5 - Allein
Chapter: Emotions 5 - Allein
Kapitel 5: Allein
-----
Emotions, B+V - Teil 5 (Allein)
Bulma war allein. Sie war so schrecklich allein - schon immer gewesen, - aber
jetzt war es anders. Sie wusste, es hätte nicht so enden müssen. Sie wusste, sie
hätte mit ihm glücklich werden können und jetzt ... es war zu spät, die Zeit war
verspielt. Sie erinnerte sich noch genau an alles:
Es war an dem Tag nach der Nacht passiert, als sie glaubte, Vegeta und sie
hätten eine Zukunft. Zusammen. Ein neuer Feind, ein starker Feind war gekommen.
Vegeta hatte ihn gespürt. Er war so stark gewesen und Vegeta so ehrgeizig und
eitel. Er wollte doch der Stärkste sein - wenigstens nach Son Goku, - da konnte
er doch nicht zulassen, dass ihm irgendjemand den zweiten Platz streitig machte,
oder? Nein, das konnte er nicht. Er war fortgegangen - geflogen - und nie wieder
zurückgekehrt. Bulma war ihm hinterher. So schnell sie konnte flog sie mir ihrem
Flugzeug, aber sie konnte Vegeta nicht aufhalten. Er wollte stärker sein, er
wollte ihn besiegen, er dachte, er könnte es. Das war ein Irrtum. Bulma hatte
geweint, sie war zu ihm gelaufen, aber nicht sehr weit. Vegeta schaute sie an.
Er wollte nicht, dass sie ihm half, er wollte es alleine schaffen oder sterben
und er wollte sie nicht in Gefahr bringen. Er gab alles - für sie. Er wollte
nicht sterben, aber wenn er kämpfte starb er, das war jetzt klar, doch es war zu
spät. Er lag da, blickte stumm zu Bulma, sagte etwas mit seinen Augen. Man
konnte so viel in ihnen lesen, Angst, Erniedrigung, Qual und auch eine Bitte:
"Lauf". Kein Vorwurf, kein Flehen nach Hilfe, einfach nur: "Lauf, rette dich."
Sie verstand. Sie lief. Weinte und lief und versuchte die Schreie, die hinter
ihr langsam abklangen und verhallten bis sie zu einem einzigen dumpfen Klagelaut
geworden waren, den der Wind übertönte, zu überhören.
#####
Er lag da. Besiegt. Erniedrigt. Seine Augen zeigten noch immer den Ausdruck
stillen Entsetzens, als er Bulma sah. War da eine Spur von Vorwurf? Ja, sie sah
es ganz deutlich, er gab ihr die Schuld und hatte sie diese nicht auch? Hatte
sie nicht Schuld an alledem?
#####
Was war das gewesen? War das wirklich nur ein Traum gewesen? Aber es war doch so
real gewesen, so real ...
Bulma stand auf. Sie hatte lange genug geschlafen. Mittlerweile war sie zur
Capsule Corp. zurückgekehrt, aber ihre Eltern schienen nicht da zu sein. Sie war
nun schon seit zwölf Tagen zurück und noch immer quälten sie diese realistischen
Träume. Sie träumte von ... ihm. Der Tag verging, ohne, dass sie etwas
Nennenswertes gemacht hatte. Meistens saß sie in Vegetas Zimmer, sog den
verbliebenen Duft Vegetas ein oder sie fütterte und kraulte die Katzen,
währenddessen sie immer nur an Vegeta dachte. Der Tag ging vorbei und sie legte
sich abermals zum Schlafen hin.
#####
Sie sah ihn in einem Kampfring. Er kniete mit vor Erschöpfung gesenktem Kopf.
Plötzlich hob er ihn und sah sie an. Nein, er sah durch sie durch. Seine Augen
zeigten Angst, aber auch einen Schimmer von verzweifelter Hoffnung. Es schmerzte
sie, dass Vegeta sie nicht sehen konnte - oder wollte. Vegeta starrte noch lange
so durch sie hindurch, dann verblasste er und mit ihm das ganze Traumbild.
#####
Sie erwachte. Lebte wieder einen Tag vor sich hin und legte sich wieder
schlafen.
#####
Er lag wieder auf einem Kampfring. Gebrochen blickte er auf und sah abermals
durch sie hindurch. Nun waren seine Augen voller Schmerz und verzweifeltem Zorn.
"Vegeta!" In Vegetas Augen schimmerte es von schlagartigem Erkennen. Er blickte
sie an. Dann war wieder diese Leere und Schmerz in seinen Augen.
#####
Sie erwachte. Für einen Moment hatte sie Vegeta gespürt. Sie hatte gespürt, dass
er da gewesen war, doch jetzt war er weg und sie war wieder allein.
~~~~~
Immer und immer wieder erlebte er es. Er spürte die Verzweiflung, die
aufglimmende Hoffnung und ... den schmerzlichen Verlust. Immer und immer wieder
musste er es erleiden. Die Qualen, das Wissen, das Alleinsein und er konnte rein
gar nichts dagegen tun. Er sah sie an, seine Liebe, das Etwas, das von ihr Übrig
geblieben war und mit jedem Mal, wo sich ihr Tod wiederholte, erkannte er immer
weniger seine Bulma. Er saß da und sah sie an. Sie, die dort mit gesenktem Kopf
in dieser unmenschlichen Lage gefangen war - auf Ewig - und seine Augen füllten
sich jedes Mal mit stiller Hoffnung, wenn er um ihr Leben flehte und jedes Mal
kannte er schon vorher die Antwort. Er wusste, seine Liebe würde nie leben
dürfen und er würde nie sterben dürfen und so sah er sie an und hoffte, bangte,
bis die Antwort kam: "Gut, sie ist frei, aber du wirst leiden, leiden, wie du
noch nie gelitten hast!" und die Worte schallten wieder, immer wieder durch
seine Gedanken. Er blickte noch einmal dorthin, wo sie gewesen war und seine
Augen füllten sich mit Schmerz und Hass. "Vegeta!" Für kurze Zeit sah er sie,
doch bald schon erkannte er das Teuflische an dieser Hoffnung, und er erkannte
darin eine weitere neue Folter von dem Zauberer - und ihr Bild verblasste
wieder.
~~~~~
Sie lag noch im Bett, wieder hatte sie ein Traum heimgesucht, aber diesmal war
es anders gewesen. Er hatte sie gerufen, er vermisste sie. Er hatte nach ihr
gerufen und sie war gekommen. Im Traum hatten sie sich getroffen. Sie hatte
neben ihm gelegen. Sie hatte in seinem Arm gelegen, sicher, behütet und sie
hatte ihn gespürt. Wie konnte das, was so real schien nur ein Traum sein? Es war
realer als die Wirklichkeit gewesen, wie konnte also dies so reale unwirklich
sein? Sie hatte ihn gespürt, seine Haut an ihrer Haut, seine Haare in ihrem
Gesicht. Sie hatte den Rosenduft gerochen. Lange war sie nur da gelegen. Neben
ihm. Dann, als sie sich aufrichten wollte, merkte sie, dass sie es nicht konnte.
Etwas verhinderte es. Das Bild wurde unscharf und etwas riss sie ,aus dem
Traum`.
+++++
Fast hätte sie es geschafft. Fast wäre sie aufgewacht. Sie hatte schon die Augen
offen gehabt, hatte die Realität gesehen, hatte gesehen, dass sie neben dem
Saiyajin lag, doch als sie versuchte sich zu bewegen hatte Niki es bemerkt, er
hatte ihre Anwesenheit gespürt und sie mit aller Kraft zurück ins Reich der
Träume - in sein Reich - verbannt.
+++++
"Was? Was war das?", fragte Bulma sich immer wieder und sie suchte in ihren
Unterlagen nach einer Erklärung. Sie interessierte sich für Parapsychologie und
Mythologie und so konnte sie innerhalb eines Tages alles begreifen. Dr. Gero
musste es geschafft haben. Er hatte einen Weg gefunden den Geist von Niki samt
Körper in diese virtuelle Realität zu schleusen.
Im Buch stand folgendes:
"... die virtuelle Realität der Träume kann nur vom Geist des Menschen besucht
werden, nicht jedoch von dessen fleischlichem Körper. Ist jedoch der Geist
länger als 12 Stunden vom Körper getrennt, ist eine Wiedervereinigung nicht
möglich. Nach weiteren 12 Stunden stirbt der Geist des Menschen (dieser kann
ohne Körper nicht leben). Der Körper beginnt zu verwesen ..."
Dr. Gero musste aus Niki eine Art Cyborg gemacht haben, der dazu fähig ist,
seinen maschinellen Körper mit in den Traum zu nehmen.
*Wahrscheinlich ist der Cyborg-Körper mit einer Art Mechanismus ausgestattet,
der Niki dazu bemächtigt, Änderungen in dieser Traumwelt hervorzurufen und sogar
bei anderen Halluzinationen auslösen zu können. Das ist fantastisch! Meiner
Meinung nach ist es wissenschaftlich völlig unmöglich, aber ... Er hat es
anscheinend geschafft! Die Frage ist, wie man diesen Halluzinationen entkommen
kann.*, dachte sich Bulma.
#####
Vegeta sah sich um. Was war das gerade gewesen? Hatte er wirklich Bulma gehört,
oder waren das alles nur Hirngespinste? Sie hatte etwas von einer Traumwelt
gesagt! Vielleicht war das alles hier nur ein Trick, immerhin sah er jetzt schon
zum hundertsten Mal Bulma sterben. Er sah zu Niki hinüber, dieser beobachtete
ihn eingehend. Schnell schaute Vegeta wieder zu dem Fleck, wo Bulma gestanden
war. Wieder hörte er jemanden, anscheinend Bulma, sprechen: "... Halluzinationen
..." Vielleicht hatte er sich nicht geirrt! Vielleicht war das ja tatsächlich
Bulma! Er sah sich um, konnte Bulma aber nicht sehen. Etwas berührte ihn leicht
an der Schulter, aber als er sich herumdrehte, stand niemand hinter ihm.
+++++
Ich scheine schwächer zu werden. Warum? Die Grenzen zwischen der Halluzination
und der Wirklichkeit beginnen zu verschwimmen, das spüre ich deutlich, aber wie
kann ich das verhindern? Vegeta darf nicht aufwachen, er soll leiden!
+++++
Bulma schlief und träumte von dem herzförmigen Bett. Vegeta lag neben ihr. Sie
versuchte Vegeta zu wecken, konnte ihn an der Schulter berühren, doch dann wurde
sie wieder in den Traum gerissen ...
#####
und erwachte darin. "Fast hätte ich es geschafft. Er hat mich gespürt, das weiß
ich. Bald werde ich ihn aufwecken