Fanfic: Die Wahrheit8

Chapter: Die Wahrheit8

Die Wahrheit 4



Keuchend sackte Soun nach dem heftigen Hustenanfall wieder in sich zusammen. Schweiß rann ihm das Gesicht hinunter und seine langen schwarzen Haare klebten unangenehm an seiner Haut. Seine Augen waren tief eingesunken und wirkten glasig. Fast wie ein Totenschädel mit einer dünnen Papierhaut. Alles an Soun sah so leblos aus.

Sanft wischte Akane das Blut von Souns Mund. Seit Stunden spuckte er Blut. Aus seinem Schlaf war er erwacht. Seine ganzen Qualen musste er voll aushalten bei vollem Bewusstsein. Keine Chance für ihn sich in seine Träume zu flüchten.



„Akane? Bist du noch da?“, hustete Soun kraftlos. Ein hauch von Angst lag in seiner Stimme. Unbeholfen und schwach tastete er nach ihrer Hand. „Ja Vater ich bin ja“, sagte Akane sanft und wechselte abermals den Lappen auf Souns Stirn. Unter schmerzen zwang Soun sich zu einem Lächeln. „Es... Es ist bald so weit...“, sagte er.

Akane fühlte wie die Tränen in ihren Augen aufstiegen. „sag doch nicht so was. Du wirst wieder gesund und dann machen wir einen Ausflug auf den Rummel, hörst du?“, schniefte sie und wischte eine kleine Träne weg die sich verstohlen aus ihrem Auge geschlichen hatte. „Mach dir nichts vor Akane. Wir wissen doch beide das ich es nicht schaffen werde“, krächzte Soun.

Nun konnte Akane ihre Tränen nicht mehr halten.



„Du bist ein Blödmann! Sei nicht so pessimistisch. Wenn du so denkst dann wirst du es auch nicht schaffen. Also hör auf so einen Mist zu reden und verhalte dich ruhig!“, motzte Nabiki die in der Tür stand. Tränen standen auch ihr in den Augen. „Nabiki... ich“, brachte Soun erstand hervor. Doch Nabiki unterbrach ihn. „Ach mach doch was du willst! Lass du uns auch noch alleine, genau wie Mutter. Ist mir doch egal!“, schrie Nabiki

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Ein sanfter Wind ließ die kleinen rosa Kirschblüten im Schein der Sonne durch die Luft tanzen. Es war ein wunderschöner Vormittag. Die lachenden Stimmen kleiner Kinder kamen gedämmt über die hohe, weiße Mauer. Fröhlich zwitscherten die Vögel und sangen ihre Liebeslieder um sie für jeden hörbar zu machen.

Doch die kleine Gruppe in schwarze Trauerkleidung gehüllte Gruppe von Menschen die langsam über den Friedhof schritt, wollte nicht so recht in das Gesamtbild passen.



Leise schluchzend lag Kasumi in den Armen von Doktor Tofu, der sie zu beruhigen versuchte und sie zu trösten. Etwas abseits ging Nabiki neben ihnen her. Ein schwarzer Schleier der an ihrem Hut angebracht war, verdeckte ihre Augen. Und auch wenn es niemand sehen konnte, so wusste doch jeder, das auch sie weinte.

Genma und Happosai folgte den dreien nur wortlos. Stumme Tränen rannen auch ihnen über die Gesichter. Doch das kümmerte niemanden. Jeder war mit seiner eigenen Trauer und mit seinem eigenen Schmerz genug belastet.

Das Schlusslicht bildeten Akane und Ranma. Sie weinten nicht und auch keine anderen Gefühle spiegelten sich auf ihren Gesichtern wieder. Sie hielten sich nur an der Hand. Eine Geste die nicht viel aussagte und doch so wichtig für beide war.

Kraft und Halt. Das brauchten sie jetzt. Falsch. Das brauchte Akane jetzt. Doch wie dem auch sei, es ging allen nicht besonders gut.



Gerade mal eine Stunde war es her, dass Soun begraben wurde. Alle waren sehr mitgenommen. Doch konnte man es ihnen verübeln? Sie alle hatten einen Menschen verloren der ihnen viel bedeutet hatte. Soun war zwar nervig, heulte schlimmer als ein Kleines Mädchen, machte zusammen mit Genma nur ärger und versuchte mit immer neuen Tricks Ranma und Akane zusammen zu bringen. Doch so waren Väter nun mal oder nicht? Und trotzdem liebt man sie auch wenn sie einem noch so sehr auf den Senkel gehen. Soun hatte immer sehr für den Zusammenhang in der Familie gesorgt. Er brachte es immer fertig, das etwas mit der ganzen Familie zu unternehmen. Und jetzt war er einfach weg.



Plötzlich blieb Akane stehen. Ihr Blick ruhte in dem Busch neben einem großen Grabstein. Mit einem leichten lächeln beugte sie sich nach vorne und pflückte etwas. „Was machst du da Akane?“, fragte Ranma und drückte sanft ihre Hand. Was hatte Akane da in der Hand? „Schau nur Ranma. Ein Gänseblümchen. Als ich klein war hat mir Vater immer die kleinen Blumen ins Haar gesteckt. Er liebte sie“, sagte sie mit sanfter stimme. Vorsichtig strich sie mit den fingern über die kleinen zarten Blütenblätter. Wie zerbrechlich diese kleine Blume doch aussah. Und doch war sie sehr robust. So schnell ging sie nicht kaputt. Lächelnd verstand sie nun was ihr Vater meinte. ‚Wir sehen uns wieder mein Gänseblümchen. Hör auf zu weinen. Das steht dir nicht. Bitte lache noch mal für mich. Ich möchte mich an dein Lächeln erinnern und nicht an deine Tränen’, hallte Souns Stimme in ihrem Kopf wieder.



Sanft schlangen sich zwei arme um Akanes Taille. „Komm schon. Die anderen sind sicher schon zu Hause. Wir wollen doch nicht das sie sich Sorgen machen?“, hauchte Ranma sanft in Akanes Ohr. Liebevoll lächelnd drehte sich Akane zu ihm. „Du hast Recht. Lass und gehen!“, sagte sie leise, bevor sie sich die kleine Blume ins Haar steckte.

Gemeinsam machten sie sich wieder auf dem Weg zum Tendo Dojo. Vorbei an den spielenden Kindern und den singenden Vögeln, doch Beachtung schenkten sie ihnen keine.

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Wochen waren vergangen seit der Beerdigung Souns. Jeder hatte sich vom anderen abgewannt um erst mal seinen schmerz zu verarbeiten. So waren Kasumi und Dr. Tofu nach hause gefahren und Nabiki kurzfristig bei Kuno eingezogen. Akane und Ranma waren die einzigen, die sich noch auf dem Tendoanwesen aufhielten. Genma und Happosai waren auf Trainingsreise gegangen. Es war ein seltsames Gefühl in diesem großen haus nur zu zweit zu sein. Alles war so lehr und ungewohnt still.



So auch in dieser Nacht, als der Mond silbernes Licht in Akanes dunkles Zimmer warf. Sanft strich die kühle Nachluft durch das geöffnete Fenster über das schlafende Gesicht der jungen Frau. Jedoch wurde sie durch einleises Klopfen an der Tür aus ihren Träumen gerissen.



Verwundert rieb sie sich die Augen. Hatte sich sie das nur eingebildet oder hatte es wirklich geklopft? Nein, es war keine Einbildung. Wieder ein Klopfen. Leise steig sie aus ihren Bett, in dem sie vor ein paar Minuten noch so schön geschlafen hatte, und ging müde hinüber zur Tür um sie einen Spalt breit zu öffnen.



„Ranma? Was machst du denn mitten in der Nacht?“, gähnte sie. Ranma antwortete nicht. „darf ich reinkommen?“, fragte er leise. „ähm... warte kurz!“, schnell schloss Akane die Tür wieder und warf sich ihren Morgenmantel über das kurze Nachhemd. Dann öffnete sie wieder die Tür. „Komm rein“, forderte sie ihn auf und trat einen Schritt zur Seite.



Schweigend trat der junge Mann ein. „was wolltest du denn von mir?“, fragte Akane und schloss leise wieder die Tür. Sanft schlangen sich zwei arme um sie. Akane lächelte und drehte sich wieder zu Ranma. Leicht küsste sie ihn auf die Nasenspitze. „Das ganze Haus ist so leer. Ich hatte auf einmal das Bedürfnis dich zu sehen“, sagte Ranma leise. Ein verführerisches Glitzern lang in seinen Augen. Liebevoll küsste er sie. Akane genoss dieses Gefühl. Es war schön zu wissen, das jemand da war, der einen liebt.



Erschrocken zuckte Akane zusammen, als Ranma auf einmal anfing ihren Hals zu küssen und mit seinen Händen ihren Rücken hinab strich. Leicht drückte sie ihn von sich weg und sah ihm fest in die Augen. „Ich denke es ist besser wenn du jetzt gehst. Gute nacht Ranma“, sagte sie bestimmt und löste sich von ihm um die Tür zu öffnen. Doch Ranma hielt sie auf. Er packte sie an den Hüften und zog sie wieder zu sich bevor sie die Tür erreicht hatte.



„Bleib hier. Ich brauche dich. Bitte vertrau mir“, hauchte Ranma zärtlich in ihr Ohr. Eine Gänsehaut jagte wie eine Schockwelle über Ihre Haut. Langsam wich sie von ihm zurück, bis zur Wand. Angespannt biss sie sich auf die Unterlippe. Ranma kam auf sie zu, strich sanft durch ihr Haar und über ihr Gesicht. „Ranma... hör auf! Wir dürfen das nicht. Ich bin...“ „meine große Liebe. Ich will dich Akane. Ich hab schon viel zu lange gewartet. Ich werde noch verrückt, wenn ich dich nicht haben kann. Ich will das du ganz zu mir gehörst“, unterbrach Ranma sie und beugte sich zu ihr herunter. Sanft leckte er ihr Ohrläppchen mit der Zungenspitze. Akane zuckte zusammen, als ein Schauer der Erregung ihren Körper wie elektrisierte.



Zitternd schupste sie Ranma ein Stück von sich weg. „Es geht nicht! Ich... Du... Es ist verboten Ranma!“, stotterte Akane und ihr Atem raste. „Verdammt Akane! das ist mir doch total egal ob es verboten ist oder nicht! Es geht hier doch nicht um so was wie ein Parkverbot! Es geht um uns!“, rief Ranma außer sich. Fest sah er in ihre Augen, die ihn total durcheinander ansahen. Er sah die Angst in diesen brauen Augen. Angst das Falsche zu machen.



Zitternd stand sie nun da und wusste einfach nicht wie sie Ranma von sich fern halten sollte. Wenn er so weiter machen würde, könnte sie sich nicht mehr unter Kontrolle halten. Doch das durfte nicht sein. Warum machte er es nur so schwer? Wieder hatte Ranma sich vor ihr aufgerichtet und kam ihr wieder so nah, das sie seinen heißen Atem auf ihrer Haut brennen spürte.



„Ranma! Ich zähle bis Drei! Eins.... Zwei....“, stotterte Akane „Drei!“, hauchte Ranma mit einer erregenden Stimme als er das Band des Morgenmantels öffnete. Dieser fiel lautlos zu Boden. Seine Blicke wanderten über Akanes Köper als würden sie ihr gleich die letzten Reste an Stoff von der nackten Haut reißen. Akane war wie erstarrt. Sie
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