Fanfic: Schwarzes Schicksal - No. 10
Chapter: Schwarzes Schicksal - No. 10
Willkommen zum „Schwarzen Schicksal“!
Auch hier meine Parole: Keine Zeit, keine Zeit!
THX @ Hinak, laris, Nirrti und princess nichan! Das nächste Mal kommen wieder Reviews, versprochen.
<center><u><b>Schwarzes Schicksal</center></u></b>
<center><u>Teil 10</center></u>
Ilea blinzelte ungläubig, als sie hinter ihrer Familie den hell erleuchteten Saal betrat. Alles um sie herum schien zu funkeln und zu strahlen. Oder spielte ihr ihre Vorfreude einen Streich? Nein, die Angestellten hatten das Silber, die Gläser und das Porzellan extra blank geputzt und dreihundert Kerzen anstatt der üblichen zweihundert angezündet. Die kleinen Flammen spiegelten sich in den Weinkelchen und dem Besteck. Der Hofstaat hatte sich heute besonders fein gemacht. Oder fiel es Ilea nur auf, weil sie heute selbst so wunderbar zurecht gemacht worden war? Die Zofe ihrer Mutter hatte ihr das rote Haar kunstvoll aufgesteckt und mit goldenen Klemmen fixiert, die im Kerzenschein zu glühen schienen. Um ihren Hals hing ein feines Geschmeide und zum ersten Mal durfte sie die Tiara (A/N.: <i>Auch genannt Diadem...</i>) tragen, die sie als einzige Tochter des Hauses auszeichnete. Das Schmuckstück funkelte auf ihrem Kopf, als hätte man nur für sie die schönsten Sterne vom Himmel herunter geholt.
Ileas Blicke huschte über die Gesellschaft und schnell hatte sie den Fürst von Dreitürme entdeckt. Neben ihm stand seine Frau und auch Remard. Ileas Herz machte bei seinem Anblick einen Satz. Zu gerne hätte sie ihm ein offenes Lächeln geschenkt, aber das durfte sie jetzt noch nicht. Sie konnte ihm nicht einmal ihre Gedanken senden, denn jeder der <i>Kobiri’in</i> im Raum würde sie ebenfalls empfangen. Also folgte sie ihren Eltern und Brüdern mit niedergeschlagenen Lidern zu der langen Tafel und hielt ihre Gedanken im Zaum. An der Stirnseite blieb der König stehen, zu seiner rechten Medaja, zu seiner linken Thoari. Neben dem Thronfolger Luisandro und ihm gegenüber Ilea.
Die anderen Gäste nahmen unaufgefordert ihre Plätze ein, König Ardrin hielt eine kleine Ansprache, man stieß auf den Frieden an und setzte sich. Es folgte ein sieben Gänge Menü. Ilea brachte vor Aufregung kaum etwas hinunter. Ihr schräg gegenüber saß Remard neben seinem Vater und sah immer wieder verstohlen zu ihr hinüber. Ilea musste sich zwingen, seine Blicke nicht zu erwidern, sondern sittlich den Blick auf ihrem Teller oder ihrer Familie zu halten. Das Essen schien endlos zu dauern. Die Fürstin, Remards Mutter, die neben Ilea saß, verwickelte diese immer wieder in belanglose Gespräche. Im Moment fragte sie die Prinzessin über ihre Frisur aus. Ilea gab bereitwillig Antworten.
Schließlich beendete man endlich doch das Essen, erhob sich und ging hinüber in den großen Ballsaal. Die Wunden des Krieges waren noch deutlich zu sehen. Da wo Wände eingestürzt waren, prangten jetzt neue Steine, die sich gespenstisch weiß von dem übrigen, alten Gemäuer abhoben. Auch die vormals reich mit Gemälden und Stuck verzierte Decke, war neu und noch kahl, denn die Arbeiten waren noch nicht abgeschlossen. Doch heute blickte keiner der Gäste nach oben, alle wollten sich amüsieren.
Eine kleine Kapelle spielte fröhlich zum Tanz auf. Wie Ilea erwartet hatte, drängte sich Remard durch die fröhliche Menge bis zum Thronpodest und verbeugte sich vor Ardrin. „<i>Caý Cor</i>, darf ich Eure Tochter zum Tanz entführen.“ Ardrin lächelte, doch es wirkte gekünstelt. „Fragt sie selbst, Ritter.“ Remard verbeugte sich wieder und trat dann vor Ilea. „Wollt Ihr mir diesen Tanz schenken, <i>miukiu Cori</i>?“ Ilea lächelte. Endlich konnte sie ihn ansehen. Sie reichte ihm ihre Hand und er hauchte einen ehrfürchtigen Kuss darauf. „Gerne, edler Ritter.“, erwiderte sie und ließ sich von ihm auf die Tanzfläche führen.
Ardrin sah den beiden mit düsterer Miene nach. Medaja legte ihm schließlich die Hand auf den Arm. „Jetzt schau nicht so griesgrämig. Wenn dieser Prinz Vegeta nach seinem Vater schlägt, dann ist das alles gar nicht so dramatisch. Cor Vegeta war doch ein sehr charmanter Mann.“ Ardrin seufzte und sah zu ihr hinüber. „Ja, wenn es nur so wäre. Aber der Prinz hatte den Oberbefehl über die Saiyajins die unser Lazarett verwüstet haben. Glaubst du wirklich, er ist ein netter Kerl?“ In seiner Stimme schwang Zynismus mit. Medaja lächelte. „Das nicht, aber es ist wie es ist und deine finsteren Blicke machen es nicht besser. Sie verderben den Gästen nur die Laune, also schau ein bisschen freundlicher.“
„Hast du es nicht bemerkt?“, fragte Ardrin unvermittelt. Medaja sah ihn verständnislos an, folgte jedoch dann seinem Blick in die Menge der Tanzenden. Ilea und Remard waren mitten unter ihnen, scherzten und lachten. Die Prinzessin drehte sich arglos mit ihm im Kreis und schmiegte sich für den Geschmack der Königin etwas zu nah an den jungen Kommandanten. Die beiden flüsterten, dann lachten sie wieder. Medaja wand sich wieder ihrem Gemahl zu. „Ilea und Remard? Das kann nicht dein Ernst sein?“
Ardrin sah sie stumm an, dann meinte er: „Wieso, glaubst du, sollte sie sonst ständig nach Dreitürme reiten? Wegen der Bibliothek?“ Medaja war bestürzt. „Ich dachte, sie reite nur aus. Aber nach Dreitürme? Woher weißt du das?“ Ardrin lächelte. „Ein Vöglein hat es mit gezwitschert.“ Medaja lehnte sich mit einem Seufzer wieder zurück. „Dann hat diese Verlobung doch etwas Gutes. Sie kommt von diesem ungehobelten Kerl weg.“ Ardrin dachte: <i>Ja, und dafür auf einen fremden Planeten voller Barbaren und Mörder.</i>, doch er hüllte sich in eisiges Schweigen.
Ilea und Remard hatte sich in einen wilden Kreistanz eingereiht und drehten sich im rasenden Takt der Musik umeinander und über das Mosaik auf dem Boden. Völlig außer Atem seilten sie sich am Ende des Tanzes zu den neu errichteten Aquarien in den dicken Säulen ab. Remard bot Ilea einen Sitz und stellte sich neben sie. „Deine Eltern haben die ganze Zeit zu uns rüber geschaut und deine Mutter wirkte geschockt.“, flüsterte er. Ilea kicherte. „Naja, vielleicht hat er ihr jetzt erst seine Pläne offenbart.“ Er lachte. „Ja, so in etwa sah es aus. Und du bist dir wirklich sicher?“
Ilea sah zu ihm auf. Sie ergriff seine Hand und drückte sie. „Ich kann mir keinen anderen Grund vorstellen, warum ich heute aussehe, wie eine Puppe.“ Sie grinste und stand auf. Unmerklich schob sie ihn in den uneinsichtigen Zwischenraum von Säule und Wand. Ihre Lippen fanden sich zu einem sanften Kuss inniger Liebe. „Ich würde so gerne mein Leben mit dir verbringen. Du als Fürstin von Dreitürme.“, hauchte er ihr zu. Ilea küsste seinen Hals. „Es gibt nichts, was mich davon abhalten könnte.“
„Du solltest wieder zu deinen Eltern gehen oder zumindest mit jemand anderem tanzen, nicht das noch Gerüchte aufkommen.“, sagte er und küsste sie noch einmal zärtlich. Lange sah er sie danach an. Sog ihr Bild in sich auf. Die rot glühenden Augen, die von dichten schwarzen Wimpern überschattet wurden. Die sinnlich geschwungenen Lippen, die ebenso rot waren und von zarter Liebe schwärmten. Die weiche helle Haut, die er am liebsten ewig berühren und streicheln wollte. Dann löste sie sich aus seinen Armen und verschwand in der Menge.
Remard blieb mit klopfendem Herzen zurück. Wenn es heute Abend Wirklichkeit werden sollte. Wenn er diesen Engel an seiner Seite wissen konnte, dann würde das Leben für ihn erfüllt sein. Dann hätte er alles, was er sich nur wünschen konnte. Die Musik setzte aus und mit ihr sein Herz für ein paar Schläge. War es soweit? Würde der König jetzt sprechen? Remard lugte um die Säule herum hinüber zum Thron. Ja, Ardrin war aufgestanden, ebenso wie der Rest der königlichen Familie. Ilea stand neben ihm.
Für Remard war sie der Inbegriff der Schönheit. Ihr Gesicht war vom Tanzen leicht gerötet und glänzte etwas. Eine vorwitzige Strähne hatte sich aus der Frisur gelöst und hing ihr nachlässig über das Gesicht. Das Kleid saß leicht schief und sie trug nur noch einen Handschuh. Doch das Alles schien sie für Remard nur noch perfekter zu machen. Unbewusst hatte er sich in Bewegung gesetzt und drängte sich durch die Menge Richtung Thron...
Als Ilea das Podest erreicht hatte, stand ihr Vater auf. War es schon soweit? Ihr Herz begann schneller zu schlagen, als sie die drei kleinen Stufen erklomm und die ihr angebotene Hand ihres Vaters ergriff. Er lächelte ihr aufmunternd zu. Aber warum hatte sie das Gefühl, das sie in seinen sanften, roten Augen endlose Trauer sah? Er wirkte traurig, trotz das er lächelte. Ilea kamen Zweifel, als sie auch bei ihrer Mutter diesen niedergeschlagenen Ausdruck bemerkte. Sie stutzte endgültig, als sie Thoaris triumphierenden Gesichtsausdruck sah.
Doch jetzt gab es kein Zurück mehr. Ihr Vater drehte sie herum und sie musste lächeln. Vielleicht hatte sie sich auch alles nur eingebildet. Sie war aufgeregt, da spielte einem die Fantasie schon einmal einen Streich. Ja, so musste es sein! Sie strich sich eine verirrte Strähne hinter das Ohr und zupfte ihr Kleid zurecht bevor ihr Vater um Aufmerksamkeit bat.
Als vollkommene Stille eingetreten war, begann er: „Ich habe heute die große Ehre mit allen hier Anwesenden einen großen Vertrag zu feiern. Den Frieden zwischen uns und den Saiyajins, auf den das Volk von Fusu zwei Jahre warten musste, die voll von Entbehrungen und Leid waren.“ Er stoppte und es ertönte Applaus. Als wieder alles still war, fuhr er fort: „Doch heute wollen wir auch etwas anderes, nicht minder erfreuliches feiern.“ Er wandte sich Ilea zu, die ihn geradezu anstrahlte. Von diesem Moment an wusste