Fanfic: Maiju- Bolt [K.22]

Chapter: Maiju- Bolt [K.22]

04.09.03

bin wieder da. und jetzt wirds richtig schlimm.

schmalztegel und kotztüten bereithalten.



22.

Der elfte Jänner, ein Uhr morgens. Die Bewohnerschaft der C.C. schlief.

Dr. und Mrs. Briefs hatten sich in ihrem Bett ausgebreitet so weit das ging und schnarchten im Einklang miteinander.

Bulma hatte die Decke weggestrampelt, sie lag auf dem Bauch und einer ihrer Arme schleifte am Boden.

Vegeta hatte sich zusammengerollt und nahm so wenig Platz wie nur möglich ein.

Oolong ratzte friedlich vor sich hin, genießerisch auf dem für ihn viel zu großen Bett ausgestreckt.

Yamchu sägte wie eine Horde Baumfäller, was Pool dazu veranlasst hatte, ins Wohnzimmer überzusiedeln.

Die einzige, die nicht schlafen konnte, war Maiju. Sie kämpfte mit der Panik.



Es war stockdunkel in ihrem Zimmer, so dunkel, dass ein Mensch sich selbst erschlagen hätte mit einer der herumliegenden Erfindungen, die Dr. Briefs für das Kind gebastelt hatte. Maiju sah genug. Ihr Blick war starr auf den Wecker auf ihrem Nachtkasten gerichtet. Sie zählte die Minuten und versuchte gleichzeitig zu ignorieren, was sie seit dem Nachmittag spürte. Das durfte nicht sein.

Sie lag auf der Seite, und ihr Körper verkrampfte sich in regelmäßigen Abständen, als Schmerzwellen ihn überrollten. Ihr Atem ging schnell. Der Schmerz kam schon viel zu häufig um ihn noch leugnen zu können. So sehr sie sich auch wünschte, sie könnte es.

Was sollte sie denn jetzt machen?

Sie zitterte am ganzen Körper. Das war zu viel. Jeden anderen Schmerz konnte sie ignorieren, aber nicht das. Wie sollte sie das schaffen?

Wieder krampften sich alle ihre Muskeln zusammen, ihr Gesicht verzerrte sich und ein schmerzerfülltes Wimmern kam über ihre Lippen. Sie wünschte sich, irgendjemand wäre da, der ihr helfen konnte und ihr die Angst nehmen, sie war jenseits von jedem Stolz.

>Ich will nicht...!<

Qualvoll langsam ebbte die Welle ab, ihr Körper entspannte sich.

Maiju riss sich am Riemen, zwang sich, ganz kühl nachzudenken. Sie hatte keine Zweifel daran, was das war. Das hieß jetzt aber, dass sie Hilfe holen musste, wenn sie ihr Kind nicht allein zur Welt bringen wollte. Also worauf wartete sie dann noch?

Stöhnend rollte sie sich aus dem Bett und ging unter der nächsten Wehe in die Knie. Dass das so wehtun konnte!

Fluchend durch zusammengebissene Zähne kam sie auf die Beine und stolperte, sich jedes Zugeständnis an den Schmerz verbeißend, den Flur hinauf zu Yamchus Zimmer, das ihrem am nächsten lag. Sie brauchte fünf Minuten für den Weg, die ihr allerdings wie Stunden vorkamen. Mehrmals wurde ihr so schwindlig, dass sie sich gegen die Wand lehnen musste und abwarten, bis die Welt aufhörte sich um sie zu drehen.



Ohne anzuklopfen riss sie Yamchus Zimmertür auf, sie knallte gegen die Wand und weckte den Schlafenden, der hochschrak und sie orientierungslos und verschlafen anblinzelte. Maiju kam nicht dazu etwas zu sagen; eine neue Wehe erreichte sie, ihre Beine knickten ein, sie musste sich am Türrahmen festhalten. Trotzdem wäre sie umgefallen, hätte nicht Yamchu sie aufgefangen, der mit einem Schlag hellwach war.

„Es ist soweit, stimmt’s?“, fragte er.

Maiju konnte nur nicken. Sie zitterte wieder. Yamchu sah, wie sie sich auf die Lippe biss.

„Ganz cool bleiben. Ich ruf Dr. Kyoshi an, okay?“

Maiju nickte wieder. Ihre Augen waren ganz groß und dunkel.

„Kannst du aufstehen? Ich kann dich jedenfalls nicht hier hocken lassen.“

Sie zuckte mit den Schultern, er konnte sehen, wie sie sich zusammenriss. Unsicher stand sie auf und knickte prompt wieder ein.

„Sieht nicht so aus.“ Ohne weitere Umstände hob Yamchu sie hoch und legte sie auf sein Bett. „Bleib da!“ Dann stürmte er davon. Das Telefon war im Erdgeschoss. Im Vorbeilaufen klopfte er an Bulmas Tür und hoffte, dass sie davon aufwachen würde.



Maiju atmete tief durch, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und studierte die Decke. Alles easy. Sie würde das schon machen. Und wenn nicht- na ja, vor nicht allzu langer Zeit hatte sie sich ja sowieso gewünscht zu sterben, oder?

Auf keinen Fall durfte sie jetzt Angst haben. Angst war der größte Feind der Entschlossenheit, und Entschlossenheit würde sie brauchen. Leicht würde es bestimmt nicht werden.



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Dr. Kyoshi beeilte sich gewaltig und traf nach nicht einmal einer viertel Stunde schon beim Haus der Briefs ein. Inzwischen herrschte hier schon helle Aufregung.

Die Ärztin war höchst besorgt darüber, dass das Kind so früh kam, nämlich ganze drei Monate zu früh, und verlieh ihren Bedenken ausgiebigst Ausdruck. Was Maiju dazu veranlasste, genervt die Augen zu verdrehen und sich einen Kommentar zu verbeißen. Als nächstes wollte sie Maiju dazu bewegen, sich ins Krankenhaus bringen zu lassen, doch diese sträubte sich.

Yamchu trug sie in ihr Zimmer zurück, Bulmas sauren Blick im Nacken. Das Zimmer wurde in Windeseile und mit Hilfe mehrerer Kapseln in einen Kreißsaal umfunktioniert. Dann wurden alle ausgesperrt, die nicht gebraucht wurden. Nur Dr. Kyoshi, eine Hebamme und Mrs. Briefs, die sich beim besten Willen nicht abwimmeln ließ, blieben bei Maiju.

Bevor Yamchu aus dem Zimmer ging, wandte er sich noch einmal nach ihr um. „Alles klar?“, fragte er mit einem Augenzwinkern.

„Na, was denn sonst?“, schnaubte Maiju.

Yamchu grinste, drehte sich um und wedelte mit einer Hand in der Luft. „Viel Glück, du machst das schon!“

Das war genau das, was Maiju jetzt noch brauchte um wütend zu werden. „Glaubst du etwa, nicht?!“, fuhr sie auf. Yamchu gab keine Antwort, sondern winkte ihr nur wie zum Abschied zu. Knurrend ließ Maiju sich auf die Liege zurückfallen. „Hampelmann!“

Die anderen drei Frauen im Zimmer wechselten verwirrte Blicke.



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Es dauerte lange, die Sonne stand schon hoch am Himmel, bevor das Kind sich bequemte auf die Welt zu kommen.

Davor jedoch musste Maiju mit genervter Miene eine genaue Untersuchung über sich ergehen lassen.

„Es wird noch eine Weile dauern.“, lautete das Urteil der Hebamme. „Die Abstände zwischen den Wehen sind noch zu lang. Schneller ging’s, wenn sie auf und ab gehen würden.“

Maiju versuchte es, doch ihre Beine wollten sie nicht tragen; kaum war sie senkrecht, wurde ihr schwindlig und sie kippte um.

„Das muss der Kreislauf sein. Wahrscheinlich wegen dem Schreck. Ist ihnen nur schwindlig oder auch schlecht?“

„Nein, mir geht’s prächtig!“, schnappte Maiju. Sie war sauer. Was hieß das, der Kreislauf? Der hatte ihr solange sie sich erinnern konnte nie Probleme gemacht- wieso ausgerechnet jetzt?! Kreislaufprobleme waren was für Schwächlinge. [ja, ich weiß... aber irgendwie musst ichs ihr ja schwer machen!]

Die ganze Situation war endwürdigend. Warum hatte sie so ein Theater gemacht?



Die Zeit zog sich. Die Abstände zwischen den einzelnen Wehen wurden immer kürzer, aber ansonsten tat sich nichts. Es tat nur furchtbar weh. Jedes Mal, wenn eine Wehe kam, verkrampfte sich Maijus ganzer Körper und alles Zureden, sie solle sich entspannen, nutzte nichts. Sie wusste ja selber, dass sie locker bleiben musste; das Problem war nur, dass ihre Muskeln das vergessen zu haben schienen. Schon bevor das Kind kam, waren ihre Kräfte fast aufgebraucht.

Die eigentliche Geburt ging blitzschnell, und trotzdem raubte sie ihr auch noch den letzten Rest an Kraft.



Sie konnte es fühlen, wie die Fruchtblase platzte, ihr Körper erbebte wie unter einem Schlag, erschrocken keuchte sie und wusste, es war soweit.

„Es kommt.“, stellte Dr. Kyoshi sachlich fest und begann Anweisungen zu geben, die Maiju einfach überhörte. Dann wandte sie sich wieder an sie: „Bleiben sie jetzt ganz ruhig und tun sie was ich sage. Es kann nichts passieren. Wenn sie bitte...“

Wenn Maiju irgend gekonnt hätte, sie hätte der Ärztin den Hals umgedreht. Aber da kam auch schon die nächste Wehe und ließ sie unwillkürlich aufstöhnen, sie biss sich die Unterlippe auf in dem Versuch es zu unterdrücken.

„Versuchen sie jetzt nicht tapfer zu erscheinen!“, mahnte die Hebamme, „Wenn sie schreien wollen, dann schreien sie! Das hilft, glauben sie-“

„Klappe!“, fauchte Maiju. Sie würde nicht schreien, und wenn sie sich die Zunge abbiss! Nie im Leben würde sie sich diese Blöße geben! Im nächsten Augenblick krümmte sie sich erneut und keuchte vor Schmerz.

„Sehr gut! Bei der nächsten Wehe pressen sie, aber erst wenn ich es ihnen sage!“, instruierte Dr. Kyoshi. Maiju knurrte. Und dann kam die nächste Wehe.

Dr. Kyoshis Anweisungen hätte sie gar nicht gebraucht, instinktiv wusste sie, was sie tun musste. Sie schaltete die Stimme der Ärztin weg, überhörte einfach was sie sagte und konzentrierte sich nur noch auf ihre Aufgabe. Keuchend und schweißgebadet versuchte sie mit letzter Kraft dieses Kind auf die Welt zu bringen. Sie wusste nicht, wie viel Zeit verging. Das T- Shirt klebte an ihrer Haut. Es war der bisher schwerste Kampf in ihrem Leben. Aber sie würde weiterkämpfen. Aufgeben war nicht drin.



Mit einem unterdrückten Stöhnen bäumte sie sich auf, ein Schrei, von ihr oder von dem Kind konnte sie nicht sagen. Zaghaftes, protestierendes Gewimmer. Es war vorbei, sie hatte es geschafft.

Mit geschlossenen Augen blieb sie liegen, ausgepumpt und nach Luft schnappend. Ganz von fern hörte sie die Stimmen der drei Frauen, was sie sagten verstand sie nicht, doch deutlich hörte sie das Wimmern des Babys, sie wusste nicht ob sie glücklich sein sollte oder
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