Fanfic: Devil - Part LIX

Chapter: Devil - Part LIX

Ich strampelte, und trat nach hinten, doch ohne Erfolg. Gnadenlos drückte er meinen Kopf unter Wasser. Meine Nerven langen blank. Erst das mit Cody, dann die Dinge, die ich meinem Vater nach los langer Zeit endlich ins Gesicht gesagt hatte, und nun das.

Ich wollte schreien, doch es kamen nur große runde Luftblasen aus meinem Mund. All meine Kraft war verloschen. Der einzige Wunsch bestand darin, von hier fort zu kommen, einfach irgendwo anders zu sein. Vielleicht bei Nenci. ‚Er will mich umbringen`, schoss es mir durch den Kopf. ‚Mein Vater will mich im Waschbecken ertränken.` Wie hatte ich glauben können, ihm läge etwas an meinem Leben? Wahrscheinlich, weil ich gehofft hatte. Er war mein Vater. Und er wollte mich töten.



Mit der letzten, wenigen Kraft, die ich noch besaß, trat ich weiter. Obwohl mein Kopf wegen des Sauerstoffmangels wie betäubt war, gab es in mir tausende von Gedanken, die sich bruchstückhaft aus breiteten. Nachher würde er loslassen, und ich würde tot zu Boden fallen. Ob er breit genug war, um zu vergessen, meine Leiche zu beseitigen? Würde die Polizei ihn womöglich hinter Gitter bringen? Oder würde er mich einfach im Fluss versenken? Es würde wohl keiner nach mir suchen.



Höchstens Nenci. Ihr Bild erschein schemenhaft vor meinem geistigen Auge. Ich wollte nicht sterben – noch nicht. Ich fühlte, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis ich schließlich doch versuchen würde einzuatmen, und meine Lungen sich mit Wasser füllen würden. Ich hatte beide Hände frei, und versuchte irgendwie in sein Gesicht zu schlagen. Meine Kräfte ließen nach. Gleich würde ich ohnmächtig werden, mit aller Macht versuchte ich meinen Kopf zu heben.

Plötzlich spürte ich etwas weiches, beim Zeigefinger meiner linken Hand. Kurz darauf schrie Dieter laut auf, und ließ mich los. Ich musste ihm direkt ins Auge gegriffen haben.



Ohne eine Sekunde nachzudenken hob ich meinen Kopf, und atmete. Luft. Kühle Luft. Meine Lungen füllten sich mit ihr, und ich spürte, wie auch die Kraft zurückgehrte. Dieter hatte das Gleichgewicht verloren und war zu Boden gekracht. Er war dabei sich wieder aufzurichten. Ich rannte so schnell es noch irgendwie möglich war, zurück in mein Zimmer, wo noch immer Codys Leichnam lag.



Ich knallte die Tür zu, und drückte mich mit meinem ganzen Gewicht dagegen. „Komm nicht rein!", schrie ich. „Ich hab ein Messer, ich bring dich um, wenn du rein kommst!" – Natürlich gelogen, aber was sollte ich tun? Von draußen drang seine Stimme. „Du hassts so gewollt, asso gut ich kom nich, aber du komms auch nich mehr raus!" Mein Atem stockte. Was hatte er vor?

Das Geräusch eines Schlüssels, der in ein Schlüsselloch gesteckt wurde, ertönte, und dann bewegt sich die Tür, an die ich mich gepresst hatte, ein wenig. „Dann bleib halt da drin bis zu verhungerst!" Ich zuckte zusammen. Er hatte mich eingeschlossen. ‚Wenigstens geht er`, war der einzige, tröstliche Gedanke, der Platz in meinem Kopf fand.

Dieters Schritte entfernten sich. Eine Tür knallte. Er war fort.



Kraftlos ließ ich mich zu Boden sinken. Ich konnte kaum etwas sehen, wegen der vielen Tränen in meinen Augen. Mein ganzes Gesicht war nass, vom Wasser, und verheult. Ich schmiss mich aufs Bett, drückte das Kopfkissen fest an mich, und heulte, und schrie einfach drauf los. Ich boxte und schlug auf das Kissen ein, und sank schließlich kraftlos in einen unruhigen Schlaf.



Als ich wieder erwachte, war es noch dunkel, doch nachdem sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, und ich einen Blick auf die Uhr geworfen hatte, stellte ich fest, dass es vier Uhr früh war. Ich stand auf, und blickte mich um. Langsam kehrten alle Erinnerungen zurück. Cody lag noch, wie ich ihn zurückgelassen hatte. Mein armer Cody. Er hatte mir nur helfen wollen. Ich ging zur Tür, und versuchte sie zu öffnen. Vergeblich. `Eigentlich will ich doch gar nicht raus`, dachte ich, und setzte mich wieder hin. `Er kann mich nicht ewig hier einsperren.` Im gleichen Augenblick wurde mir klar, dass das nicht stimmte. Und noch schlimmer: Er hatte keinen Grund mich herauszulassen.
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