Fanfic: Projekt N.E.R.I.M.A. Teil 5
Chapter: Projekt N.E.R.I.M.A. Teil 5
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OnnaRanma und OtokoRanma saßen beide in ihrem Zimmer. Beide sahen sich schweigend an. Es passiert auch nicht alle Tage das man mit sich selber zusammensitzt, mit jemanden der genau sagen kann was man gerade denkt. Mehr oder weniger jedenfalls.
Es waren zwei Tage vergangen, seitdem Ranma-kun wieder aufgetaucht war. Mr. Fujisawa hatte versprochen alles Nötige für eine Wiedervereinigung in die Wege zu leiten. Vorhin hatte er angerufen und gesagt, das alles bereit sei und er gleich vorbeikommen würde.
Beide Ranmas sahen sich an. *Und ich dachte schon ich wäre den Fluch endlich los,* dachte die männliche Version. *Und jetzt muß ich mich doch wieder damit herumärgern. Verdammte Scheiße.*
Seine Gedanken mußten sich auf seinem Gesicht widergespiegelt haben, oder Ranma-chan wußte einfach was er dachte, aber sie stand auf und legte ihm die Hand auf die Schulter. "Weißt du, du mußt das nicht tun. Ich komme schon zurecht. Vor allem, seit dem du nur noch ein Junge bist kommst du mit Akane viel besser klar." Sie schwieg eine Weile. "Oder es liegt daran das du ihr endlich gesagt hast das du sie liebst."
Ranma-kun nahm Ranma-chan´s Hand in seine. "Wäre die Situation nur irgendwie anders würde ich um nichts in der Welt den Fluch wiederhaben wollen," sagte er traurig. "Aber ich weiß das du ich bist, und ich weiß wie ich mich fühlen würde. Ich würde so nicht leben können, mit dem Wissen das ich mich selber auf ewig verflucht habe." Er stand auf und umarmte sein weibliches Spiegelbild. "Wir haben so lange damit leben können, wir halten es auch noch etwas länger aus. ... Aber danke für das Angebot," fügte er hinzu.
Nach einigem Zögern erwiderte OnnaRanma die Umarmung. *Was soll ich tun? Soll ich sagen das ich mich nicht so fühle wie all die anderen Male wo wir als Mädchen festsaßen? Nein, das kann ich nicht. Was würde er denken? Ich weiß ja selbst nicht ob ich noch normal bin...*
Eine ganze Weile standen sie regungslos da, eng umschlungen und sich gegenseitig Trost spendend. OtokoRanma senkte leicht den Kopf und sog die Luft durch die Nase ein. *Wie gut sie riecht. Fast wie Akane. Wie ein Mädchen,* dachte er. Langsam ließ er die Augen über ihren Körper gleiten. *Ich habe mich oft genug im Spiegel gesehen, aber nie so. Ich habe nie begriffen wie gut ich als Mädchen aussehe.* OtokoRanma schloß die Augen wieder und konzentrierte sich auf das was er fühlte. *Ein schönes Gefühl, jemanden im Arm zu halten den man gut kennt. Wie warm sie ist. Wie weich.....*
Als ihm bewußt wurde was er da dachte ließ Ranma-kun OnnaRanma abrupt los. Er räusperte sich übertrieben. "Ähem. Besser wir gehen schon mal nach unten. Mr. Fujisawa müßte jeden Augenblick kommen. Wir sollten uns bereitmachen." Hastig, um sein rotwerden zu verstecken, verließ er den Raum.
OnnaRanma blieb stehen und sah ihm hinterher. Dann setzte sie sich und begann ihre Gefühle auszusortieren. Irgendwie hatte sie es genossen so im Arm gehalten zu werden. Sie hatte sich behütet , sicher gefühlt. Und dann war da noch etwas anderes, etwas wo sie nicht ganz den Finger drauf legen konnte. Etwas, das sie doch die ganze Zeit vermißt hatte, aber von dem sie bis jetzt nicht gewußt hatte das es überhaupt fehlte.
Schließlich erhob sie sich und ging auch nach unten.
Es dauerte nicht lange, dann kam Fujisawa.
Der Agent begrüßte freundlich alle Anwesenden und wandte sich dann an die Ranmas. "Seid ihr bereit?"
Beide Angesprochenen sahen sich an. Noch konnten sie Nein sagen. Aber der Moment verstrich ungenutzt. "Was müssen wir tun?" fragten sie wie aus einem Mund.
"Gar nichts. Das kann ich alles von hier regeln. Ich müßte nur mal telephonieren."
Kasumi zeigte ihm den Apparat. Während Fujisawa sein Gespräch führte, umarmte Nodoka noch mal ihre zwei Kinder. "Viel Glück. Hoffentlich sehe ich euch bald wieder."
"Mom, du tust so als würde wir weggehen. Wir werden doch nur wieder eine Person."
"Ich weiß, darf sich eine Mutter denn keine Sorgen machen?"
OnnaRanma und OtokoRanma lösten sich von ihr. Beide sahen nach Akane. Diese warf ihnen einen aufmunternden Blick zu. "Wir sehen uns gleich wieder. Ich hoffe, mit deinem Fluch kommen nicht auch deine schlechten Manieren zurück. Schelmisch blinzelte sie der männlichen Version zu.
Fujisawa legte auf. "Alles bereit. Ranma, es ist besser wenn ihr euch nahe zusammenstellt. Und alle anderen nehmen am Besten etwas Abstand. Wir wissen nicht was passiert."
"Wie genau können ihrer Kollegen das denn von Außerhalb regeln?" wunderte sich Soun. "Ich dachte, Ranma müßte irgendein Mittel trinken, oder Sie würden einen magischen Kreis ziehen, oder sowas?"
"Mein lieber Herr Tendo," sagte Fujisawa leicht amüsiert. "Wir sind hier nicht im Mittelalter. Wenn Sie wüßten was Mithilfe der modernen Technik heute alles möglich ist, Sie würden staunen. Achtung, ich glaube es geht los."
Alle Blicke richteten sich auf die Ranmas. Die Luft um sie herum hatte einen merkwürdigen violetten Farbton angenommen.
Plötzlich explodierte OtokoRanma in Tausende kleiner Pixel, wie Konfetti, die sich schnell in Nichts auflösten. Jeder starrte mit dümmlichen Gesichtsausdruck.
Fujisawa nahm betont langsam seine schwarze Sonnenbrille ab. "Zu spät. Unser Gegner war schneller. Sie haben sich ihn wiedergeholt." Er ballte die Faust, und die Brille zersplitterte.
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Irgendwo in Nerima. Akane wanderte suchend durch die Straßen. Seitdem sie die Nerima-Nutso-Squad über Ranmas erneutes Verschwinden informiert hatte was dieser tägliche Rundgang zu einer Art Tradition geworden. Auch die anderen von Ranma Freunden und Feinden hielten immer wieder nach ihm Ausschau, ebenso nach dem Fremden, den der Rest der Gruppe nur als Neo kannte, und von dem sie nicht mehr wußten als das er ihr Feind war. Jedenfalls hatte das Akane ihnen erzählt.
Es war nicht mal sicher wann oder ob überhaupt Ranma zurückkommen würde, aber Akane war sich sicher das er noch nicht verloren war. Er durfte nicht verloren sein, sonst wäre alle ihre Mühe umsonst gewesen.
Sie nahm eine Bewegung aus dem Augenwinkel war und sah sich um. Ihrem Programm folgend machte sie zuerst ein erstauntes, dann ein freudig überraschtes Gesicht. "Ranma!" rief sie glücklich und lief über die Straße zu dem Zaun, auf dessen Spitze der Junge balancierte.
Ranma sah hinab und lächelte ein wenig. "Hallo," sagte er einfach.
"Mein Gott, ich dachte schon ich hätte die für immer verloren." Akane wischte sich Freudentränen aus dem Gesicht. Ranma flippte vom Zaun herunter und stellte sich vor seine Freundin. Akane umarmte ihn stürmisch. Die ersten Momente ließ Ranma es geschehen, dann löste er ihre Umklammerung und schob sie etwas von sich weg. Als Akane eine Frage stellen wollte legte er seinen Finger auf ihre Lippen.
"Schhhht... Sag nichts. Ich weiß Bescheid."
"Was .... was meinst du?" fragte Akane verwirrt. "Worüber redest du?"
"Sie haben mir alles erzählt," sagte Ranma sanft. "Was du bist, und was du nicht bist. Ich habe die Aufzeichnung gesehen, in der Neo dir das Genick gebrochen hat." Zärtlich strich er über ihre Wange. "Ich weiß das alles nur ein Traum ist."
Akane sah in seine Augen, und erkannte, das er sich nicht wieder überzeugen lassen würde. Sofort wich jede Emotion aus ihrem Gesicht. "Warum bist du dann wiedergekommen?" fragte sie kalt.
"Ich weiß nicht." Ranma lachte kurz. "Ich kann es wirklich nicht sagen. Ich glaube, ich wollte mich nur verabschieden." Er nahm Akane´s Hände in seine. "Sag meinen Eltern das es mir gut geht wo ich jetzt sein werde, ja? Ich könnte es nicht ertragen sie noch mal wiederzusehen. Und sag Ucchan und Shampoo, das sie mich aufgeben und mit jemand anderes glücklich werden sollen. Tust du das für mich?"
"Das kann ich machen." Sie sah ihn weiter ausdruckslos an.
"Uhm, da ist noch etwas..." Ranma zögerte. "Da gibt es noch jemanden. Ein wirklich nettes Mädchen. Ich habe viel zu spät erkannt was ich für sie empfinde, und ... und ich werde sie wirklich vermissen. Auch wenn ich jetzt erfahren mußte, das es sie nie wirklich gegeben hat." Ranma umarmte seine Freundin und drückte sie an sich. "Leb wohl, Akane."
Im ersten Augenblick tat Akane gar nichts, dann erwiderte sie die Umarmung. "Du weißt das du noch zurück kannst? Vergiß einfach was du erfahren hast, und bleibe hier," flüsterte sie ihm ins Ohr. "Wir geben dir diese Chance, aber wenn du jetzt gehst, dann wird es zu spät sein." Sie spürte wie Ranma langsam den Kopf schüttelte. "Dann verrate mir wenigstens warum du dich so entschieden hast."
Ranma genoß weiter die Illusion, Akane im Arm zu halten. "Schwer zu sagen. Vielleicht liegt es daran, das ich dort endlich mein eigenes Leben habe," preßte er die Worte hervor. "Immer war alles geplant. Nicht nur von euch, auch von den anderen. Für Pops war ich immer nur der Erbe, seine Fahrkarte in ein