Fanfic: Mirai Teil 5
Chapter: Mirai Teil 5
Jetzt hab ich mich aber beeilt! Lobt mich! *eingebildet sei* Dieser Teil ist ein ganz kleines bisschen traurig. Bitte nicht in die Tastatur schneuzen. Danke. Viel Spaß! (trotzdem!)
Es wurde ein wirklich schöner Abend. Ranko wollte sich krank lachen über die Geschichten, die Ranma und Akane aus ihrer Vergangenheit erzählten. Und sie bedauerte, dass kein Panda mehr im Haus war. „Glaub mir, das tust du nicht“, versicherte Ranma ihr. „Als Panda war er ja noch halbwegs erträglich, weil er nicht so viel reden konnte – möchte wissen, warum er auf die Idee mit den Schildern gekommen ist. Aber als Mensch, vor allem als Vater, war er die Katastrophe schlechthin.“ Ranko legte das Kinn auf ihre angewinkelten Knie. „Warum?“ – „Wo soll ich anfangen? Er ist mit mir rumgereist seit... Keine Ahnung. Wahrscheinlich seit dem Tag meiner Geburt. Er hatte die glorreiche Idee, auf dem Gelände der verwunschenen Quellen zu trainieren, er hat mich mit... eins... zwei... mit einer Anzahl von Mädchen verlobt, er hat meiner Mutter versprochen, dass wir beide Seppuku begehen würden, wenn kein richtiger Mann aus mir würde und bei alldem hat er immer nur an sich gedacht. So einen Trottel, wie er war, kann sich ein normales menschliches Gehirn gar nicht vorstellen.“ Ranko lachte. Dann wandte sie sich an ihre Mutter. „Und wie war Opa, Mama?“ Akane setzte ihre Teetasse ab. „Er war nicht ganz so schlimm, ich hatte ihn sehr lieb. Aber trotzdem, manchmal...“ Sie seufzte und trank noch einen Schluck. „Man konnte ihn leicht zum Heulen bringen, nicht?“, lachte Ranma. „Tja...“
So ging es den ganzen Abend lang. Schließlich sah Akane auf die Uhr. „Na, ich denke, es wird Zeit, oder?“ – „Och, MAMA!“ – „Keine Chance! Ab ins Bett!“ Ranko zog ein Gesicht. „Betten sollte man abschaffen!“, murrte sie. „Ständig kommt mir meins in die Quere!“ – „Oh, da gibt’s noch einen“, murmelte Akane mit einem Seitenblick zu ihrem Tischnachbarn. Ranma grinste. „Gute Nacht, Mama! Gute Nacht, Ranma!“ – „Gute Nacht, Kleines! Ach ja... Machst du eigentlich Kampfsport, Ranko?“ Sie drehte sich noch mal um. „Ja, erst gestern angefangen! Mama trainiert mich!“ – „Aha.“
Und schon war sie weg. Akane lächelte ihn an. „Jetzt bist du dran. Erzähl, wo du warst. Hast du die Naniichuan gefunden?“ Ranma lächelte niedergeschlagen zurück. „Gefunden schon. Aber es sind so viele Leute in irgendeine Quelle gefallen, dass sie für die Naniichuan und die Nyannichuan inzwischen Eintritt verlangen... den ich natürlich nicht hatte. Ich hab versucht mich reinzumogeln. Keine Chance. Das versuchen so viele, dass die Wächter inzwischen jeden Trick kennen. Dann hab ich Arbeit gesucht, um das Geld zusammenzukriegen. Stell dir vor: Keine einzige freie Stelle. Alle belegt. Natürlich von ‚Jusenkyo – Geschädigten’. Also bin ich sonst wo rumgegondelt und habe den Überblick ganz verloren. Hab mich gefühlt wie Ryoga.“ Er lachte. „Und jetzt hast du gedacht, wenn alle Stricke reißen, gehst du doch zurück zu Akane, die ist bestimmt so doof und nimmt dich auf, füttert dich durch und du bist fein raus.“ Verwundert sah Ranma Akane an, die jetzt am Fenster stand. „Hör mal, wie kommst du jetzt darauf?!“ – „Ist doch so, oder?“ Das war eine Spur zu laut und zu ungehalten, um scherzhaft gemeint zu sein. „So ein Unsinn! Sag mal, was soll das eigentlich? Erst ist alles in Ordnung, du freust dich, mich zu sehen, wir erzählen paar Sachen von früher und auf einmal bin ich ein Schmarotzer, ja?!!“ Er hatte sich in Wut geredet und stand ebenfalls auf. Akane fuhr herum. „Was hättest du denn sonst für einen Grund, hierher zukommen, hä?“, fauchte sie. Ranma schüttelte nur den Kopf, verblüfft, verärgert, verletzt. „Was glaubst du denn?“, versuchte er hilflos zu erklären. „Wegen dir natürlich. Ich wollte dich einfach wieder mal sehen.“ Akanes Augen waren so kalt, dass er erschrak. „Das glaubst du doch selber nicht.“ – „Was ist nur mit dir los, Akane? Was habe ich denn falsch gemacht?“ – „Du bist geboren worden“, knurrte sie, indem sie sich abwandte. So was hatte Ranma noch nie haben können. Aus seiner Sicht hatte er bisher ein wirklich geduldiges Verhalten an den Tag gelegt, aber nun platzte ihm der Kragen. „Du bist wohl plemplem!! Ich komm hier nach sechs Jahren wieder an, und du hast nichts besseres zu tun, als mich schleunigst wieder rauszuekeln! Wer hat denn hier gesagt, er hätte mich vermisst, hä, Machoweib?!!“ – „Das hab ich nie gesagt! Ich hab dich nicht vermisst, ich war froh, als ich dich Trottel endlich los war!“ Sie stürzte an ihm vorbei. Er durfte die Tränen nicht sehen, die über ihre Wangen flossen. Aber Ranma streckte den Arm aus und hielt sie zurück. „Du lügst“, sagte er ruhig. „Du HAST mich vermisst. Warum sonst hättest du deine Tochter ‚Ranko’ genannt, ihr einen Zopf geflochten und chinesische Kleider angezogen? Sie ist der lebende Beweis. Warum tust du plötzlich so, als würdest du mich hassen?“ Sie riss sich los und rannte in ihr Schlafzimmer. Ranma sah ihr ratlos nach. Er seufzte und senkte den Kopf. Dann verließ er das Haus, ohne sich noch einmal umzusehen. Auf der obersten Treppenstufe saß ein kleines Mädchen und weinte.