Fanfic: Kunos Mauer
Chapter: Kunos Mauer
Kuno’s Mauer
„BAKAAAAA!“ Akane war mal wieder stinksauer.
„KAWAII-KUUUNEEEE!!“ Ohne sich umzudrehen hechtete Ranma vorwärts.
Akane versuchte vergeblich ihn einzuholen, als er mit einem Satz auf die Mauer sprang, ihr höhnisch zugrinste und auf der anderen Seite verschwand.
Akane starrte missbilligend die Mauer an; sie bewunderte Ranmas Leichtigkeit mit der er sich hochschwang. Sie wusste, dass er ihr im Kampfsport überlegen war und sah es auch nicht ein, ihn weiter zu verfolgen.
Als Ranma Akane zurück zum Dojo gehen sah, war er erleichtert, dass sie ihre Jagd aufgegeben hatte. So sehr es ihm auch Spaß macht sie zu ärgern, konnte es hin und wieder recht unangenehm für ihn werden.
Er stand vor Kunos Gartenteich und es gab keinen Ausweg, nicht nach links oder nach rechts und schon gar nicht nach vorne. Er hatte schon einmal eine unangenehme Begegnung mit Kuno’s Hausalligator erleben dürfen: Eine Begegnung, die er nicht zu wiederholen gedachte. Deshalb zog er sich langsam wieder an der Mauer hoch und versicherte sich, dass Akane nicht mehr in der Nähe war.
Er blickte von der Mauer hinab auf den Boden und lehnte sich mit einem selbstsicheren Grinsen zurück. Er hatte sie wieder besiegt, es tat gut, sie zu besiegen. Das Gefühl gegen Akane zu gewinnen, war ein viel besseres als bei Kuno oder Mousse oder Ryoga.
„Akane, ich sehe noch bei Dr. Tofu vorbei“ Kasumi legte eine Hand an die Türklinke und lächelte zu Akane, die abwesend auf den Fernseher blickte.
„Hast du gehört, Akane? Vater und Mr. Saotome sind zum trainieren in die Hida – Berge gefahren und... Akane?“
Akane drehte den Kopf und nickte ihrer Schwester zu. „Ich weiß, Nabiki ist bei Kuno. Ich werde auf alles aufpassen.“
Kasumi nickte und setzte einen Fuss vor die Tür, als sie sich noch mal umdrehte. „Du verstehst dich doch mit Ranma? Du weißt, das letzte mal habt ihr die gesamte Küche demoliert“.
Akane seufzte. „Ich habe es nicht vergessen.“
Kasumi sah ihre Schwester besorgt an. Es schien ihr nicht sonderlich gut zugehen. Es war eine Schande, wie dickköpfig die beiden sich benahmen. „Vertragt euch endlich“ sagte sie und schloss die Tür hinter sich.
Akane wendete sich wieder dem Fernseher zu, der alte Schwarz-Weiß Film interessierte sie jedoch nicht sonderlich.
Ranma schob die Schiebetür zur Seite und sah Akane auf dem Sofa – sie war eingeschlafen. Sie sah ungewöhnlich friedlich und unbesorgt aus, wenn sie schlief. Es gefiel ihm, sie schlafend zu beobachten: Sie setzte ihm nicht nach, schlug ihn nicht. Sie lächelte sanft, und der wünschte sich, sie würde immer so friedlich und anmutig sein. Seine Arm streckte sich nach ihren bläulichen Haaren aus – und überlegte es sich im letzten Moment anders und zog sich wieder zurück.
Erschrocken über sich selber und vor allem über seine verlorene Körperkontrolle starrte er seinen Arm an. Er konnte seinen Gedanken nicht recht einordnen, sie waren einfach so über ihn gekommen.
„HA!“ Das Holz zersplitterte in viele Teile, es war ihm ein leichtes das dicke Holz zu zerteilen. Ranmas Gedanken waren aber ganz woanders.
Es war bereits 10 Uhr Abends, als Akane ruckartig aufschreckte und sich sofort in Kampfbereitschaft stellte. Sie glaubte etwas gehört zu haben und öffnete leise die Schiebetür zum Dojo.
Sie sah Ranma, er stand mit dem Rücken zu ihr. Sie wollte ihn anschnauzen Ruhe zu geben, als sie plötzlich bemerkte wie starr und unbeweglich er dastand.
Sie betrachtete die herablaufenden Schweißperlen auf seinem muskulösen Rücken und sein hell erstrahlendes Ki – und sie konnte nicht umhin, ihn äußerst anziehend zu finden.
„Ra..“
Ranma zuckte auf und durchquerte mit ein paar nahezu unsichtbaren Bewegungen die Halle – direkt auf Akane zu, die irritiert zurückwich, bevor sie hoch in die Luft geschleudert wurde. In diesem Moment schien Ranma jedoch zu merken, WEN er da mit aller Kraft an die Decke geschleudert hatte, setze zu Akane und fing sie wieder auf.
„Akane... Ich wusste nicht, dass du es bist.“
Völlig verwirrt von Ranmas blitzschneller Attacke und vor allem von dem Ende dieser zog sich ihr ganzer Körper in unbändiger Wut zusammen: „Wer dachtest du denn, dass es ist? Shampoo vielleicht?“
Ranma, nun nicht mehr besorgt grinste breit und merkte, nicht ohne Freude, wie Akane errötete.
Sie war doch tatsächlich nicht wütend, an die Decke geworfen zu werden – nein, es war das Auffangen, was ihre Wut hervorruf.
„Du weißt, Kasumi, Nabiki und unsere Väter sind nicht hier. Also mach das nicht noch einmal, ich kann für nichts garantieren.“
Ranma schaute auf. „Sie sind alle weg?“ er grinste hämisch. „Dann bist du mir ja schutzlos ausgeliefert“
„Ich habe Kasumi versprochen, alles heil zu lassen. Wenn du mich also in Ruhe lässt, wird auch nichts kaputt gehen.“
Ranma nickte und zog die Tür zum Dojo wieder zu – wobei er Akane jedoch mit hinein zog..
„Was hältst du von einem freundschaftlichen Kampf?“ fragte er und machte sich Kampfbereit.
Akane sah ihn missbilligend an und drehte sich zur Tür um: „Ich denke nicht, dass du zu einem rein freundschaftlichen Kampf fähig bist – außerdem nimmst du mich nicht für voll“ sagte sie und war im Begriff die Tür aufzuziehen.
Ranma hielt sie am Handgelenk fest und drehte sie wieder zu sich. „Komm schon... nur ein kleinen Kampf...“ bettelte er.
Akane seufzte und stellte sich in Positur. „Du...“ sie trat mit dem rechten Fuss ins Leere. „wirst...“ sie holte aus, drehte sich einmal in der Luft, doch Ranma war wieder in einer anderen Ecke. „dich...“ sie rannte direkt auf ihn zu, sprang hoch und ließ beide Beine auf ihn zusausen „WEHREN!“
Ranma sah Akane auf sich zurasen – und wusste schnell, dass Akane einen Fehler gemacht hat: bei dieser Geschwindigkeit würde sie mit voller Wucht an die Wand des Dojos prallen und schwer verletzt niedergehen. Also wich er absichtlich ihrer Attacke nicht aus und zog sie aus einer Drehung heraus direkt in seine Arme.
Akane schrie auf. „Ranma was tust du! Das ist gefährlich!“
Ranma sah tatsächlich sehr mitgenommen aus, aber das lag mehr an der Geiwssheit, was mit Akane passieren hätte können, hätte er sie nicht erfolgreich aufgehalten.
Den zweiten lauten Herzschlag fühlte er, als ihm bewusst wurde, WEN er da an sich drückte – das Gefühl des leichten Mädchens in seinen Armen, die Wärme die sie ausstrahlte, die weichen, duftenden Haare, der Kopf auf seiner Schulter, die Hand, die sich in seinem Hemd festkrallte.
Zitternd setzte er sie wieder ab.
„Ranma...“ Sie sah ihn verklärt an.
Ranma zitterte noch immer. „Du.. du bist schwer..“ presste er hervor – und Akanes Reaktion ließ nicht lange auf sich warten.
„Ranma...“ sie ballte die Faust. „Ranma no Hentai!“ begleitet von diesen Worten flog Ranma zum Dach des Dojou raus.
„Kawaii-Kune!“ Brüllte er hinunter.
Akane sah aus dem schwarzen Loch in den Sternenhimmel. Vielleicht hätte sie das nicht tun sollen. Er hatte sie schließlich .. irgendwie.. gerettet.
„Ranma?“ Akane lief auf die Straße. Sie hatte bis Mitternacht gewartet, doch er war nicht wieder aufgetaucht. Sie konnte es sich nicht recht eingestehen, dass sie sich Sorgen um ihn machte. Nabiki hatte angerufen, dass sie nicht mehr nach Hause kommen würde, und auch von Kasumi wusste sie, dass sie die Nacht bei Dr. Tofu verbringen würde. Ihr missfiel der Gedanke an deren geplante Hochzeit ein wenig – der Doktor würde guten Gewissens keine Patienten mehr empfangen können, wenn Kasumi stets in der Nähe war.
Ranma war nirgends zu finden. Sie hatte überall gesucht: bei Ucchan, in der Schule, ja sogar beim Cat – Café.
Wenn er nicht gefunden werden will, kann man ihn nicht finden, überlegte sie. Eine Schuldwelle überflutete sie: was, wenn er für immer weg ist? Was, wenn sie ihn nie wieder sehen würde? Wenn ihm etwas passiert wäre? Was würde sie tun?
„RANMA!“ eine Träne rollte über ihre Wange. „RANMAAA!“
Sie reif sich sein Gesicht in Erinnerung, die strahlend blauen Augen, das oftmals freche und manchmal warme, liebevolle lächeln.. seine Stimme, seine Haare..
Er konnte nicht weg sein, er würde nicht weggehen, sie kannte ihn doch: Sie kannte ihn schon lange, schon gut zwei Jahre und er war IMMER da, wenn sie jemanden brauchte.
Wo konnte er nur sein?
Dann sah sie eine schwarze Gestalt über eine Mauer springen und Akane hetzte, von neuer Hoffnung ergriffen vorwärts – denn sie war davon überzeugt, an der schwarzen Gestalt einen länglichen Zopf gesehen zu haben.
„Ranma! WARTE!“ Sie sprang im laufen ab, setzte ihre Hand auf die Mauer und sprang im hohen Bogen darüber.
„Vorsicht!“ rief jemand unter ihr und sie spürte zwei kräftige Hände, die sich um ihre Hüften legten und sie wieder in Richtung Mauer zogen. Unter Hinter sich sah Akane noch das spiegeln des Wassers, als sie an einen warmen Körper gezogen wurde.
„Akane...“ flüsterte eine Stimme, die ihr sehr bekannt vorkam: „Akane wieso bist du mir gefolgt?“ fragte die Gestalt leise.
„Ranma. Ich... ich...“
Lange sagten beide nichts.
„Akane, hast du dir etwa Sorgen gemacht?“
Akane versuchte sich aus Ranmas Armen zu winden.
Er zog sie enger an sich. „Denkst du, du könntest mir entkommen?“ lachte er, erst dann wurde er sich bewusst was er tat und was er sagte. In der Nacht konnte Akane seine Verlegenheit nicht