Fanfic: Eine andere Welt
Chapter: Eine andere Welt
Nun sitze ich hier in meinem dunklen Zimmer und habe Angst herauszukommen. Ich denke daran wie mein Vater wieder einmal rumgewütet hat. Suon, mein Vater ist normalerweise nett und geduldig! Ich habe mich wieder mit Ranma gestritten und er sagte, ich solle meinen Verlobten mit Respekt behandeln. Ich will ihn nicht heiraten! Wie oft habe ich das meinem Vater schon gesagt!? Heute auch wieder. Aber diesmal heulte er nicht mit Herrn Saotome um die Wette! Diesmal brüllte er mich an. Ich hatte Angst. Kasumi konnte ihn schließlich beruhigen. So ist er nur selten. Aber warum mischt er sich in mein Leben ein!? Ich liebe Ranma nicht! Und ich will ihn nicht heiraten! Warum will Paps das nicht einsehen? Ich werde doch eh nur von meinem, ach so begehrten Verlobten beleidigt! Ich bin hässlich und fett! Das sagt er mir immer. Langsam glaube ich es selbst! Mist! Wieder muss ich heulen! Heiße Tränen rinnen über meine Wangen. Ich sitze allein in einer Ecke meines dunklen Zimmers. Mir ist kalt, doch das stört mich nicht.
Wie schon so oft sitze ich hier, in meinem dunklen Zimmer und denke über eine andere Welt nach. Über eine Welt, in der es Spaß macht zu leben!
Ich denke immer an die Welt, die ich oft in meinen Träumen sehe. Sie ist zwar auch nicht vollkommen, aber dort kann Fantasie Wirklichkeit werden!
Eine andere Welt! Ja das wäre wunderbar! Wollen nicht viele in eine andere, bessere, schönere Welt? Nur wie komme ich dort hin? Ich weiß, dass sie existiert! Nur, wie kann ich in diese Welt, die ich mir so fantastisch vorstelle?
Oft spiele ich mit dem Gedanken, dort hinzureisen, wenn ich doch nur wüsste, wie!
Das Verlangen nach dieser Welt wird immer größer! Sehnsucht ergreift mein Herz. Ich würde so gerne die Figuren, die mich so bezaubern, mit denen ich mitfühle und die in meiner Traumwelt leben kennen lernen! Doch wie?
Ich bin sicher, ich komme dort hin! Aber ich sehe nur einen einzigen Weg!
Langsam stehe ich auf und gehe hinunter in die Küche. Jeder Schritt kommt mir wie eine Unendlichkeit vor. Ich öffne langsam die Schublade und nehme meine Erlösung von dieser Welt heraus. Lange sehe ich das Messer an. Mein Gesicht spiegelt sich darin. Verquollene, gerötete Augen starren mich an. Ich kann es nicht mehr ertragen! Zuviel Kummer trage ich in mir! Und ich weiß, ich kann ihn nur in einer anderen Welt loswerden.
Ich weiß, es ist für die anderen unverständlich, aber ich möchte in diese wunderbare Welt und ich sehe nur diesen einen Weg! Aber was ist, wenn es nicht der Weg dorthin war? Was, wenn ich nicht in meine Traumwelt gelange, in denen meine Träume, Wünsche und Hoffnungen stecken? Ich zögere.
Aber auch wenn ich nicht dorthin gelange, werde ich dann nicht trotzdem meine Sorgen los sein? Ja. Langsam hebe ich das Messer in die Höhe. Schnell steche ich zu, mit einem Glücksgefühl in mir, endlich dorthin zu kommen, wo dieser Schmerz nicht existiert. Ich sinke zu Boden und merke nichts mehr.
Würde ich dann in meine Fantasiewelt gelangen? Ich weiß es nicht! Aber ich bin sicher, es gibt einen Weg dorthin! Nur würde es der richtige sein?
Ich gehe hinunter in die Küche und nehme das Messer in die Hand. Wie ich es schon in meinen Gedanken getan habe. Ich hebe meine Arme langsam. Das Messer blitzt auf, obwohl es dunkel ist. Ich will zustoßen, wie in meinen Gedanken, doch etwas hält mich davon ab. Angst? Nein! Angst war es nicht! Eher die Sorge um die Menschen, die ich liebe. Was würden sie ohne mich tun? Würden sie meine Entscheidung verstehen? Nein! Sie würden zugrunde gehen! Sie würden den Schmerz nicht ertragen! Sie werden meine Beweggründe zu dieser Entscheidung nie nachvollziehen können. Und sie werden trauern. Der Gedanke daran schmerzt mich. Ich möchte nicht, dass sie wegen mir traurig sind!
Langsam, wie in Trance lasse ich das Messer sinken. Seufzend lege ich es leise zurück und gehe in mein Zimmer.
Ich verzichte auf meine andere Welt, weil die Menschen um mich meine Entscheidung nicht verstehen würden! Ich verzichte und gebe mich wieder der Qual hin, die ich Tag für Tag in mir herumschleppe und die immer größer wird, ohne dass ich es jemanden merken lasse! Ich will meine Familie nicht verletzen! Ich verzichte auf meine Welt, obwohl ich sicher bin, dass ich den richtigen Weg gefunden habe! Vielleicht werde ich ja noch glücklich!? Nein! Im Moment bin ich so traurig, so endlos traurig! Ich verberge es. Und ich weiß, dass es ein Fehler ist! Ich gehe kaputt, weil ich meine Trauer nicht zeige! Aber wer würde mich schon verstehen? Ja eine andere Welt, in der man verstanden wird. Das wäre schön! Mir entweicht ein leiser Seufzer, wenn ich an die Qual denke, der ich mich wieder aussetzen muss. Aber ich verzichte auf meine Welt! Wenn ich mir vorstelle, wie... Plötzlich legt sich eine Hand auf meine Schulter. Ich fahre zusammen. Langsam sehe ich auf. Vor mir steht Ranma und blickt mich ernst aus seinen wunderschönen blauen Augen an. In ihnen erblicke ich einen Teil meiner Traumwelt. Ich hatte ihn nicht bemerkt! Er geht zu meinem Bett und holt meine Decke. Er kam zurück und legt sie mir um die Schultern. Ich kann nur ein leises „Danke“ flüstern. Er hockt sich vor mich hin und sieht mir in die Augen. Dann beginnt er leise zu sprechen: „Akane...Ich...ich habe dich in der Küche gesehen...“
Ich sehe ihn an. Unfähig etwas zu erwidern. Ich bemerke seinen besorgten Blick und, warum weiß ich nicht, mir läuft ein warmer Schauer über den Rücken. Er sprach sanft weiter. Ich schaute ihn erstaunt an. Das war ich nicht gewohnt! Er war so lieb! „Akane...ich...also wenn es dir hilft...und dich glücklich macht...reise...reise ich ab...und löse die Verlobung auf. Dann...dann musst du...nicht mehr so traurig sein...Ich will dich...nicht zwingen, mich zu...heiraten.“ Wieder läuft mir ein Schauer über den Rücken. Ich kann meinen Ohren nicht trauen. Hatte er das gerade gesagt? Meint er das ernst? Mir wird plötzlich so warm ums Herz. Ich sehe ihn an, er schaut mir ernst und doch liebevoll in die Augen und in diesem Moment erkenne ich die Wahrheit.
„Möchtest...möchtest du, dass ich gehe?“ Seine Stimme klingt belegt. Ein Gedanke schießt mir durch den Kopf. Er geht nur, wenn ich es will. Langsam schüttle ich den Kopf. Ich kann ihn nicht ansehen, doch ich spüre seinen überglücklichen Blick. Ich warte darauf, dass er mich umarmt und küsst, aber er tut nichts dergleichen! Er steht langsam auf und streicht mir kurz und zaghaft über mein Haar. Wärme schießt mir in den Kopf. Dann geht er langsam aus meinem Zimmer und schließt leise die Tür. Ich bleibe allein. Aber das macht mir jetzt nichts aus. Plötzlich fühle ich, wie sich eine andere Welt in meinem Herzen mir auftut. Eine Welt des Glücks. Die Welt von der ich immer geträumt hatte! Ich hatte sie gefunden! Meine andere Welt.
Ende
Hi!
Also ich hoffe ich habe die Gefühle von Akane deutlich zum Ausdruck bringen können. Damit wollte ich zeigen, dass der Tod nicht immer der letzte Ausweg ist. Ich grüble in letzter Zeit viel über Menschen nach, die ihrem Leben ein Ende setzen, nur weil sie zur Zeit unglücklich sind und keinen anderen Ausweg sehen. Na ja und das habe ich versucht rüberzubringen. Ich hoffe, es ist mir wenigstens ein bisschen gelungen.
Bye!
Eure little_akane