Fanfic: Fainting Feelings
Chapter: Fainting Feelings
Moin Leutz, diese FanFic wird sich wieder um Ranma und Akane drehen. Vielleicht werden einige die Storyline schon kennen, von einer meiner vorigen FanFics, aber der Grund, die Schreibweise und überhaupt fast alles ist abgeändert. Bitte denkt jetzt nicht, ich hätte meine Fantasie verloren. Nein, sie ist noch da, aber ich hatte Lust so eine dunkle FanFic mit romantisch-fantasievollem Hintergrund zu schreiben. Ach ja, ich wollte mich bei denen bedanken, die mir die Kommentare geschrieben haben für meine letzte FanFic. Danke! Eure Nabiki-chan
Meine Schritte führten mich durch die Stadt. Fast apathisch ging ich an den Läden und Schaufenstern vorbei, die sich links und rechts von mir erstreckten. Die warme Sommersonne spiegelte sich in ihnen und man konnte sich darin blenden. Mein Rock schlenderte um meine Beine und mein T-shirt klebte an mir, wie eine zweite Haut. Es war heiß, sehr heiß, doch ich merkte es nicht. Die Umgebung verschwamm vor meinem Augen und ich hielt mich an einem Fahrradständer fest. Ich atmete schnell. Ein Stich ging durch mein Herz. Warum tat es nur so weh? Warum tat es immer so weh, wenn er mich so ansah. Warum tat es so weh, wenn er mit mir sprach? „Hey, ist alles in Ordnung?“ Ich sah auf. Ein Mann im Nadelstreifenanzug sah zu mir runter. Ich schüttelte den Kopf. „Nein, nichts ist in Ordnung...“, antwortete ich wahrheitsgemäß. Der Mann sah mich irritiert an, als er sich wieder gefangen hatte, fragte er mich: „Soll ich Sie nach Hause bringen oder zum Arzt?“ Ich sah ihn an. Mein Blick verfinsterte sich. Ich stand so aprupt auf, das ich Kopfschmerzen bekam. „Ich brauche keinen Arzt und nach Hause will ich ganz bestimmt nicht! Mein Leben läuft beschissen und sie haben den Nerv mich zu fragen, ob ich nach Hause will! Und jetzt lassen sie mich in Ruhe!“, schrie ich und rannte die Strasse entlang. Den verwirrten Mann hinter mir lassend.
Ich lief minutenlang ziellos ohne Plan durch die Strassen Nerimas. Irgendwann hörte ich das Wasser rauschen und blieb stehen. Ich war weit außerhalb Nerimas. Das Wasser schäumte unter mir. Ich konnte deutlich spüren, wie es gegen die harten Steinklippen schlug. Ich ging näher heran und warf einen Blick über die Klippe auf der ich stand. Es war ein majestätischer Anblick, als das kalte Wasser, aufgeschäumt von der Meeresströmung in riesigen Wellen an den harten Fels schlug. Eine Frage kam in mir auf. Sollte ich springen und all das Leid, welches mir täglich zugetan wurde, hinter mir lassen? Noch ein Schritt. Ich starrte in den Himmel. Die Wolken waren aufgewühlt und bildeten schwarze Türme, die bedrohlich zu mir näher kamen. Wahrscheinlich wieder ein Sommerrorkan, wie es sie wohl tausendmal im Jahr gab. Gut, tausendmal war wohl übertrieben, aber wenn man Suizidgedanken hegt, achtet man nicht mehr auf die Einzelheiten. Man lässt alles zu. Leid, Trauer, Schmerz. Weil man weiß, irgendwann wird all das hinter einem liegen und man denkt nur noch nach, wie und wann man es tut. Ich habe nie darüber nachgedacht. Erst jetzt, wo ich auf der Klippe stehe und mich mit der Unendlichkeit nur noch wenige Meter trennen, will ich es tun. Alles hinter mich bringen. Und das nur wegen ihm? Warum brachte mich das so durcheinander? Ich fiel auf die Knie, stumme Tränen liefen meine Wangen lang. In der Ferne hörte ich meinen Namen. Leise, undurchdringlich wie der Nebel, der sich um mich legte. Fern und unwirklich, wie die Stimme, welche mich zu rufen schien. „Akane!“, hörte ich es hinter mir. Ich drehte mich nicht um. Aus Angst, etwas zu sehen, das ich fürchtete. Nocheinmal rief jemand meinen Namen. Diesmal näher, wirklicher. Ich stand auf. Ging auf das nahe Ende der Klippe zu. „Akane! Warte!“ Ich blieb stehen, drehte mich jedoch nicht um. „Was willst du noch?“, fragte ich leise. Meine Stimme zitterte. Hinter mir kam er zum stehen. „Akane, was hast du vor? Willst du etwa...?“ Seine Stimme zitterte, wie meine. Er atmete schwer. Vor Anstrengung oder vor Aufregung? „Was willst du noch?“, wiederholte ich noch einmal, diesmal jedoch härter, schriller, lauter. „Ich- Akane, was tust du da?“, rief er. Ich drehte mich um und sah in seine dunklen Augen. „Warum tust du mir das immer wieder an, Ranma?“ Meine Stimme klang eisig und gefühlslos, so wie ich mich jetzt fühlte. Das einzigste Gefühl, das ich noch empfand, war dieser stechende Schmerz in der Brust, der mein Herz zum pochen brachte. „Akane, was habe ich denn getan?“, fragte Ranma mich dreist. Er besass also wirklich die Frechheit... „Das weißt du nicht? Ich gebe dir mal einen Anhaltspunkt!“ Ich wühlte in meiner Tasche nach einem abgegriffenem Stück papier und warf es ihm vor die Füsse. Trotz des starken Windes, wehte es nicht weg. Ranma bückte sich und sah sich das Foto an. Er runzelte leicht die Stirn und sagte dann: „Ich weiß ja gar nicht wann das überhaupt passiert ist!“ „Ach nein?n Das sieht aber auf dem Bild ganz anders aus!“, schrie ich ihm zu. „Und selbst wenn das passiert wäre, warum machst du mir dann solch eine Szene?“ Ich spürte wie mir neue Tränen in die verweinten Augen traten und langsam meine Wangen runterliefen. „Du verstehst gar nichts...“, flüsterte ich und ging rückwärts auf die Klippe zu. Ranmas Augen weiteten sich, als er sah, was ich vorhatte. „Akane, was verstehe ich nicht?“, fragte er dann, wahrscheinlich um meinen Freitod weiter herauszuzögern. Ich liess mich darauf ein und antwortete mit gequältem Lächeln: „Du verstehst nicht, was ich fühle. Das ich auch Gefühle habe, die man verletzten kann.“ „Aber warum gerade von mir? Ich dachte, du hasst mich?“ Ranma schien nervös zu sein. Ich jedoch, spürte nicht die leiseste Anspannung, sondern lauschte nur dem Meer und der Stimme in meinem Kopf, die mich aufforderte zu springen. „Ich habe dich nie gehasst. Ich habe dich doch immer geliebt.“ Diese Worte gingen mir sehr schnell von den Lippen. Wohl, weil ich wusste, er würde mich nie mehr wiedersehen. Ranma starrte mich an. Sein Blick sagte vieles und doch verstand ich nichts. Ich wollte nicht verstehen, was sein Blick mir sagen wollte. War es Verachtung, Hohn oder ein kleiner Schimmer ... Liebe? „A-aber, ich ... Selbst wenn, ich bin es nicht wert, dass du dein Leben für mich aufgibst. Deshalb: Spring bitte nicht.“ Es klang wie ein Flehen. „Es ist mein Leben, oder? Das Leben eines flachbrüstigen Machoweibs, nicht wahr?“, schrie ich ihn an. Ich ging noch einen Schritt auf die Klippen zu; war nur noch wenige Zentimeter von der Erlösung entfernt. Dem endlosen Fall in eine Welt, in der es keine Ranmas gibt, keine Verlobungen, keine Männer, keine Schmerzen. „Akane! Spring nicht! Ich bin das echt nicht wert! Wenn ich dich verletzt hab, dann tut es mir leid, aber bitte: Spring nicht!“ Ich lächelte. Auch als ich den letzten Schritt meines kümmerlichen Lebens tat, lächelte ich.
Ich spürte wie der warme Sommerwind durch mein Haar strich und jemand in weiter Ferne meinen Namen rief. Ich hörte nicht hin. Noch einmal öffnete ich die Augen. Ranma stand an der Klippe und starrte mit tränenüberströmtem Gesicht zu mir herunter. Plötzlich blieb ich stehen. Mitten im Fall, schien die Zeit anzuhalten. Bin ich tot?, fragte ich mich. „Akane Tendo!“, hörte ich es in meinem Kopf. Eine warme Stimme, durchdrungen von einem kühlem Schauer, der sich auf meine Seele wie ein fließendes Tuch legte. Wie aus dem Nichts erschien eine Gestalt vor mir. Von Licht umgeben, in ein weißes Gewand gehüllt, stand sie vor mir. Ihre langen, blonden Haare fielen bis zu den nackten Füssen und wehten sanft hin und her, obwohl kein Lüftchen wehte. „Wer bist du?“, fragte ich, doch sie konterte mit einer Gegenfrage: „Warum willst du die Welt der Sterblichen verlassen?“ Ich wusste keine richtige Antwort auf ihre Frage. Ich sah auf ihr Gesicht um vielleicht einen helfenden Gesichtsausdruck zu erkennen. Doch sie sah mich schweigend an und wartete auf eine Antwort, die ich ihr nicht geben kann. „Wer sind Sie?“, schlug ich einen anderen Ton an. Ich wusste ja nicht, wer diese Frau war. Wenn sie die Zeit anhalten konnte, war sie sicherlich eine Göttin oder eine Zauberin. „Was sollte ich für dich sein?“, stellte sie mir erneut eine Gegenfrage. „Eine Göttin?“, schlug ich unsicher vor. „Ich bin was du willst. Sieh mich als Göttin, Hexe, Ungeheuer. Ich bin was du von mir verlangst. Ob es zutrifft, ist eine andere Frage.“ Ich seufzte. War das ein Rätsel? Noch bevor ich mir weiter Gedanken machen konnte, sagte die Gestaltenwechslerin: „Ist es wegen ihm?“ Sie zeigte mit ihren schlanken Fingern zu Ranma, der erstarrt an der Klippe stand. Auch mein Blick schweifte zu ihm. Ich hatte ihn über dem Trubel völlig vergessen. Fast unmerklich nickte ich, doch die blonde Göttin schien es zu verstehen. „Was ist der Grund?“ „Er hat mir sehr weh getan ...“, flüsterte ich. „Was denkst du nun?“ „Ich wünschte, Ranma wäre nie in mein Leben gekommen. Ich wünschte, er wäre nie da gewesen!“ Tränen liefen mein erhitzten Wangen herunter. Sie fielen nicht in das Meer, welches unter mir zum stehen gekommen war, sondern blieben in der Atmosphäre hängen. „Was glaubst du, wäre passiert wenn Ranma Saotome niemals da gewesen wäre?“ Ihre Stimme klang tonlos, deshalb hatte ich das Gefühl nicht ernst genommen zu werden. Wurden einem diese Fragen jedem gestellt, der den Freitod wählte? „Ich wäre wohl glücklicher...“, sagte ich schließlich. „Falsch! Du hättest auch irgendwann den Freitod gewählt! Wer nie liebt und immer nur hasst ist bald ein seelisches Wrack! Ranma Saotomes Erscheinen hat deinen Selbstmord nur um ein paar Jahre verzögert!“ Ich bekam eine Gänshaut, als sie so energisch mit mir sprach. Stimmte das etwa? „Aber was soll ich noch auf dieser Erde, wenn er mich nicht liebt? Kannst du mir auch das erklären?!“