Fanfic: Vegeta KT - Part II -_-!
Chapter: Vegeta KT - Part II -_-!
<i>Grr ... doofer Compi ... da hat ja bei Teil 1 die Hälfte gefehlt ... na ja ... hier die andere Hälfte ...</i>
Die nächsten Wochen wurden eine einzige lange Tortur. Die Wunde eiterte, die Ärzte stopften ihn mit Medikamenten und Spritzen voll und den größten teil der Zeit dämmerte er einfach nur dahin, ohne Bewusstsein aber auch nicht im Schlaf. Er nahm die besorgten Mienen der Schwestern, die plötzliche Schmerz, wenn wieder irgendjemand meinte, eine Spritze wäre das Beste, das seltsame Gefühl des Fütterns und vieles andere wahr. Doch über allem schien ein dunkler, undefinierbarer Schatten zu hängen, der verhindert, dass der Junge klare Worte oder Handlungen hervorbringen konnte. Ein Zustand, der weitestgehend einem Koma glich. Nicht wach, nicht schlafend, nicht bewusstlos. Ähnlich einem Toten.
Eins schwor sich Ay, er würde nie wieder in einem Krankenhaus liegen und wenn er dafür den Diebstahl aufgeben musste.
Endlich meinten auch die letzten Krankenschwestern – die mitunter einen Narren an dem Jungen gefressen hatten – den jungen Meisterdieb aus der Krankenstation entlassen zu können. Entlassen in die Zelle.
Ay sah sich mit gesenktem Blick um. Es erstaunte ihn, dass man es überhaupt zuließ, ihn nicht in eine Einzelzelle zu stecken. Die gemauerten Wände strahlten eine unangenehme Kälte aus. Ein muffiger Geruch hing in der Luft, im brüchigen Waschbecken sammelte sich brackiges Wasser. Kein Fenster ließ auch nur einen winzigen Strahl Sonnenlicht in den düsteren Raum. Einzig und allein eine altersschwache Glühbirne flackerte unbeständig vor sich hin und warf hin und wieder verzerrte Schatten. Mit Stahlketten verankert hingen drei Bretter senkrecht an der Wand – die Betten. Ay musste an die nun verlassene CC denken.
<Nein, nicht verlassen, Toha ist ja noch da.> dachte er bitter.
Auf einem der Kojen regte sich etwas. Eine vermummte Gestalt kam unter einem wahren Berg von kratzigen Decken und alten Kissen zum Vorschein. Dunkle verfilzte Haare, tiefe Augenringe, wässeriger Blick, eingefallene Wangen. Der alte Mann sah Ay müde an. Ein leichter Schauer lief dem Jungen über den Rücken. Wie lange mochte diese armselige Gestalt jetzt schon ihr Dasein hier fristen?
<Und wie lange werde ich es tun müssen?>
Sehr zu seinem Erstaunen sprach der Alte Ay an. Mit einer solchen Festigkeit und Entschlossenheit in der Stimme, die ihn frisch und jung erschienen ließ. Diese durchaus hohe Stimme passte nicht zu einem Mann, der jahrelang hinter schwedischen Gardinen gesessen hat.
„Na Junge? Bist du der Dieb, von dem alle Welt klatscht und tratscht?“
Ein klassischer Überraschungsangriff. Ay hatte mit der Frage nach seiner Einbuchtung, nach dem Grund danach, gerechnet, aber nicht mit einer solch deutlichen Entscheidungsfrage.
„Äh ... ja ...“, antwortete er schließlich verdattert.
Der Alte lächelte. Ay musste wohl so aussehen wie ein Mensch, der gerade feststellt, dass er in ein Hundhäufchen getreten ist. Der Junge riss sich zusammen. Er wollte hier nicht gleich als Schwächling dastehen.
„Ja!“, sagte er schließlich noch einmal – mit fester Stimme.
Der eigenartige Greis nickte zu irgendeinem Grund.
„Mein Name ist ... Gott wie heiß ich denn?“ Er hustete. Ein Husten von der widerlichen Art, eins, das auf fest sitzenden Schleim irgendwo im Rachen hindeutet.
Ay sah ihn an.
„Wenn man so lange hier ist wie ich es schon bin, kann es durchaus vorkommen, dass man vergisst, wer man ist ...“
Er antwortete nicht. Er wollte sich nicht ausmalen, wie er nach 25 Jahren Knast oder noch länger wohl aussehen würde ...
„Ach Junge, du siehst aus wie sieben tage Regenwetter. Das war ein Scherz. Mein Name ist Manui. (A/E: Kenn ich das woher?) Drogendealer. Die haben mich ursprünglich nur für 10 Jahre eingelocht. Aus 10 wurden 11, aus 11 wurden 15 und so weiter und so weiter ... die haben mich vergessen ...“
Ay kletterte in die Koje über Manui. Dieser Mann hatte sicher viel zu erzählen. Sollte er reden. Er brauchte jemanden, der ihm zuhörte. Niemand verlangte jedoch von Ay, dass er es auch tatsächlich tat. Manui würde es genügen, jemanden in seiner Nähe zu wissen. Mit diesem Gedanken schlief der verunglückte Meisterdieb ein.
Im Traum spuckten einige Wortfetzen durch dunkle Landschaften, gleich leuchtenden Elfen. Vielleicht ergaben sie diesen Satz, vielleicht auch nicht. Wer wusste schon, ob dieser unsichtbare Erretter jemals auftauchen würde?
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„Du ... hast ihn allein gelassen?“
„ ... “
„Er ist da ... unten ganz allein und du ... Was soll das denn?“
„ ... “
„Antworte, verdammt!“
„Beruhig dich doch! Ay kommt da schon raus, dafür habe ich gesorgt.“
„Und wie?“
Er wies stumm auf die kristallene Kugel. Ein anderes Bild erschien. Ein junges Mädchen, glänzende schwarze Haare, funkelnde blaue Augen. Sie hielt eine dünne Stange Dynamit fest an sich gepresst.
„Toha? Wie hast du das hingekriegt?“
„Sie mag ihn. Auch wenn sie es nie zugeben würde. In zwei Monaten holt sie ihn da raus. Mit einem Knall.“
„Und wie kommst du auf Toha?“
„Die beiden Familien sind einfach auf ewig miteinander verbunden, weiß der Geier woran das liegt. Angefangen mit Kakarott und mir, Trunks und Son-Goten und jetzt halt ... Ay und Toha. Son und Briefs ... es ist, als gäbe es da ein unsichtbares Band, wenn es selbst noch nach über hundert Jahren hält ...“
„Vielen Dank für den Vortrag. Hätte ich was verstehen müssen?“
„Oh Mann, Weib! Kapierst du das nicht? Toha ist Kakarott’s Nachfahrin!“
„Oh ...“
„Macht’s Klick?“
„Einsehbar. Und wie geht es nach der Rettungsaktion dann weiter?“
„Ay wird untertauchen müssen.“
„Und da soll er dann so leben, dass er nicht in die Hölle kommt – in den Katakomben?“
„Es geht. Er muss nur arbeiten und nicht stehlen – und sei es für einen Drogendealer.“
„Na ganz toll! Damit hast du seine Probleme nicht unbedingt beseitigt! Eher im Gegenteil!“
Ein geheimnisvolles Lächeln erschien auf seinen Zügen.
„Dieser Junge hatte nur ein Problem. Das gleiche wie ich damals übrigens. Dieses Problem gibt es nun nicht mehr. Dank mir ...“
„Angeber!“
„Vielen Dank für die Blumen!“
„Bitte!“
Eine Weile schwiegen sie beide.
In der Menge hinter ihnen tuschelten die verschiedensten Wesen. Einer der Männer starrte wie gebannte auf die Kristallkugel. Er war jung. Nicht viel älter als 35. Er wirkte traurig. Schon seit einigen tagen verfolgte er die Geschichte um den jungen Meisterdieb, der Ay hieß. Nun, endlich, konnte er ihn sehen. Zusammengekauert auf der harten Bank eines Gefängnisses. Der Mann schluckte. Sein Name? Kevano. Der Vater eines Jungen, der einsam aufwuchs und jetzt, da er seinen Sohn das erste mal sah, vegetierte er im Gefängnis vor sich hin. Vielleicht hätte er weinen sollen. Vielleicht hätte er das tatsächlich tun sollen. Doch er unterließ es. Doch nicht vor dem stolzen Stammvater seiner Familie. Mit gemischten Gefühlen sah er den stummen Mann an. Vegeta. Dieser seltsame Kauz.
„Hast du gut gemacht.“, hauchte sie.
„Bin ich nicht mehr der alte Angeber?“
„Hör bloß auf. Da lobt man dich einmal und dann so was.“
„Störrisches Weibsstück.“
„Verbockter Idiot!“
Ein Junge in der Masse begann zu lachen. Sein Haar schimmerte eigentümlich violett. Ein Mädchen fiel ein und letztendlich standen sie beieinander und lachten. Die ganze Bande. Von Vegeta bis Kevano. Familientreffen in der Hölle.
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Wochen vergingen. Ay lebte sich schnell ein. Und plötzlich kam der Tag, an dem eine gewaltige Explosion das Gefängnis Zartaka erschütterte. Toha hatte ihren Job gut gemacht. Die Wand war gesprengt, Ay machte sich aus dem Staub. Und mit ihm der alte Drogendealer Manui. Die beiden tauchten tatsächlich unter. Für Jahre lebten sie in den dunklen Katakomben der Stadt, zusammen. Ob Ay nun Botenjunge für die Chefs der Szene spielte, oder ob er ganz einfach nur auf dem Markt handelte, er kam nicht mehr dazu, sich als Langfinger einen Namen zu machen. Er führte seine Aufträge gewissenhaft aus und niemand hatte etwas an ihm aus zusetzten. Er hielt sein Versprechen – er war kein Dieb.
Sieben Jahre später verstarb Manui.
Ay, mittlerweile 26, wagte sich wieder ans Tageslicht.
Aus einer eigenartigen Verlangen tief in seinem Herzen, schlenderte er scheinbar ziellos durch die Gassen. Bis schließlich ein strahlendes, halbrundes Gebäude auftauchte. Ay hielt inne. Er sah sich um. Es stimmte. Das musste die CC sein. Irgendjemand hatte sie renoviert und neu gestrichen. Er zuckte mit den Schultern, kletterte geschickt auf das komische Dach und wanderte in die Mitte. Die Sterne strahlten am Firmament. Die eigenwillige Diele hatte niemand eines Blickes gewürdigt. Das Buch musste sich noch immer dort befinden. Sacht hob er das Brett an. Sein Schatz lag sicher verwahrt dort. Fast verträumt nahm er das Buch an sich. Wie früher blätterte er es langsam durch. Die prachtvollen Bilder, und letztendlich der Stammbaum. Vegeta am Anfang. Er am Ende. Aus unklaren Gründen stand plötzlich auf der letzten, früher leeren Zeile ein Name. Ay. Ay Briefs. In der selben verkanteten Schrift wie der Rest. Der Nachfahre Vegeta’s lächelte.
ENDE /