My BigBrother
Zu dieser Zeit wachten Meilen weit weg von InuYasha und Co. Langsam zwei Kinder, ein zweiköpfiger Drache und ein Krötendämon aus tiefem Schlaf auf. Wie zerschlagen wischte sich der Junge den Schlaf aus den Augen und versuchte die gelähmten Glieder aus zu schütteln. „Rin! Rin, wach auf! Wo sind wir?! Was ist passiert?!“, rief er aufgeregt, als er sich halbwegs geordnet hatte. Mit einem leisen Stöhnen hob das Mädchen den Kopf. Ihr Gesicht war nass von Tränen. „Wie spät isses denn?“ erkundigte sie sich verschlafen und sah sich um. „Ich weiß nicht, aber du hast schlecht geträumt, du hast geschrieen!“ „Ja, hast du wieder von deinen Eltern geträumt?!“, Fragte Jaken, der Krötendämon. „Mhhh“, murmelte Rin und setzte sich auf. „Warum ist denn Sesshomaru-sama noch nicht wieder da?!“, verwundert erhob sich Kohaku und stiefelte zu dem Drachen Ah-Uhn. „Na Dicker?! Wo ist denn nur dein Meiser?! Ja, mein Großer“ Er lächelte leicht und kraulte den genüsslich brummenden Drachen am Hals. „Er wird schon kommen, der ehrenwerte Meister kann schließlich machen, was er für richtig hält! Vielleicht bleibt er mal wieder ein paar Tage fort, aber dann nur, weil ihr ihm auf die Nerven gegangen seid! “, regte sich Jaken auf. „So ein Unsinn!!!“, widersprach Rin ihm heftig, „bevor er gegangen ist, hat er zu uns gesagt, dass wir brav sein sollen und dass er uns lieb hat!!!!“ „Es ist gar nicht typisch für ihn, dass er so lang fern bleibt! Er kommt doch in der Regel schon zum Abendessen zurück, weil er uns nur noch ungern allein lässt, da Jaken *böser Seitenblick zu Jaken* nicht stark genug ist, um uns zu beschützen!“, stellte Kohaku mit gerunzelter Stirn fest. „Hoffentlich ist ihm nichts zugestoßen!“, rief Rin und schaute ängstlich von Kohaku zu Jaken und wieder zurück.Als sie bemerkte, dass sie genau das ausgesprochen hatte, was die beiden auch dachten, schluchzte sie leise los. Eine dicke Kullerträne lief ihr die Wange entlang. „Nun reg dich mal nicht auf, er wird schon wieder kommen… hoff ich…naja… vielleicht sollten wir ihn doch suchen gehen! Was meinst du Jaken?! Du kannst ihn doch riechen! Wir können seiner Spur folgen, dann finden wir ihn auf jeden Fall! Jaken, komm, sag ja!!!!! Dann sind wir auf der sicheren Seite! Wir können schließlich nicht nur hier herumsitzen und auf gutes Wetter warten!!!! Jaken! Jetzt sag doch mal was!!!“, rief Kohaku aufgebracht. Jaken sah mit einer steilen Falte auf der Stirn stur ins Feuer. Rin schluchzte heftig. „Sag JA, oder wir gehen ohne dich!“, presste sie hervor und ballte die Fäuste. „ Ja, wir gehen“, beschloss Jaken und schon begannen sie damit, die Feuerstelle zu löschen. Wenig später zog eine kleine Karawane durch den nasskalten, düsteren Wald. Auch Ah-Uhn war inzwischen aufgewühlt und ging nur an der Hand von Rin einigermaßen ruhig. Eine Weile lang liefen sie schweigend. Jaken versuchte, sich auf Sesshomarus Spur zu konzentrieren und Kohaku hatte Rin still den Arm um die Schulter gelegt, um sie zu beruhigen. Schließlich fing die Kleine an, mit zittriger Stimme zu fragen: “G… gla… glaubt ihr… d… da… dass er t… t… tod ist?!“ Dicke Tränen standen ihr in den Augen. „Nein, aber vielleicht ist er in Schwierigkeiten und wir können ihm irgendwie helfen.“, gab Kohaku zu bedenken. „DER EHRENWERTE MEISTER HAT EUCH DOCH NUR ALS EINEN KLOTZ AM BEIN BEI SICH; WIE WOLLT IHR IHM HELFEN??!!“, fauchte Jaken gereizt da er sich selbst mehr um seine Meister sorgte, als er zugeben wollte. Plötzlich riss Ah-Uhn witternd die Köpfe in die Höhe. „Bestimmt riecht er den Meister!“, schrieen Jaken und Rin gleichzeitig aufgeregt. Im gestreckten Galopp rasten sie auf Ah-Uhn in die kalte Nacht hinaus. Sie flogen bis in die frühen Nachmittagsstunden und sie schon glaubten, dass Ah-Uhn sich von irgendetwas anderem hatte ablenken lassen, kam am Horizont ein kleines Dörfchen in Sicht. Kohaku schüttelte Rin, die vor Erschöpfung unruhig an seiner Schulter eingeschlafen war, sanft wach. Sie war sofort hellwach, als sie bemerkte, dass Ah-Uhn allem Anschein nach vor hatte, zu landen. „In einem Dorf soll der Meister sich aufhalten?!“, fragte sie verwundert und schaute irritiert von Jaken zu Kohaku und wieder zurück. „Naja, das ist wirklich komisch, dass er sich dort aufhält, aber ich kann seinen Geruch ganz klar wahrnehmen. Aber auch seine InuYasha und seine dämlichen Komplizen müssen sich dort aufhalten.“ „ECHT?!“, rief Kohaku aufgeregt und schaute Jaken mit großen Augen an. „ Da ist doch auch deine Schwester mit dabei, Sango, oder wie sie hieß, stimmt`s?!“, fragte Rin interessiert. „Vielleicht haben sich ja InuYasha und Sesshomaru-sama vertagen, könnte doch sein, oder?“ „NIE IM LEBEN!!!!! MIT SOWAS MUSS SICH DER MEISTER NICHT ABGEBEN; SCHLIEßLICH IST INUYASHA BLOß EIN HANYOU!!!!!“, protestierte Jaken entrüstet. „ Ja, aber das ist doch sein Bruder!“, rief Rin erschrocken. Da sie ihre gesamte Familie verloren hatte, konnte sie sich überhaupt nicht vorstellen, dass man das einigste Mitglied der Familie, das noch lebte, hassen konnte. „Ich glaube trotzdem, dass sie miteinander geredet haben.“, verteidigte sie sich; „ wir werden es ja gleich erfahren!“