~~~ Deadzone ~~~



Im Sekundentakt tippten immer wieder abwechselnd Zeige- und dann Mittelfinger der schwarzen Hand auf die steinerne Armlehne seines Throns. Plötzlich hielt er inne, liess die Hand in dem schwarzen Handschuh zur Seite gleiten und strich leicht über einen dunkelblauen Stein.

In der Mitte des Raumes glühte ein weiterer Stein auf, über ihn wurde nun ein Bildschirm projiziert, auf dem drei scheinbar gläserne Kugeln zu erkennen waren.

Diese Glaskugeln waren in verschiedene Bereiche ausgelegt. Die oberste, die gelbe Kugel zeigte den Norden an, die rechte, die grüne, den Osten. Die untere rote, den Süden, und die linke blaue den Westen.



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Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts wurden sämtliche Dämonen, welche sich im Reich der Sterblichen aufhielten, von einem legendären Wächter der Gezeiten in die Deadzone verbannt, einem kalten Schattenreich, jenseits von Licht und Wärme. Die beiden Herrscher des dämonischen Volkes, Tenebras und Ventigo, bekämpften einander letztendlich um die alleinige Herrschaft der Deadzone. Ventigo wurde dabei getötet.

Fünfzehn Jahre später gelingt es Tenebras die Pforte zum Reich der Sterblichen wieder zu öffnen...



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"Meister." ertönte eine Stimme hinter der Projizion, welche daraufhin wieder erlosch. Ein junger Mann trat vor und verneigte sich leicht vor seinem König. "Meister Tenebras. Eure Krieger sind bereit für den Eintritt in die Welt der Menschen. Sie haben sich bereits vor dem Portal eingefunden."

"Sehr gut." erwiderte Tenebras lächelnd. Der junge Dämon hob den Kopf. "Herr... bei allem Respekt, ich verstehe nicht wirklich, wieso Ihr in diese Welt zurückkehren wollt."

Tenebras erhob sich von seinem Thron. "Komm her, Vento. Ich werde es dir zeigen." Er streckte einen Arm nach dem Jungen aus, welcher daraufhin etwas zögernd die Stufen zu seinem König hinaufschritt. Tenebras strich noch einmal über den dunklen Stein neben der Armlehne seines Thrones, woraufhin in der Mitte des Raumes das Hologramm einer blauen Kugel erschien - die Erde.

"Sie ihn dir an." begann Tenebras. "Ein wunderschöner Planet, voller Energie und Wärme." Vento sah zu dem Hologramm hinauf und hörte seinem Herrn schweigend zu.

"Wir Dämonen leben nicht hier, weil wir es der Welt des Lichtes vorgezogen haben. Du kennst die Geschichte. Man verbannte und an diesen düsteren Ort, weil man uns allein für die negativen Gedanken und das aggressive Verhalten der Menschen zu dieser Zeit verantwortlich machte. Ich habe darum gekämpft, eines Tages in das Reich der Sterblichen zurückkehren zu können. Doch die Dunkelheit dieser Welt hat mich völlig eingenommen. Ich wurde zu einem Dämon des Schattens."

Vento senkte den Blick. "Das beantwortet nicht meine Frage."

Tenebras sah ihn nachdenklich an. Dann fuhr er ein weiteres Mal über den magischen Stein und das Bild des Hologramms veränderte sich. Es zeigte nun Feuer. Wälder in Flammen. Städte, in denen Menschen umher hetzten, Wiesen und Felder, mit gepflasterten Strassen, auf denen dichte Staus herrschten. Verdreckte Meere und Seen...

"Sieh dir an, was sie aus ihrer wunderschönen Welt gemacht haben, Vento." zischte Tenebras. "Sieh dir an, was aus alle der Wärme geworden ist. Sie zerstören ihre eigene Welt immer mehr, sogar die Strahlung der Sonne stellt für sie inzwischen eine Gefahr dar. Uns machte man verantwortlich für das schlechte Wesen der Menschen! Sieh es dir an! Auch ohne uns streiten sich miteinander, führen Krieg und bringen sich gegenseitig um!"

Zornig schlug der Schattendämon auf den Stein ein, der unter dieser Kraft zersprang. Das Hologramm erlosch gänzlich. Vento sah mitleidig zu ihm herüber.

Tenebras wandte sich langsam um, und wirkte nun wieder völlig gelassen. "Es ist nun an uns, diese Ungerechtigkeit zu vergelten, Vento..."







Fortsetzung?

Ihr braucht nur darum bitten!