Fanfic: Irgendwann...
Chapter: Gin&Vodka
„Ran!!!“
Es war Conan, er schrie nach mir, er schrie meinen Namen immer und immer wieder. Der Klang seiner Stimme entfernte sich immer mehr bis der Schrei in der Nacht verstummte...
Das Telefon läutete, schwer atmend und mit zittrigen Händen nahm ich den Hörer in die Hand.
„Ja.....“ flüsterte ich.
„Wenn du Conan Edogawa jemals lebend wieder sehen willst, komm in einer Stunde zur abgebrannten Fabrik am Rande der Stadt. Komm alleine, oder du wirst Conan nie wieder sehen...oder besser gesagt...Shinichi Kudo.“
Der Hörer wurde vom Anrufer aufgelegt. Nur noch der Besetztton meines Telefons war zu vernehmen.
Verwirrt legte auch ich auf, blickte mich in unserem Wohnzimmer um, zu dem Fenster das eingeschlagen war.
Wer war die Person mit der ich eben gesprochen hatte? Was wollte sie von Conan? Und was...hatte er mit seinem letzten Satz gemeint? Ich wusste, dass ich nur eine Möglichkeit hatte, um Antworten auf diese Fragen zu bekommen. Ich musste zu Fabrik am Ende der Stadt, und zwar alleine und dies tat ich auch.
Schnell zog ich mir etwas über und rief ein Taxi. Es dauerte nicht lange und das Taxi war eingetroffen, ich stieg ein und nannte die Straße zu der ich wollte.
Der Taxifahrer war ein älterer Mann ca. Mitte 50. Er trug ein dunkel blaues Hemd und eine schwarze Hose. Auf seiner Nasenspitze wippte eine Brille hin und her...oder das was von der Brille übrig war. Es war nur noch die Hälfte eines Gestells, ein Glas war noch nicht einmal mehr vorhanden. Es schien, als hätte er sich seit Tagen nicht mehr rasiert, geschweige denn ein Bad genommen. In seinem Mundwinkel befand sich eine fast abgebrannte Zigarette die schon fast erlosch. Alles in einem strahlte er nicht gerade etwas Freundliches aus, aber doch zog mich irgendetwas an. Er hatte etwas an sich, was Vertrauen erweckte...
„Was veranlasst ein hübsches Mädchen, wie du es bist, um diese Uhrzeit in so eine Gegend zu fahren?“ fragte der Fahrer urplötzlich, den Blick starr auf die Straße gerichtet. Die Zigarette mit jedem Wort, im Mund, hin und her wippend.
Ein leichtes Lächeln huschte über meine Lippen.
„Ich besuche jemanden!“ antwortete ich kaum hörbar.
„Um diese Uhrzeit?“ fragte er während er kurz einen Blick zu mir warf.
Ich nickte nur und wandte wieder meinen Blick zum Fenster. Die Straßen waren kaum noch belebt, die Leute zogen sich bereits zurück in ihre Wohnungen. Nur noch vereinzelte Personen liefen die Straßen Beika’s entlang.
„Wie heißt du denn kleine?“
„Hm?“ mein Blick richtete sich nun wieder auf den Fahrer.
Langsam wanderte seine Hand zu seiner Zigarette, er zog ein letztes Mal an ihr und drückte sie dann im Aschenbecher aus.
„Dein Name?“
„Ran, Ran Mori!“
„Die Tochter vom Meisterdetektiven?“
Wieder huschte ein Lächeln über meine Lippen.
„Ja...“ flüsterte ich.
„Dein Vater lässt dich um diese Uhrzeit alleine auf die Straße? Dich ein so weiten Weg alleine fahren?“ fragte er und bog in eine Seitengasse ein, wir waren kurz vor meinem Ziel.
Ich nickte nur zu Antwort, wollte nichts mehr sagen. Mit jedem Meter den wir uns meinem Ziel näherten, krampfte sich mein Herz noch mehr zusammen. Ich war dankbar, dass der Mann sich mit mir unterhalten hatte...oder es zumindest versucht hatte. So hatte ich wenigstens für wenige Sekunden vergessen bzw. nicht darüber nachgedacht, was passiert war.
Conan war weg. Er war entführt worden allem Anschein nach. Er war einfach so aus unserer Wohnung entführt worden, unserer Wohnung, die sich im zweiten Stock befand...
Von wem? Fragte ich mich.
+Wer entführt denn einen kleinen Grundschüler? + tja...da wusste ich es ja auch noch nicht.
„Könnten sie mich bitte hier schon raus lassen?“ fragte ich dem Fahrer, den Blick jedoch nicht von der Straße abgewandt.
Mit einem lauten Quietschen der Reifen, brachte der Fahrer das Auto zum stehen.
„Hier?“ fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen.
Ich nickte.
„Aber Kind, hier wohnt weit und breit kein Mensch. Hier ist nichts!“ berichtete er.
Ich senkte meinen Blick.
„Hier möchte ich hin...ins Nichts...“
Ratlos zuckte er mit seinen Schultern.
„Wie viel macht das?“
„Nichts Kleines! Nur ein Versprechen: Pass auf dich auf!“
Mit einem scheuen Lächeln auf den Lippen, bedankte ich mich und stieg aus dem Wagen.
Es dauerte nur wenige Sekunden und die Lichter des Wagens waren in der Dunkelheit verschwunden.
Ein lauter Seufzer entkam meinen Rachen. Ich war 2 Kreuzungen von der Fabrik entfernt.
>>Komm alleine, oder du wirst Conan nie wieder sehen...<< hörte ich die Worte des Anrufers in meinem Kopf schallen.
Wollten sie wirklich den kleinen Jungen etwas antun? Er war doch gerade erst 6 Jahre alt. Was wollten sie bloß von ihm? Was wollten sie von mir? Wieso riefen sie gerade mich an? Wieso wollten sie gerade mit mir sprechen? Wenn sie Lösegeld haben wollten, hätten sie meinen Vater sprechen müssen, doch der Mann wollte mich. Er wollte, dass ich her komme, niemand sonst.
Doch am meisten beschäftigte mich ein Satz...die letzten Worte die der Mann zu mir gesagt hatte...
>>Oder besser gesagt...Shinichi...Kudo!<<
„Shinichi...“ flüsterte ich in die Nacht hinein. Der kalte Wind zischte um meinen Körper und ließ eine Gänsehaut in mir aufsteigen.
Vorsichtig zog ich das Band meines Mantels enger zusammen und lief dann los. Die Straßen entlang, über die beiden Kreuzungen und schon sah ich sie. Die Fabrik. Vor 2 Jahren war sie abgerannt, die Stadt wollte sie damals abreißen, doch aus irgendwelchen ungeklärten Gründen, taten sie es dann doch nicht. Seit je her war sie unbenutzt.
Angst stieg in mir auf.
Panik.
Was tat ich bloß hier?
Wieso war ich wirklich alleine her gekommen?
Ich wusste es, ich wusste die Antwort auf diese Frage.
Es hatte etwas mit dem Satz zu tun, der mir Kopfschmerzen bereitete.
Ich hoffte, hier endlich eine Antwort auf meine Frage zu bekommen.
Wo er war...wo er steckte.
Langsam betrat ich die Fabrik. Es dauerte nicht lange und meine Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt. Nach und nach erkannte ich immer mehr was sich im inneren der Fabrik befand. Vorsichtig tastete ich mich die Wände entlang, bis ich im Nachbarraum ankam. Mit dem ersten Schritt, mit dem ich den Raum betrat, knipste eine Person das Licht des Lagers an. Ein grell aufleuchtendes Licht schien mir mitten ins Gesicht, sodass ich für einen kurzen Moment meine Augen zusammenkniff.
„Ran!!!!“ schrie eine Stimme.
Seine Stimme...
Conans Stimme.
Langsam öffnete ich wieder meine Augen und nahm meine Arme, die ich zum Schutz vor meinen Augen hielt wieder runter.
„Conan...“ flüsterte ich überglücklich, als ich den kleinen sah.
Doch dieser kurze Moment des Glücks verschwand wieder sofort, als ich sah wie ein Mann, ganz in schwarz gekleidet, den kleinen eine verpasste.
Laut schrie Conan auf.
„Conan!!!“ brüllte ich, wollte zu ihm hin rennen, doch eine zweite Person hinderte mich daran.
Eine zweite Person hatte mich am Handgelenk gepackt, mich zurück gerissen, so fest, dass ich zu Boden fiel.
„Hier geblieben Kleines!“ befahl die Person die mein Handgelenk immer noch fest umschlang.
Wütend blickte ich zu dem Mann hinauf. Stand dann, kurzer Hand, auf und riss mich los.
„Was wollen sie von dem kleinen? Was wollen sie von mir?“ fragte ich dann, ohne lange um den heißen Brei herum zu reden, kühl.
„Den kleinen?“ fragte er mit höhnischem Unterton. Auch der Mann der Conan hielt hatte ein höhnisches Grinsen auf den Lippen.
„Halts Maul!!!“ fauchte Conan den Mann, der neben mir stand, an.
Fragend blickte ich Conan an, doch er sagte nichts.
Wieder wanderte mein Blick zu der Person neben mir.
Was mir sofort auffiel, als ich das Lager betrat und die beiden sah, war, dass sie ganz in schwarz gekleidet waren. Der, der neben mir stand, hatte etwas längere blonde Haare und einen Hut auf. Der Mann der Conan hielt, hatte ebenfalls einen Hut auf, die Haare konnte man nicht sehen und er trug eine Sonnenbrille, er war auch kräftiger gebaut als der blonde.
„Sie haben mir immer noch nicht meine Frage beantwortet! Was wollen sie von uns?“ wiederholte ich meine Frage.
„*Den kleinen* wie du es so schön sagst, möchten wir endlich das Licht ausknipsen!“ erwiderte er.
„Gin!“ rief der kräftig gebaute.
„Was?“
So hieß er also.
Gin.
Wie Alkohol.
Seltsamer Name.
„Was wollt ihr?“ flüsterte ich.
Wieder stieg Angst in mir auf.
„Ran!! Verschwinde von hier!!!“ brüllte Conan mich an.
„Halts Maul du kleiner Wicht!“ schrie Vodka, der neben ihn stand an, während er ihm ein gezielten Schlag in den Magen verpasste.
Ich riss meine Augen auf.
„Lassen sie ihn in Ruhe!! Er ist ein Kind!!!“ brüllte ich.
„Halt die Klappe kleine! Wenn du wüsstest!“ fauchte Gin mich an.
Tief atmete ich ein, sammelte meine Gedanken.
„Was wollen sie?“ flüsterte ich.
„Wie ich es bereits sagte kleine, wir wollen uns endlich außer Gefahr bringen, wir wollen ihn endlich ins Jenseits schicken!“
„Aber was....“
„Jedoch wollen wir woher, dass er leidet. Wir wollen nicht, dass er mit Lügen stirbt, er soll sein Herz dir endlich ausschütten und wenn er das getan hat, stoßen wir euch beide über die Grenze ins Jenseits.“ Unterbrach er mich.
„Lasst sie in Ruhe...“ wimmerte der kleine, mein kleiner.
Langsam wanderte mein Blick wieder zu ihm. Er lag auf dem Boden, zusammen gekauert hielt er sich seinen Magen fest. Die Augen auf mich, voller Schmerzen, gerichtet.
Wut stieg in mir auf. Er war in meinen Augen, doch ein Kind.
„Was meinen sie?“ fragte ich kühl.
„Falls sie denken, dass sie mich einschüchtern können mit ihren Worten haben sie sich schwer getäuscht! Bevor der kleine mir irgendetwas zu sagen hat, könnten sie mir doch ein paar Fragen beantworten, denn...“
„Ran! Sag mal spinnst du?“ unterbrach mich Conan kaum hörbar, doch ich