Fanfic: Das schwarze Schaf in Bardocks Familie - [13]
Chapter: Das schwarze Schaf in Bardocks Familie - [13]
Black Sheep - [13] - Abschied
"Ein völliges Desaster! Von fünfzig Männern haben gerade einmal zwölf überlebt! Und auch sie sind grösstenteils schwer verwundet worden!"
Aufgebracht ging Fawn in seinem Zimmer auf und ab. Er tobte regelrecht. Ein ungewohnter Anblick, denn in der Regel blieb er immer sehr gelassen...
Hinter ihm stand Tales. Er hielt den Blick gesenkt, antwortete nicht und dachte schon gar nicht daran, ihm zu widersprechen.
"Ich habe dir die Verantwortung für diese Mission übertragen!" herrschte der Alte ihn wütend an. "Wieder ein Grossteil unserer Besatzung, welcher durch deine Unfähigkeit ausgeschaltet wurde! Dazu ein ganzes Volk ausgelöscht, dessen Besitz uns zukünftig hätte von Nutzen sein können! Und nicht zuletzt kehrt ihr mit einem völlig ramponierten Zweitschiff und leeren Händen zurück!"
Tales schwieg weiter. Er hatte so sehr gehofft, mit einem erfolgreich ausgeführten Beutezug endlich beweisen zu können, dass er den Erwartungen seines Meisters, sowie dem Ruf seines Volkes, gerecht wurde. Doch er hatte vollkommen versagt. Seinetwegen waren viele Männer auf diesem Planeten umgekommen. Und sogar Citres wurde lebensgefährlich verletzt...
Fawn beruhigte sich nun langsam wieder. "Lassen wir davon ab. Du weisst, dass du allein es zu verantworten hast. Und ich denke dir ist klar, was ich jetzt von dir erwarte."
Tales schluckte. "Ich... habe verstanden."
Fawn wandte sich von ihm weg. "Du darfst gehen."
Sehr langsam drehte sich der Saiyajin zur Türe um und verliess schweigend das Zimmer. Er fühlte sich entsetzlich gedemütigt. Und er wusste sehr genau, was er jetzt zu tun hatte...
Draussen auf dem Flur hatte jemand durch die geschlossene Tür Fawns Wutausbruch mitangehört. Als Tales den Raum verliess, versuchte man sich eiligst zu verstecken.
Tales horchte auf. Dann wandte er sich um.
"Du solltest in deinem Quartier bleiben." sagte er tonlos.
Langsam trat die junge Kämpferin aus dem Schatten in das gedämpfte Licht des Flures. "Ich habe dich gesucht." brachte sie leise hervor.
"Du kannst dich nicht vor mir verstecken." erwiderte Tales. "Ich habe dich immer aufspüren können, schon damals."
"Wie machst du das eigentlich?" fragte Citres etwas verwirrt.
Tales lächelte leicht. "Ich kann dich riechen."
"Was?" Citres wurde rot. "Was soll das?!"
"Du riechst irgendwie nach Zitrone." gab Tales weiter lächelnd zurück. "Und da das der einzige angenehme Duft in dieser Gruft hier ist..."
Citres starrte ihn verlegen an. Zitrone? Sie duftete nach Zitrone? Ja natürlich, was dachte er denn, wieso sie diesen Namen trug?
"Was hast du jetzt vor?" fragte sie leise.
Tales schweig einen Augenblick. Das Lächeln war aus seinem Gesicht gewichen. Jetzt sah er wieder völlig ernst aus. Er wandte sich ab. "Ich werde gehen." sagte er und entfernte sich von ihr.
Citres schreckte auf. "Wie bitte? Was soll das heissen?!"
"Dass ich gehen werde." gab Tales trocken zurück.
Citres lief rasch hinter ihm her, doch sie humpelte noch etwas. "Wohin willst du?" - "Irgendwohin." - "Und wie lange?" - "Ich sagte, ich gehe. Das heisst, ich komme nicht wieder hierher zurück."
Wie erstarrt blieb Citres stehen. Tales setzte seinen Weg fort.
Dann versuchte sie es noch einmal und folgte ihm wieder. "Du kannst nicht einfach abhauen! Ich bin sicher, Fawn wird dir noch eine Chance geben!"
"Nein." knurrte Tales. "Dies war die letzte Gelegenheit."
"Aber das kannst du nicht machen!"
Tales wandte sich zu ihr um und starrte sie eindringlich an. "Wieso nicht? Nenn mir einen Grund, warum ich hierbleiben sollte!"
Citres blickte ihn flehend an. Sie kämpfte mit den Tränen, was auch Tales nun klar wurde.
"Ich habe keine Wahl, Citres. Es ist besser so. Du wärst meinetwegen fast gestorben. Ich kann keinen Tag länger hier leben."
"Das ist mir egal!" schrie Citres augebracht. "Du kannst uns nicht einfach allein lassen! Das darfst du nicht!"
Tales blickte sie verstört an. "Euch..?"
Citres schluckte und liess den Blick sinken. "Ich meine... mich. Bitte lass mich hier nicht allein."
(Klang jetzt wie: "Ich bin schwanger! Lass mich nicht mit deinem Kind allein!" ... Aber ihr wisst genauso gut wie wie, dass das unsinnig wäre... Citres ist immerhin 19 und Tales erst 16. Wir wollen`s nicht gleich übertreiben!)
"Es tut mir leid." Mit diesen Worten wandte Tales sich endgültig von ihr ab. Citres schloss die Augen, verdrängte immer weiter ihre Tränen. Aus ihrer Verzweiflung wurde Wut. Wozu hatte sie sein Leben gerettet, wenn er sie dennoch verlassen würde?! Wieso musste er gehen? Wieso versuchte er nicht einmal, Fawn um eine weitere Chance zu bitten?! War es ihm etwa völlig egal...?
Tales schnappte sich einen der Scouter, setzte sich in eine einsitzige Raumkapsel und verliess das Raumschiff ohne ein weiteres Wort zu verlieren oder sich auch nur annähernd bei jemandem zu verabschieden.
Citres blieb verzweifelt und enttäuscht zurück. Seine alte Freundin aus Kindertagen, ohne die er schon längst nicht mehr an Leben gewesen wäre. Er hatte ihr viel zu verdanken. In erster Linie sogar sein Leben.
Auch Tales war diese Trennung schwerer gefallen, als es für seine Freundin den Anschein hatte. Doch nun war es zu spät. Er konnte nicht wieder umkehren. Es gab nun kein Zurück mehr. Von nun an würde er allein durch das Weltall ziehen und kämpfen müssen.
Allein.
Black Sheep - [13] - Die Erde
"Taryu! Beeil dich doch mal! Er wird gleich hier sein!"
Genervt rief die Katori die Treppen hinauf, wo ihre Freundin sich mal wieder Unmengen von Zeit liess. Sie hatte purpurrotes Haar, welches sie am Hinterkopf zu einem herzförmigen Haarknoten gesteckt trug und tiefgrüne Augen.
"Wird das heute noch was?"
Von oben her war nun eine weitere Stimme zu hören. Das junge Mädchen rannte hektisch in ihrem Zimmer umher. Sie hatte grünes Haar und grüne Augen. Ihre Frisur hatte etwas sehr Eigentümliches - wie zwei fächerartige Zöpfe hing es ihr struppig an beiden Seiten herab. Endlich war sie fertig und rannte aus dem Zimmer in den Flur.
Katori konnte sie von unten sehen. "Das wird auch Zeit!" schalt sie. "Torashi und Kani sind schon vor fünf Minuten weg!"
Taryu verdrehte die Augen. Was musste sie denn dauernd so hetzen? Sie waren ohnehin viel zu früh dran! Und so aufregend war es auch nicht, dass ihr alter Freund wieder zurückgekehrt war.
Das Mädchen zögerte kurz, dann öffnete sie vorsichtig die Tür des Zimmers auf der anderen Seite des Flurs. Dort lag ein junger Mann mit rotbrauner Flammenmähne auf dem Bett und döste vor sich hin.
Sie lugte hinein. "Vegeta? Kommst du nicht mit?"
Der Mann drehte den Kopf zu ihr. "Was habt ihr denn überhaupt vor?"
Taryu trat ein. "Ein Freund von uns kommt heute wieder. Willst du nicht mitkommen und ihn begrüssen?"
"Willst du mich auf den Arm nehmen?" erwiderte Vegeta mürrisch. "Wer kann denn das schon sein..."
Von unter her konnten sie Katori nun wieder brüllen hören. "Wo bleibt ihr denn jetzt, verdammt?! Taryu, schaff dich endlich runter! Lass die Pinselbirne in Ruhe, wenn sie mal wieder Mucke macht!"
Vegeta fuhr in die Höhe. "Du blöde Kuh! Ich hab besseres zu tun, als eure albernen Freunde zu empfangen!"
Taryu seufzte. "Komm schon, Vegeta. Du könntest dich wenigstens sehen lassen. Du musst ja gar nicht mit ihm sprechen."
Vegeta knurrte. Er verschränkte die Arme vor der Brust und starrte grimmig weg. "Na gut, meinetwegen. Ihr lasst mir ja eher keine Ruhe."
Fünfzehn Minuten später strafen nun auch Katori, Taryu und Vegeta am vereinbarten Treffpunkt ein. Torashi und Kani, die Mitstreiter der beiden Mädchen, hatten dort bereits gewartet.
"Ihr seid spät. Aber immer noch pünktlich." bemerkte Torashi.
Katori grinste ihrem Partner zu. "Es hat länger gedauert, weil unsere beiden Turteltäubchen so lange gebraucht haben."
Taryu schoss die Zornesröte ins Gesicht. "Was soll das heissen?!"
Kani warf den beiden einen schiefen Blick zu. "Ist da was dran, Taryu?"
Das Mädchen schaute beschämt zu Boden. "Natürlich nicht."
Vegeta schwieg. Er war diese Diskussionen bereits gewohnt und fand sie ehrlich gesagt ziemlich albern. Er und dieses Gör! Das sollte ja wohl ein Witz sein! Auch wenn sie ihn kürzlich ziemlich in Verlegenheit gebracht hatte, sowas würde ihm nie ihm Traum einfallen!
So warteten die vier Freunde und Vegeta. Es schlug drei Uhr. Jetzt müsste er eigentlich jeden Moment auftauchen...
[to be continued...]