Fanfic: AWG - 28 - Ultimo

Chapter: AWG - 28 - Ultimo

In einem hinteren Winkel des Verletztenlagers lag die bleiche Siam. Ihr Auge war behandelt, die Schwellung des Lids abgeklungen und langsam nahm ihr Gesicht wieder normale Proportionen an; quer über ihre rechte Gesichtshälfte zog sich eine tiefrote Linie. In ein paar Wochen würden sich die organischen Fäden der Naht mit dem heilenden Gewebe verbinden – rein medizinisch gesehen, wäre Siam dann vollständig regeneriert.

Der Rest ihres Körpers war unterschiedlich stark von Presslungen übersäht.

Ihr Gegner war nicht zimperlich mit ihr umgegangen.

Auf einem kleinen Schränkchen neben dem Bett befand sich ein Teller mit dicklich, roten Fruchtschalen –Taanipu hatte recht behalten und das Obst ihrer Freundin gut getan.



*#*



Chibi Radditz Körper fühlte sich an wie Blei, als würde er plötzlich Tonnen wiegen. Das erste Mal, dass er sich nicht selbst zu wehren wusste! Auf seinem Heimatplaneten wäre das niemals passiert – der Kampf für Gerechtigkeit und gegen Unterdrückung der Kleinen musste stets weitergeführt werden und konnte nicht durch „plötzliche Planlosigkeit“ unterbrochen werden!

Die Schritte des Fremden kamen immer näher und näher. Er trat in Chibis und Fluffis kleinen Schatten und überdeckte ihn mit seinem eigenen. ‚Lass dir was einfallen, Radditz!’ – zu spät. Der Fremde beugte sich nach vorne und packte den kleinen Saiyajin im Genick. Langsam brachte ihn der fremde in gleiche Augenhöhe...



Chibi musterte ihn sorgfältig und blitzschnell hatte der kleine Saiyajin erkannt, mit wem er es hier zu tun hatte. Als ob er der Prinz persönlich wäre, verschränkte er seine Arme und verzog den Mund. Er sah jetzt aus, wie ein richtig verwöhntes Balg! Fluffi, der Teddy wurde von seinem Saiyajinschwanz festgehalten. „Du bist eine Wache, stimmt’s?“, platzte Chibi heraus.

Für einen Moment überrascht nickte der riesige, bewaffnete Kerl.

„Und wer bist du, wenn ich fragen darf? Du hast hier nichts verloren! Hast du dich verlaufen? Sag schon!“ – er wollte den Anschein erwecken, stark zu sein. Aber Chibi hatte genug Erfahrung mit solchen Typen. „Das geht dich gar nichts an! Lass mich gefälligst los!“, er zappelte und strampelte in der Luft. „Erst wenn du mir sagst, was du hier willst“ - „Ich hab mich verlaufen, okay? Und das ist mir peinlich. Kapiert? Also lass mich endlich los!“ – Der Wachmann musste grinsen. Aber der Kleine schien die Wahrheit zu sagen „Verzogenes Balg“, langsam setzte die Wache den kleinen Saiyajin wieder auf dem Boden ab.

Sobald seine Füße den Boden berührten, schnappte er nach Fluffi, versetzte dem Wachmann einen saftigen Tritt gegen sein Schienbein „AU!!“, und wetzte in Richtung der fahrenden Karren los. „Jippi-Ja-Jää!” (Wo sind die „Stirb Langsam“-Fans?), sauste er in das schwarze Loch herunter und landete mit dem Hintern voran auf einem der Karren mit einer lila Decke. Gleich neben ihm lag der braune Teddy und wartete schon ganz gespannt auf sein Wiedersehen mit dem kleinen Manxi.



*#*



Endlich hatte Bardock sich auf einen Spruch und eine Geste festgelegt. Er marschierte geradewegs auf Taanipu zu. Sie hatte ihm den Rücken zugewandt und redete mit einem rosafarbenen Riesen, den Bardock von irgendwoher kannte.

Er tippte vorsichtig auf Taanipus Schulter. Geistesabwesend drehte sich die Saiyajin um „Ja?“-„Ich...“-„Bardock!“, kreischte sie fast und ihr Gesicht strahlte wie am Sankt-Vegeta-Tag „Du bist hier!“ - „Uuh...ja!“, er grinste kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

In seiner bodenlosen Naivität hatte Bardock geahnt, dass sich Taanipu ein wenig über seinen Besuch freuen würde- aber das hier überstieg seine kühnsten Erwartungen! ‚Bin schon ein starker Typ!’ Fast hatte er den Eindruck, dass sie seine Anwesenheit herbeigefleht hätte. Er wollte abwinken, ihr sagen, dass alles wieder in Ordnung sei. Er wollte ihr den Patzer auf Vegeta-sei verzeihen – jeder hatte doch seine schwachen Momente und-

„Komm mit!“, sie packte sein Handgelenk und zog ihn hinter sich her.

„HEY! Ich...“,’so stürmisch...’, ein „Toma-Grinsen“ kroch auf sein Gesicht.

„Sei still!“, sie war gerettet, aber das hieß nicht, dass sie nett zu ihm sein musste. Die Liebenswürdigkeit war aus ihrer Stimme verschwunden und Bardock konnte die kleine Gewitterwolke sehen, die sich gleich über seinem Kopf ausregnen würde ‚Ich hab es wirklich nicht leicht...’ seufzte er und ließ den Kopf hängen

„Du wirst mir helfen!“, ‚...oder einen qualvollen Tod sterben’

„Moment-Ich...“

„Sei still, Bardock!“

Die Saiyajin zog ihn einige Meter durch die Menge und diesmal stoben die Leute freiwillig auseinander. Als die Beiden auf der anderen Seite angekommen waren, ließ sie das Gelenk los. „Du wartest hier! Ich bin gleich zurück“ -„Aber ich...“; sie sah ihn mit ploppenden Venen auf der Stirn an. Plötzlich verspürte er nicht mehr den Drang zu protestieren „...bin jetzt still.“ Taanipu nickte anerkennend und ging davon.



Einige Meter weiter sah Bardock, wie die Saiyajin sich mit ein paar Leuten unterhielt. Sie waren traditionell gekleidet und schienen ihr genau zuzuhören. Nach ein paar Minuten schüttelten sie langsam den Kopf. Die Saiyajin redete weiter und deutete beiläufig in Bardocks Richtung. Die Alten sahen zu ihm hin und schienen ihn zu mustern. Bardock fühlte sich plötzlich sehr beobachtet und weil er sich so schämte, lief sein Gesicht knallrot an. ‚Was soll dieses ganze Theater?’ Taanipu würde ihm wohl einiges zu erklären haben.

Mit einem breiten Siegergrinsen auf den Lippen kam sie zu dem Saiyajin zurück und strahlte ihn an, als ob nichts gewesen wäre „Alles klar!“ - damit ging sie an ihm vorbei, ohne ihn weiter zu beachten.

„Alles klar?“, ‚Alles klar?’ Bardock war gar nichts klar, außer, dass ihn nichts klar war... er folgte Taanipu in kurzem Abstand.



Sie lief wieder zu dem rosafarbenen Riesen zurück. Diesmal sah Bardock ihn sich genau an: die kreuzförmige Narbe auf seinem Kinn, die grelle Hautfarbe und der lange Zopf. Noch bevor Bardock dass verhasste Wort aussprechen konnte, sah er, wie Taanipu genau auf ihn und seinen Befehlshaber zusteuerte: ‚Tales’. Die Abneigung gegen einen anderen Saiyajin könnte nicht größer sein und ausgerechnet mit diesem arroganten Kerl trieb sich Taanipu herum. ‚Warum eigentlich?’

Es schmeckte Bardock nicht, aber wenn er wissen wollte, was hier vorging, dann musste er sich wohl oder übel in die kleine Runde eingliedern. Dort angekommen, stellte er sich demonstrativ genau neben die Saiyajin.

„...was meinst du damit, es ist alles geregelt?“, fragte Tales, „Ist der Kleine wieder da?“

Grinsend schüttelte Taanipu den Kopf , „Besser“

„Besser?“, wiederholten Amondo, Tales und Bardock gleichzeitig.

Wieder nickte sie „Ich habe Ersatz gefunden-“

„Ich dachte, man darf während des Turniers keine Veränderung in der Aufstellung vornehmen?“, genau das hatte sie Tales vor ein paar Minuten erklärt.

Die Saiyajin schmunzelte und streckte den Zeigefinger in die Luft „...das ist richtig. Aber es gibt eine Ausnahme-„

„-Würde mir wohl jemand erklären, was hier vor sich geht?“, ein riesiges Fragezeichen floppte über Bardocks Kopf hin und her. Er war wieder in irgendetwas hineingeraten und hatte keine Ahnung, in was.

„Aber sicher, Bardock“, Tales war so freundlich und erklärte ihm, dass Taanipu und Radditz an diesem Turnier teilnahmen und dass im Moment niemand den Kleinen finden konnte... „...gerade wollte Taani uns erklären, wieso trotzdem jemand einspringen kann. “Bardock nickte ein paar Mal „Aber...“, etwas schien ihm nicht ganz klar zu sein, „Wer ist eigentlich dieser Radditz?“

Tales und Amondo sahen Bardock mit einem Tropfen an der Schläfe an und verzogen die Brauen „Chibi Radditz ist Taanipus Sohn.“, platze Tales hervor.

Taanipu fand den Boden plötzlich sehr interessant, „Ich erkläre es dir später, Bardock. Wir sollten jetzt gehen“. Die Saiyajin wollte ihn wieder hinter sich herziehen, aber Bardock hatte andere Pläne „Ich habe etwas wichtiges zu tun“ - „Warte! Du kannst nicht gehen – ich kann ohne dich nicht antreten!“ – seine Brauen zogen sich zusammen und er verschränkte die Arme ‚Die Alte wetzt garantiert schon das Schlachtmesser’, „Was hat diese ganze Sache mit mir zu tun?“ - „Ich kann Radditz nicht finden, die einzige Möglichkeit, ihn zu ersetzen wäre... ein direkter Verwandter. Verstehst du?“

Nein. Er verstand es nicht, „Aber du und ich- wir sind doch gar nicht verwandt!?“ (...D’oh!)

Die Saiyajin ließ frustriert den Kopf hängen und seufzte eine kleine bauschige Wolke, dann richtete sie sich auf, sah Bardock mit großen, klimpernden Augen an, packte ihn an den Haltern seines Brustschutzes: „Bardock – du musst jetzt sehr, sehr stark sein...“



Dann sagte sie es. Geradeheraus.



Bardocks Braue fing an, nervös zu zucken. Dann verdrehten sich die Augen nach oben und er fiel ohnmächtig zu Boden.



Tales stellte sich neben Taanipu. Zusammen blickten sie auf den frischgebackenen Papa herunter: „Er hat’s doch ganz gut aufgenommen!“



*#*



Chibi Radditz sah sich in den dunklen Höhlen um. Noch immer saß er auf dem Karren und fuhr den scheinbar unendlichen Weg entlang. Alles vor ihm war dunkel und soweit er auch sah, er konnte am Ende des Weges noch kein Licht erkennen. Er hatte natürlich keine Angst im Dunkeln. Immerhin war er ein Saiyajin und die fürchtete sich (fast) niemals!

Er nahm Fluffi auf seinen Schoß und sah ihn
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