Fanfic: Missverständnis (4)

Chapter: Missverständnis (4)

Jetzt hielt er sich zurück und versuchte netter zu klingen: „Was meinst du mit >Weil ich an dir hänge<?“ Nun kam sie näher und fiel ihm um den Hals: „Du weist doch genau, wie ich das meine!“ „Nein, eben nicht“, und er wurde wieder lauter, „sonst hätte ich dich nicht gefragt!“ Sie löste sich wieder von ihm und sagte mit ein wenig verärgerter Stimme: „Muss man dir denn alles Buchstabieren? Warum folge ich dir wohl, hä? Warum bin ich weitergelaufen als ich mich verlaufen habe? Das kommt alles auf die selbe Antwort heraus!“ „Und die wäre? Ich höre!“ Akane schluckte. Wie sollte sie es ihm denn beibringen? Sie hatte sich die ganze Zeit vorgenommen es zu tun, und nun war der Augenblick da, und sie getraute sich nicht es ihm zu sagen. *Jetzt mach schon, du wirst doch kein Feigling sein?!* sagte sie zu sich selbst. Sie machte gerade den Mund auf, als Ranma plötzlich das Wort ergriff: „Lass uns ins Zelt gehen, es wird langsam kalt! Außerdem kann ich dich schon fast nicht mehr sehen, und drinnen hab ich ne Taschenlampe! Wir treten erst morgen den Heimweg an! Oder hast du vor das heute schon zu tun?!“ Erleichtert stimmte sie ihm zu. Sie konnte ihm schließlich auch später sagen, dass sie ihn liebte. Langsam krochen sie ins Zelt und er knipste das Licht an. Eine Wolldecke lag auf dem Boden ausgebreitet, darüber lag noch eine (also die eine quasi als Unterlage, die andere, um sich zu wärmen). Ranma kuschelte sich darunter, und Akane tat es ihm gleich.

Beide saßen kerzengerade da, und starrten in irgendeinen Teil des Zeltes. Doch plötzlich fiel die Frage wieder, die vor der sich Akane fürchtete. „Na, was is nun? Warum bist du mir nun gefolgt? Du wolltest mir doch vorhin noch etwas sagen! Oder hast du das etwa schon vergessen?“, meinte Ranma mit einem schelmischen Grinsen. Er wollte ihr einfach nicht zeigen, wie sehr er darunter litt, was sie ihm gestern angetan hatte. Sonst würde sie am Ende noch denken, er wäre eine Heulsuse.

„Nein, natürlich hab ich nicht vergessen was ich dir sagen wollte!“, stellte sie entrüstet klar, „Es ist so: Ich...ähm, ich... was ich sagen wollte war...“ Doch er unterbrach ihr Gestottere indem er ihr seinen Finger auf den Mund legte. Er sah zu Boden und sagte mit matter Stimme: „Ist schon gut! Ich frag nicht weiter weil ich’s mir ohnehin vorstellen kann: Du bist mir nur gefolgt, weil dein Vater es von dir verlangt hat, und du wolltest es mir nicht auch noch antun, mir ins Gesicht zu sagen, das du nur hier bist, weil er es dir befohlen hat!“, und seine Stimme wurde immer leiser und trauriger, „Obwohl ich das nicht ganz verstehe. Immerhin, hattest du genug Mumm, um mir unter die Nase zu reiben, dass du mich hasst. Also warum...“

Akane stiegen Tränen in die Augen und sie flüsterte: „Das siehst du falsch, es war alles ganz anders!“ Sie lehnte ihren Kopf an seine Brust, und umarmte ihn. Doch er rührte sich nicht sondern fragte nur verzweifelt: „Wieso? Wieso tust du mir das an Akane? Wieso quälst du mich so sehr?“ Erschrocken schaute sie auf, ließ ihn jedoch nicht los. „Aber es ist nicht so wie du denkst“, nuschelte sie. „Dann sag mir doch endlich warum du wirklich hier bist!“, schrie er mit Tränen in den Augen, und fiel in sich zusammen. Akane streichelte ihm vorsichtig durch die Haare, doch er bewegte sich keinen Millimeter. Nun fuhr sie ihm zärtlich über die Wange, und hob sein Kinn an, so, dass sie sein Gesicht sehen konnte. Sie erschrak ein wenig, als sie seine matten Augen, und seinen gequälten Gesichtsausdruck sah. Doch langsam näherte sie sich seinem Gesicht...



H.E.Z.F.G.

eure Saotome Akane



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