Fanfic: E-Mail für dich 2

Chapter: E-Mail für dich 2

Herzlichen Dank für die vielen Kommis! (Meine Mutter hat mir beigebracht, mich immer lieb und freundlich zu bedanken!)

Das hier ist der 2. Teil. Zwar etwas spät, aber ich hoffe es ist nicht ganz so schlimm.

@DawnAkane - Mein Name kommt aus Daisuki und zwar aus dem Manga Fruitsbasket. Echt nur zu empfehlen! :-)

@Lili- Eigentlich habe ich den Film erst ein oder zwei mal gesehen, habe also nur die Grundidee übernommen.



E-Mail für dich 2





Schicksal? Vorbestimmung?

Worte mit deren Bedeutung Ranma schon sein ganzes Leben lang nichts anfangen konnte.

Von Kindesbeinen an hatte man ihm Geschichten von Schicksalen und Wundern erzählt, doch immer hatte er an ihrer Glaubhaftigkeit gezweifelt.

Natürlich gab es immer mal Zufälle, die so übernatürlich und unwirklich schienen, dass er schon mal darüber nach gedacht hatte, ob unsere Leben nicht vielleicht doch irgendwo schon geschrieben steht.

Aber trotzdem war Ranma der festen Überzeugung, dass man selbst sein Leben in die Hand nehmen und es verändern konnte. Würden wir nicht immer seltener bei offensichtlichen Mißstände selber aktiv werden und sie versuchen zu verändern, wenn wir uns in der Sicherheit des Schicksals wägen?

Würden wir dann nicht aufhören, selbst für unser Leben Verantwortung zu übernehmen und die Schuld auf das Übernatürliche abschieben?

Mit solchen tiefsinnigen und tiefschürfenden Fragen beschäftigte sich Ranma an diesem Nachmittag auf seinem Weg zum Internetcafe.

Der Himmel war verhangen und es sah ganz so aus, als würde das erste Sommergewitter nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Ranma nahm die an ihm vorbeihastende Menge nicht im Geringsten war. Öfter stieß er eine Person heftig an und bemerkte es gar nicht.

Zum wiederholten Mal griff er Heute in seine Tasche und sah auf seine Uhr.

Es war schon nach vier und wenn er lange im Internet bleiben wollte, dann musste er sich beeilen, um rechtzeitig zum Abendessen wieder zu Hause seien konnte.

Die Schule war Heute wegen Hitzefrei nach der 4. Stunde ausgefallen.

Im Moment ließen Ranma die Hitze und die Schwüle Schweißperlen vom Gesicht laufen.

Wenn nun das Unmögliche wahr wurde und er Akane in diesem Chat als lonely_angel getroffen hat, sollte er dann seine Meinung ändern oder es gerade deshalb als Blödsinn abtun, da Ausnahmen die Regel bestätigen.

Er stoppte abrupt, als er bemerkte, dass er schon eine Straße zu weit gegangen war. So vertieft war er lange nicht mehr gewesen.

„Jetzt weiß ich, wie Ryoga sich immer fühlen muss.“

Er kratzte sich verlegen an der Stirn und grinste in sich hinein.

Als Ranma zurückgelaufen war, wurde er beim Betreten des Cafés gleich von zwei seiner besten Freunde flankiert.

„Ach, Ranma! Dich kann man wohl auch nicht mehr davon loseisen, was?“

Der hagere Junge schlug Ranma freundschaftlich auf die Schulte.

„Ja, uns geht es auch so. Und? Ranma, wie ich gehört habe hast du schon jemanden neues kennengelernt.“

"Ach, nicht direkt."

"Ja ja, unser Ranma. Der größte Aufreißer der Schule."

Ranma setzte sich an den Tisch, an dem er schon Gestern gesessen hatte.

Seine Freunde suchten sich nach einem kurzen Winken Plätze neben zwei gutaussehenden Mädchen, mit denen sie auch gleich heftig flirteten.

Heute standen an jedem Tisch wild gemusterte Blumenvasen mit einer gelben Rose darin. Wenn das Geschäft weiterhin so gut läuft und die Jugendlichen in Scharen kommen würden, würde den Raum bald ganze Sträuße damit zieren.

Er meldete sich dieses Mal für zwei Stunden an und sah gleich nach seien E-Mails. Ranma ging auf die entsprechende Seite, gab sein Namen und sein Passwort ein und bestätigte dann mit einem Doppelklick.



-- Sie haben 1 ungelesene E-Mail.—



Ranma klickte sie an und starrte gebannt auf den Absender.



--Absender: lonely_angel

Betreff: Ausbau des Gesprächs--



Ein Gefühl der Erleichterung und Freude stieg in ihm hoch, doch gleichzeitig schoss ein so heftiger Adrenalinstoß durch seien Körper, dass ihm Schwindelig wurde.

In gewisser Weise wusste er schon, was auf ihn zukam. Er wusste, welche Schlüsse er höchst wahrscheinlich aus dieser Mail schließen würde. Trotzdem konnte er es nur selber noch nicht fassen, als seine Augen über den Bildschirm glitten.



--Nachricht:



Hi bad_boy.

Ich weiß, dass unser Gespräch Gestern nicht so sehr lang und aufschlussreich war, also wollte ich dich erst einmal mit ein paar Basisinformationen versorgen.

Ich war im ersten Moment ziemlich irritiert, weil ich dachte, du könntest nichts mit meinen Problemen anfangen.

Aber was habe ich schon zu verlieren?

Im Prinzip bin ich der totale Durchschnitt! Ich habe gute Noten, eine Menge Freunde und eine nette, wenn auch sehr schwierige Familie (aber sind sie das nicht alle?).

Naja, etwas in meinem Leben ist allerdings alles andere als gewöhnlich.

Seit also mein Verlobter bei uns wohnt, geht so ziemlich alles drunter und drüber.. Kampfsport ist sein Leben und er verscherzt es sich mit so vielen, dass er auch nicht mehr aus dem kämpfen heraus kommt.

Es gibt nichts, was sich ihm in den Weg stellen könnte.

Ich habe ihn auch noch nie verzweifeln sehen.

Es ist, als würde der rote Faden des Erfolges durch sein ganzes Leben gezogen. Ich wiederum habe so ziemlich immer Pech.

Man sieht es ja allein schon an meinen hoffnungslosen Gefühlen für diesen vor Glück strotzenden Jungen.

Er hat ein ziemlich größes Problem! Dieser Typ verwandelt sich bei der Berührung mit kaltem Wasser in ein Mädchen. Er ist vor nicht allzu langer Zeit einmal in China in die Quelle des ertrunkenen Mädchens gefallen, und seit dem ist er verflucht. Es ist mir am Anfang ziemlich auf den Wecker gegangen, aber jetzt habe ich mich daran gewöhnt, auch wenn es nicht immer einfach ist.

Ich kann nicht wirklich mit dem anderen Geschlecht umgehen, also hielt meine Familie es für die beste Lösung, wenn ich mit ihm verlobt währe, da er schließlich ein „halbes Mädchen“ war.

Etwas das ich vielleicht noch erwähnen sollte: Ich bin nicht seine einzige Verlobte!

In mir tobt die Wut, wenn ich nur an sie denke. Eine ist schräger als die andere!

Und obwohl er mich mit seinem unerhörten Glückes, seinem Harem und jeder seiner Beleidigungen total auf die Palme bringt und mich demütigt, bin ich Hals über Kopf in ihn verliebt.

Es ist dass erste Mal in meinem Leben, dass ich selbst nicht verstehe, was in mir vorgeht.

Es ist überhaupt das erste mal, das ich so etwas wie Liebe für einen Menschen empfinde, der nicht zu meiner Familie gehört.

Jeden Moment mit ihm möchte ich ganz auskosten und bei jedem Lächeln von ihm schmelze ich dahin, ganz gleich was er mir vorher gesagt hat oder wem das Lächeln gilt.

Wie soll ich nur den Mut aufbringen, ihm das alles zu gestehen? Er wird mich auslachen und nur noch mehr auf mir herumtrampeln.

Ich würde mir so sehr wünschen, dass er wenigstens etwas Rücksicht auf meine Gefühle nehmen würde, denn dann fiele es mir bestimmt leichter.

Ich glaube allerdings nicht, dass er es jemals erfahren wird!

Selbst wenn ich es mir so fest vornehme, könnte ich mein Vorhaben niemals in die Tat umsetzten. Ich habe Angst!

Angst vor Ablehnung und davor, dass es alles nur noch verschlimmern könnte.

Wenn du also eine Lösung für mein Problem hast, oder vielleicht die Adresse eines Terapiezentrums gegen Liebeskummer, dann schreib mir bitte.

Lonely_angel --



Ranmas Augen weiteten sich bei jeder Zeile und als er fertig war, lehnte er sich in seinem Stuhl zurück, seufzte laut und verschränkte die Arme im Nacken.

Es waren zwar noch nicht alle Zweifel vom Tisch, aber Ranma war sich zu 98% sicher, dass die Unbekannte aus dem Internet seine Verlobte Akane Tendo war.

Bei diesem Gedanken bildeten sich rote Flecken in seinem Gesicht und seinem Hals. Ranma hatte nicht gewusst, dass Akane bei den Gefühlen für ihn in so einem Zwiespalt gesteckt hatte.

Er kannte das alles nur zu gut von sich selbst. Manchmal hatte er das Gefühl, dass in Akane zwei Persönlichkeiten steckten, von denen die eine der bezauberndste Mensch war, die andere allerdings ein kratzbürstiges Mädchen.

Ranma war so auf Distanz gegangen, weil er ihre Nähe einfach nicht ertragen konnte, Dabei wünschte er sich nichts sehnlicher, als ein bisschen mehr Vertrauen von ihr.





Ranma bog gemächlich in seine Straße ein.

Die Blätter der Bäume, die den Weg säumte raschelten durch die milde Brise, die seit ein paar Stunden wehte.

Vor einer Stunde hatte es geregnet und es waren noch nasse Stellen auf der Straße zu sehen.

Nur die Teile, die von den Bäumen beschützt wurden waren noch einigermaßen trocken.

Ranma hatte seinen Regenschirm in der Hand, den er zu Vorsicht mitgenommen hatte und den er jetzt auf seinem Nachhauseweg unablässig hin und her schwingen ließ.

Er war nervös und besorgt.

Wie sollte er denn nun mit seinem gewonnenen Wissen umgehen? Und was sollte er tun, wenn sich doch alles als falsch erwies?

Angst breitete sich in ihm aus, während er auf die Haustür zuschritt.

Als er die Klinke hinunterdrückte, sah er kleine Schweißabdrücke, die aber sofort schon wieder verschwanden.

Plötzlich fühlte er einen Widerstand und in der Annahme, irgend jemand hätte etwas vor der Tür abgestellt, drückte er noch einmal feste dagegen.

„Autsch! Wer war das denn? Welcher Trampel schlägt die Tür so auf?“

Ranma
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