Fanfic: You

rum.

Ich war mir sicher; darin war das fehlende Geld!

Angst aber auch zugleich Wut kam in mir empor.

Doch was sollte ich, dieses kleine Mädchen, gegen solch einen Hünen tun??

Schon, ich trainierte Karate, aber damit schaffte ich diesen großen Jungen ganz sicher nicht.

Ich trat langsam aber sicher einige Schritte zurück, als er auf mich ~und jetzt noch gemeiner grinsend~, auf mich zukam.

Ich stand schon an der Wand, konnte mich nicht mal mehr einen Millimeter vor Angst bewegen, und er stoppte noch immer nicht.

Was sollte ich jetzt tun??

Es mit Karate probieren?

Wohl besser nicht, denn am Ende schmissen sie mich womöglich noch hinaus.

Ich sah es schon vor mir, in meiner Akte:

„Ran Mori stahl Geld ihrer Klasse, das im Wert von 1500 ¥ war, und das sollte für einen kranken Jungen gebraucht werden! Und sie schlug einen haushoch überlegenem Jungen zusammen.“

Ich wimmerte ganz leise, und jetzt rollten Tränen über mein damaliges Gesicht.

Er grinste, kam immer näher, so wie ein hungriger Wolf, der auf seine Beute wartete.

Er grinste wieder höhnisch, und streckte schon seine Hand nach mir aus, als plötzlich noch einmal die Tür aufging.

Schon wieder? dachte ich, er wird doch wohl nicht seinen Freund benachrichtigt haben...?

Ich machte mir vor Angst schon fast in die Hose; der Junge, und das Gewitter waren einfach zu viel!!

Doch da lag ich offensichtlich falsch. Es kam zwar ein anderer Junge noch dazu, doch dieser war ganz sicher nicht sein Freund.

Warum?

„Shinichi!“ flüsterte ich etwas kleinlaut, als mir schon wieder Tränen über Tränen aus meinem Gesicht hinunterliefen.

Ich sah den kleinen Shinichi Kudo vor mir, der mit mir in die 3. Klasse ging, und ebenfalls neun Jahre alt war.

~Shinichi sah so niedlich aus!~, doch das tat jetzt nichts zur Sache....

„Lass sofort Ran los!“ sagte der damalige Shinichi, so wie ich ihn in Erinnerung hatte, mit einer mutigen Stimme.

~Er sieht ja aus wie...~ aber das war absurd, ich verwarf meine Gedanken, und wendete mich wieder meinem Erlebnis von damals zu.

Der Ältere schien verärgert, ja sogar wütend, und blies sich auf. „Hmpf! Wer bist du denn! Was interessiert dich die kleine Göre hier!?“

„Sie ist meine Freundin, und keine Göre..!!! Fass sie bloß nicht an, sonst bekommst du es mit mir zu tun!“ sagte Shinichi mit einer gedämpften Stimme.

Das ließ den Größeren jedoch kalt, und er sah wieder zu mir hinunter.

„Ach ja?“ grinste er, und packte meine Hand.

Ich lag zusammengekauert auf dem Boden, als er meine Hand packte, und mich nach oben zog. Er drückte meine Hand fest zu, sodass ich vor lauter Schmerz wimmerte, und meine Augen zupresste.

Mir lief es eiskalt über den Rücken!

Das tat so weh!

Ich wimmerte immer wieder, ließ meine Augen jedoch geschlossen.

Hilft mir denn niemand? Dachte ich mir...

Meine Hand knackte ein paar Male, als auch schon Shinichi zu hören war. Er schrie mit aller Wut, mit undenkbaren Hass, das konnte man eindeutig an seiner Stimme erkennen, folgendes:

„Lass sie sofort los! Ich habe gesagt, du sollst sie loslassen, verdammt!!!“ brüllte er.

„Was willst du?“ erwiderte der Große, und drückte noch fester zu, fester ging es gar nicht.

Das war zuviel. Ich schrie stumm.

Was danach war, wusste ich bis heute noch nicht, denn der Schmerz war unerträglich geworden, ich wusste nur noch, das es einen lauten Knall gab, und mir schwanden die Sinne.....



Ich wusste nicht mehr wann, aber irgendwann spürte ich etwas warmes auf meinen Lippen.....

Es fühlte sich so...

Sanft an...

Ich fühlte mich geborgen...

So schön weich, sanft und zart....

Ich vergaß meinen Schmerz, und genoss es....

Was auch immer es war.....

Es war einfach nur.....

Wunderschön.....



„Ran! Ran!“ Ich hörte eine Stimme, die eindeutig nach Shinichi klang....

Langsam öffnete ich meine Augen. Ich war mir sicher, das es Shinichi war, doch sehen konnte ich ihn nicht richtig. Es war alles so verschwommen....

„Was....was ist passiert.....?“ hörte ich mich sagen. Es weinte jemand. Nach ein paar Minuten konnte ich wieder klar sehen.

Fr. Haruna saß auf einem Stuhl, und weinte. Ich richtete mich auf, doch Shinichi drückte mich sanft auf das Bett. Das Bett?

Richtig, ich wusste nichts mehr, und jetzt erst merkte ich, dass ich im Krankenzimmer lag.

„Was ist passiert?“ wiederholte ich mich.

Shinichi lächelte sanft, und jetzt sah ich erst genauer hin. Shinichis Nase hatte geblutet, das wusste ich, weil noch etwas davon zu sehen war; Schrammen hatte er überall im Gesicht, und an den Händen, meist waren es große, rote Flecke; ein blaues Auge war die Krönung.

Nun ja ,wohl eher >dunkelblau<...

Trotz dem, dass er so zugerichtet war, lächelte er mich an.

„Es ist alles gut, Ran. Der böse Junge..... ist weg....“ sagte er sanft. Doch an seiner Stimme erkannte ich, dass auch er geweint haben musste.

„Richtig, der Junge!“ erschrocken fuhr ich hoch, woraufhin ich ausversehen mit meiner Hand an die Kommode bretterte. Sie schmerzte höllisch.

Ich bemerkte, dass ich einen Verband um meine Hand trug. Ich wimmerte abermals, und Shinichi setzte einen überlegenen Gesichtsausdruck auf.

„Ich hab‘ dir doch gesagt, du sollst liegen bleiben.“ Mit mehr sanfter Gewalt drückte er mich zurück in mein Bett.

„Aber....“ Ehe ich ihm widersprechen konnte, öffnete sich die Tür, und die Schulkrankenschwester kam hinein.

Shinichi quiekte, und sie sah ihn an.

„Du musst jetzt auch behandelt werden, komm her.“ Sagte sie mit sanfter Stimme, doch Shinichi sträubte sich. Ich sah dem Schauspiel noch wenige Minuten zu.

Shinichi sträubte sich, und als sie mit einer Spritze näher kam, quiekte Shinichi abermals.

Ich wollte dort noch zusehen, ich fand es irgendwie amüsant, doch Fr Haruna versperrte mir die Sicht, indem sie sich vor mich setzte.

„Ran, es tut mir leid....“ sagte sie mit leiser Stimme. Sie entschuldigte sich sooft, dass ich gar nicht mehr zählen konnte, wie oft denn nun.

Bis sie einmal kurz ruhe gab, konnte ich diese Chance nutzen, um rauszukriegen, was letztendlich geschehen war.

„Was ist denn passiert? Shinichi wollte mir nichts sagen!“ fragte ich, und Fr Haruna schmunzelte leicht.

„Kann mir auch denken, wieso..!“

„Hm, wieso denn???“ Meine Neugier hatte mich übermannt. Fr Haruna lächelte leicht. „Nachdem du ohnmächtig geworden warst, gab es einen Knall. Zufällig war ich in der Nähe, und lugte durch den Türspalt. Ich war entsetzt, du lagst auf dem Boden, und deine Hand war so schief-“ mir lief ein Schauer über den Rücken. „- und dann sah ich Shinichi, wie er mit diesem Jungen kämpfte. Das ging nicht gut aus. Obwohl ich eintrat, und schimpfte, sie sollten gefälligst aufhören, und was sie wohl mit dir gemacht hatten, hörten mir die beiden nicht zu! Ich wollte sie auseinander reißen!“

„Wieso denn >auseinander reißen<???“

Ran verstand nicht.

„Nun ja, die beiden krallten sich gegenseitig gegen die Wand, immer wieder schlugen sie auf. Shinichi war außer sich, und er brüllte, von wegen, er hätte sie nicht mal anfassen müssen! Er meinte dich damit.

Er hatte blanke Wut und Hass entwickelt, gegen diesen Jungen..... Schließlich reichte es mir, als beide auf den Boden knallten, und sich dort weiter kabbelten. Ich unternahm noch mal den Versuch, sie zu trennen, und wie ich von Glück reden kann; mein Kollege, Hr. Fujisawa, hatte alles mitgehört, und war zur Stelle. Zusammen gelang es uns, diese beiden Streithähne zu beruhigen. Wir steckten den Jungen- er war wirklich übel zugerichtet- in das andere Krankenzimmer. Shinichi wollte ihm hinterher rennen, und brüllte weiter, >lassen sie mich los! Er hat Ran wehgetan! Ich will zu ihm! Lassen sie mich los!< er brüllte sogar ‚mich‘ an! Ich fasste ihn an den Schultern, und rüttelte in. >Sieh dir lieber Ran an<! Sagte ich. Daraufhin stürmte er gleich zu dir, und wenn ich mich nicht irre, dann.....“

„Was dann?“ fragte ich angespannt...

Ich wurde immer neugieriger.

„...dann hat er sogar um dich geweint....und noch was... soll ich’s dir erzählen?“ fragte Fr Haruna verschwörerisch, und zwinkerte.

Ich nickte, und fragte mich wohl, was jetzt noch kommen würde. Fr Haruna grinste jedoch nur, und sie fand das offenbar komisch...

„und noch was... *hihi*... nachdem ich dann kurz raus bin, um die Krankenschwester zu holen, war ich mit ihr wieder gekommen. Dann.... dann blieben wir in der Tür stehen, und wir haben gesehen, wie dich Shinichi auf den Mund geküsst hat!“

Ich wurde knallrot, und Fr Haruna grinste nur über meinen Ausdruck.

Shinichi hatte mich geküsst!

Er!

Geküsst!

Das war ein Traum!!

Fr Haruna ließ mich nicht mal zu Wort kommen, als sie auch schon weiter redete, ich bekam es zwar mit, hörte ihr aber nicht sonderlich interessiert zu.

„...du kannst von Glück sagen, dass du so einen Freund hast.... ich wäre sehr froh! Shinichi scheint dich wirklich ziemlich gern zu mögen! Ach, ist das nicht süß???“ Mann, konnte die reden wie ein Wasserfall.. !!!!.~fast so schlimm wie Sonoko... Obwohl, wenn ich überlege, niemand redet so schnell - schlimm- wie Sonoko~

Aber...

Shinichi hatte um mich geweint,

und mich sogar noch geküsst!

Shinichi.....

Dann war es das also, dieses warme, das ich vorhin auf meinen Lippen gespürt habe!

Das
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