Fanfic: B/V - Illusion der Nähe
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Das Frühstück am nächsten Morgen gestaltete sich wie folgt:
Bulma, die peinlich darauf bedacht schien, keinen Blickkontakt herzustellen,
kaute etwas nervös an ihrem Sandwich und ab und zu auch an ihren Fingernägeln.
"Gut geschlafen?"
Verflucht! Was spielte er für ein Spiel? Sie hatte die halbe Nacht kein Auge
zugemacht und er fragt ob sie gut geschlafen hat!
"Ja." Gib dich bloß zufrieden damit!
"Was, ja?" Vegeta warf Bulma einen fragenden Blick zu. Großer Fehler.
"Die Antwort. Auf deine Frage."
"Ich hab dich nichts gefragt." Sollte das der Versuch sein ...
*Was soll das heißen? Er hat nichts gefragt? Ruhig Mädchen! Deine Fantasie ist
nur mit dir durchgegangen. Sonst nichts. Du bildest dir ein, dass er mit dir
redet. Er muss doch glauben, dass du ziemlich bekloppt bist.*
"Ja, dann geh ich mal an die Arbeit." Somit verließ Bulma die Küche.
Vegeta schaute ihr noch eine Weile hinterher, dann wandte er sich wieder seinem
Trai-ning zu. Ab diesem Tag besuchte er den GR im Haus, da das Raumschiff mal
wieder de-fekt war und Bulma es allein nicht reparieren konnte.
Über Nacht waren Wolken aufgezogen und im Laufe des Tages verdichteten sie sich.
Ge-gen drei Uhr Nachmittag fing es schließlich an zu donnern, blitzen und
schütten.
Bulma saß in der Werkstatt am Computer und führte einige Simulationen durch, die
die Feuerresistenz eines Spezialmaterials, das für Vegetas neuen Trainingsanzug
geplant war, testen sollten.
Heftige Windstöße ließen die Scheiben klirren, Blitze zuckten durch den
mittlerweile nachtschwarzen Himmel.
Dann ging das Licht aus.
Schnelligkeit, Reaktionsvermögen, Kraft und Ausdauer wurden trainiert. Bei 170
G.
Das Donnergrollen war bis in den GR hörbar, doch Vegeta störte sich nicht groß
daran. Warum sollte er auch? Er hatte alles, was er brauchte: Ausreichend Licht,
erhöhte Schwerkraft und sozialen Abstand um seinen emotionalen Haushalt zu
koordinieren. (MS: Manchmal schwirren mir solche Sätze so lange im Kopf herum,
bis ich sie aufschreibe)
-Klick-Klick- [Kein Licht, keine erhöhte Schwerkraft mehr]
Das Unwetter machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Ein Blitz schlug in die
Haupt-stromzufuhrleitung ein und da der Notstromgenerator auch auf der
Reparaturliste stand, saß man nun auf dem Trockenen - obwohl es aus Eimern
goss.
Stockdunkel. Eiligst kramte Bulma nach einer Taschenlampe, deren Schein gerade
lang genug Licht spendete bis Bulma eine Kerze gefunden und angezündet hatte.
Sie zündete noch ein paar weitere Kerzen an, bis sie eine Öllampe entdeckte.
Damit begab sie sich zum GR. Wie sie vermutet hatte, ließ sich die Tür von innen
nicht mehr öffnen. Glückli-cherweise war für einen unerwarteten Stromausfall
vorgesorgt und so betätigte sie den mechanischen Öffnungsmechanismus.
-Klick- [Tja, das war`s dann wohl auch mit dem sozialen Abstand]
"Alles klar, Vegeta?" Bulma zog die Tür auf und leuchtete in den Raum.
Unverständliche Laute und eine Bewegung in einer hinteren Ecke ließen sich
ausmachen.
"Ein Blitzschlag hat die Stromzufuhr lahmgelegt. Die Reparatur wird sicher eine
ganze Weile brauchen. Komm mit. Hier kannst du nicht bleiben. Außerdem macht es
ohnehin keinen Sinn so zu trainieren." Bulma drehte sich auf dem Absatz um und
ging Richtung Wohnzimmer den Gang entlang. "Der Schaltkasten ist draußen. Bei
dem Unwetter geh ich aber bestimmt nicht hinaus. Es ist das Klügste, wenn die
Reparatur bis morgen war-tet." Bulma drehte sich noch einmal zu Vegeta, der ihr
stillschweigend gefolgt war, um. "Ach ja, das Wasser dürfte noch fließen.
Hoffentlich ist die Wasserleitung nicht auch be-schädigt. Musst ja ganz
verschwitzt sein. Du kannst also ruhig duschen." Sie reichte Ve-geta die Öllampe
und zündete noch eine Kerze an.
Vegeta wusste nicht recht, was er von dieser Situation halten und vor allem, wie
er sich verhalten sollte. Tja, zuerst würde er eine Dusche nehmen, danach konnte
man sich über den Rest den Kopf zerbrechen.
Augenblicke, Momente, viele Minuten verstrichen. Was sollte er anderes tun, als
zu ihr zu gehen? War es nicht das, was er wollte? Warum um alles in der Welt
hatte er dann jetzt Angst? Es war einfacher, mit der Fantasie des Glücks zu
leben, als mit der Tatsache, dass sie ihn nicht wollte. Seit wann machte er sich
eigentlich so viele Gedanken um sie und um sich selbst? Weil etwas in seinem
Leben fehlte. Etwas, das er immer vermisst hatte, wonach er sich im Stillen
gesehnt hatte. Lange wusste er einfach nicht, was das war, doch jetzt ... ja,
jetzt war es klar wie Kloßbrühe!
Mit gemischten Gefühlen nahm Vegeta die Öllampe und folgte Bulma ins
Wohnzimmer.
Unzählige Kerzen flackerten und spendeten ausreichend Licht und auch etwas
Wärme. (Mittlerweile war die Heizung ausgefallen.)
"Ah! Da bist du ja, Vegeta!" Bulma hockte zusammengekauert auf der Couch und
winkte ihn zu sich. "Setz dich. Ich hab uns etwas zu essen gemacht."
Der kleine Tisch war tatsächlich eine Art kaltes Büffet.
"Das trifft sich gut. Ich hab Hunger." Vegeta grinste und gesellte sich zu Bulma
aufs So-fa.
Heulend zog der Sturm über das Dach. Der Donner grollte und mit jedem Blitz
zuckte Bulma zusammen.
*Was hat sie? Etwa Angst vor Gewittern? Dabei kann sie doch sonst auch nichts
aus der Ruhe bringen!*
Vegeta rutschte etwas näher zu Bulma und legte seine Hand auf ihre. "Keine
Angst! Ist doch nur ein Gewitter! Vor so etwas brauchst du dich doch nicht zu
fürchten."
Bulma starrte ungläubig auf Vegetas Hand, die die ihre sanft umschloss. Dann
wanderte ihr Blick zu seinen Augen, (kurzer Zwischenstopp bei seinem Oberkörper
...) die sie an-scheinend zu beruhigen versuchten.
"Ich weiß." Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. "Danke."
Um diese seltsam vertraute, aber irgendwie peinliche, Situation zu überspielen,
schickte sie sich an, das schmutzige Geschirr in die Küche zu räumen. Unerwartet
registrierte sie, dass auch Vegeta aufgestanden war und ihr nun half. Rasch war
das Porzellan in den Geschirrspüler geschlichtet. Danach machten es sich Vegeta
und Bulma wieder auf der Couch bequem. Die Stunden verstrichen, die Unterhaltung
geriet nur wenig ins Stocken und etwa die Hälfte der Kerzen war bereits auf den
Boden abgebrannt. Allmählich wurde es kühler und Bulma kramte aus einer im
Zimmer aufgestellten Truhe die Couch-Decke hervor.
"Ist dir auch kalt?" Bulma trug die überdimensional große Decke zum Sofa und
suchte nach Vegetas Blick, aber es war so düster im Zimmer, dass sie schon
Probleme damit hatte, überhaupt die Couch zu finden.
"Es ist schon ziemlich kühl geworden. Ich bleib` noch ein bisschen unten und
dann geh ich schlafen." Vegeta hatte ob der Dunkelheit nicht gemerkt, dass es
sich um nur eine Decke und nicht, wie von ihm angenommen, um zwei handelte. Als
er bemerkte, was Sache war, konnte er natürlich keinen Rückzieher mehr machen.
Jeder kuschelte sich in seine Hälfte der Decke und Bulma schlug dann vor, ein
Wortspiel zu machen. Vegeta, dem langsam aber sicher langweilig wurde, willigte
ein. Doch ir-gendwie, war er nicht ganz auf der Höhe.
*Das ist doch seltsam. Die ganze Zeit dachte ich, sie würde mich fürchten, mich
hassen. Aber so, wie sie sich jetzt mir gegenüber gibt, scheint es, als ob sie
... mir Vertrauen schenkt? Vegeta! Weißt du eigentlich, dass du Stuss denkst?
...*
Irgendwann im Laufe der nächsten Stunde mussten die beiden eingeschlafen sein.
Der Sturm hatte sich über Nacht gelegt, die letzten Wolken lösten sich auf, die
Sonne sandte ihre Strahlen durch die Fensterscheiben des Wohnzimmers und tauchte
die Couch in goldenes Licht.
Bulma und Vegeta erwachten in den Armen des jeweils anderen. Er strich mit
seiner Hand über ihren Rücken und drückte sie behutsam näher an sich, was mit
Küssen auf seinen Hals belohnt wurde. Vegeta öffnete die Augen und traf sich mit
Bulmas Blick.
Das war`s dann wohl ...
Ein Zentimeter, noch einer und ein letzter. Schon berührten sich ihre Lippen.
Ganz kurz. Dann etwas länger. Und noch einmal. Ehe man sich versah, konnten die
beiden nicht ge-nug voneinander bekommen. Nach einigen unendlichen Momenten
löste sich Bulma wi-derstrebend aus Vegetas Umarmung (somit auch von seinem Mund
...) und setzte sich auf. Sie strich sich die zerzausten Haare aus ihrem
geröteten Gesicht und sah Vegeta schmunzelnd an. "Wow. Ich wusste ja gar nicht,
dass du ..."
Stopp! Ganz so hat es sich dann aber doch nicht abgespielt.
Der genaue Wortlaut war: "Wow ..." Zu mehr reichte Bulmas Atem nicht und
außerdem wurde sie in diesem Augenblick von Vegeta wieder zu sich gezogen und
dann waren ihre Lippen plötzlich versiegelt.
*Schon seltsam ...*, dachte Vegeta zwischen zwei Küssen, angestrengt nach Luft
schnappend, *Für einen Traum schmecken ihre Lippen erschreckend realistisch ...
OMG!!!* Er löste sich von Bulma und rutschte ein Stück zurück, um einen klaren
Gedan-ken fassen zu können. Bulmas