Fanfic: "Der Rosenkavalier" oder "Shinichis größter Konkurrent" (Teil 6)

gerne bereit gewesen, mit den Kindern den Nachmittag zu verbringen. Aber nicht heute, definitiv nicht.



-Dieser stechende Blick.... wenn sie so guckt, wird sie mir glatt unheimlich. Und trotzdem-



Conan nahm all seinen Mut zusammen, mit der Inbrunst der Verzweiflung bat er Ran: „Wollen wir nicht alle zusammen was unternehmen? Was meinst du Ran, das ist doch bestimmt lustiger als wenn ihr zwei so alleine seid!“



Er strahlte wie die Sonne am Himmel.



-Bitte Ran, bitte! Lass mich nicht alleine hier stehen. Wenn du jetzt mit diesem Typen abhaust, dann...-



Vergeblich.



-Das könnte dir so passen, dich ständig in meine Angelegenheiten einzumischen. Hast Glück, dass deine Freunde hier sind, sonst würde ich dich wohl ohrfeigen. Ich bin so sauer!!!-



„Aber, aber. Wollt ihr wirklich, dass ich auf euch aufpasse? Die einmalige Gelegenheit auslassen, ohne Begleitung alles zu machen, was ihr wollt? Außerdem seid ihr doch schon so groß, dass ihr keine Begleitung mehr braucht, hmm?“ Damit hatte sie Genta, Ayumi und Mitsuhiko natürlich auf ihrer Seite. „Eigentlich hat sie recht, Conan. Wir können doch auch mal ohne Ran wohin gehen!“ Schon zog Ayumi an seinem Ärmel. Auch Ran wandte sich zum Gehen.



„Also dann. Viel Spaß noch euch allen! Und wir sehen uns dann heute abend, Conan.“ Im letzten Satz lag soviel unterdrückte Wut, dass Conan fast erzitterte.



-Nein.... du darfst nicht gehen!!!!! Wenn du jetzt gehst, dann ist alles vorbei-



„Aber....Warte doch mal!“ Doch sie hatte sich bereits bei Yukio eingehakt. Sie winkte noch einmal kurz zum Abschied, dann war sie auch schon in der Masse verschwunden.



-VERDAMMT RAN, GIB MIR DOCH EINE CHANCE, ES DIR ZU ERKLÄREN!!!!!-



Die Menschen rammten ihn immer wieder, schienen ihn hin und her zu schubsen wie einen Gummiball. Er passte einen Moment nicht auf und landete auf den Knien.



Er blieb liegen. Ihm schien die Kraft zu fehlen, irgendwann noch einmal aufzustehen.







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Nach der Begegnung mit Conan war Ran die gute Laune zunächst vergangen. Schließlich hatte Yukio ihr zur Erheiterung einen kühlen Drink spendiert und inzwischen saßen die beiden seit an seit in der „Blauen Lagune“ im CRUSOE VILLAGE.



„Na, hab ich dir zuviel versprochen?“



„Nein, ganz bestimmt nicht. Es ist wunderschön!“



Ran hätte sich niemals träumen lassen, einen solch idyllischen Platz zu finden. Um einen künstlich angelegten See wand sich das Ufer mit weiten Schlangenlinien, so dass sich eine Vielzahl kleiner Landzungen bildete. Jede einzelne war dicht mit Palmen und tropischen Farnen bewachsen, in deren langen Blättern sich der leichte Abendwind leise rauschend bemerkbar machte. Und über allem versank die Sonne als glühend roter Feuerball, bis die Sterne am Himmel leuchteten.



Die Idylle war wahrhaftig perfekt inszeniert: tropische Stimmung wie in der Karibik, so tropisch, dass man fast vergessen konnte, dass man sich nach wie vor in einer der größten Städte der Welt befand – im Umland von Tokio.



Die beiden saßen im Sand direkt am Wasser, das leise plätschernd immer wieder an den Strand spülte. Yukio ließ seine nackten Füße durch die feinen Körnchen streifen Offensichtlich hatte er noch etwas auf dem Herzen.



„Da wir uns nun schon besser kennen, habe ich etwas, das ich dir geben möchte.“



Ran hielt einen Augenblick inne.



-Er wird mir doch keinen Antrag machen wollen, oder....ach Quatsch, wo denkst du hin, Ran Mori?-



„Es ist ein Geschenk meines Vaters. Er sagte, gib es ihr erst, wenn du ganz sicher bist, dass sie die Richtige ist. Und das bin ich.“



Er zog etwas Dunkles, Rundes aus seiner Tasche, das mit einem dünnen Tuch geschützt war. Offensichtlich war es sehr zerbrechlich. Vorsichtig zog Yukio das Tuch beiseite und zum Vorschein kam – die größte Rosenknospe, die Ran je gesehen hatte.



„Was ist das?“ fragte sie interessiert.



„Ich weiß, es sieht aus wie eine gewöhnliche Blume, die sich noch nicht geöffnet hat. Aber es ist ein ganz besonderes Gewächs: Die Nachtschattenrose. Sie ist sehr selten und daher auch ziemlich teuer. Ihre Blätter öffnen sich nicht wie bei anderen Pflanzen in der Wärme der Sonne. Nur in der Kühle der Nacht kann man ihre Schönheit bewundern...“



Tatsächlich bemerkte Ran, wie die Knospe sich regte. Je länger Yukio sie in den leichten Wind hielt, desto mehr öffneten sich die Blätter. Es war ein anmutiges Spektakel, wie die Geburt eines Kindes.



Immer weiter reckten sich die Blätter, bis eine schillernde, rot-schwarze Blüte entstanden war. Voll und rund. Die schönste, die Ran je gesehen hatte.



„Für dich“ sagte er nur und steckte sie Ran ins Haar. Sofort stieg Ran der Blütenduft in die Nase, der so perfekt komponiert war, dass er an Parfüm erinnerte.



-Ich weiß es. Es ist an der Zeit, dass ich etwas unternehme. Er hat den ganzen Tag einen Schritt nach dem anderem auf mich zu gemacht. Jetzt ist es an mir, ihm zu zeigen, was ich von ihm will.-



„Yukio“ Sanft strich sie über seine Wange. Mit einer Entschlossenheit, von der sie selbst überrascht war, sagte sie: „Ich... Ich liebe dich, Yukio Taniguchi. Ainokami. Und zwar von ganzem Herzen.“



Zuerst schien er überwältigt von dieser Botschaft, doch dann antwortete er ihr, während seine Augen mit den Sternen um die Wette leuchteten: „Ich liebe dich au-



Weiter kam er nicht. Noch mitten im Satz hatte Ran einfach ihre Lippen auf seinen Mund gedrückt und ihn sanft zum Schweigen gebracht. Sie spürte seinen Atem hauchzart an ihrer Nase vorbeiziehen. Es kitzelte ein bisschen. Sie kicherte und es klang wie albern, albern vor Glück.



Ran öffnete mutig den Mund und stieß mit ihrer Zunge in das feuchte, geheimnisvolle Dunkel zwischen seinen Lippen hervor.



Yukio musste hörbar schlucken und riss einen Moment seine Augen auf. War es Verwunderung, Angst? Oder einfach nur die Ungläubigkeit, von einem als zurückhaltend geltenden Mädchen derart stürmisch geküsst zu werden? Er wusste selbst nicht genau, was er fühlte oder was man in solchen Momenten fühlen sollte. Aber eines wusste er ganz genau: Heute war sein Glückstag.



Ran konnte sich nicht mehr zurückhalten. Während sie die Arme um ihn schlang rutschte sie auf seinen Schoß hinüber, bis sie schließlich auf ihm saß. Einen Augenblick nur ließ sie von ihm ab, als er keuchend ein wenig Luft holen musste.

Dann stürzte sie sich wieder auf ihn und drückte ihn langsam, aber bestimmt zu Boden. Er war gefesselt und konnte ihr nicht entkommen. Voller Wonne entfuhr ihr ein tiefes, langes Stöhnen.



Ran konnte ja nicht wissen, dass sie die ganze Zeit über beobachtet wurden. Am anderen Ufer stand, in sicherem Abstand, das Gesicht halb im Dunkel verborgen, ein kleiner Junge mit dichtem schwarzen Haar und drückte sich soeben noch tiefer in den Schatten der alten Palme. Er wollte nicht, dass es irgend jemand sah: Das Mondlicht ließ seine Tränen glitzern, als wären sie aus flüssigem Silber. Sein kleiner Körper zitterte, als er es spürte. Das noch kleinere Herz, welches in ihm wohnte, war endgültig gebrochen. Und mit jeder neuen Umarmung, mit jedem süßen Kuss, den die Liebenden tauschten, brach es aufs Neue, angestachelt und am Ende doch besiegt vom dumpfen Schmerz der Eifersucht.









Fortsetzung folgt









So, das war es für heute. Bitte steinigt mich nicht wegen dieses Endes, was euch sicher nicht gefallen wird! Aber ich wollte es unbedingt so. Außerdem hat schließlich alles auch einen höheren Sinn, wie ihr bald schon (beim übernächsten Mal nämlich) feststellen werdet.



Also: Man darf weiterhin gespannt sein, denn damit ist das letzte Wort noch nicht gesprochen!



Bitte schreibt weiterhin fleißig Kommis, das motiviert mich immer wieder, weiterzumachwen!!!



Bis dann!



Euer Heiji

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