Fanfic: B/V - Search for your Love

Chapter: B/V - Search for your Love

Tansaku - Suche

(trotz des Titels nicht SM!)



Worte: okusama = Ehefrau; Bijo = schöne Frau (von einem Bild, das hieß: Bijo to

Yasai; die Schöne und das Gemüse); Sabaku = Wüste; Yasai = Gemüse; go-shujin =

Ehemann



"Aishiteru ..." Das geflüsterte Wort vibrierte in Vegetas Gehörgang, und der

mitausgestoßene Atem kitzelte die feinen Härchen, die sein Ohrläppchen fühlen

ließen. Der warme Lebenshauch stand im krassen Gegensatz zu den kühlen

Satinlaken, die aber mehr neben als auf dem Bett verteilt waren. Der milde

Morgenwind trug den würzigen Geruch des Meeres durch das offene Fenster. Das

Zwitschern der Vögel, das weit weniger sensible Menschen in den Wahnsinn treiben

könnte, blieb wie durch Zauberhand an diesem Tage aus.

Aus weiter Ferne drangen vereinzelt Motorengeräusche, taten aber der

grundsätzlichen Beschaulichkeit keinen Abbruch. Einzig der flacher werdende Atem

seiner okusama erinnerte Vegeta daran, dass es nachts doch beachtliche vier

Stunden Schlaf gefunden und somit wieder genug Kraft hatte, um da weiter zu

machen, wo sie aufgehört hatten. Seidigweiche Haare strichen zart über seine

Brust, die neckischen Berührungen sandten elektrisierende Impulse durch seinen

eindeutig aktiven Körper. Der Geruch von Maiglöckchen kitzelte in der Nase, der

Geschmack von salziger Haut auf seiner Zunge ließ ihn sich daran erinnern, dass

sie bestimmt nicht so unschuldig war, wie die weißen Frühlingsblumen. Ein lasziv

träges Lächeln stahl sich auf Vegetas Züge, die Lider noch immer gesenkt. Er

wusste ohnehin, wer sie war, wie sie aussah. Nicht, dass er sich je an ihr satt

sehen könnte ...

++##++

"Ich und verheiratet? Kami bewahre!" Bijo schüttelte sich, als das kalte Grausen

sie erfasste. Das hatte ihr ja wohl noch gefehlt. Seit Wochen machte sie die

Nächte zum Tage, da ihr neuestes Projekt, ein neuartiger Antigravitationsgürtel,

der die Vorteile der Zentrifugalkraft nutzt, sie voll und ganz beanspruchte.

Schlaf wurde Bijo zum Fremdwort, ihre Ernährung wurde auf Kaffeepulver

umgestellt. Vermutlich war das der Grund, weshalb ihr Körper, der nach Erholung

schrie, letztendlich die Oberhand gewann und sie in einen unfreiwilligen und

auch äußerst unbequemen - auf dem Bürosessel im Labor - Schlaf schickte. Der

immer näher rückende Abgabetermin der Forschungsergebnisse, gepaart mit den

lästigen Problemen mit ihrem Freund Sabaku ... Da waren diese wirren Träume, ja,

Visionen, die sie geradezu verfolgten, das Tüpfelchen auf dem I. Da Bijo nicht

gerade über eine lange Geduldsschnur verfügte, musste sie ihren Frust irgendwie

abbauen, und zwar lautstark. Nach einer halben Stunde gehörte ihr Freund der

Vergangenheit an.

"Er wurde mir ohnehin schon langsam zu langweilig", sagte sie sich, obwohl das

nicht ganz stimmte. Gezwungenermaßen widmete Bijo sich also wieder ihrem

Projekt. Gute drei Stunden später stellte sie frustriert fest, dass kein

Kaffeepulver mehr da war und ihre Mutter kein neues besorgt hatte. Ohne Koffein

würde sie nicht mehr lange durchhalten. So beschloss sie kurzerhand mit ihrem

schnellsten Flitzer in die Stadt zu düsen und dort ausreichend Nachschub zu

besorgen.

*Fünf Kilo dürften für den Anfang reichen.*

Damit sprang sie kurz unter die Dusche und schlüpfte in ein luftiges

Trägerkleid. Auf Make-up und Jacke verzichtend - selbst für Sommer war es

ungewöhnlich heiß - machte sie sich auf den Weg. In der Hauptstraße angekommen,

merkte Bijo, dass sie einen Fehler gemacht hatte. Mangels aktuellen

Informationsschüben auf dem Gebiet ,Kultur` hatte sie verpasst, dass eben an

diesem Tag auf dem Hauptplatz und dessen Umgebung (dazu zählte auch die

Einkaufsstraße) ein Straßenfest abgehalten wurde. Riesige, mit reflektierenden

Schichten überzogene Luftballons schwebten in der Luft. Tausende Menschen

füllten die Straßen und tanzten zur Musik, die aus überdimensionalen

Lautsprechern drang.

Bijo schüttelte den Kopf und machte sich daran, sich durch die Massen Richtung

,Eduscho` zu quetschen - das Auto in Hoipoi-Form in der Handtasche. Nachdem sie

den Kaffee erstanden hatte, ging es wieder in die mörderische Hitze. Der

Hauptplatz war am schwersten zu überqueren. Bijo hob kurz den Kopf um mehr Luft

zu bekommen - jetzt bekam sie auch noch Platzangst -, und wurde dabei von einem

spiegelverkleideten Ballon geblendet. Dummerweise hatte sie ihre Sonnenbrille zu

Hause gelassen.

"Entschuldigung", murmelte Bijo unentwegt, da sie notgedrungen ein paar

Passanten anrempelte. "Verzeihung ..."

++##++

"Aishiteru ..." Bulmas Nackenhärchen richteten sich auf und eine erwartungsvolle

Gänsehaut jagte ihr einen kalten Schauer über den Rücken. Zwei starke Arme

umfassten ihre Taille, hielten sie fest und sicher. Sie lehnte sich zurück,

schmiegte ihren Körper näher an seinen und strich mit den Fingerkuppen sinnlich

langsam über seine Unterarme. Überrascht keuchte Bulma auf, als sie im wahrsten

Sinne des Wortes den Boden unter den Füßen verlor. Sie mochte es, wenn ihr

go-shujin sie mit unvorhergesehenen Taten überraschte ... Aber musste das

unbedingt jetzt sein? Bei Bras Geburtstagsfeier? Bulma verstand ja, dass er sich

in zu großer Gesellschaft nicht wohl fühlte, und lieber mit ihr alleine war -

nicht, dass er Trunks und Bra nicht auch gerne um sich hatte - ... Worüber regte

sie sich eigentlich auf? Sie flogen höher und höher, durchbrachen die ersten

Wolken. Fernab von jeglicher Störquelle fühlte Bulma sich frei wie ein Vogel.

Sie änderten ihre Position, dass sie nun ihre Arme um seinen Nacken schlingen

konnte, und gingen in einen Sturzflug über, sie bemerkte es kaum. Der Wind, der

an ihnen vorbeirauschte, flüsterte zärtliche Wort in ihr Ohr, oder war er es?

++##++

Nicht nur, dass sie nachts seine Träume okkupierte, nein, jetzt schlich sie sich

auch schon tagsüber in seinen Geist. Verheiratet und zwei Kinder! Yasai lachte

trocken auf. Die Geschichte entwickelte sich von mal zu mal. War ja wirklich mal

was Anderes, aber er hatte ja doch eigentlich genug zu tun. Die, die ihn

kannten, besser: zu kennen glaubten, sahen das zwar anders, aber Yasai hatte

sich noch nie um die Meinung anderer geschert. Er lebte allein, irgendwo in

einem tiefen Wald, auf einer Lichtung. Die Holzhütte sah aus, als würde sie die

folgenden Tage kaum überstehen, geschweige denn den nächsten Winter. Vielleicht

war das der Grund, weshalb Yasai die Nächte lieber unter freiem Himmel

verbrachte. Die Tage verbrachte er damit, seinen Körper zu trainieren, Stunde um

Stunde. Das Ergebnis konnte sich wahrlich sehen lassen: Jeder einzelne Muskel

war ein einziger Blickfang, und zurecht war Yasai stolz auf seine Kondition. Er

lebte von dem, was der Wald ihm bescherte - die Hasenjagd ergänzte sein Training

optimal. Nur in diesen kurzen zwei Wochen, wenn es im Sommer am heißesten war,

und der nahe Quellbach zu wenig Wasser führte, musste Yasai in die Stadt, um

sich von dort sein Wasser zu holen. Meist tauschte er es gegen Bärfelle mit

denen er nichts anzufangen wusste.

Da war er nun. Endlich am Rand der kaum zu überblickenden Menschenmenge. Gute 40

Minuten hatte er gebraucht, den Hauptplatz zu überqueren. Aber bald hatte er

Kontrolle über sein Fluidum, dann würde er über all dem stehen. So wie diese

schrecklichen, spiegelnden Ballons, die ihn ständig blendeten.

"Verzeihung ...", murmelte eine junge Frau, die ihn gerade angerempelt hatte.

Yasai streckte die Hand aus, zog sie jedoch zurück, ehe sie die Schulter der

Türkishaarigen berühren konnte. Es schien, als hätte sie trotzdem eine Berührung

gefühlt - oder war es nur der Luftzug? -, denn sie blieb stehen und drehte sich

halb um. Ihr großen, grünblauen Augen trafen auf seine dunklen. "Kennen wir

uns?"

Yasai überlegte einen Moment. "Nein", meinte er dann und wandte sich ab.

Bijo sah ihm kurz nach, zuckte dann die Schultern und legte ihr Auto frei.

"Schade."



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