Fanfic: Harry_Potter im Bann der liebe 18

Chapter: Harry_Potter im Bann der liebe 18

Ich wusste zwar, dass auch Hermine und Ron ziemlich verwirrt waren... Vor allem Ron, doch das nahm ich gar nicht so recht wahr. Ich war einfach zu sehr damit beschäftigt mich selbst zu bemitleiden, was auch irgendwie angebracht war.



//Gut, dass nicht alle so dumm wie ich waren.

Gut, dass Malfoy nicht so war wie ich.

Ich frage mich, wie alles ohne Malfoy ausgegangen wäre... Vielleicht besser, vielleicht schlechter. Wer weiß das schon?//



"Ich geh dann mal." Ich riss meine grünen Augen erschrocken auf und wendete dann meinen leeren Blick wieder auf Malfoy.

"Das ist ein Scherz, oder? Du kannst doch nicht einfach gehen!"

"Was soll ich denn sonst machen, Potter? Denkst du ich gesteh dir jetzt mal schnell meine Liebe und alles wäre wieder ,wie vorher`? Ich glaube kaum, dass es damit getan wäre... Und auch wenn der Bann so gebrochen werden könnte, würde ich es nicht sagen. Wenn dir so viel daran liegt, dann sag du es doch!" Ich schüttelte verzweifelt meinen Kopf und doch wusste ich, dass Malfoy recht hatte.

Ich bemerkte nicht einmal mehr, wie der Slytherin den Raum verließ. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt über seine Worte nachzudenken...



"Es wäre besser, wenn wir jetzt auch gehen, oder Harry?" Das sanfte Lächeln meiner Freundin sah ich nicht, da mein Blick immer noch auf einem Punkt auf dem Tisch haftete. Ich konnte die Geschehnisse von gestern schon kaum verarbeiten... Wie sollte ich das dann erst mit diesen hier anstellen?

"Ja, wir können eh nichts machen..." Und so standen Ron und Hermine auf und gingen schon einmal langsam vor.

Auch ich erhob mich dann mühsam und schaute aus dem großen Fenster des Klassenraumes.



Die Zeit schien still zu stehen. Die Wolken am Himmel bewegten sich nicht und auch kein einziges Blatt wirbelte über den Boden von Hogwarts. Mein Blick wanderte in die Ferne und meine Gedanken schweiften zu einem ganz anderen Ort.



In diesem Moment war ich verzweifelt. Wirklich verzweifelt.

Wie sollte ich mein Leben noch leben können, wenn ich ewig an diesen Anhänger gebunden war?

Wie sollte ich Malfoy nur jemals lieben können...







Kapitel 10 Treffen um Mitternacht





Dracos Sicht:



"Potter ist so unglaublich naiv! Nein, das ist nicht das richtige Wort... Er ist so unfassbar dumm!... Nein, auch nicht, er ist..." Argh! Jetzt führe ich doch wirklich Selbstgespräche! Wie weit ist es eigentlich schon mit mir gekommen? Ich meine, Selbstgespräche sind etwas für alte Leute, aber ganz sicher nicht für einen Malfoy!... Naja, aber was erwartet man auch in so einer Situation?!



Ich bin froh darüber im Moment etwas für mich allein sein zu können. Kein nerviger Crabbe, der irgendwelche dummen Fragen stellt, kein Goyle, der die gesamte Zeit über seinen immer anhaltenden Appetit jammert und zum Glück auch keine Pansy, die mich am liebsten gleich mit in ihr Bett zerren würde.

Ich hatte mich still und heimlich in unseren Schlafsaal zurückgezogen und konnte damit rechnen, dass zumindest für die nächste Stunde hier auch keiner auftauchen würde. Wer will auch schon um 8 Uhr schlafen? Die Slytherins ganz sicher nicht. Dafür sind sie viel zu stolz... dafür sind ,wir` viel zu stolz. Nur kleine Kinder gehen so früh ins Bett, ganz sicher nicht ein Slytherin! Mir sollte es jedenfalls nur recht sein, immerhin konnte ich so mal wieder ungestört nachdenken.



Der gesamte Tag war anstrengend. Um ehrlich zu sein SEHR anstrengend.

Eigentlich fing alles recht normal an...

Es war nicht ungewöhnlich, dass der erste Mensch, den ich morgens traf Potter sein musste. Wenn ich so über mein Glück in letzter Zeit nachdachte, war es sogar relativ normal.

Wie fast immer fingen wir an uns zu streiten und es war alles noch recht ,angenehm`... Hey, immerhin musste ich mich nicht entschuldigen!

Verwirrend wurde die ganze Geschichte wohl erst, als Potters kleine Freunde auftauchten mit... mit diesem verdammten Buch! Wie ich dieses Buch hasse! Wer auch immer diesen Kram geschrieben hat ist hoffentlich eines qualvollen Todes gestorben.



Ich habe die Geschichte des Anhänger jetzt bestimmt schon hundert mal durchdacht und dennoch verstehe ich alles noch nicht so ganz...

Wenn wirklich Godric Gryffindor diesen Anhänger gemacht hat, dann würde das ja bedeuten, dass Harry mit dem Willen von diesem alten Zauberer handelt, oder? Und wer bin ich dann in der ganzen Geschichte, etwa sein Geliebter???



Langsam ließ ich mich auf mein Bett fallen und starrte die Decke an.

Anscheinend hatte dieser Godric Gryffindor einen ganz schönen Schaden, wenn er gerne so wie Harry im Bann des Anhänger gehandelt hätte... Der hatte nicht nur einen Schaden, der war komplett verrückt!

Irgendwie geht mir die ganze Zeit über nicht die Frage aus dem Kopf, wer dieses Buch geschrieben hat... Nicht nur, dass ich ihm gerne einen Fluch an den Hals hexen würde, nein viel mehr würde mich interessieren, woher er das mit dem Anhänger überhaupt weiß... wenn ihn angeblich noch keiner gesehen haben soll.

Also ich finde die ganze Sache ziemlich merkwürdig... und dennoch logisch. Leider!

Ich hasse es zuzugeben, aber jetzt macht alles einen Sinn. Warum das zweite Ich von Potter bei unserem letzten Treffen sich so komisch verhalten hatte war jetzt ja wohl glasklar! Dieses zweite Ich sieht in mir seinen Geliebten und will einfach nur zurückgeliebt werden... Ahh, wie sich das anhört! Das ist ja ekelhaft! Unglaublich!



Ich seufzte leise und warf mich einige Male von der linken auf die rechte Seite, bis ich letztendlich feststellte, dass jede Position auf meinem Bett unbequem war. So setzte ich mich wieder aufrecht hin und ließ die Beine über die Bettkante hängen.

Hm und für einen Godric Gryffindor war es dann wohl auch nicht schwer mal schnell meine Kopfschmerzen, die immerhin ER auch verursacht hatte, wieder wegzuzaubern... Ich meine, dass ist doch das Mindeste, was man für seine Geliebten tun kann, oder etwa nicht?

Beim Erben Slytherins, ich will und kann einfach nicht akzeptieren, dass irgend so ein verrückter Geist, der in einen noch verrückteren Anhänger eingesperrt ist, ausgerechnet MICH für seinen Geliebten hält!



Als ob das nicht schon alles schlimm genug wäre... Nein, da warteten noch viel schlimmere Erkenntnisse heute auf mich!

Im Buch stand doch wirklich geschrieben, dass man den Anhänger nur, ich zitiere ,In einem Moment wahrer Liebe` wieder loswerden könnte. Ein Moment wahre Liebe? Gibt es den überhaupt? Und wenn ja, wie soll er aussehen? Fragen über Fragen... mal wieder.

Ich senkte meinen Kopf langsam und schaute angespannt den kalten Fußboden des Slytherin-Schlafsaals an.

Bis eben war ich noch ruhig geblieben, doch langsam stieg wieder die Wut in mir auf... wie schon so einige Male an diesem Tag.

Potter bringt mich irgendwann noch um denn Verstand! Wie kann ein Mensch nur gleichzeitig in einer Person naiv, dumm, ständig freundlich (außer zu den Slytherins), immer ehrlich und auch noch ekelhaft kameradschaftlich sein?... Hatte ich schon naiv und dumm erwähnt?

Sein ständiges Gerede über ,Bald ist alles wieder wie früher` kann ich wirklich nicht mehr hören! Denkt er etwa wirklich, es wird irgendwann noch einmal so wie früher sein? Nachdem was alles schon zwischen uns passiert ist? Ich kann kaum mehr eine Nacht richtig schlafen ohne an all die Geschehnisse der letzten Wochen zu denken. Ich habe mich verändert, genauso wie er sich auch verändert hat und dieses neue Denken, Handeln könnten wir nicht einfach von heute auf morgen wieder abstellen. Auch wenn es so viel einfacher für uns alle wäre. Für mich, für ihn, für alle anderen Schüler Hogwarts und für wer weiß wen noch.



Unruhig ließ ich meinen linken Fuß über den glatten Steinboden gleiten. Sitzen war anscheinend auch nicht das richtige. Und so stand ich wieder auf.

Dieser Prozess war jetzt schon viele male hintereinander abgelaufen: Im Zimmer hin und her laufen, mich hinlegen, mich hinsetzten und dann wieder aufstehen.

Ich musste irgendetwas tun, sonst würde ich vielleicht wirklich noch verrückt werden und das wäre ja schade bei so einem gutaussehenden Jungen.



Ich musste unbedingt wissen, wer dieses Buch geschrieben hat, was der Quatsch mit ,ein Moment wahrer Liebe soll` ,ob ich den Anhänger irgendwann wieder loswerden würde und das am Besten alles auf einmal und so schnell wie möglich!

Doch wer konnte mir diese Fragen schon beantworten? Genau, keiner! Gar keiner! Aber immerhin gab einen mit dem ich über das Thema reden konnte... Ja, und das war nun einmal Harry Potter, ob es mir gefiel, oder nicht. Anscheinend war ich nicht nur in einer Hinsicht an den Jungen, der lebt, gebunden.



Mit zittrigen Händen nahm ich ein Stück Papier, einen Umschlag und einen Federkiel aus meinem Nachttisch und schrieb schnell ein paar Zeilen auf das vorher noch leere Blatt. Danach faltete ich das Papier und steckte es in den Umschlag, so wie es jeder andere normale Mensch auch getan hätte. Mit einer für mich außergewöhnlich unsauberen Schrift schrieb ich außen auf den Umschlag: Harry Potter. Es war das erste mal, dass ich den Namen meines Erzfeindes aufschrieb. Komisch dieser Anhänger brachte viele erste male mit sich. Zum ersten mal hatte ich einen Jungen geküsst, zum ersten mal hatte ich Potter als Harry angesehen, zu ersten mal... Halt! Wieso denke ich überhaupt über so etwas nach?! Ich sollte meine Zeit für wichtigere Dinge nutzen, wie zum Beispiel ein Buch lesen... Aber war das denn ,wirklich wichtig` im Moment?
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