Fanfic: Geliebter Dämon

Gefahr aussetzen soll?"
Rijan schüttelte ihren Kopf.
"Du stirbst also lieber, als deinen Sohn um Hilfe zu bitten."
Sesshoumaru setzte sich wieder in Bewegung und ließ sie einfach stehen. Rijan wartete eine Weile bis sie ihm folgte. Sie konnte das einfach nicht begreifen. Wofür gab es denn eine Familie, wenn nicht um sich in solchen Moment beizustehen? Es dauerte bis sie bemerkte, dass Jaken an ihrer Seite ging.
"Verstehst du das?", fragte sie ihn. Jaken schien darüber nachzudenken, ob er bereits wieder gewillt war mit ihr zu sprechen, doch natürlich wusste sie auch, dass Jaken ihr sehr ähnlich war. Sie beide plapperten für ihr Leben gern, erst Recht, wenn man die Begleitung von einem vollkommen schweigsamen Dämon war.
"Inuyasha ist tot.", setzte er an. Das wusste Rijan bereits. "Auch Sesshoumaru-samas Vater weilt nicht mehr unter uns. Er ist der letzte seiner Familie. Für Dämonen ist die Familie sehr wichtig. Das Wissen von Generationen lebt in Sesshoumaru-sama weiter. Dieses Wissen darf nicht verloren gehen."
Rijan nickte nachdenklich.
"Das ist mir klar. Das ist bei uns Menschen nicht anders." Jaken schüttelte heftig seinen Kopf.
"Es ist nicht das selbe, Rin." Rijan blickte ihn an. Es war das erste Mal, dass er sie bei ihrem Namen ansprach.
"Könntest du mich bitte Rijan nennen. Ich fühle mich nicht mehr wie Rin." Einen Moment waren seine gelben Glubschaugen forschend auf sie gerichtet. "Mir ist es egal, welchen Namen ich sagen soll." Sie nickte lächelnd.
"Auf jeden Fall ist es nicht dasselbe. Ihr pflanzt euch fort, damit euer Name weiterlebt, damit euer Leben nicht umsonst gewesen ist."
"Das hat er auch getan.", hielt sie entgegen.
Jaken schüttelte seinen Kopf.
"Hast du mir nicht zugehört? Das Wissen all seiner Vorfahren lebt in ihm. Es würde tausende von Jahren dauern, bis er sich das alles zu Nutze machen kann, aber genau aus diesem Grund werden wir Dämonen mächtiger, je älter wir werden. Sein Vater lebte über 2000 Jahre. Ich kann mir nicht einmal vorstellen, was er alles wusste." Rijan verstand das nicht.
"Aber dann müsste er erst Recht überleben wollen."
Jaken seufzte. Im Moment kam sie ihm wohl wirklich wie ein Kind vor. Kein Wunder, dass er Rin gesagt hatte.
"Du weißt aus welcher Verbindung Inuyasha entstand?" Rijan nickte. Natürlich wusste sie, dass er ein Halbdämon gewesen war. Nun ja, zumindest war er das bis kurz vor seinem Tod gewesen.
"Weder Sesshoumaru-sama noch ich verstehen, was sein Vater damals alles begriffen hat, doch Sesshoumaru-sama war klar, dass es keinen Sohn mehr von seiner Sorte geben würde. Er war von seinem Vater auserwählt worden, dieses Wissen irgendwann zu beherrschen. Doch Sesshoumaru-sama verstand im Gegensatz zu seinem Vater, dass die Zeiten schwieriger wurden. Die Menschen hatten nicht mehr so viel Respekt vor Dämonen wie es einst gewesen war. Die Wahrscheinlichkeit, dass er jemals so alt werden würde, wie sein Vater, war bereits damals verschwindend gering. Um also das Erbe seiner Vorfahren nicht zu opfern…"
Rijan begann zu begreifen, wie wichtig es war, dass Sesshoumaru einen Nachfahren hatte.
"Aus diesem Grund halten sich also Vater und Sohn nie am gleichen Platz auf." Richtig, wenn sie getrennt waren, war die Wahrscheinlichkeit größer, dass wenigstens einer überlebte. Das war eigentlich sogar recht schlau durchdacht. Rijan blieb stehen, als ihr die Tragweite dieser Aussage bewusst wurde.
"Er hat seinen Sohn nie gesehen?", fragte sie und eine Welle des Mitleides überrollte sie. Jaken dachte darüber nach.
"Ich denke er weiß, wo sich sein Sohn aufhält. Vermutlich weiß er auch wie dieser aussieht, aber Kontakt, nein, soweit ich mich erinnere, hatten sie den nie."
Rijan blickte auf den Rücken des großen Dämons, der sich schon reichlich weit von ihnen entfernt hatte.
"Und sein Vater?", fragte sie plötzlich.
"Nein, zu dem hatte er auch nie wirklich Kontakt." Das war ein wirklich trauriges Bild, das sich hier abzeichnete. Jaken plusterte sich etwas auf.
"Aber wir Dämonen sind anders als ihr. Elternliebe brauchen wir nicht."
Rijan nickte schweigend. Es gab also offenbar keine Möglichkeit Sesshoumaru dazu zu bewegen seinen Sohn an seine Seite zu holen. Sie verstand natürlich die Beweggründe, die ihn trieben, doch es fiel ihr dennoch schwer das einfach hinzunehmen. In ihrer anfänglichen Begeisterung übersah sie wohl, dass auch zwei Mann nicht gerade viel gegen eine ganze Heerschar von Dämonen ausrichten konnten. Und doch als sie endlich einsah, dass mit keiner Hilfe zu rechnen war, festigte sich ihr Entschluss. Sie ließ Jaken einfach stehen und rannte an Sesshoumarus Seite.
"Gut, ich sehe ein, dass du deinen Sohn nicht um Hilfe bitten wirst."
Sesshoumaru blickte sie aus zusammengekniffenen Augen an.
"Ich brauche keine Hilfe.", erklärte er entschieden. Rijan überhörte diesen Einwand einfach.
"Ich werde an deiner Seite kämpfen." Das wiederum brachte ihr einen milde belustigten Blick ein.
"Ich meine das Ernst.", fügte sie energisch hinzu, als sie erkannte, dass er sie nicht für voll nahm.
"Wenn du meinst." Damit ließ er sie wieder stehen. Ein leichter Wind wehte ihr entgegen, als sie ihm nach sah, wie er sich leicht wie eine Feder in die Lüfte erhob und dann auch schon aus ihrem Blickwinkel verschwand.
Rijan ballte ihre Hände zu Fäusten.
"Hai, das werde ich."
Jaken, der mittlerweile wieder an ihrer Seite angelangt war, schenkte ihr ein herablassendes Lächeln.
"Er wird nie zulassen, dass du das tust."
"Ihm wird nichts anderes übrig bleiben."
Jaken entgegnete darauf auch nichts mehr und tat es seinem Meister gleich. Er ließ sie einfach stehen. Rijan wurde dieser Behandlung langsam überdrüssig, trottete jedoch trotzdem tief in Gedanken versunken ihrem kleinen grünen Freund hinterher.

Fortsetzung folgt ...

WEnn ich das heute nochmal so lese, fällt mir auf, dass Sess reichlich geschwätzig wirkt <schulterzuck>

Bis bald
Rogi
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