Fanfic: Vegeta -Nichts als die Wahrheit Teil 6

losschicken. Soviel zur Bruderliebe, dachte er mit Galgenhumor und versuchte die ganze Angelegenheit erst mal zu verdauen. Aber er wäre kein Saiyajin gewesen, hätte er das nicht mit einer großen Portion Essen gemacht.

Ein paar Stunden später wurden Vegeta und Nappa zu Freezer gerufen, der für die beiden einen Auftrag hatte. Es war nichts besonders Wichtiges, aber es war die erste Mission, die Vegeta allein erfüllen sollte, wenn auch mit Nappa an seiner Seite. Freezer wusste genau, dass Vegeta unter allen Umständen mitbekommen wollte, was die Pläne von ihm waren und so jetzt bestimmt nicht fliehen würde. Vegeta musste sich zähneknirschend eingestehen, dass er recht hatte. Karkarott war die letzte Hoffnung der Saiyajins und nichts durfte seine, Vegetas, Pläne zunichte machen. Da er aber nicht wusste, was in Freezer vorging, war es wichtig, ihn im Auge zu behalten und das konnte er nur aus allernächster Nähe und mit viel Glück.

„Wie geht es eigentlich deiner Kopfwunde?“ Vegeta schreckte hoch. Nappa hatte ihn angesprochen. Sogar freundlich. In den letzten Jahren hatten sie nicht viel miteinander zu tun gehabt. Nappa war nicht vertrauenswürdig genug. Vegeta war so überrascht, dass er zuerst gar nicht antwortete. Nappa wiederholte seine Frage, aber Vegeta reagierte immer noch nicht. Er dachte nach. (Das ist ja auch etwas ganz Neues.(-_-) Gedanken schossen durch sein Gehirn. Nappa! Er musste der Verräter sein. Es war sonnenklar. (Ach?) Nur Nappa konnte genug darüber erfahren haben. Nur achten Radditz und er damals, dass sie alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen hatten, als sie sich trafen. Nun, der miese Verräter musste einen Weg gefunden haben, um diese Maßnahmen zu umgehen. Vegeta verschob seine Todesliste ein wenig. Nappa rückte somit auf Platz 4, gleich nach Kommandant Ginyu. Hätte Nappa das innerliche Lächeln gesehen, das in Vegeta war, er wäre nicht so ruhig auf seinem Platz sitzengeblieben. Sogar Freezer hätte sich dann lieber von Vegeta ferngehalten. Da Nappa aber nicht wusste, welchen Platz er in Vegetas Herzen einnahm, (nämlich den auf dem Friedhof der gedanklich Getöteten) nicht das zweite Gesicht besaß oder sonst irgendwelche hellseherischen Fähigkeiten besaß, konnte er keinen Verdacht bezüglich seines eigenen Ablebens schöpfen. Er rüttelte Vegeta an der Schulter und wiederholte seine Frage zum dritten Mal. Als aber immer noch keine Antwort kam, platzte ihm der Kragen. „VERDAMMT! VEGETA, HAST DU KEINE OHREN MEHR ODER SIND SIE VERSTOPFT? DIR SCHEINT DER SCHLAG VON ZARBON DOCH ZIEMLICH GESCHADET ZU HABEN! Du... äh ja, also, was wollte ich noch mal sagen? Ähähä, war nicht so gemeint.....“ Vegeta hatte ihn so wütend angeblitzt, dass ihm jedes Schimpfwort im Hals stecken geblieben war. Zum ersten Mal seit Jahren sah er wieder Prinz Vegeta vor sich. Und der Anblick gefiel ihm gar nicht. (Man könnte sagen er hat die Hosen gestrichen voll.) Vegeta hatte einen Blick, bei dem es jedem kalt über den Rücken lief. Nappa räusperte sich und versuchte, seine Stimme sicher klingen zu lassen, das Ergebnis war eine Mischung aus dem Quaken eines Ochsenfrosches, der Reißzwecken gefrühstückt hatte und einer Kostprobe vom Gesang der Ginyu Force. „Vegeta, ich hatte dir eine Frage gestellt.“ Der Angesprochene zog die Augenbrauen hoch. „Ach, wirklich? Habe ich wohl irgendwie überhört. Ich dachte, irgendeine Schleimschnecke hätte etwas gesagt, aber auf so etwas muss ich ja nicht achten.“ Nappa musste sich wieder beherrschen. Er durfte Vegetas Zorn nicht erregen. Der Prinz war sehr viel stärker als er und wesentlich schneller. (Und vor allen Dingen schlauer.) Nappa versuchte deshalb ein unverfängliches Gespräch anzufangen. (HAHAHA! Mit Vegeta?) Aber sein Gegenüber antwortete ziemlich einsilbig. „Diese Maschine von Freezer ist unglaublich. Wie heißt es doch gleich... ach ja, Reanimator, oder so ähnlich. Ohne das Ding wärst du gestorben.“ „Scheint so.“ „Aber findest du nicht auch, dass du Freezer zu Dank verpflichtet bist? Ich meine erhätte dich damals, vor Elf Jahren auch sterben lassen können. Ist schon unglaublich.“ „Könnte man so sagen.“ „Aber Zarbon war damit kein bisschen einverstanden. Er hätte dich verrecken lassen, wie er sich ausdrückte.“ „Ja?“

Vegeta wurde das Geplauder langsam zu bunt. Das Zarbon ihn lieber hätte sterben sehen, das war ihm klar. Aber dafür hatte er sich nachts in den Krankentrakt geschlichen und an der Maschine rummanipuliert, die ihn am Leben erhielt. Deswegen war sein Schädelbruch auch nie richtig verheilt und er bekam oft stechende Schmerzen, wenn er kämpfte. Hätte er sich aber wieder operieren lassen, hätten ihn die anderen Kämpfer als Schwächling abgestempelt und das wusste Zarbon genau. Vegeta hasste es, Schwächling genannt zu werden. Er hasste es, wie die anderen über ihn redeten. Und er wusste, er würde sie alle fertigmachen. Das war sein einziger Gedanke. Auch jetzt, als er aufstand, um zu trainieren, er dachte nur an seine Rache. Seine Gedanken schweiften hierhin und dorthin, aber nie verlor er sein Ziel aus den Augen. Er ging zum Trainingsraum und lächelte vor sich hin. Bald würde er Zarbon an Kampfkraft eingeholt haben. Und dann gnade ihm sonst wer!



Es war einige Zeit später...



Vegeta hatte es sich gemütlich gemacht. Ihr Auftrag war so gut wie erledigt. Ein paar unbedeutende Kleinigkeiten waren noch zu erledigen, aber das würde nicht mehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Nachdenklich (Bitte, nicht schon wieder NACHDENKLICH!) langte er in eine Tasche und holte ein wenig Proviant heraus. Er kaute darauf herum. Schmeckte nach... Heu mit ein wenig Geschmack von Nichts. Er beobachtete Nappa, der einen dieser komischen Würmer traktierte. Der klammerte sich wohl sehr stark ans Leben und wollte nicht aufgeben. Oder, nein, doch nicht, jetzt war er endlich abgekratzt. Hatte ja auch lange genug gedauert. Man könnte meinen Nappa würde nachlassen, aber eigentlich war er ein Saiyajin im besten Alter. Vielleicht hatte es ihm nur Spaß gemacht, den Wurm zu quälen. Vegeta hoffte jedoch, dass Nappa von Rheuma bis zur Pest so ziemlich jede Krankheit hatte. Das würde dem Verräter recht geschehen.

Vegeta wurde unterbrochen, sein Scouter piepte. Er meldete sich. Wahrscheinlich war es Freezer oder sein pickelgesichtiger Freund (wer ist daran wohl schuld?) Zarbon. Er fiel vor Überraschung fast hintenüber, als Radditz sich meldete. Mit ihm hätte er als letzten gerechnet. Nur klang die Stimme des Saiyajins irgendwie leise und undeutlich, als gäbe es eine Störung. Vegeta sagte zu ihm, er solle lauter sprechen, aber Radditz konnte nicht. Nappa war inzwischen interessiert näher gekommen. „Hallo? Radditz? Melde dich!“ Vegeta bekam keine Antwort. Er wollte schon abschalten, da hörte er wieder Radditz Stimme. „Vegeta? Ich habe ein kleines Problem. Mein kleiner Bruder ist ein Verräter.“ Vegeta fiel vor Schreck keine Antwort ein. Er konnte überhaupt nicht fassen, was Radditz ihm eben erzählt hatte. Das war ein Scherz! „Radditz! Hörst du mich? Warum meldest du dich nicht?“ „Tut mir leid, aber sie haben mich tödlich verwundet. Ich werde sterben. Mein Bruder ist ein Schwächling. Aber da ist noch ein anderer, der ihm geholfen hat. Zusammen haben sie mich besiegt, Karkarott wird dabei draufgehen. Es ist zwecklos, weiter darüber zu reden. Ich hoffe doch ihr werdet mich rächen?“ „Sicher. Du glaubst doch nicht, dass das ungesühnt bleiben wird. Wir werden allerdings einige Zeit brauchen, um die Erde zu erreichen. Etwa ein Jahr.“ „Das ist gut. Ich werde es dem Verräter sagen. Und, was ich noch sagen wollte...“ Radditz Stimme erstarb. Vegeta hielt das Funkgerät in der Hand und starrte darauf, als hätte er so ein Gerät noch nie gesehen. Also wurden ihre Pläne doch über den Haufen geworfen. Und zwar nicht von Freezer, der für dieses Unternehmen doch eigentlich die größte Gefahr bildete, sondern von dem wichtigsten Bestandteil. Ausgerechnet! Vegeta hätte lachen können, wenn diese Sache nicht eher zum Heulen gewesen wäre. Wenn er jemals weinen würde. Er stand auf, ohne Nappa eines Blickes zu würdigen. Schade um Radditz. Na, egal. Oder doch nicht? Denn irgendwie fühlte Vegeta, dass ihm etwas fehlen würde, jetzt wo Radditz fort war. Aber er achtete nicht weiter darauf und machte sich auf den Weg zu den Raumkapseln, um sie für den Start zu programmieren. Nappa, der alles mitbekommen hatte und wusste, was Vegeta vorhatte, ging zu seiner Kapsel. Vegeta hielt es nicht für nötig, Freezer zu benachrichtigen. Der wusste doch wahrscheinlich sowieso schon alles. Vegeta stieg in seine Raumkapsel ein, ohne einen Blick auf Nappa zu werfen und zu sehen, ob er ihm folgte, oder nicht. Er setzte sich zurecht und gähnte. Das würde ziemlich lange dauern. Er mochte keine langen Reisen in der engen Raumkapsel, aber in diesem Fall machte er eine Ausnahme. Er freute sich schon darauf, diese Erdlinge zu pulverisieren. Das würde seine angeschlagene Laune heben. Während er einschlief und in den Himmel schoss, musste er für einen Augenblick an eine bestimmte Person denken, die er auf dem Planeten Vegeta zurück gelassen hatte. Aber dass es seine Mutter war und er sie vermisste, daran dachte er keinen Augenblick. Und gleich hatte er sie schon auch wieder vergessen. Und doch lächelte er leicht, als wäre er bei einer Person, die er liebte und fühlte sich wohl.



Viele Tausende Kilometer entfernt stand eine Person mit türkisfarbigem Haar und lächelte, aus irgendeinem Grund und fühlte sich glücklich, als stände neben ihr jemand, den sie sehr gern hatte.













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