alle Federn schwarz. So wurden auch deine Federn schwarz, mein Engel. Die Schwingen, so rein wie das Licht der hellsten Sonne, wurden schwarz wie das Nichts des Universum. Aber ich liebte meinen Engel, so wie ich dessen Flügel liebte. Ich liebte dich, obgleich deine Finger in Blut getränkt waren oder dein Blick kälter als Eis war. Meinen dunklen Engel der Finsternis werde ich immer lieben. Aber verzeih, länger konnte ich nicht leiden. Jede Feder war scharf und kalt. Tiefe Wunden bedeckten meinen Körper, als du mich in deine Arme nahmst. Meine Lippen bluteten, als du mir deine Küsse schenken wolltest. Aber ich nahm jedes Leid auf mich, nur um dich zu spüren. Doch nun, mein Engel, schreit mein verstümmelter Körper nach Erlösung. Meine Seele aber, will allein dich. Und was willst du? Mein Blut an deinen Schwingen klebend oder meine Lippen an deinen? So verging die Zeit und deine Flügel verfingen sich immer mehr in der Farbe der Nacht, wurden schärfer und eisiger. Nicht einmal die Feuer der Hölle selbst hätten dich noch wärmen können, aber dennoch hattest du dich in sie verliebt. War sie denn heißer als meine Liebe? War sie so leidenschaftlich, wie ich es hätte nie sein können? Ich verstehe dich nicht. Aber ich will es akzeptieren. Dein Glück lässt mich leben, also liebe sie. Selbst wenn du mich opfern musst.“



„Erwache.“