So, Teil 57 und vielleicht mal eine gute Nachricht: Mit meinen geplanten 80 Kapitel werde ich wohl nicht hinkommen, da ich schon Kapitel 59 geschrieben habe! Dann bleiben nur noch 21 und das ist etwas wenig für den Stoff der da noch rein soll, na ja mal sehen!
So an dieser stelle möchte ich mal alle meine Kommi und Email-Schreiber grüßen:
I LOVE YOU!!!!! THANKS FOR ALL!!!!!
So, aber nun zu Teil 57 den ich meiner Süßen Draven widme:
Das verbotene Gefühl Teil57
Ohne auf irgendwelche Verluste oder Rufe zu achten, drehte sich Rose angekommen vor der Railing noch ein letztes Mal nach hinten um, sodass sie bemerkte wie Kai dem Schützen hinterher hetze und Ray ihr folgte.
Sie atmete tief ein, schenkte Ray ein teures Lächeln und schwang sich dann nur mit einer Hand gestützt über die Brüstung, die 5 bis 6 Meter in die Tiefe führte. (Das hat Max auch gemacht, als Tyson einen Kampf gewonnen hat.)
>ROSE! < schrie Ray heiser und machte Stocksteif auf der Treppe halt, weil er sich sonst vor Schreck überschlagen hätte.
„Die Kleine ist einfach so, mir nichts dir nichts gesprungen. Wie sie überhaupt wie tief das ist? Hoffentlich ist ihr nichts passiert!“ schoss es ihm schlagartig durch den Kopf und er nahm seine Verfolgung nach ihr wieder auf.
Mit seinem Schwung prallte der schwarz-haarige Blader schmerzvoll gegen das Geländer und konnte nun beobachten, wie seine kleine Honigbiene unsanft auf ihren spitzen Stiefeln gelandet war, den Sprung in der Hocke, halbseitig gekniet, abgefangen hatte und nun auf ihren butterweich gewordenen Beinen versuchte vorwärts zu kommen.
Wie Streichhölzer knickten ihre Beine vom vorigen Aufprall weg und sie geriet herzhaft ins Straucheln, streifte mit ihrer Hand den Boden, aber fing sich glücklicher weise wieder.
Mit einem demütigen Blick drehte sich Roseline noch ein letztes Mal zu Ray um, ihr schwarzes, langes Haar wehte verführerisch im Laufwind.
>Es tut mir Leid Ray. Ich weiß nicht ob wir uns noch sehen werden, aber ich will mit ihm gehen. Tut mir Leid. < zitterte ihre reuevolle, aber zugleich entschlossene Stimme.
>Warte, Rose! Ich lass dich nicht gehen, so kommst du mir nicht davon. < drohte ihr der chinesische Kellner, hielt sich am Geländer fest, ließ sich zurückfallen um Schwung zu holen und sprang ebenfalls geschmeidig wie eine Katze über die Brüstung.
Er war in den Bergen aufgewachsen, deshalb war die richtige Abfangtechnik das geringste Problem. Geschickt ließ er sich halbseitig gekniet aufkommen und rollte sich schmerzlinder nach vorn ab, so nahm er die Verfolgung seines entflohenen Engels wieder auf.
Sich umschauend eilte er ihr nach in die Gangway, aber…Zu spät. Er öffnete die moderne Eisentür zum altmodischen Teil der Universität und schlüpfte hin durch.
Ungeduldig blickte er auf die verzweigten, verwinkelten Gänge, die in altes ehrwürdiges Gemäuer eingehauen waren.
Die Universitäten in England und deren britischen Kolonien, zu der auch Neuseeland zählt, legen großen Wert darauf altehrwürdige Dinge zu bewahren. Deshalb gleicht der riesige, alte Komplex auch fast mit seinem Aussehen und seiner Ausstattung einem Schloss, nur die Beyarena ist aus modernster Hightechnologie entstanden.
So hatte Ray seine Probleme in diesem Teil der Universität sich zu Recht zu finden, ganz zu schweigen davon Rose zu finden, die völlig vom Erdboden verschluckt war.
***
In Windes Eile hastete Kai durch die aufgebrachte und verschreckte Menge. Mit seinem muskulösen, kantigen Körper boxte er sich durch die Trauben von Menschen hindurch. Immer wieder musste er stehen bleiben und sein Haupt in die Höhe strecken um etwas erkennen zu können und…
Ja, da war er. Ungefähr 10- 15 Meter vor ihm, blitzen die glatten, übernatürlich schmierig schwarz-glänzenden Haare, die zu einem Zopf gebunden waren, auf.
Um alles auf der Welt hätte er diesen Haarschopf überall wieder erkannt. Nur zu gut und seinem Geschmack nach viel zu genau erinnerte er sich an das erste Treffen mit diesem ekelhaften Kotzbrocken. Am liebsten hätte er diesen Menschen aus seinem Gedächtnis verband, doch was er jetzt getan hatte, damit würde er nicht durchkommen.
Das war versuchter Mord an Kais bestem Freund, das würde er ihm büßen. Dafür würde er ihn bei lebendigem Leibe pfählen und zwar in Meerwasser in dem er bei Ebbe noch so eben die Nase raus gucken lassen könnte. Die Schildkrötengroßen Krebs würden ihn dann bei lebendigem Leib auffressen.
Als der unemotionale Spund gerade damit beschäftigt war sich auszumalen wie er Talas Peiniger foltern würde, wenn er ihn in die Finger kriegen würde, fiel ihm plötzlich etwas sehr entscheidendes ein.
>Rose! < wie gegen die Wand gelaufen blieb er stehen und dachte kurz daran was dieser Despot mit seiner kleinen Schnecke machen würde, wenn er sie in die Finger bekäme.
Doch dieser Gedanke war einfach zu lang, denn als sich der hünenhafte Kämpfer wieder auf das Reale besann, war der Heckenschütze aus seinem Blickfeld verschwunden.
***
Wie vom wilden Affen gebissen hetzte die 14-jährige sehr wackelig auf ihren schmalen Stiefeln, die eigentlich sehr unpassend für Verfolgungsjagden waren, durch die gemauerten Gänge der vornehmen Schule.
Überall lag weinroter Teppich mit goldenen Fransen und an manchen eckigen Einbuchtungen des Ganges, die wie ein offenes Nebenzimmer wirkten standen Tische aus Buchenholz mit kleinen Tischlampen und rotgepolsterten Sesseln.
Vereinzelt hingen auch Bilder von ehemaligen Direktoren, erstklassigen Schülern oder Urkunden für besondere Verdienste rund um das Schulwesen.
Ansonsten befanden sich in einem genau berechneten Abstand immer wieder Halterungen aus Holz für Kerzen, manche waren aber auch elektrischer Natur.
Der Teppich lieferte einen guten Schalldämpfer ansonsten wäre sie mit den Absätzen ihrer Stiefel absolut unüberhörbar gewesen, allerdings war der Teppich auch ein Nachteil, denn so konnte sie auch nicht Talas Schritte wahrnehmen.
Sie war nun schon zum 6 oder 7-mal abgebogen, sie hatte es in der Eile gar nicht mehr gezählt, außerdem wusste sie auch überhaupt nicht mehr wann sie wo abgebogen war.
Denn die Uni lieferte viele Kreuzungen, sodass man mindestens in drei Verschiedene Richtungen gehen konnte, ab und zu stieß man auch auf ein paar Seitengänge, die dann mit drei bis vier flachen Stufen versehen waren.
Außerdem zogen sich in gewissen Abständen große prachtvoll lackierte Türen aus Kirschbaumholz entlang die mit goldenen Ziffern bestückt waren. Rose nahm an das dies wahrscheinlich die Zimmer der Stundeten sein mussten.
Die diamantschöne Lady war jetzt gut 8-9 Minuten durch die Universität ohne Pause gehastet und sehr merkte wie ihr jeder Schritt schwerer viel, immer mehr auf ihre Lunge drückte und jeder Schritt bleierner zu werden schien.
Doch das war ja noch nicht mal ihr Hauptproblem, denn sie wusste weder wo sie sich befand noch wo Tala jetzt stecken könnte.
Ihre Bewegungen wurden langsamer als sie einen Gang entlang lief, der von seinem Ende von einem waagerechten Gang geschnitten wurde, sodass sie sich in wenigen Metern wieder zwischen rechts und links entscheiden musste.
Der verführerische Vamp gab die Hoffnung auf, sie war jetzt schon so lang unterwegs und hatte ihren Freund immer noch nicht eingeholt, er hatte schon tausendmal die Gelegenheit gehabt eine andere Richtung einzuschlagen, sie war mit Sicherheit falsch abgebogen, als…
Als plötzlich der Gesuchte aus den waagerechten Gang von links nach rechts an Rose vorbei flitze.
>Tala? < wollte sie hervorwürgen doch sie hatte einfach zu wenig Luft um irgendetwas hervor zu bringen. Ihr Herz machte einen Sprung bei seinem Anblick, sie hatte ihn tatsächlich eingeholt, sie war auf dem richtigen Weg, jetzt durfte sie ihn nicht mehr verlieren, sie musste ihm jetzt unbedingt nach.
So raffte sie sich noch ein letztes Mal auf, wollte gerade ansetzen zum weiter rennen, als sie plötzlich laute Rufe und Schrei hörte.
>Bleib stehen du elender Verräter. Bleib stehen, hast du gehört! < hallte eine männliche Stimme den Gang entlang.
Verschreckt und vielleicht auch zu ihrem Glück presste sich das sonst so vorlaute Gör in die Einfassung einer Zimmertür und ließ nur ihre Augen um etwas erkennen zu können hervorlugen, als kurz darauf zwei Personen in tarngrünen Overalls mit Maschinengewähren den Pfad entlang hasteten. Sie schien kaum älter als 20 und besaßen sehr durchtrainierte Körper.
“ Doch warum waren sie hinter Tala her? Waren sie die Schützen eben aus der Beyarena? Nein, das konnte nicht sein. Maschinengewehre hätte man gehört, aber diesen Schuss hat man weder gesehen, noch gehört. Gehören sie etwa zu dieser merkwürdigen Organisation „Biovolt“? Dann ist Tala in Gefahr! Ich muss ihm helfen!“ beratschlagte sie für sich selbst, als drei weitere Leute derselben Art wie die beiden vorigen den gang kreuzten.
Bedacht blickte sie sich um und schaute nach ob die Luft auch wirklich rein war, als ihr rasendes Herz, angestrengt vom Lauf mit einem Mal aussetzte.
Die Röte ihres Gesichtes, hervorgerufen durch die anstrengen, verblasste schlagartig als hätte sie einen Geist gesehen.
Die Wärme in ihr erlosch, als hätte sie gerade eine Teleportation nach Sibirien vollzogen. Wortwörtlich war sie zu Stein erstarrte, eine Bewegung in diesem Moment hätte ihr wahrscheinlich das Genick gebrochen.
Selbst der tiefschwarze Punkt, den sie Pupille schimpfte und sonst in Angstzuständen immer zu zittern begann, war wie fest gefroren.