Fanfic: Liebestränke

unheimlich interessant ist...?

Ron war gestrauchelt und hatte Harry angerempelt, der um ein Haar seinen Gepäckwagen umgestoßen hatte. Seine Schneeeule Hedwig, die er in einem großen Kägig transportierte, kreischte empört.

Ron richtete sich auf. ?Upsi, das war knapp! Na, also, habens doch prima geschafft, wozu die ganze Hetze??

Harry rückte Hedwigs Käfig auf dem Gepäckwagen wieder zurecht, und rieb sich die Seite. ?Autsch, ja, aber wir haben nur noch zwei Minuten, also - auf gehts!?

Sie folgten den Zwillingen, die schon vorgelaufen waren, und suchten sich am Ende des Ziges ein leeres Abteil, in das sie mit Hilfe von Mr und Mrs Weasley ihre Koffer und die beiden Vogelkäfige mit Hedwig und Rons Eule Pigwidgeon hieften.

Mrs Weasley küsste und umarmte alle Kinder zum Abschied, dann begann der Zug auch schon zu pfeifen, und setzte sich langsam in Bewegung.

Mr und Mrs Weasley liefen dem Zug noch eine Weile hinterher und winkten, dann waren sie schon bald nicht mehr zu sehen.

Ginny hatte in einem Abteil einige Freundinnen von hr aus der vierten Klasse gefunden, und hatte sich zu ihnen gesetzt. Hermine, Ron und Harry hatten also ein Abteil für sich, und sie verbrachten die größten Teil der Fahrt damit, sich die Erlebnisse des Sommers mitzuteilen.



Als der Zug dann am Abend Bahnhof in Hogsmeade einrollte, waren sie recht müde, vor allem aber hungrig. Dennoch waren sie bestens gelaunt, denn Harrys Erzfeind Draco Malfoy hatte sich während der ganzen Fahrt nicht in der Nähe ihres Abteil blicken lassen, ebensowenig seine beiden Kumpels Vincent Crabbe und Gregorie Goyle, die ihm auf Schritt und Tritt wie zwei Leibwächter folgten, und so fies wie dumm waren.

Zur Überraschung von Ron, Harry und Hermine hatten sich auch Fred und George nicht einmal während der gesammten Zugfahrt bei ihenen sehen lassen, was doch etwas sonderbar war.

Doch sie freuten sich viel zu sehr auf das obligatorische Festessen, als dass sie sich darüber großartig Gedanken gemacht hätten.

Im Zug hatten sie die meisten aus Gryffindor bereits wiedergetroffen, unter anderem Dean Thomas, Seamus Finnigan, Parvaty Patil und Lavender Brown aus ihrem Jahrgang, Angelina Johnson, Alicia Spinnet und Katie Bell, die wie Harry und die Weasley-Zwilinge in der Quidditch-Hausmannschaft von Gryffindor spielten, Lee Jordan, der ein guter Freund der Zwillinge war und wie diese sein siebtes und letztes Jahr in Hogwarts antrat.

Außerdem tauchte irgendwann Neville Longbottom in ihrem Abteil auf, um sie zu begrüßen, ein etwas pummeliger, tollpatschiger Junge, der ständig sein Haustier - eine Kröte namens Trevor - verlor.

Lachend und schwatzend fanden sich nun alle nach und nach in der großen Halle ein, wo nach der Einweihungszeremonie der Erstklässler endlich das Festessen beginnen würde.



Hermine spähte zum Lehrertisch hinüber, sie sah Albus Dumbledore, den Schulleiter, dessen langes silberweißes Kopf- und Barthaar im dämmrigen Kerzenlicht unter der verzauberten Decke der Halle leuchtete. Auch saßen dort Professor Mc Gonnagall, ihre strenge Lehrerin in Verwandlung und Hauslehrerin von Gryffindor, der griesgrämiger denn je dreinblickende Zaubertränke-Lehrer Professor Snape, der Hauslehrer von Slytherin war, Professor Sprout und all die anderen, darunter auch Rubeus Hagrid, ein guter Freund von Harry, Ron und Hermine, er war Wildhüter auf den Ländereien von Hogwarts, und seit zwei Jahren außerdem Lehrer in dem Fach Pflege Magischer Geschöpfe. Er winkte Hermine zu, und sie winkte zurück. Dann viel ihr noch jemand am Lehrertisch ins Auge, ein noch recht junger Mann, der links von Dumbledore saß. Er war recht blass, hatte dunkelbraunes, schimmerndes Haar, und seine Augen, die durch die Halle schweiften, waren, wie Hermine selbst aus dieser Entfernung noch erkennen konnte von einem sehr hellen, fast unheimlichen Blau.

Das muss wohl der neue Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste sein, dachte sie sich. Bisher hatte sie vier Lehrer in diesem Fach gehabt, denn jeder hatte es nur ein Jahr lang durchgehalten - eine reichlich abschreckende Quote - wie viele fanden, und von daher wurde es auch von Jahr zu Jahr schwieriger, jemanden für die Stelle zu finden.

Dies war also Nummer Fünf! Hermine fand, er passte sehr gut, zu dem Fach, dass er unterrichten sollte, denn er hatte eine irgendwie düstere und unheimliche Ausstrahlung.

Auch Harry und Ron hatten den Mann bemerkt.

?Bin ja mal gespannt, ob der es länger aushalten wird, als die bisherigen.? flüsterte Ron. ?Wär ja mal was ganz Neues ...?

?Jaaa ...?stimmte ihm Harry grinsend zu, ?Wär allerdings fast langweilig, dann müsste man sich an den ja geradezu gewöhnen.?

?Ich hoffe nur, er versteht sein Handwerk.? meinte Hermine jetzt. ?Durch diesen ständigen Lehrerwechsel lernen wir auch nicht unbedingt besser.?

?Typisch, Hermine!? kicherte Ron nun. ?Manche Dinge ändern sich nie, was??

?Apropos -? Harry beugte sich zu Hermine hinüber. ?Wo ist egentlich Krummbein, Hermine??

Hermine machte ein ernstes Gesicht.

?Krummbein it krank ...?

Ron und Harry blickten sie besorgt an. Und Hermine fuhr fort.

?Er - hat Flöhe.?

Einen Moment starrten die beiden sie an. Dann prustete Ron los. Harry gelang es, nicht zu lachen, doch auch er musste grinsen. ?Ach so, also, Hermine, das ist ja -?

?Ron!? zischte Hermine wütend. ?Das ist nicht komisch!?

?Entschuldige!? keuchte Ron. ?Das kam nur gerade so unverhofft. ?Hat Flöhe... -und ich dachte schon, was ernstes...?

?Das ist ernst? rief Hermine empört. ?Deswege durfte ernicht mitkommen, weil ja die Gefahr besteht, dass die anderen Katzen hier dann auch Flöhe bekommen ...?

?Aber, Hermine!? warf Harry jetzt beschwichtigend ein. ?Das ist doch wirklich nicht so schlimm. Krummbein wird behandelt, und nach ein, zwei Wochen geht es ihm wieder bestens, und er kann nachkommen ... Aber Leute, mal was ganz anderes - Wo stecken eigentlich Fred und George? Ich hab sie, seit wir aus London los sind nicht mehr gesehen.?

?Wo sollen sie schon sein?? meinte Ron achselzuckend. ?Kommen sicher gleich - wahrscheinlich sind sie schon wieder dabei, irgendwas auszuhecken. Wie Mum schon sagte, die ändern sich nie ... Planen sicher was ganz großes für ihr letztes Jahr hier - sozusagen als krönenden Abschluss! Damit man ihrer auch noch in Zukunft gedenkt, oder so ...?

Harry und Hermine starrten ihn an. Er zuckte wieder mit den Schultern.

?Ich glaub, ich hab George während der Ferien sowas sagen hören ...?

?Na, das kann ja was werden!? Harry grinste. Hermine war hin und hergerissen zwischen Belustigung und Missbilligung.

Kurz darauf begann endlich die Auswahlzeremonie, bei der die neuen Schüler auf die vier Häuser verteilt wurden, Gryffindor, Ravenclaw, Hufflepuff und Slytherin.

Anschließend machte Dumbledore schmunzelt und kurz wie immer die üblichen Ankündigungen und dann füllten sich die Schüsseln, Krüge und Teller vor den hungrigen Schülern mit den herrlichsten Speisen und erfrischendem Kürbissaft.

Harry, Ron und Hermine fanden unter ihren Tellern außerdem zu ihrer Überraschung Umschläge aus Pergament, ähnlich denen, die sie am Ende der Sommerferien von der Schule bekamen, denn sie waren ebenfalls versiegelt, doch das Siegel zeigte nicht das Hogwartswappen sondern nur jenes, dass sie alle auch auf ihren Schuluniformen trugen, das Wappen vom Hause Gryffindor.

?Was ist das?? fragte Hermine verwundert, brach das Siegel an ihrem Brief und zog ein einzelnes rechteckiges Stück Pergament heraus. Mit roter Tinte geschrieben, war dort folgendes zu lesen:



Sehr geehrte Miss Granger

Wie ihnen bereits schriftlich mitgeteilt wurde, tragen sie mit Beginn des fünften Schuljahres das Amt des Vertrauens-Schülers.

Damit sind sie auch sogleich Passwort-Wahrerin ihres Hauses.

Das erste Treffen der Vertrauens-Schüler aller Häuser und deren Hauslehrer findet am sechsten September um fünf Uhr in einem Nebenraum dieser Halle statt.

Das Passwort ihres Hauses in diesem Jahr lautet: Mentis Verbum



Sie blickte zu Ron und Harry hinüber. Die beiden hatten die gleichen Mitteilungen erhalten.

?Na, da bin ich ja mal gespannt.? meinte Ron und sah zu, wie sein Zettel - ebenso wie die anderen beiden - ähnlich wie ein Heuler völlig geräuschlos in Flammen aufging und sich in Staub auflöste.

?Ich frage mich, wer wohl sonst noch so Vertrauensschüler ist ...? entgegnete Harry, und Hermine entging nicht, dass sein, durch die Halle schweifender Blick auf dem Tisch der Ravenclaws hängenblieb, wo Cho Chang, eine Sechstklässlerin, saß, sich mit ihren Freunden unterhielt, und ab und zu lachte.

?Ich frage mich eher, wer von DENEN wohl Vertrauens-Schüler ist.? zischte Hermine mit einem Blick zum Tisch der Slytherins hinüber, wo Draco Malfoy mit Crabbe und Goyle die Köpfe zusammensteckte. ?Die ja wohl kaum ...?

Nach dem Essen stiegen sie satt und zufrieden die Treppe zum Gryffindor-Turm hinauf.

Harry gähnte. ?Wisst ihr, was mir noch Gedanken macht? Unsere Quidditch-Mannschaft. Oliver ist ja weg, also haben wir auf einen Schlag unseren Hüter und unseren Kapitän verloren -?

?Kapitän wird Angelina!?

Die drei drehten sich überrascht um. Es waren Fred und George.

?Wo wart ihr beide eben beim Essen?? fragte Ron.

?Angelina wird Mannschaftskapitän?? wollte Harry wissen.

Die Zwillinge grinsten. ?Also erstens -? begann Fred, ?waren wir eben nicht beim Essen, weil wir was wichtiges zu tun hatten - was aber niemanden außer uns was angeht.? fügte er hinzu, und kam damit der Frage zuvor, die sich bereits auf Hermines misstrauischem Gesicht abgezeichnet hatte.

George wandte sich an
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