hat also die Liebe seines Lebens gefunden was?“, fragte Kai frech. „Sei du nur still. Nein, nicht in dem Sinne kennengelernt. Weißt du, es war so ein süsses Mädchen aus dem Zirkus...“ „Zirkus?“, fragte Kai erstaunt. „Naja, ich mag auch keinen Zirkus, aber ich hab gehört, dort soll es jemanden geben, der ein Genie in seinem Element ist. Deshalb bin ich mal vorbeigekommen und dabei hab ich das weibliche Genie kennengelernt. Sie hat eine absolut perfekte Körperbeherrschung...“ „Hast du auch ein paar mal mit ihr gesprochen?“ „Nein...“, Tala schien nachdenklich zu sein. „Wie heißt sie?“ „Ich hab keine Ahnung. Man nannte sie nur die schöne Unbekannte.“ Kai dachte nach, als ihnen schließlich ein total zerstreuter Tyson entgegenkam. „Kai! Kai!“ „Was ist denn?“ „Oh, hi Tala. Es ist... sie ist es!“ „Hm?“ Kai schaute zu Tala. Dieser zuckte nur mit den Schultern. „Wer?“ „Kiara! Sag mal ist es normal dass man auf Händen läuft?!“ Kai lachte. „Was gibt’s da zu lachen?“, fragte Tyson verständnislos. „Das auf den Händen Laufen konnte sie schon früher.“ „Und jonglieren?“ „Auch.“ „Aha.“ Sie kamen schließlich vor der Hütte an, wo Kiara ihren begeisterten Zuschauern ein paar äußerst gewagte Turnübungen vorführte. „Ich fass es nicht!“, rief Tala. Alle schauten ihn an. Kiara stand gerade auf einer Hand und blickte auch zu ihm herüber. Als sie ihn erblickte, erschrak sie so sehr, dass sie das Gleichgewicht verlor und nach hinten kippte. Jedoch landete sie noch auf beiden Füßen. Zuerst atmete sie durch, das hätte gewaltig in die Hose gehen können. Tala kam näher zu ihr. „Meine schöne Unbekannte!“, sagte er lächelnd und umarmte sie. Sie umarmte ihn ebenfalls. „Was zum Teufel machst du denn hier?“ Sie lächelte ihn nur liebevoll an. Die Umherstehenden hatten gemerkt, wie sie ganz rot geworden war, seit sie in seinen Armen lag. „Anscheinend kannst du immer noch nicht reden, wie? Aber das macht nichts. Ich bin damals schließlich auch so mit dir ausgekommen.“ In diesem Moment wurde Kai vom Schlag getroffen. Nein, nicht nur, dass sie erst weglief, ohne zu sagen warum, dass sie Ray auf die Wange küsste... jetzt auch noch er! Womit hatte er sich all das verdient? Er hatte damals doch nichts falsch gemacht, oder...?

Während er sich mit all diesen Fragen und Fakten quälte, machte er unbemerkt Kehrt. Tala hingegen ließ sich von Kiara nach Drinnen führen, wohin ihnen auch die anderen folgten. Sie saßen bei Tisch und tranken Tee, während Tala ihnen erzähle, wie er Kiara kennengelernt hatte und was er so alles mit ihr erlebt hatte. Während er erzählte, hatte Kiara auf einmal so ein seltsam schlechtes Gefühl... Ein Stechen in der Brust... Sie hatte plötzlich ein Bild vor Augen... ein schreckliches... Wellen... Wasser... ‚Kai...‘ Sie ließ die Tasse fallen, sprang von ihrem Stuhl auf und rannte so schnell sie nur konnte nach draußen. Verstört sahen ihr die anderen nach. Dann jedoch standen auch sie auf und wollten ihr folgen. Sie war jedoch etwas zu schnell für sie. „Sie ist Richtung Meer gerannt!“, rief Ray und deshalb rannten sie geradeaus weiter.



Am Strand angekommen sah Kiara auch schon, was sie befürchtet hatte. Ohne ihr Tempo zu lindern rannte sie in das kalte Nass hinein, immer weiter... Tränen stiegen ihr in die Augen. Wieso hatte er das getan? Sie hatte damals doch ihre Gründe gehabt... aber er? Da! Sie hatte ihn gefunden... aber er war so weit weg... der Grund unter ihren Füßen war weg. Sie schwamm so schnell sie konnte zu ihm herüber. Als sie bei ihm war, war er ganz kalt und hatte das Bewusstsein verloren. ‚Oh Kai...‘ Mit aller Kraft schwamm sie mit ihm zum Strand zurück, wo inzwischen auch der Rest keuchend angekommen war. „Kiara! Was ist passiert?!“ Doch als sie den bewusstlosen Kai auf ihrem Rücken sahen, war ihnen so halbwegs klar, was passiert war. Doch woher wusste sie das?! Kiara legte ihn auf den Sand. Er atmete nicht, hatte anscheinend schon viel Wasser geschluckt. Durch eine Herzmassage und Mund-zu-Mund-Beatmung hustete er das Wasser allerdings wieder aus. Das Bewusstsein erlangte er nur kurz wieder, sah die verweinten Augen von Kiara, flüsterte kaum hörbar ihren Namen und wurde wieder ohnmächtig. Kiara nahm ihn auf seinen Rücken. Die anderen wollten ihr tragen helfen, doch verbissen gab sie ihn nicht her. Sie trug ihn selbst zur Hütte zurück, legte ihn dort auf’s Bett und lief in die Küche, um ihm einen warmen Umschlag auf die Stirn zu legen, sonst würde er sich eine Unterkühlung holen. Sie kannte sich anscheinend gut in solchen Sachen aus... Nachdem sie ein paar mal hin- und hergerannt war, war Kai anscheinend wieder versorgt, musste nur noch das Bewusstsein wiedererlangen. „Du hast ihm das Leben gerettet...“, sagte Ray. Kiara lächelte. Die ganze Zeit über atmete sie sehr schwer. Solch eine Rettungsaktion verlangte sehr viel Energie. „Ja, ohne Dich wäre er bestimmt nicht mehr am Leben...“, bestätigte Tala. Sie nickte, taumelte leicht... „Kiara?“ ...und brach schließlich zusammen... „Kiara!“...



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Bis Teil 5 ^^



ByeBye

BraBra