Fanfic: A new Era of Warriors - Kapitel 11

Chapter: A new Era of Warriors - Kapitel 11

Kapitel 11




Daily Routine




Zoe konnte sich nicht entsinnen, jemals ein heißes Bad als so wohltuend und entspannend empfunden zu haben. Durch das beständige Training mit, und zum Teil auch ohne Vegeta begann sie auch jetzt noch, vier Monate nachdem sie den Raum von Geist und Zeit betreten hatten Muskeln zu spüren, von denen sie gar nicht gewusst hatte, dass sie sie besaß.


Am Anfang war dies äußerst schmerzhaft gewesen. Sie, die sich schon damals für überdurchschnittlich fit gehalten hatte, musste feststellen, dass ihr der Saiyajin, auch wenn er behauptete, noch weit von seiner Höchstform entfernt zu sein, um Lichtjahre voraus war. Gleichzeitig musste sie schon am zweiten Tag mit einem Ganzkörpermuskelkater zurechtkommen, der sich gewaschen hatte.


Vegeta hatte das natürlich nicht im geringsten interessiert. Er hatte fast durchgehend die mieseste Laune, die sie jemals bei ihm gesehen hatte, und ließ seine Unzufriedenheit an ihr aus.


Nur... sie konnte ihm dafür irgendwie auch nicht böse sein.


Er war schließlich hier drinnen, um diesem Monster den Garaus machen zu können. Er gehörte noch nicht einmal in ihre Welt. War nur durch einen Zufall hier her geraten, und setzte sich doch dafür ein.


Dann musste Dende herumzicken, ihm eine vorlaute Göre mit in den Raum stecken, die ihn nur vom Training ablenkte, und ihm nebenbei auch noch eröffnen, dass sein Leben, das er bisher geführt hatte, einfach weitergelebt worden war.


Nach außen hin tat er so, als würde ihn das ganze überhaupt nichts angehen. Doch Zoe fragte sich die ganze Zeit, wie sie sich wohl fühlen würde, wenn sie erfuhr, dass man eine Kopie seiner selbst war, dass das eigene Leben nun jemand anderem gehörte.


Dass er nicht immer der starke, eigensinnige und zu allem entschlossene Krieger war, wusste sie schon lange. Schließlich hatte sie hier genug Zeit, ihn zu beobachten. Wenn er nicht verbissen trainierte und sich dabei alle möglichen Blessuren zuzog - langsam begann sie zu verstehen, wie er Bulma oft in den Wahnsinn trieb - saß er mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck am Tisch und ließ sich bedienen oder flegelte auf seinem Bett. Dass er nicht sehr gesprächig war, war ihr ja bekannt... aber dass er den Mund gar nicht mehr aufkriegte...


Nun ja... immerhin hatte er doch zum ersten Mal so etwas wie ein wirkliches Zuhause gehabt. Und nun war es ihm mit Gewalt und durch einen blöden Zufall wieder entrissen worden.


Sie hätte es ja anfangs nicht für möglich gehalten, doch je länger sie ihn beobachtete, um so sicherer war sie sich, dass Vegeta das Maß an Sicherheit, das er sich in den letzten Jahren mit seiner eigenen kleinen Familie aufgebaut hatte nicht nur gefiel, sondern auch ungemein gut getan hatte.




Und nun lag sein Leben wieder in Tausenden Scherben vor seinen Füßen.




Mit einem schiefen Lächeln pustete Zoe eine Schaumflocke von ihrer Hand. Sie lag hier mit bis aufs letzte strapazierten Muskeln in der Badewanne und hatte nichts besseres zu tun, als über Vegeta zu philosophieren.




Wenn sie genau darüber nachdachte, war er der erste, der sie so richtig forderte. Obwohl er nie Rücksicht auf sie nahm, war sie ihm auch dankbar.


Oder gerade weil er nie Rücksicht nahm.


Schon, als sie noch klein gewesen war musste sie zu ihrem Leidwesen feststellen, dass man als Mädchen immer nach anderen Maßstäben beurteilt wurde. Man sollte süß sein, mit Puppen spielen, und sich um Himmels Willen nicht schmutzig machen oder für Sachen, die Jungs gerne machten interessieren.


Die wenigen Mädchen, die damals mit ihr die Kampfsportschule besucht hatten waren ausnahmslos Kinder asiatischer Einwanderer gewesen, wo dieser Sport doch um einiges stärker verankert war.


Trotzdem hatte man sie von den Jungs getrennt unterrichtet.


Sie war sich schon damals immer irgendwie unterfordert vorgekommen.


Bei den Jungs wurde man gelobt, wenn man hart zuschlagen konnte, und schnell lernte. Der Trainer der Mädchengruppe schien das ganze mit einem Gymnastikkurs zu verwechseln.


Und je älter sie wurde, um so schlimmer wurde das Ganze. Die Gesellschaft schien einfach nicht verstehen zu wollen, dass es auch Frauen gab, die nicht nur Männer und Klamotten im Schädel hatten.




Vegeta war da anders. Er behandelte sie wie einen x-beliebigen Gegner, wie jemanden, vor dem man auf der Hut sein musste. Er unterschätzte sie nicht. Und er fand sie nicht sonderbar. Jedenfalls nicht sonderbarer, als er jede andere Frau von der Erde gefunden hätte.


Außerdem war er ein Lehrer nach ihrem Geschmack. Er erklärte alles ohne viel Schnickschnack. Dank ihm konnte sie das, was Son-Gohan einmal so philosophisch Fluidum genannt hatte mittlerweile ganz gut kontrollieren und auch schon kleine Energiebälle verschießen.


Komischerweise verlor Vegeta, wenn er ihr etwas erklärte nie die Geduld. Darüber hatte sie sich am Anfang am allermeisten gewundert, kannte sie doch zur Genüge sein aufbrausendes Temperament.


Deswegen hatte sie es auch noch nicht gewagt, ihn darauf anzusprechen und war auf ihre eigenen Hypothesen angewiesen.


Zum einen lag es wohl daran, dass er bei seinem eigenen Sohn schon Trainer gespielt hatte. Und zum anderen sprach er, wenn es um Kampfsport ging über etwas, das ihm am Herzen lag.


Hoffentlich würde seine Geduld auch noch ausreichen, wenn er ihr endlich einmal zeigte, wie man flog...


Mit einem Seufzen ließ sich Zoe in der Wanne zurücksinken. Sie würde hier nie wieder herauskommen - Monster hin, Monster her.




Dachte sie zumindest, bis es einmal laut an der Tür pochte, und eben jene eine Sekunde später in einem Stück vor der Badewanne landete.


Erschrocken ließ sie sich bis zum Kinn in die sie umgebenden Schaumberge gleiten.


Vegeta spazierte mit einem grimmigen Blick durch die entstandenen Öffnung, seine gleißend-blonde Mähne erfüllte den Raum mit einem grellen Licht. Vor ein paar Tagen hatte er es endlich geschafft, sich wieder zu verwandeln, und nun lief er, sehr zu Zoes Leidwesen fast ständig so herum. Alles, was er anfasste ging zu Bruch.


„Bist du jetzt bald mal fertig? Andere Leute wollen auch mal ins Bad!" moserte der Supersaiyajin.


„Ich... äh... Sag mal, weißt du eigentlich, dass es unhöflich ist, einfach die Tür einzutreten, nur weil ich mal im Bad etwas länger brauche?" Zoe kam sich in der Badewanne unter seinem forschen Blick gleich noch einmal so nackt vor, als sie es ohnehin schon war.


„Ihr Weiber braucht doch immer stundenlang!" führte Vegeta ungerührt den Schlagabtausch fort.


„Trotzdem kannst du nicht einfach so hier hereinplatzen!!!"


„Wieso? Glaubst du, du hast etwas, das ich noch nicht gesehen habe?" fragte der Saiyajin mit einem gefährlichen Grinsen.


Für einen Augenblick war die junge Frau sprachlos und sah sich einen panischen Moment lang gemeinsam mit Vegeta in der Wanne sitzen. Fehlte nur noch, dass sie einander gegenseitig den Rücken schrubbten...


Energisch vertrieb sie dieses Bild, das ihr plötzlich gar nicht mehr so schlecht gefiel und ihr die Schamesröte ins Gesicht trieb. So weit würde es sicher nie kommen!!!


„Das nicht. Trotzdem: RAUS HIER!!!" meinte sie bestimmt.


„Und was willst du machen, wenn ich nicht gehe?" Noch immer war der schelmische Unterton in Vegetas Stimme unüberhörbar.


Ehe er ragieren konnte, landete die Seife mit einem lauten ‘Klonk’ an seinem Kopf.


Innerlich brach Zoe bei dieser Aktion vor lauter Lachen fast in Tränen aus. Komischerweise endeten ihre ausgedehnten Plantschereien immer auf diese Art und Weise.


Mit dem kleinen Unterschied, dass Vegeta dieses Mal wirklich Sterne sah.


Für ihn war dieses durchaus amüsante Spiel irgendwie zu einem Prüfstand ihrer Fortschritte geworden. Er platze ins Badezimme, sie regte sich auf und in einem unbedachten Moment bekam er die Seife an den Kopf geschmissen.


Das erste Mal vor knapp vier Monaten hatte er gar nicht gespürt.


Das genaue Gegenteil war jetzt der Fall. Sie hatte schon von Anfang an gut gezielt... traf immer die selbe Stelle...




Zoe beobachtete indes erschrocken, wie sich Vegetas Haarpracht von blond wieder auf schwarz färbte und der Saiyajin benommen gegen die Wand taumelte.


„Oh mein Gott! Das wollte ich nicht!"


Wie der Blitz sprang sie aus der Wanne, wickelte sich in ein Handtuch und eilte dem demolierten Prinzen entgegen. Dieser hatte inzwischen nichts besseres zu tun, als im Zeitlupentempo die Wand hinab zu gleiten und sich auf seine vier Buchstaben zu setzen (obwohl ‘knackiger Hintern’ ja eigentlich 16 Buchstaben hat... *g*).


Zoe beugte sich besorgt über ihn.


„Vegeta? Lebst du noch?" fragte sie vorsichtig, immer in Erwartung eines heftigen Gefühlsausbruches seinerseits.


„Natürlich... ich denke, wir können mit der nächsten Lektion anfangen", meinte der Prinz, der sich seinen brummenden Schädel hielt und die Augen mit einer Leidensmiene geschlossen hatte.




Als er sie wieder öffnete erhaschte er einen äußerst eindrucksvollen Einblick in ihr Dekolette, auf dem sich in den kleinen Wassertröpfchen das Licht der Deckenlampe brach.


Zoe hatte seinen Blick sehr wohl bemerkt, auch wenn er sich schnell bemüht hatte, sich wieder loszureißen. Ebenso die gespannte Stille, die mal wieder zwischen ihnen herrschte. Schlagartig wurde ihr wieder bewusst, dass sie ihm hier mit nichts weiter als einem knappen Handtuch bekleidet gegenüberstand.


Und prompt errötete sie.


Vegeta schien wohl das selbe gedacht zu haben. Er schluckte krampfhaft, räusperte sich kurz und meinte schließlich mit belegter Stimme:
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