Fanfic: Schwarzes Schicksal - No. 8

Du beschämst mich und unsere Gäste!“ So vor den Kopf gestoßen, verließ der Prinz sein Schlafgemach Richtung seines Wohnzimmers, nicht ohne heftig mit der extra verstärkten Tür zu knallen.

Ilea meinte lächelnd: „Wie mir scheint, ist Euer Sohn wirklich sehr impulsiv.“ Unter ihrer bestechenden Freundlichkeit schmolz die Wut des Königs dahin. Ihre Art erinnerte sie an seine Königin, doch schnell schüttelte er den Gedanken wieder ab und sagte: „Bleibt bitte wenigstens noch zum Abendessen. Abreisen könnt ihr auch morgen früh noch.“

Ilea deutete eine Verbeugung an. „Ich danke Euch und nehme die Einladung gerne an.“, erwiderte sie, „Doch jetzt würde ich mich gerne zurück ziehen.“ Der König rief: „Tales! Bring <i>Kobila</i> Ilea in die Gemächer, die für sie vorbereitet sind!“ Aus der kleinen Gruppe an der Tür löste sich ein recht großer, kräftiger Saiyajin, dem das Haar in alle Richtungen vom Kopf weg stand. Mit ernster Miene näherte er sich, brachte dem König seine Ehrerbietung mittels Salut entgegen und sagte dann an Ilea gewandt: „Würdet Ihr mir folgen?“, dann ging er voraus.



Vegeta Ouji stand mit dem Rücken an das grobe Holz der Tür gelehnt im Nebenzimmer und bebte vor Wut. Erst machte sein Vater ihn vor versammelten Hof lächerlich und nun gab er dieser Hexe auch noch seinen persönlichen Kammerdiener zu ihrer Bequemlichkeit! Das überspannte den Bogen. Dieses kleine Biest sollte ihn kennen lernen! Sollte er sie allein in diesem Schloss antreffen, Gnade ihr der Himmel und die Erde, oder wer auch immer. Mit geballten Fäusten schluckte er seinen Zorn schließlich hinunter, als es klopfte. Er trat von der Tür weg und rief ein harsches „Herein!“.

Wie ein Geist huschte ein Sklave herein, dahinter einer der anderen Kammerdiener. „Majestät, Euer königlicher Vater bittet Euch im sein Arbeitszimmer. Ich soll Euch behilflich sein.“ Der Mann hatte nicht einmal den Hauch einer Chance. Der Ki-Ball traf ihn völlig unerwartet genau in der Körpermitte und hinterließ dort ein rauchendes Loch. Der kleine Sklave sank zitternd in die Knie und starrte den Prinzen mit bloßem Entsetzen in den Augen an.

„Was?!“, fuhr der ihn an, „Schaff mir diesen Abschaum aus den Augen!“ Der Sklavenjunge beeilte sich wieder auf die Beine zu kommen und zu gehorchen, damit nicht auch er noch durch die üblen Laune des Prinzen frühzeitig aus dem Leben gehen musste. Eilig hievte er den schweren Diener hoch und schleifte ihn nach draußen.

Vegeta grummelte zornig vor sich hin. „Behilflich sein. Pah. Was denkt sich mein Vater? Wie lange war ich weg, dass hier alles Kopf steht?“ Er riss die Türen seines Schrankes auf und griff sich seinen „Ausgehanzug“ , einen schwarzen GI, den Brustpanzer mit dem königlichen Wappen und einen weißen Umhang mit rotem Futteral. Nachlässig stülpte er sich alles über, stieg in seine weißen Stiefel und zog die Handschuhe an.

Mit vor der Brust verschränkten Armen marschierte er gen Thronsaal. Seine Miene war so finster, dass sich jeder schleunigst aus seinem Weg begab, um nicht Opfer der prinzlichen Missgunst zu werden. Die Wächter an den Flügeltüren des Thronsaales beeilten sich, diese zu öffnen, denn der Prinz sah aus, als würde er sonst durch die geschlossenen Türen gehen.

Vegeta durchquerte den Thronsaal schräg und betrat ohne anzuklopfen das Arbeitszimmer seines Vaters. Dieser stand vor dem großen Fenster und blickte mit finstrer Miene auf die Stadt unter ihm. Kurz bereute Vegeta nicht angeklopft zu haben, doch schnell schluckte er alles Gefühle dieser Art hinunter und trat näher heran. „Du hast mich rufen lassen?“, fragte er mit offen zu Schau getragener Abscheu in der Stimme.

Vegeta Oû winkte ihn zu sich ans Fenster. Ohne den Unterton in der Stimme seines Sohnes zu beachten, fragte er: „Was siehst du?“ Vegeta trat neben ihn und blickte auf die Stadt. Er runzelte die Stirn. „Saiyanis. Was sonst?“, erwiderte er. Er wusste nicht so recht, was sein Vater eigentlich von ihm wollte. Vegeta Oû wandte sich ab und ging im Zimmer herum. Lange sagte er nichts, doch dann stoppte er musterte seinen Sohn. „Ich sehe ein Rattennest.“

Der Prinz war über diese Äußerung ebenso überrascht wie verärgert. „Wie kannst du so über unsere Hauptstadt reden? Da unten leben nur ehrbare Krieger.“ Vegeta redete natürlich nur von den Vierteln der Elite, das wusste der König, aber er nickte. „Ich weiß. Aber der Boden unter unseren Füßen wird von Ungeziefer ausgehöhlt. Die Fundamente von Saiyanis drohen einzubrechen.“

Vegeta verstand, dass sein Vater mit Saiyanis auch das Königshaus meinte. „Woher willst du das wissen? Unsere Leute halten die Niederen in Schach.“ Vegeta Oû antwortete nicht sofort. Er setzte sich zuerst hinter seinen Schreibtisch und schob dem Prinzen einen Bericht hin. „Meine Hauptleute tragen mir von Tag zu Tag zu, was sie in der Stadt sehen und diese Berichte sind doch recht beunruhigend. Sie berichten von plötzlichen Ansammlungen, die sich schnell wieder auflösen, geheimen Zusammenkünften in den Vororten und von heimtückischen Angriffen auf Patrouillen.“

Vegeta Ouji überflog den Bericht und legte ihn wieder auf den Stapel mit Papieren. „Unsinniges Gewäsch! Seit wann glauben unsere Hauptleute dem Tratsch der Weiber? Solche Gerüchte gab es schon oft und meistens blieben es doch nur Lügen, die der Pöbel sich ausdenkt.“, wischte er alles beiseite.

Sein Vater stützte das Kinn auf die gefalteten Hände. „Wenn es nur so wäre, aber ich habe selbst gesehen, wie eine der Patrouillen zugerichtet war. Ich konnte auch mehrfach sehen, wie sich wie aus dem Nichts Versammlungen auf dem Markt bildeten, die sich ebenso schnell wieder auflösten, wenn sich Elitäre näherten. Krieger der Elite werden von Weibern der untersten Klasse beschimpft. Mein Sohn, das sind keine Gerüchte. Der Pöbel beginnt sich aufzulehnen.“ Vegeta Oû musterte seinen Sohn scharf und schätzte seine Reaktionen ab, doch der blieb augenscheinlich ungerührt.

Er schnitt ein anderes Thema an: „Was soll das mit diesem Frieden? Seit wann begehen wir denn Frieden, wie die anderen schwächlichen Rassen dieses Universums?“ Zornig funkelte er seinen Vater über dessen Schreibtisch hin an. Vegeta Oû richtete sich langsam auf und lehnte sich zurück. Er bedachte seinen Sohn mit einem ruhigen, aber zugleich eiskalten Blick. „Vegeta, es wird noch eine Weile dauern, bis du ihn der Lage sein wirst zu herrschen.“, stellte er trocken fest.

Der Prinz ballte zornig die Fäuste. Was sollte das jetzt? Wollte er ihn reizen? Machte er sich über ihn lustig? Sein Vater fuhr ungeachtet der Wut Vegetas fort: „Man kann keinen Krieg gewinnen, wenn man nicht einmal das eigene Volk im Zaum halten kann. Du weißt genauso gut wie ich, dass Saiyajins wie eine Herde wilder Pferde durchgehen kann und dann ist niemand mehr in der Lage, sie zu stoppen. Sie mähen alles nieder, was sich in den Weg stellt. Wir sind da, um das zu vermeiden. Wir regieren, damit auf unserem eigenen Planeten Ruhe herrscht.“

„Du redest immer noch von dieser angeblichen Verschwörung.“, stellte Vegeta trocken fest und es war nur allzu ersichtlich, dass er diesem Gerede immer noch keinen Glauben schenkte. Vegeta Oû bedachte ihn mit dem ersten zornigen Blick innerhalb dieses Gesprächs. Seine Faust krachte auf den Tisch und ihr folgte ein lautes: „Engstirniger Holzkopf!“ Der Prinz zuckte so vor den Kopf gestoßen überrascht zurück. Er hatte sich schon viel von seinem Vater anhören müssen, aber das war neu und es ging zu weit! Seine Züge verfinsterten sich, was seinem Gegenüber zwar nicht entging, ihn aber auch nicht rührte.

„Du willst nicht sehen, was offenkundig ist!“, fuhr der König leiser, aber noch immer energisch fort, „Die Unterklasse rottet sich zusammen und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sie aus ihren Löchern kommen.“

„Dann werden wir sie niederschlagen! Wir sind die Elite! Wir sind die besten Krieger der Saiyajins! Wer kann uns etwas anhaben? Niemand und schon gar nicht die Niederen!“, erwiderte Vegeta Ouji aufgebracht. Sein Vater stand auf. Er überragte seinen Sohn um einiges und wirkte vor dem Fenster wie ein drohender Schatten. „Kennst du die Zahlen?“, fragte er ruhig. Damit hatte er es geschafft das Vegetas Zorn verpuffte und nur Verwirrung zurück blieb. „Zahlen?“, war das Einzige, was ihm dazu einfiel.

Der König ging zu einem Bücherregal und holte ein schwarzes Buch hervor. „Das Verhältnis der Elite gegenüber der Unterklasse.“, verdeutlichte er die Frage. Vegeta starrte ihn nur verständnislos an. Sein Vater blickte nicht ein einziges Mal auf, während er in dem Buch blätterte. Schließlich legte er es ab und wies darauf. Vegeta trat näher und späte hinein. Es waren die Aufzeichnungen der letzten Volkszählung innerhalb der Stadtgrenzen von Saiyanis, die Vororte Algarat, Mikonegra und Felsinor eingerechnet. Die Zahlen am Ende der beiden Spalten klafften erschreckend weit auseinander.

Von den 7,4 Millionen Einwohnern der Stadt gehörten nur 1,5 Millionen der Elite an. Die restlichen 5,9 Millionen zählten zur Unterklasse und es wurden jeden Tag mehr. „Die vermehren sich ja, wie die Ratten!“, stellte er verblüfft fest. Sein Vater nahm ihm das Buch weg und stellte es zurück an seinen Platz. „Verstehst du jetzt, was ich meine? Auf einen Elitekrieger kommen ungefähr 4 Unterklassekrieger und es werden täglich mehr.“

Vegeta hatte verstanden. Die Welle würde sie überrollen. Auch wenn es nur Unterklassekrieger waren, es waren Saiyajins und deshalb nicht zu unterschätzen, vor allem dann nicht, wenn sie eine wütende Masse darstellten. „Was wollen wir unternehmen?“, fragte Vegeta Ouji mit plötzlich rauher
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