Fanfic: Devil - part XXXXIIII
Chapter: Devil - part XXXXIIII
Kein Wunder, dass ich am nächsten Tag in der Schule nicht gerade erpicht darauf war, das was der Lehrer an die Tafel schrieb, mitzuschreiben, sondern lieber schlafen wollte, denn ich konnte meine Augen kaum noch offen halten, und ertappte mich selbst dabei, wie ich den Kopf kurzzeitig nach vorn kippen ließ und einnickte. In der fünften Schulstunde, als wir Erdkunde bei unserer Klassenlehrerin Mrs. Beck hatten, unterbreitete sie uns eine Neuigkeit, die mein Leben völlig verändern sollte. Nur wusste ich das zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht.
Sie trat herein, schmiss ihre Tasche gereizt und mit voller Wucht auf das Lehrerpult, und fuhr dich durch die Haare. So war sie immer, Mrs. Beck, seit ich sie kenne, immer dieselbe Gewitterziege, ständig im Stress, und ständig schlecht gelaunt. „Also Leute", begann sie, nachdem sich alle auf ihren Plätzen eingefunden hatten. „Ihr kriegt eine neue Schülerin in die Klasse. Sie ist erst vor kurzem hierher gezogen, und die Zeugnisse ihrer alten Schule sind mit keinem..." Sie warf Brian, dem besten Schüler unserer Klasse einen eiskalten Blick zu. „... Von euch zu vergleichen sind! Sie ist eine eins A Schülerin und ihr werdet ihr Niveau nicht senken, kapiert?"
Manchmal hatte ich das Gefühl, Mrs. Beck hasste uns. Sie hasste unsere ganze Klasse, und mich ganz besonders. „Wenn ich höre, dass sie vom lernen abgehalten oder zu dummen Streichen verführt wird, werde ich die nächsten drei Klassenfarten streichen! Ihre Eltern haben mich darum gebeten euch zu sagen, dass sie jeden verklagen werden, der ihr etwas stiehlt, oder sie belästigt."
Ich verdrehte genervt die Augen. Das war ja, als würde eine Prinzessin oder eine Professorin, die auf der ganzen Welt berühmt ist, auf unsere Schule kommen, und wir sollten uns dafür geehrt fühlen. `Eine reiche Tussi mehr in der Klasse`, dachte ich ärgerlich. `Als hätten wir davon nicht schon genug!`
„Du kannst jetzt reinkommen!", rief Mrs. Beck mit einer plötzlich honigsüßen Stimme. Die Tür öffnete sich, und ein zwölf Jahre altes Mädchen betrat das Klassenzimmer. Ihre langen, blonden Haare hatte sie zu beiden Seiten ihres Kopfes zu Zöpfen gebunden, sie trug ein altmodisches Kleid mit Rüsschen, und ihre tieflbauen Augen blickten sich schüchtern um. `Ein Wunder, dass kein Butler bei ihr ist...`, dachte ich, und betrachtete das Mädchen missbilligend. Ich kannte diese Art Mensch zu gut, als das ich meine Vorurteile hätte beiseite schieben können. `Und Leute wie die Beck sind wahrscheinlich nur nett zu ihr, weil ihre Alten ihr Geld dafür geben. Heutzutage kann man doch alles kaufen.`
„Hallo", begrüßte das Mädchen ihre Klassenkameraden. „Ich heiße Nenci." Hilflos sah sie sich um. Es schien ihr unangenehm, dass alle Blicke auf ihr ruhten.
„Setz dich doch", forderte Mrs. Beck sie lächelnd auf. „Es gibt noch genügend freie Plätze."
Ja. Zu Beispiel der neben mir. Aber da sollte auch keiner hin. Und schon gar nicht diese Tussi. Sie lenkte ihre Schritte ein wenig unschlüssig in meine Richtung, und ich befürchtete, dass sie vorhatte sich neben mich zu setzen, und dass dann wieder ein riesen Drama von der Beck gemacht wurde. Am Ende war ich dran schuld, das kannte man ja. Ich versuchte ihr mit meinem Blick klar zu machen, dass sie abhauen sollte - und - tatsächlich, drehte sie sich nach rechts, und setzte sich auf die Bank, die rechts neben mir stand, und auf der außer ihr noch Terry saß, ein aufbrausendes, meiner Meinung nach überaus beschränktes Energiebündel, dessen bloße Stimme mich schon auf die Palme bringen konnte. „Schön, schön", meldete sich Mrs. Beck nun wieder streng zu Wort. „Also beginnen wir mit dem Unterricht." Die Neue warf mir einen unsicheren Blick zu, und tuschelte dann irgendetwas, das ich nicht verstand, mit Terry. Wahrscheinlich fragte sie: „Wie sieht den der aus?" Und Terry würde antworten: „Das ist Dan, ein Arsch, halt dich lieber von ihm fern." Warum auch nicht. Es konnte doch nur gut sein, wenn sie mich in Ruhe ließ.
In dieser Erdkunde-Stunde stellte Nenic bereits ihre Fähigkeiten unter Beweis. Sie meldete sich permanent, und gab nur richtige, teilweise überkorrekte Antworten. Sie erzählte der Lehrerin Dinge, die wie noch nicht einmal behandelt hatten, und bekam dafür schon am ersten Tag bei uns schon ihre erste 1. Ich hatte meinen Kopf in die Hände gestützt und versuchte angestrengt, nicht einzuschlafen. Aber irgedwann wurde es zuviel. Ich legte den Kopf ziwschen meine Arme, und begann zu schlafen. Die Müdigkeit hatte gesiegt.
„Dan! Das kann doch wohl nicht wahr sein!", fauchte Mrs. Beck, die ganz nah an meiner Bank stand. Ich öffnete langsam die Augen. Wie lang hatte ich geschlafen? Es kam mir vor, wie eine Ewigkeit, aber die Geo-Stunde schien noch nicht vorbei zu sein. Alle Blicke waren wieder mal auf mich gerichtet. Mrs. Beck starrte mich zornig an. „Du kannst nicht einfach schlafen! Wir haben Unterricht! Vor die Tür, aber plötzlich!"
Ich wusste, dass es dumm war, aber ich konnte mir mein breites Grinsen einfach nicht verkneifen. „Was ist daran so komisch?!", schrie meine Lehrerin. „Nichts, nichts", gluckste ich, und stand auf. „Dankeschön übringens", lachte ich noch, und winkte, während ich das Zimmer verließ. „Da kann ich Draußen prima weiterschlafen!" Und das tat ich auch. Ohne Rücksicht auf Verluste. Schließlich muss jeder Mensch ja irgendwann mal schlafen. Und essen auch. Und wenn man halt nur essen kann, wenn man bis in die Nacht hinein arbeitet, dann muss man schlafen, während Schule ist. So einfach war das.
Nachwort: @Katha: Da ist noch was, dass ich vergessen habe: Also bisher dachte man doch immer Devil spielt in Deutschland. Mir sind da aber ein paar Fehler aufgefallen, und deshalb hab ichs so abgeändert, dass es jetzt in Amerika spielt. Nur das du dich nicht wunderst, weil in den nächsten parts vielleicht mal von "Dollars" die rede sind. ^^ HDL