Fanfic: Das kalte Lied der Flammen

nicht meine Schuld." Während er seinem Onkel beim Tischdecken half, erzählte er ihm von Jacob und der Strafe, die ihm Bik erteilt hatte. Sober sah ihn eindringlich an. "Ich hoffe, du vergißt dein Ziel nicht, junger Mann."Juno legte den Löffel beiseite. "Welches Ziel?" Sein Onkel hustete, ein Zeichen, wie schlecht es ihm ging. "Mein Junge, willst du ewig hier bleiben?" Nachdenklich musterte Juno seinen Onkel. "Du redest von diesem Planeten, wo angeblich deine Freunde wohnen?" Nun legte auch Sober den Löffel beiseite. "Was meinst du mit angeblich? Du warst doch dabei, als wir von ihnen getrennt wurden, du wirst dich doch noch an all das erinnern, oder?" "Jaja, aber wir haben nichts mehr von diesem Son Goku gehört, geschweige denn, dass sie uns gesucht haben. Wer weiß, bestimmt hat dieser Feanor sie alle umgebracht." Er wollte seinen Onkel nicht verletzten, aber er hatte es satt, ständig von irgendwelchen Freunden zu hören, die bei Unsterblichen wohnten und für das Gute kämpften. Was waren das für Freunde, die sie nicht einmal suchten? Es wurde still in der kleinen Wohnung, Juno atmete schwer und stand auf. Sober ebenfalls. "Setz dich Juno! Sofort." Doch Juno fühlte etwas in sich, Wut. "Du bist doch nicht wirklich so blöd, oder? Wir sitzen seit 9 beschissenen Jahren hier, deine Freunde haben wir nie wieder gesehen, ich hab die Schnauze voll." Das "voll" schrie er seinem Onkel entgegen, dessen Blick wurde kalt. "Ich sagte du sollst dich hinsetzen und zwar sofort!" Aber Juno setzte sich nicht, er ging langsam zur Tür, drehte sich noch einmal um. "Sober, du musst aufwachen, es gibt deine Freunde nicht mehr." Dann ging er.



Nicht nur die Menschen brauchen es, auch 99% aller Nicht-Erdlinge benötigen es, um zu überleben - Wasser. So verwundert es auch nicht, dass inmitten der Tankstation ein riesiges Wasserbecken liegt. Auf einem der Stahlbrücken, die über das Becken verlaufen, saß Juno und ließ die Beine im Wasser baumeln. Die Uhr zeigte 0699, da hatte er ja noch eine Denanz. Seufzend blickte er in das Wasser, sein Spiegelbild starrte zurück. Sein Blick fuhr über die schwarzen Haare, die dunkelblauen Augen und die kräftigen Muskeln. Er hörte Schritte und dann sah er ihn, die braunen Haare hinten zu einem kleinen Zopf zusammengebunden und ein dreckiges Grinsen auf dem Gesicht kam Jacob auf ihn zu. "Ach, ich wusste, irgendetwas stinkt hier." Juno erwiderte nichts. "Was ist? Stumm oder hat dir Bik die Zunge rausgeschnitten?" Keine Reaktion. Doch Jacob setzte sich genau neben ihn. "Ertrinken ist die angenehmste Art sich selbst umzubringen, gute Idee." Er lachte dreckig. "Halt dein Maul Jacob." Juno stand auf und sah auf seinen Rivalen herab. "Wegen dir ist dieser Abend fürn Arsch." Nun stand Jacob ebenfalls auf. "Du brauchst mir nicht zu danken. Ich weiß doch, wie sehr du es magst, wenn was im Arsch ist, stimmts?" Da Juno keine Lust auf einen weiteren Streit hatte, wollte er wortlos gehen, doch als er Jacob den Rücken zukehrte, sprang dieser nach vorn und stieß Juno seine Hände in den Rücken. Erschreckt sah Juno das Wasser näher kommen, die Welt kippte vorneüber. Dann passierte nichts, verdutzt wartete Jacob auf das Platsch, doch es blieb still. Langsam ging Jacob zum Rand der Brücke, das Wasser war so nahe, er würde es mit den Füßen erreichen, doch wo war dieser Schisser? Klammerte er sich unterhalb der Brücke fest? Er lehnte sich über das Geländer und sah auf die Unterseite, doch auch dort war er nicht. Aber er sah die Spiegelung und drehte sich um, vor ihm hing Juno in der Luft, frei schwebend. "Was? Oh Scheiße." Auch für Juno war es ein Rätsel, doch er konnte fliegen. Langsam schwebte er zurück auf die Brücke und sah Jacob verabscheuend an. "Das war feige, genauso wie dein Streich vorhin." Weiß im Gesicht, doch ein Grinsen auf den Lippen ging Jacob auf ihn zu. "Was hälst du von einem Spiel? Einem Ringkampf, verlieren tut der, der zuerst ins Wasser fällt. Klären wir es, hier und jetzt!" Herausfordernd sah Jacob Juno ab. Dieser dachte zunächst an einen weiteren Trick, doch ablehnen würde bedeuten, als Feigling verschrien zu sein, also packten die beiden sich an den Schultern und der Kampf begann. Für Juno sah es am Anfang nicht gut aus, ein paar Mal verlor er den Halt auf dem nassen Metall, doch Jacob war sehr trittsicher und schon bald schob er Juno gefährlich nahe dem kniehohen Geländer. Verzweifelt versuchte Juno, sich aus der missligen Lage zu befreien, doch Jacob war stärker. "Na Juno? Heute schon gebadet?" Das Grinsen Jacobs vor Augen, die Blamage, die ihm drohte, aber auch die Tatsache, dass Jacob stärker ist, als er, versetzte ihn in eine ungeheure Wut. Und plötzlich war da ein Gefühl, so als müsste er sich übergeben, Jacob musste es gesehen haben, denn er ließ Juno überrascht los. Dann, als er glaubte, sein Körper würde zerbersten, explodierte scheinbar kurz der Raum, ein helles Licht flackerte auf, Jacob sah ihn fassungslos an. "Was bist du überhaupt?" Juno verstand ihn nicht, er packte Jacob am Ärmel, hob ihn ohne Mühe hoch und schmiß ihn das dunkle Wasser. Erleichterung durchflutete ihn und genauso schnell wie es auftauchte, verschwand das helle Licht wieder. Laut planschte Jacob im Wasser, offenbar bemüht so schnell wie möglich von Juno wegzukommen. "Hey Jacob", rief er lachend zu seinem Gegner, "wir sehen uns dann nachher, versuch ein Handtuch zu finden." Mit guter Laune verließ er das Becken und machte sich auf dem Weg zu den Arbeiterquartieren, insgeheim hoffte er, Eria noch einmal zu begegnen. Aber sein Glück hatte ihn schnell wieder verlassen und da er immer noch Zeit hatte, beschloß er auf dem Weg zur Tankstation einen Umweg über den Hangar zu machen. Dort herrschte zu jeder Uhrzeit ein reges Treiben. Händler boten ihre Waren an und ganz fasziniert schlenderte Juno von Stand zu Stand und suchte etwas, womit er seinen Onkel überraschen könnte. Der Streit war ihm peinlich, mit 15 Jahren hätte er gefühlvoller reagieren müssen und nicht einfach aus der Wohnung laufen. So entschied er sich für einen Kompass. Der Händler, ein Koppler, eine Spezies, die als sehr gerissen galt, verriet ihm noch ein Geheimnis. "Diesen Kompass hab ich von einem Schlachtfeld, der Pfeil zeigt dir den Weg zum Paradies und er zeigt an, ob dir Gefahr droht, hehe manchmal zumindest." Juno hörte kaum zu, es war klar, dass der Händler nur den hohen Preis rechtfertigen wollte. Doch Juno bezahlte ihn und packte den Kompass in seine Tasche. Nachdem er noch eine ganze Weile dem bunten Treiben auf dem Hangar zu gesehen hatte, wandte er sich ab und schlenderte Richtung Tankstation. Dort wartete schon Jacob auf ihn. Doch diesemal hüllte er sich in Schweigen und so hörten sie Biks schwere Schritte schon lange bevor, er in Sichtweite gelangte. Juno verstaute den Kompass in seinem Spind und stellte sich neben Jacob, damit er erfuhr, was sie machen sollten. Ihr Meister Bik hatte sich etwas besonders Schönes für sie ausgedacht, sie durften den Metalarm reinigen. Da Jacob ihn mied, war Juno vollends mit seinen Gedanken an Eria beschäftigt. Als Bik sie erlöste, hatte Juno das Gefühl, ihm würden gleich die Arme abfallen, hundemüde schleppte er sich durch die stillen Gänge. Es musste schon sehr spät sein, in keinem Fenster war Licht zu sehen. Als er um die Ecke bog, änderte sich das jedoch schnell. In seiner Wohnung stand die Tür offen, Licht war zu sehen und eine kleine Gruppe von Leuten stand in der Küche. Er erkannte sogleich Erias Mutter, die ihn sofort in die Arme schloß. "Och Juno", schluchzte sie. "Es tut mir so leid." Er verstand nicht, aber eine kalte Hand legte sich um sein Herz. Bitte, dachte er, bitte, lass nichts passiert sein. Hastig bahnte er sich einen Weg durch die Leute und öffnete die Tür zum Zimmer seines Onkels. Dieser lag im Bett, der Doktor, ebenfalls ein Nachbar, saß neben ihm auf der alten Matraze. Er sah nicht auf, als Juno hereinkam. "Junge, es tut mir leid, aber dein Onkel." "Nein", flüsterte Juno, "nein, niemals, nein, es kann nicht sein NEIN!" Erschrocken stand der Doktor auf, beschwichtigend legte er einen Arm auf Junos Schulter. "Es war die Krankheit, er ist nicht stark genug gewesen. Es tut mir leid, Juno. Aber er sit vor zirka einer Denanz gestorben." Juno versuchte nicht, die Tränen aufzuhalten, seine Faust schloß sich krampfhaft um den Kompass. "Nein!" Dann rannte er erneut aus der Wohnung, er rannte und rannte, bis er nicht mehr konnte. Er versank in einer dunklen Ecke und weinte stumme Tränen. Nach einer Weile versiegten die Tränen und Juno beruhigte sich etwas. Sein Blick fiel auf den Kompass, ein Geschenk, welches nie verschenkt werden würde. "Du nutzloses ding, was willst du überhaupt?" knirschte er ziwschen den Zähnen hervor. Seine Wut entlud sich auf den Kompass, Juno stand auf, starrte wie wild auf den Kompass, er schrie und warf ihn an die dunkle, nasse Steinwand. Ein leise Klirren war zu hören, als der Kompass in tausend Stücke zerfiel. Erst jetzt regestrierte er, was er getan hatte. "SCHEIßE!" Er kniete neben dem Kompass nieder. Schon auf dem ersten Blick sah er, dass der Kompass vollstädnig zerstört war. "Juno?" Erst jetzt bemerkte er, dass er nicht alleine war. Vor ihm stand Eressea, unsicher sah sie ihn an. "Ich wollt dir nur mein Beileid ausprechen." Er nickte nur stumm, dann schwiegen beide eine kurze Zeit lang, bis Eria sich räusperte. "Ich lass dich besser wieder alleine, okay?" Sie wandte sich um, da hielt er sie zurück. "Warte...ich will nicht alleine sein." Und dann verlor er die
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