Fanfic: Tödliches Wiedersehen - VIII (Beyblade)

Alpträume? Er grub sich die Fingernägel in den Handballen. Der Schmerz war real! Er konnte nicht träumen! Vielleicht hatten die Allmächtigen doch Mitleid mit seiner gequälten Seele. Doch er hatte nicht vor sich jetzt vorschnell irgendwelchen Glücksgefühlen zu überlassen. Seine Liebe zu Luna war bis jetzt nur ein steiniger Weg woller Leid, Schmerz und Kälte gewesen. Wieso sollte sich das jetzt von einem Moment auf den anderen ändern? Kai lehnte sich zurück und überließ sich seinen Grübeleien.

Tyson beendete sein Frühstück als Erster (A/N.: <i>!!!!!</i>) und verzog sich in seine Wohnung. Kurz darauf löste sich auch der Rest langsam auf und ging an die zugeteilten Arbeiten des Tages. Chris bereute für einen kurzen Moment, dass se so leichtfertig Rays Hilfe angenommen hatte, doch dann sagte sie sich, dass sie ihn ja schlecht wie einen Aussätzigen behandeln konnte, nur weil sie ein ungutes Gefühl hatte. Fröhlich rief sie ihm: „In zehn Minuten im Hof!”, zu und verschwand ebenfalls in Tysons Wohnung.

Die fand sie auf den ersten Blick leer vor. „Tyson?”, rief sie in den Raum. Aus dem Schlafzimmer klang sein gelangweiltes: „Ja!”, also marschierte sie dorthin. Mit in die Seiten gestemmten Fäusten baute sie sich vor dem Bett auf, in dem Tyson lag und die Arme hinter dem Kopf verschränkt hatte. „Du kannst nicht schon wieder schlafen wollen!”, grollte sie. Tyson richtete sich mit Schwung in eine sitzende Position auf und peilte sie an. „Wieso nicht? Du brauchst doch nen echten Kerl.”, stellte er leichthin fest.

Chris sah böse auf ihn hinab. „Schmollst du jetzt? Kann ich was dafür, dass du einen großen Bogen um den Keller machst?” Tyson zuckte mit dem Schultern. „Nein. Ich weiß das du das nicht akzeptierst, aber ehrlich gesagt, ist es mir langsam auch egal, wenn du nicht immer so zickig reagieren würdest.”

„Zickig? Ich? Spinnst du jetzt?”, brauste seine Freundin auf. Tyson stand auf und bedachte sie mit bösen Blicken. „Ja zickig! In letzter Zeit bist du furchtbar!”, ging er sie nun ebenfalls an. Chris fuchtelte mit den Händen in der Luft herum, während sie sich ausließ. „Furchtbar und Zickig! Na das wird ja immer besser!”, giftete sie und stürmte aus dem Schlafzimmer in den Wohnraum. Tyson blieb ihr auf den Fersen. „Jetzt warte doch! So war das auch wieder nicht gemeint! Ich will doch nur wissen, was los ist oder willst du leugnen, dass du in letzter Zeit ständig von 0 auf 180 in 2 Sekunden bist?”

Chris fuhr zu ihm herum. „Du willst es also wissen? Okay, ich sag’s dir! Seit Anfang der Woche plagt mich meine Periode! Ich kann den Kopf nicht drehen, ohne dass ich das Gefühl habe, er explodiert. Ich beginne jeden Morgen über dem Klo und wenn ich mal nicht kotze, dann ziehen sich meine Eingeweide zusammen und peinigen mich mit Krämpfen! Zufrieden? Oder willst du noch was wissen?”, keifte sie ihn an. Im gleichen Moment tat es ihr Leid, denn sie log das Blaue vom Himmel herunter. Aber was sollte sie denn sagen? <i>„Hey, dein bester Freund ist scharf und ich hätte ihn gern mal für eine Nacht! Würde es dir etwas ausmachen?”</i>, sicher nicht so etwas! Was musste dieser Mann sie auch so in die Enge treiben?

Zumindest schien sie ihn zurückgeschlagen zu haben, denn Tyson schwieg und setzte sich auf das Sofa. Ohne auch nur eine Überleitung anzudeuten, sagte er: „Du magst Ray, hab ich Recht?” Chris verstummte und sah ihn nur entgeistert an. Tyson erwiderte ihren Blick nicht. Er hatte die Augen auf seine Hände gesenkt. Chris lächelte und setzte sich neben ihn. „Wieso nicht? Er ist doch ein netter Kerl.”, tat sie seinen Einwurf ab.

Tyson lachte freudlos und sah sie dann an. „Glaubst du, ich habe nicht bemerkt, wie er dich ansieht? Oder wie du seinen Blicken ausweichst, wie ein schüchterner Teenager?” Sein Blick war so eindringlich, das Chris glaubte, er sehe bis in ihre Seele und erkannte die Wahrheit, als lese er in einem offenen Buch. Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Aber Tyson, vertraust du mir nicht?“ <i>Vertraue ich mir selbst?</i>, dachte sie.

„Doch, natürlich. Du bist das Beste, was mir je passiert ist und deshalb habe ich Angst dich zu verlieren.“, sagte er ernst und sah sie dabei offen an, dass Chris das Gefühl hatte, jemand drücke ihr Herz zusammen. Wie konnte sie nur? Sie hatte Tyson gar nicht verdient. Er saß vor ihr wie ein unschuldiger Junge und legte ihr sein Herz zu Füßen und sie hatte nichts Besseres zu tun, als zu überlegen, wie sie am Besten darauf herum trampeln konnte. Lächelnd fuhr sie ihm mit den Fingerrücken über die Wange. „Ach Tyson, du redest solchen Unsinn. Ich liebe nur dich und daran wird sich nichts ändern.”

Er lächelte müde, aber dennoch aufrichtig und sie küssten sich. Doch Chris fühlte sich schlecht. Ihre Worte trugen den bitteren Nachgeschmack der Lüge, obwohl sie bis eben sicher gewesen war, dass sie die Wahrheit gesagt hatte. Sie könnte ihm doch nie weh tun. Oder?

Keine zehn Minuten später stand Chris im Burghof und wartete auf Ray. Dieser ließ nicht lange auf sich warten. Er kam zusammen mit Kai aus dem Turm und wirkte irgendwie niedergeschlagen. Langsam schlenderte er zu ihr hinüber und grinste sie dann fröhlich an. „So, und jetzt?“ Chris klapperte mit ihrem Schlüsselbund. „Steigen wir in die Katakomben hinab.“, erklärte sie düster und lachte dann. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu einem großen Holztor, dass Chris aufschloss und dann von Ray öffnen ließ.

Vor ihnen tat sich eine steinerne Treppe auf, die in der Dunkelheit verschwand und aussah, als führe sie bis hinunter zu den Toren der Hölle. „Der Lichtschalter ist leider ganz unten, das heißt wir müssen im Blindflug da runter.“, sagte Chris und trat auf die erste Stufe. „Hast du keine Taschenlampe?“, wollte Ray wissen. Chris tippte sich an die Stirn. „Seh ich aus wie irre? Der Treppengang ist das Heim einer Fledermauskolonie. Ich will nicht hier sein, wenn wir die aufschrecken. Ohne Licht wird’s auch gehen.“, bestimmte sie und stieg voran in die Dunkelheit.

Da die Treppe leicht gewunden war, drang das Tageslicht nur bis zu einer bestimmten Stelle vor und danach umhüllte sie tiefe Schwärze. Um irgendetwas zu sagen, meinte Ray: „Ich glaube, ich weiß, warum Tyson hier nicht runter will.“ Er hatte das Gefühl die Feuchte des Mauerwerks durchdringe sein T-shirt und seine Jeans. Es war kalt und wurde mit jeder Stufe kälter. Chris lachte verhalten. „Naja, es ist nicht der schönste Ort auf Erden, aber er ist auch nicht der Schlimmste. Da wären wir.“ Etwas knackte und dann sprang schnarrend ein kleiner Generator an. Langsam glühten zwei Lampen auf und gaben den Blick auf das Kellergewölbe frei.

Vor ihnen tat sich eine Gerümpelkammer vom Feinsten auf. Kisten, Kartons, Säcke, Spielsachen, Maschinen und noch so manche Skurrilität lagen oder standen im ganzen Raum verteilt herum. Alte Rüstungen verrosteten vor sich hin, eine Gartenbank diente einer Holzwurmfamilie als Wohnsitz.

Kaum war das Licht an, raschelte und fiepte es aus allen Ecken. Dicke Ratten huschten durch den Raum und verschwanden unter all dem Geröll. „Mein Vater war Sammler. Er sammelte einfach alles.“, entschuldigte Chris das Chaos. Ray zuckte mit den Schultern und schob sich an ihr vorbei in den Raum. Dabei streifte er sie leicht und ein berauschendes Prickeln ging durch seinen ganzen Körper. Schnell begann er Interesse zu mimen und hob die Deckel einiger Kisten an, um deren Inhalt zu erkunden.

Chris begann derweil im hinteren Teil des Kellers eine verstaubte Plane beiseite zu räumen. Schwaden gelben Staubes waberten durch die Luft und reizten ihre Lunge und Augen, sodass sie sich hustend abwandte. Ray kam zu ihr hinüber und nahm ihr die Plane aus den Händen. Chris durchstöberte derweil das, was unter der Folie begraben war: Kisten. Ray blickte ihr über die Schulter und versuchte das auszumachen, was sie suchten. Als er einen grün - weißen Karton herausschimmern sah, lehnte er sich nach vorn und griff danach. Dabei stieß er gegen Chris. (A/N.: <i>Na so ein Zufall! ^^</i>)

„Uh, Vorsicht.“, mahnte sie und zog sich zurück zur anderen Seite des Raumes. Ray zerrte derweil den Karton heraus und lachte plötzlich. „Okay, den Karton hätten wir, aber wo ist der Pavillion?“ Symbolisch drehte er die leere Hülle um. Nur die Aufbauanleitung flatterte heraus. Chris fuhr sich mit der Hand durch das Haar. „Na toll. Viel Spaß beim Suchen.“, stöhnte sie und blickte sich recht verzweifelt um. Ray winkte ab. Optimistisch wie immer meinte er: „Ach, dass packen wir.“, und begann in der Ecke mit den Gartenmöbeln zu wühlen, weil er da die größten Erfolgschancen sah.

Chris ließ sich schnell anstecken und begann ebenfalls die Suche. „Wir haben drei Stück. Einen grün - weißen, einen weiß uni und einen weiß - blauen. Die müssen zu finden sein, denn mein Vater ht noch nie etwas weg geschmissen.“, erklärte sie entschieden und verschwand dann mit dem gesamten Oberkörper zwischen alten Möbeln. Plötzlich stieß sie einen Triumphschrei und dann einen Fluch aus. Sie hatte den Pavillion gefunden, sich dafür aber an einem der Möbel einen langen Schiefer in den Arm eingezogen. Sie zerrte das weiße Monstrum ans Tageslicht und begutachtete dann den schwarzen Span unter ihrer Haut. „Na großartig! Wer hat das Ding da hinten versteckt?“, leierte sie unwillig.

Ray begutachtete ihren Arm. „Tja, da hilft nur eins: Max und seine Messer.“ Er grinste böse und Chris entriss ihm ihren Arm. Schnippisch meinte sie: „Freut mich, dass dich mein Schmerz freut!“ Ray lachte. „So war das nicht gemeint.“, entschuldigte er sich und untersuchte die Einzelteile des Pavillions auf ihre
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