Fanfic: Stormrider II - Suche nach den Heiligen Schwertern
Schüler wieder nach Hause zu schicken, er wusste aber, dass sie ihn niemals verlassen würden. Also wartete er ab, bis Zhang Xue wieder in den Tempel zurückkehrte.
„Mein Sohn, höre was dein alter Meister zu sagen hat!“ Zhang Xue machte schnell einen Kotau vor seinem Meister und verweilte auf dem Boden, um abzuwarten, was er ihm zu sagen hatte. „Ich höre, großer Shifu, was wollt Ihr mir auftragen?“
Der Meister kniete sich vor ihm hin und sah ihm in die Augen. „Wie lange bist du nun schon bei mir?“ fragte er den jungen Schüler. „im nächsten Monat müssen es nun 19 Jahre sein!“ Zufrieden nickte der alte Mann. „19 Jahre, das sind eine lange Zeit, aber in dieser Zeit hat es noch keiner meiner Schüler geschafft, die Techniken meiner Vorfahren derart perfekt zu beherrschen. Du bist der erste, dem es gelungen ist. Ich kann dir nun nichts mehr beibringen, fürchte ich.“ Zhang sah seinen Meister verwirrt an.
„Was wollt Ihr damit sagen?“ Nun erhob sich der Meister wieder und drehte sich um, so dass er mit dem Rücken zu Zhang stand. „Ich meine, dass es an der Zeit ist, dass du den Tempel verlässt. Du kannst hier nichts neues mehr lernen. Wenn du in die Welt hinausziehst, wirst du bestimmt auf große Kämpfer stoßen, mit denen du deine Kräfte messen kannst. Durch diese Kämpfe wirst du stärker und gewinnst neue Erfahrungen. Du kannst dein Können erweitern und dich selbst zur Perfektion bringen.“
Nun erhob sich auch Zhang, blickte aber zu Boden und dachte nach. Lange standen die beiden Männer reglos da, als wäre die Zeit stehen geblieben. Dann nickte Zhang und sagte: „Ihr habt recht, Meister. Ich sollte mein Glück in der Welt versuchen. Aber ich lasse Euch nur ungern zurück, ich habe Euch viel zu verdanken.“ Der Meister hob beschwichtigend die Hand, als der junge Mann weitersprechen wollte. „Geh nur, Xue, geh und lerne die Welt kennen, dein Name ist nicht umsonst „Schüler“. Mach dir um mich keine Gedanken, ich bin ein alter Mann, aber ich bin nicht schwach. Schwach ist nur der, der sich dem Bösen hingibt. Denke immer daran, mein Junge, das Böse schlummert in jedem von uns und es wartet nur darauf, aus dir heraus zu brechen. Wenn du aber dein Herz mit Güte füllst, dann wird es immer weiter zurückgedrängt, bis es sich in einer weiten Ecke deines Körpers verzogen hat und langsam in Vergessenheit gerät. Ziehe hinfort, stähle deinen Körper und deinen Geist, hilf den Menschen so gut du kannst. Hier, nimm dies als Abschiedsgeschenk und als Erinnerung an meine Worte.“ Der Meister schritt zum Eingang des Wohnbereichs, dort wo er seine Kammer hatte, und hob ein großes Schwert auf. Es war ein prächtig geschliffenes Schwert, verziert mit unzähligen Ornamenten, die alle ineinander übergingen und die Form von kleinen Drachen hatten. Der Griff war aus purem Gold, während die Schneide aus einem unbekannten Material war. Niemand konnte sagen, was das für ein Metall war. Aber eines wusste jeder, der dieses Schwert schon einmal in Aktion gesehen hatte, es schneidet so gut wie alles, ohne dass es eines großen Kraftaufwandes bedarf.
Entsetzt starrte Zhang Xue ihn an. „Meister, das könnt Ihr nicht tun! Das ist das heiligste, was dieser Tempel besitzt! Ihr könnt das Heilige Schwert nicht einem Findelkind wie mir überlassen!“ Der Meister schüttelte den Kopf. „ Du bist nicht einfach ein Findelkind, du bist mein Nachfolger. Ich überlasse dir dieses Schwert, weil du nach meinem Tod mein Erbe antreten sollst. Du bist verpflichtet die Kampfkunst meiner Ahnen, die nun auch deine Ahnen sind, weiter zu führen, damit sie niemals vom Antlitz dieser Erde verschwindet sondern weiterbesteht, wenn auch hundert weitere Generationen vergangen sind. Nimm dieses Schwert ohne Zweifel, es nützt dir draußen in der Welt mehr als mir hier im Tempel.“ Um seinen Worten noch Nachdruck zu verleihen drückte er dem jungen Mann das Schwert in die Hand und machte kehrt, um sich seinen anderen Schülern zu widmen, die sich nach und nach im Trainingshof versammelt hatten und neugierige Blicke auf Zhang Xue und ihren Meister warfen.
„Ich habe bereits alles vorbereitet, mein Sohn, in der Küche wirst du einen Beutel mit Lebensmitteln und Wasser finden. In dein Zimmer habe ich eine alte Rüstung gelegt, ebenso einen kleinen Sack mit Geld. Das wirst du dringend auf deiner Reise benötigen. Es ist nicht viel, unser Tempel hat nur wenig Geld, aber es wird reichen, um dich mit neuen Lebensmitteln einzudecken, solltest du unterwegs nichts mehr finden. Gehe in die nächste Stadt, sie ist nur 50 Kilometer von unserem Tempel entfernt, in ein oder zwei Tagen wirst du sie erreichen, es gibt einen Pfad, der von unserem Tempel direkt zur Stadt führt. Folge ihm und du wirst sie nicht verpassen. Dort wirst du bestimmt auf ein paar Kämpfer aus der Hauptstadt treffen. Fordere sie heraus, aber töte sie nicht, denn das Töten von Menschen nährt den bösen Kern in dir und macht dich kaltherzig.“ Der Meister drehte sich wieder zu seinem Schüler um. Zhang Xue betrachtete immer noch voller Unglauben, was er in Händen hielt. Er konnte es nicht fassen, dass sein Meister ihm dieses Schwert vermacht hatte. Als er nichts auf die Rede des alten Mannes erwiderte fuhr der Meister fort: „Mein Sohn, du warst immer gut. Ich werde deine Anwesenheit hier sehr vermissen, aber es wäre egoistisch, wenn ich dich hier behalten würde. Deswegen habe ich mich entschieden, dich fort zu schicken. Du sollst der stärkste Kämpfer in diesem Land werden. Stärker als der große Eroberer, der vor Jahren dieses Land regierte und stärker als der Schwertheilige, der den Missetaten des Eroberers zum Opfer fiel. Er hatte zwei der fünf heiligen Schwerter in seinem Besitz, das Feuer-Einhorn-Schwert und das Unbesiegte Schwert. Seine Schüler haben ihn groß gemacht, sich letztendlich gegen ihn gewandt und mit Hilfe des Eissturm Schwertes und des Besten Schwertes des Lebens haben sie seiner Tyrannei ein Ende bereitet. Das einzige Schwert, das zu den vier noch fehlt ist dies hier. Suche nach den vier Schwertern und du wirst eine Antwort auf deine Fragen finden.“ – „Was meint Ihr damit? Wie soll ich das anstellen?“ Der Meister lächelte ihn gütig an. „Folge deinem Herzen, mein Sohn, nur dann wirst du den rechten Weg finden. Und nun geh in dein Zimmer und packe deine Sachen. Du solltest sofort aufbrechen.“
Nun ging der Meister wirklich zu dem Trainingscampus um sich seinen anderen Schülern zuzuwenden. Zhang Xue stand noch einige Minuten reglos da und betrachtete den wertvollen Schatz, den er in Händen hielt. Dann löste er seinen Blick von dem herrlichen Schwert und ging zuerst auf sein Zimmer, wo wie versprochen die Rüstung und ein kleiner Sack voll Geld auf ihn warteten. Er legte das alte Stück an und wunderte sich, warum sie so leicht war, an seinem Körper. Er ließ sich davon aber nicht weiter ablenken sondern machte sich auf den Weg in die Küche, nachdem er das Geld an den Gürtel gebunden hatte, wo er auch den Beutel voll Lebensmitteln und Wasser auffand. Er trat wieder ins Freie, ließ seinen Blick noch einmal um die Tempelanlage schweifen und steuerte auf den Ausgang zu.
Ein merkwürdiges Gefühl nahm von ihm Besitz, als er durch das Tor getreten war und ein paar Schritte des Weges hinter sich gelassen hatte. Er drehte sich um und ihm war, als würde ein dunkler Schatten über seinem Zuhause liegen. Aber nur kurz und die Vision war verschwunden. Innerlich verabschiedete er sich von dem Ort, auf dem er aufgewachsen war. Dann ging er weiter, immer den Weg entlang, der vor ihm lag.
Nach einer stundenlangen Wanderung setzte er sich neben einer Brücke ans Flussufer. Er machte eine kurze Pause, um noch einmal über die Worte seines Meisters nachzudenken. Es war für ihn beinahe unbegreiflich, wie ausgerechnet er, der Schüler, der von allen anderen am wenigsten besaß, seine Nachfolge antreten sollte. Er sah in sein Spiegelbild, das ihn vom Fluss aus beobachtete und suchte darin eine Antwort. Er fand keine. Sein Gegenüber sah ihn nur die ganze Zeit an, sagte aber kein Wort. Als es ihm endlich gelang, seine Augen von dem Gesicht des jungen Mannes im Wasser loszureißen, stand er auf und sah auf in den Himmel, von dem nur ein paar Fetzen blau zu sehen waren, da das Dickicht der Baumkronen nur wenig Durchblick nach oben gewährten.
Er schloss die Augen und lauschte dem Wind, dem Rascheln der Blätter in den Bäumen, dem Gesang der Vögel. Er wurde wieder ruhiger und so verweilte er einige Minuten, bis er seine Augen wieder öffnete und neuen Mutes weiterging.
Zwei weitere Stunden waren vergangen und die Sonne begann unter zu gehen. Das Zwitschern der Vögel wurde leiser, verstummte schließlich ganz und machte den Geschöpfen der Nacht Platz, wie den Waldkäuzen, der Nachtigallen und den Wölfen und Bären. Zhang Xue beschloss, sein Lager unter einer uralten Eiche aufzuschlagen und sammelte ein paar Zweige Brennholz, um sich ein Feuer anzuzünden. Da es seit einigen Tagen nicht mehr geregnet hatte und es auch sehr heiß war, fand er schnell genügend trockenes Brennholz, sowie trockenes Gras. Er schichtete alles auf einen kleinen Haufen und begann, zwei Holzstücke aneinander zu reiben, bis ein Funken alles entzündete und das Feuer munter zu lodern begann. Er suchte in seinem Beutel nach einem Maiskolben, den er einige Minuten in das Feuer hielt. Dann biss er davon ab, aß aber nur die Hälfte davon und packte den Rest wieder in den Beutel. Er lauschte noch eine Weile den Geschöpfen der Nacht, bis er schließlich einschlief und früh am nächsten Morgen gut ausgeruht wieder erwachte.
So, das war das erste Kapitel. Ich hoffe, ihr seid nicht eingeschlafen, die die das gelesen haben. Es wird bald spannender und blutiger, für die, die das interessanter finden ^^
Also dann, bis zum nächsten