Fanfic: Devil - part LVI
Chapter: Devil - part LVI
Der nächste Tag war ein Samstag, doch ich konnte trotzdem nicht ausschlafen. Ich hatte meinen Wecker auf sechs Uhr dreißig gestellt, wie immer, damit ich aus dem Haus kam, bevor Dieter wach wurde. Ich fuhr mir kurz durch die Haare, und ging dann in den Hof, zu Cody.
Ich band ihn von der Leihne ab, und schlich so leise wie möglich aus dem Haus. Es war noch kühl draußen, und ich fror, in meinem dünnen Shirt. Zusammen mit Cody, der mir überall hin folgte, machte ich mich auf den Weg zum Sangresee. So früh am Morgen war es noch schön ruhig und friedlich auf den Sraßen. Keine Leute, kaum Autos. Die Stunde Weg verstrich wie im Fluge.
Als ich, an meiner Lieblingsstelle am Sangresse, angekommen war, und mich ins Gras fallen lassen hatte, spürte ich das erste mal seit langem wieder eine ungekannte Einsamkeit. Ich war oft mit Nenci hier gewesen. Ob sie mich jemals wieder beachten würde, oder hatte ich es jetzt endgültig verspielt? Cody hatte sich auf meine Beine gelegt und döste vor sich hin, wärend ich ihn streichelte. „Du bleibst immer bei mir, Cody, nicht wahr?", flüsterte ich, und wischte mit meinem Handrücken die Tränen aus meinen Augen. „Du bist mein einziger Freund..."
Ich drückte Cody ganz fest an mich. Unweigerlich dachte ich wieder an Nenci. Sie würde bestimmt nicht zurück kommen. Natürlich hatte ich andere Kumpels, aber das war nicht dasselbe. Nach einer Weile zog ich meine Mundharmonika hervor, und begann zu spielen. Diese Musik hatte mir immer geholfen, und Trost gespendet. `Ich brauche nur Cody und meine Musik.
Damit kann ich leben.` Die Sonne stieg höher, und langsam erwachte die Stadt. Stimmen, Schritte, Motorgeräusche. Aber nur von fern, kaum hörbar. „Wie spät es wohl ist, Cody?" Ich besaß zwar eine alte Armbanduhr, aber ich hatte sie zu Hause vergessen. Ich zuckte mit den Schulern. „Ist wahrscheinlich so gegen zehn, oder?"
Dann setzte ich die Mundharmonika wieder an meine Lippen und spielte. Das Wasser des Sangresees glitzerte in der aufgehenden Sonne. Ich weiß nicht mehr, wie lange ich dort gesessen, Cody gestreichelt, und Mundharmonika gespielt habe. Bis plötzlich eine Stimme die Stille durchschnitt.
„Dan! Dan bist du hier?" Nenci stolperte auf uns zu. Ich senkte meinen Blick. „Was willst du?", fragte ich leise. Nenci bückte sich ein Stück zu mir und Cody herunter. „Was ist das für ein Hund?", fragte sie, ohne auf meine Frage einzugehen. „Cody", antwortete ich, und sah sie immer noch nicht an. Sie setzte sich neben mich ins Gras und streichelte sanft über Codys schwarzes, struppiges Fell. „Süß...", flüsterte sie.
Ich nicke.
Eine Zeit lang saßen wir nebeneinander und schwiegen. Dann durchbrach Nenci die Stille. „Tut mir leid wegen gestern." Endlich sah ich zu ihr auf. „Wie?", fragte ich. „Dir tut es leid? Mir müsste es leid tun. Ich... Hab mich einfach gehen lassen, entschuldigung..." Nenci schüttelte den Kopf. „Du musst dich für gar nichts entschuldigen", erklärte sie.
„Spencer und meine Eltern haben sich furchtbar benommen, dir gegenüber. Als du weg warst gabs noch Streit." Sie machte eine kurze Pause. „Wie du dir vielleicht denken kannst mögen sie dich nicht besonders. Dann gabs noch dumme Diskussionen, von wegen Spencer würde viel besser zu mir passen und ich solle doch mehr Zeit mit ihm verbringen. Aber wie du siehst bin ich da, ganz egal was meine Eltern sagen." Ich lächelte. „Es war eine dumme Idee dich mit zu mir nach Hause zu nehmen, tut mir leid."
Nach einer Weile stand Nenci auf. „Gehen wir noch zusammen zur Eislaufbahn? Fänd ich echt toll." Ich nickte. Glücklich liefen wir, nebeneinander her, am Ufer entlang und in Richtung der Eislaufhalle. Händchenhalten fand ich blöd. Cody folgte uns schwanzwedelnd. Als wir angekommen waren, banden wir ihn vor der Halle fest. Es war noch schöner als beim letzten Mal, vor allem, weil Nenci es jetzt richtig konnte.
Nachdem wir nebeneinander her fast eine Stunde unsere Runden redreht hatten, setzten wir uns an einen Tisch und bestellten Hotdogs und für Nenci eine Cola. Wieder mal auf ihre Rechnung.
Nach dem Eislaufen machten wir, zusammen mit Cody, noch einen Spaziergang durch den Park. Dem Himmel sei dank musste ich nicht zur Arbeit, weil ich am Wochenende frei hatte. Es war viel zu schön, mit Nenci zusammen dem Untergang der Sonne zuzusehen, und auf Parkbänken zu sitzen, als dass ich es hätte einfach unterbrechen können, um zu gehen.
Sie kam erst sehr spät nach Hause, so gegen zehn. Die Frage ihrerseits, ob ich noch mit herein kommen wolle, verneinte ich. „Ich muss mir das Gemecker deiner Alten nicht anhören." Ich hab ihr noch einen Abschiedskuss, und dann machte ich mich so schnell es ging aus dem Staub. Denn hinter der halb geöffneten Tür hatte ich schon wiede Richards wachsame Augen erspät.