Fanfic: Devil - part LVIII
Chapter: Devil - part LVIII
Mein Vater stieß einen Schrei aus und fiel rücklings zu Boden. Cody hatte sich in seiner linken Schulter festgebissen und schien nicht bereit loszulassen. Dieter brüllte vor Schmerz und versuchte ihn wegzuschubsen. „Nimm das Viech wech da, mach ennlich hiff mir!", schrie er und begann auf Cody einzuschlagen, um ihn loszubekommen.
Ich saß da und rührte mich nicht, blickte nur stumm auf die beiden. Trotz der Schläge, dem Schreien und Rütteln Dieters machte Cody keinerlei Anstalten von ihm abzulassen. Ich konnte sehen, dass Dieters Schulter stark blutete. Niemals hätte ich Cody so etwas zugetraut. Ich bemerkte wie Dieters verzweifelter Blick zu der Bierflasche wanderte, die ich auf einer herumstehenden Truhe abgestellt hatte.
Er kämpfte mit Cody, stützte sich ein wenig nach oben, und griff nach der Flasche. Als er sie zu fassen bekam, ließ er sie auf Codys Kopf herniedersausen. Ich kniff fest meine Augen zu, und hörte nur ein hässliches Geräusch, und zersplitterndes Glas.
Dann fühlte ich ein paar Spritzer auf meinem Gesicht. Als ich die Augen wieder öffnete, sah ich, dass Dieter aufgestanden war. Die Flasche lag in Scherben und der gesamte Fußboden rund herum war von dem Bier durchtränkt. Cody lag bewegungslos vor Dieters Füßen. Ich blickte zu meinem Vater auf, der sich mit schmerzverzerrtem Gesicht seine Schulter hielt, dann wieder auf meinen Hund. Meinen Freund. Den einzigen, in dieser beschissenen Welt.
Im Vierfüßlergang kroch ich zu ihm, und legte meine Hand auf seinen Rumpf. Er atmete nicht. Sein Kopf war kaum zu erkennen, vor lauter Blut. „Cody...", flüsterte ich. Dann hörte ich Dieters Stimme hinter mir. „Das Scheißviech is erledigd. Du, wie komms du auf die scheiß Idee den Köter hier ansuschleppen?" Ich fühlte wie mein Blut begann, mir in den Kopf zu steigen. Und auch Tränen, konnte ich in meinen Augen fühlen. Meine Hände zitterten. „Du...", flüsterte ich, stand auf, und drehte mich zu meinem Vater um. „Du hast meinen Hund umgebracht..."
Was erwartete ich? Das er mich trösten würde? Das er sich entschuldigen würde? Er blickte mich nur verständnislos und verärgert an. „Du hast meinen Hund umgebracht, du Scheißmörder du verdammtes Drecksschwein!", schrie ich plötzlich, und verpasste meinem Vater einen Schlag. Genau mit der Faust auf die Wange.
Ich hielt kurz inne um Luft zu holen, und mir darüber klar zu werden, was ich getan hatte. Dann begann ich wieder: „Du bist der beschissenste Vater auf der ganzen Welt! Ich hasse dich! Ich wünschte du wärst tot, ich wünschte Cody hätte dir deine verdammte Kehle durchgebissen! Sein Leben ist tausend mal mehr wert als deins, du..."
Weiter kam ich nicht, denn in diesem Augenblick schnellte Dieters rechte Hand hervor und packte mich am Kragen. Er schien sich von dem ersten kurzen Schreck über meinen Ausbruch erholt zu haben, und nun tobte wieder die blanke Wut in ihm. „Lass mich los!", schrie ich, und hämmerte auf seine zu Fäusten geballten Hände ein. Ich trat um mich, und versuchte ihm irgendwie wehzutun, doch es gelang nicht. „Du Scheiß Wichser du! Lass mich gefälligst los oder ich bring dich um!" Ich konnte nicht aufhören ihn anzuschreien. Es tat so ungemein gut.
Dieter griff mir an die Kehle. „Du bisn undankbares Misstück weiß du das?", lallte er. „Du liegs mir schon viel su lange auf der Tasche du!" Ich bekam keine Luft. Wie von Sinnen schlug ich auf Dieters Arme ein. Plötzlich löste er seinen Griff, und fasste mich an den Haaren. Er zog so fest an ihnen, das ich glaubte, er würde mir jeden Augenblick die Kopfhaut abreißen.
Ich schrie vor Schmerz, doch er ignorierte es völlig. Er zog mich an meinen Haaren hinter sich her, und ich folgte ihm stolpernd, um den Schmerz nicht ertragen zu müssen. Mein ganzes Gesicht war völlig verheult, ich schrie und fluchte, doch es schien als wäre ich für ihn plötzlich nicht mehr da. Er bugsierte mich durch den Flur, in die Küche, wo er kurz innehielt.
Ich fragte mich, worauf das hinauslaufen sollte. Schließlich schien er sich entschieden zu haben, und lenkte seine Schritte zu dem großen, ovalen, hellgrünen Waschbecken, dass wir für gewöhnlich als Spüle benutzten. Es klebte noch Zahnpasta am Rand, wahrscheinlich von Dieter. Die Wandfließen waren ockergelb und in einem Zickzack-Muster angeordnet.
Als Dieter direkt davor stand, mich immer noch an den Haaren haltend, packte er das linke, blaue Rädchen an dem silber glänzenden Wasserhahn, und drehte es auf. Ein harter Strahl Wasser schoss aus dem Kopf des Wasserhahns, und dieses floss durch den Abguss.
Dieter schnappte sich den schwarzen Stöpsel, der auf dem Rand des Waschbeckens gelegen hatte und stopfte ihn in den Abguss. Langsam begann das Wasser sich zu sammeln. Das Becken wurde immer voller, bis es schließlich bis zum Rand hin gefüllt war. Dieter machte keine Anstalten den Wasserhahn zuzudrehen, und so lief das Wasser über, und tropfte zu Boden. Noch immer hatte er mich an den Haaren gepackt. Die Schmerzen raubten mir den Verstand.
Plötzlich riss er meinen Kopf ein Stück weit nach oben, und dann tauchte er ihn, in dem Wasser des übervollen Waschbeckens unter.