Fanfic: Conan und die Katze - 1

Chapter: Conan und die Katze - 1

Früher Morgen über Tokio. Na ja, nicht mehr ganz so früh - die Shoppingmeilen beginnen gerade aufzuleben, in den Läden werden fleißig Klamotten anprobiert, erste Leute haben ihre Einkäufe erledigt. Staus bilden sich auf der Straße, in der Sonne blitzende Autoschlangen bewegen sich in quälender Langsamkeit. Ampeln schalten von rot auf grün, der Verkehr geht etwas flüssiger. Ein typischer Morgen. Ganz normal. Tokio wacht auf, um einen neuen, typisch normalen Tag hinter sich zu bringen.


Mutterseelenalleine wandert ein Mädchen über den belebten Gehsteig, von etwa sechs oder sieben Jahren. Ab und zu wirft sie einen Blick in eins der Schaufenster, aber sie beobachtet nicht sich darin, sondern das, was hinter ihr vorgeht - als ob sie verfolgt wird. Ihr Haar glänzt blausilberblond in der Sonne und sie wirkt erwachsener, als sie aussieht. Etwas orientierungslos wirkt sie, doch ihre seltsam gelben Augen bemerken alles, was um sie herum vorgeht und für sie von Interesse ist.


Der erste Laden, der sie interessiert, ist eine Bäckerei. Sie betritt den kleinen Laden und wirft einen Blick um sich. Vier andere Kunden; eine alte Dame, ein junger Mann und eine junge Mutter mit Kind. Es sind nur zwei Bedienungen dort. Es wird schwierig werden, doch sie hat Erfahrung.


Das Mädchen stellt sich in die Schlange der Kunden und wartet ab, bis sie an der Reihe ist. Sie verlangt drei belegte Brötchen. Als die Bedienung ihr die Tüte aushändigt und ihr den Preis nennt, beginnt sie in ihrer Hosentasche zu wühlen und sieht dann verstört auf. Eine gute Schauspielerin ist sie. "Meine Brieftasche ..."


"Was ist denn?" Die junge Frau sieht sie über die Theke hinweg an, hat noch nichts geblickt, und insgeheim feixt das kleine Mädchen, dass es doch Vorteile hat, klein zu sein. Nach außen hin hält sie die Kulisse des naiven kleinen Kindes.


"Eben war sie doch noch hier!!" Sie droht zu weinen, füllt ihre Augen mit Tränen - wäre sie noch groß, sagt sie sich, hätte sie Schauspielerin werden können.


Ratlos wendet sich die Bedienung an ihre Kollegin und berichtet ihr von dem Problem. Das Mädchen wartet den günstigsten Augenblick ab, dann schleicht sie zum Ausgang - stößt die Tür auf -


"Was machst du? Du hast noch nicht bezahlt!!" schreit die Kassiererin ihr hinterher und will sie verfolgen, doch das kleine Mädchen ist schneller, ist bereits auf der Straße und schubst sich ihren Weg durch die Massen an Menschen. Schon bald hat sie die Kassierrerin aus der Bäckerei abgehängt und weit hinter sich gelassen. In das nächste stille Gässchen, das sie finden kann, biegt sie ein, und als der Junge mit der Brille, der ihr schon die ganze Zeit über gefolgt ist, die Sackgasse erreicht hat, sieht er bloß noch eine Katze, die sich mit einer Tüte im Maul davonmacht.
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