Fanfic: Gebrochenes Vertrauen

zuhören!“ Ran schüttelte den Kopf und Tränen stiegen ihr in die Augen. „Ich kann nicht...“ , flüsterte sie mit tränenerstickter Stimme. „Er hat dir nicht gesagt, dass er Conan war, weil er angst hatte, dass dir etwas passiert! Er hat dir doch von der Schwarzen Organisation erzählt, oder? Er hatte angst, dass sie dich umbringen, verstehst du? Er steckte in einer richtigen Zwickmühle, hätte er es dir gesagt, wäre dir etwas schreckliches passiert, hatte er es dir nicht gesagt, hätte er dir viel Kummer bereitet! Und er entschied sich halt dafür, dich eine Weile anzulügen und wenn dann alles wieder in Ordnung war, dir die Wahrheit zu sagen! Außerdem wollte er die dabei so wenig Kummer wie möglich bereiten, deshalb hat immer als Shinichi zu dir Kontakt aufgenommen, obwohl er dadurch in Gefahr geriet erkannt zu werden! Er hat sich solche Sorgen um dich gemacht, er wollte, dass es dir besser geht! Er wollte und konnte dich einfach nicht leiden sehen!“ Sie sah schluchzend auf ihre Knie. „Und warum sollte er es tun?“ „Jetzt tu nicht so dumm! Das weißt du doch genau! Das sieht man unserem Meisterdetektiv nun aber wirklich an! Und wenn ich dir jetzt dazu noch sage, dass er sehr leidet und total fertig ist, solltest du nun wirklich wissen warum, oder?“ Ran nickte zaghaft, auf ihren Wangen sah man einen leichten rötlichen Schimmer. „Hör mal Ran, seid er wieder da ist, hatte er eine sehr schwere Zeit, du bedeutest ihm alles! Du solltest ihm wenigstens einmal zuhören! Ich weiß, Shinichi hat Mist gebaut, aber er konnte halt nicht anders, verstehst du?“ „Tut mir leid, ich muss jetzt gehen...“ Sie erhob sich und ging hinaus, ohne aufzublicken. „Warte Ran, dein Tee... toll, sie ist schon weg! Jetzt habe ich hier einen Tee von Shinichi und einen von Ran stehen! Warum mache ich mir überhaupt die Mühe ihnen einen Tee zu machen? Na egal, hoffentlich ist bald wieder alles in Ordnung zwischen den beiden!“


Ran stand unter der Straßenlaterne und sah traurig zu Shinichis Haus, kein Fenster war beleuchtet, er schlief wohl schon, war ja auch schon spät. Je länger sie auf das Haus sah, desto trauriger wurde sie. Sie war so durcheinander, sollte sie ihm wirklich so einfach verzeihen? Wie sollte sie sich ihm gegenüber verhalten, wenn sie ihn das nächste mal sah? Erst jetzt merkte sie, dass sie weinte. Sie wischte sich dir Tränen weg und ging nach Hause. Shinichi, der sie beobachtet hatte, legte seine auf das kalte Glas seines Fensters. „Ran, bitte weine doch nicht! Ach, was soll ich nur tun, ich liebe dich doch so!“ Er schmiss sich auf sein Bett und dachte noch sehr lange nach.


Am nächsten Morgen stand Ran schon sehr früh auf, sie musste ja zur Schule. Sie machte sich also auf den Weg. Als sie wenige Minuten später den Schulhof der Tantei-Oberschule betrat, kam ihr schon Sonoko entgegen. „Hallo Ran, du siehst ja schlimm aus, was ist denn los?“ „Nichts...“ „Hat sich dein Shinichi mal wieder nicht gemeldet oder was?“ „Ach, lass mich doch mit diesem Idioten in Ruhe!“ Mit diesen Worten ließ sie die verdatterte Sonoko stehen und ging in Richtung Klasse. Dort angekommen sah sie staunend, dass sich die gesamte Klasse um einen Tisch versammelt hatte. Sie konnte sich schon denken, was los war, deshalb setzte sie sich an ihren Tisch. Ihre Vermutung wurde schon bald bestätigt, denn sie hörte eine Mitschülerin sagen: „Wo warst du so lange Shinichi? Erzähl mal!“ Diesen oder ähnliche Sätze hörte sie dann noch ein paar mal von zirka 15 verschiedenen Personen. Ran dachte schon, sie hält es bald nicht mehr aus, doch zum Glück kam genau in diesem Moment der Lehrer und bad um Ruhe. Daraufhin setzten sich alle murrend auf ihre Plätze. Ob Ran nun wollte oder nicht, irgendwie musste sie Shinichi einfach ansehen, sie konnte sich nicht dagegen wehren und sie traf fast der Schlag, war den anderen nicht aufgefallen, dass er einfach schrecklich aussah? Sein Haar war verstrubbelt und ungekämmt und er hatte dunkle Ränder unter den Augen. Außerdem sah er so aus, als ob er vor Müdigkeit jeden Moment vom Stuhl kippen würde. „War sie daran Schuld? Hatte er wegen ihr nicht schlafen können? Hatte Professor Agasa etwa recht, dass es ihm wirklich so zu Herzen ging? Sie wurde in ihren Gedanken unterbrochen, da der Lehrer sie darauf hinwies doch bitte dem Unterricht mehr Beachtung zu schenken. Sie nahm sich also vor, den Rest der Stunde aufzupassen, was ihr auch gelang, bis... ja bis der Lehrer wütend seinen Unterricht unterbrach und zu Shinichis Platz ging. „Herr Kudo!“ Shinichi schreckte hoch. „Es ist ja wirklich schön, dass sie wieder da sind und wir freuen uns auch alle, aber finden sie es nicht etwas dreist in meinem Unterricht einfach einzuschlafen?! Raus!!!“ Er zeigte sauer auf die Tür. Shinichi stand auf und ging hinaus, ohne ein Wort zu sagen. Aber anstatt vor der Klasse zu stehen verließ er das Schulgelände und ging in Richtung Einkaufsstraße. Er hatte etwas wichtigeres vor als vor der Klasse darauf zu warten, dass der alte Pauker ihn wieder reinholte. Nun war große Pause, Shinichi war, nachdem er rausgeschmissen wurde, nicht wieder aufgetaucht, auch zur zweiten Stunde nicht. Ran begann sich Sorgen zu machen, wo war er nur hin? Auf dem Schulhof sah sie ihn auch nirgends. Irgendwann schellte es dann, die Pause war vorbei und Ran betrat das Klassenzimmer. Sofort fiel ihr Shinichi auf, der gegen die Wand gelehnt dastand und total rot geworden, gegen die Decke starte. Was Ran nicht wusste war, dass Shinichi die Tür die ganze Zeit beobachtet und auf sie gewartet hatte. Als sie zu ihrem Platz ging, sah sie etwas, was ihr Herz höher schlagen ließ, dort lag ein riesiger bunter Blumenstrauß. Sie sah vorsichtig wieder zu Shinichi, ihre Blicke kreuzten sich kurz, dann sah er schnell wieder gegen die Decke, sein Gesicht war nun noch röter als vorher. Nun errötete auch sie, der Strauß war also von ihm. Sie sah ein kleines Kärtchen, das an dem Blumenstrauß befestigt war. Auf diesem stand geschrieben: „Bitte verzeih mir, es tut mir unendlich leid, dein Shinichi“ Im ersten Moment freute sie sich riesig, doch dann wurde ihr wieder bewusst, was am Tag davor geschehen war. Sie spürte wieder die Trauer und die Enttäuschung, vor allem aber spürte sie diese unendliche Wut. Sie packte den Blumenstrauß, stampfte auf Shinichi zu und warf ihn ihm wütend in sein Gesicht, dann schrie sie: „Habe ich dir nicht gesagt, du sollst mich in Ruhe lassen?! Ich will nichts mehr von dir wissen!! Geht das nicht in deinen Schädel?! Du bist ein verdammter Lügner!!!“ Sie drehte sich um und ging vor Wut zitternd zu ihrem Platz, verzweifelt versuchte sie die aufsteigenden Tränen zu verdrängen. Die anderen Klassenkameraden sahen sie überrascht an. Sonoko ging zu Ran: „Sag mal, was ist denn mit dir los? Er war so lange weg und du hast ihn mehr als alles andere vermisst! Jetzt ist er wieder da, bringt dir sogar Blumen mit und du bist so fies zu ihm! Was soll das?“ „Misch dich da nicht ein und lass mich in Ruhe!“ Sonoko erschrak über Rans Worte und ging beleidigt zu ihrem Platz. Nein, so hatte ihre Freundin noch nie mit ihr geredet, es muss wohl etwas sehr ernstes sein. Sie sah Ran unauffällig von der Seite her an und sah, dass Ran Tränen in den Augen hatte. Da lief wohl wirklich einiges nicht so, wie es hätte laufen sollen, nur was? Was könnte zwischen den beiden vorgefallen sein? Es ging sie ja eigentlich nichts an, aber Ran war ihre beste Freundin. Außerdem war sie ziemlich neugierig. In diesem Moment betrat der Lehrer die Klasse und der Unterricht nahm seinen gewohnten lauf.


Nach der schule nahm Ran ausnahmsweise den längeren Weg durch den Park, da sie sonst hätte mit Shinichi laufen müssen. Sie ging also durch den Park und dachte nach. War sie nicht doch etwas zu hart zu ihm gewesen? Ihm tat es ja anscheinend wirklich sehr leid und er gab sich anscheinend große Mühe ihr Vertrauen wiederzugewinnen, ihm schien also tatsächlich sehr viel an ihr zu liegen. Oder war das alles nur gespielt? Aber Shinichi war nicht der Typ dafür. Allerdings hatte sie auch nicht von ihm erwartet, dass er sie so anlügt. Warum konnte sie nicht einfach aufwachen und es war alles nur ein Traum? Die Tränen liefen ihr über die Wangen und sie schluchzte. So in ihren Gedanken versunken achtete sie nicht auf ihre Umgebung, sie bemerkte sie erst gar nicht, dass sich ihr jemand in den Weg stellte und sagte: „Hey Süße, was machst du denn hier so allein?“ Sie hob ihren Kopf und sah in das Gesicht eines jungen, schlanken Mannes, mit langen Haaren, der sie angrinste. „So etwas hübsches wie du sollte nicht alleine rumlaufen, sonst passiert dir noch was!“ Er fasste sie an der Schulter. „Nein, lassen sie mich!“ „Er faste fester zu, da Ran sich wehrte, ihr Oberteil zeriss dadurch. „Hilfe, hilf mir doch jemand!“ Durch den Schock kam es ihr gar nicht in den Sinn sich mit ihren Karatekenntnissen zu wehren. Doch plötzlich flog dem unbekannten ein Stein an den Schädel und er fiel bewusstlos zu Boden. Ran blickte sich nach ihrem Retter um und es war, wie sollte man es auch anders erwarten, Shinichi! Er lächelte sie lieb an und sagte sanft: „Du solltest wirklich vorsichtiger sein Ran!“ „Shi... Shinichi...“ „Jetzt wein doch nicht mehr, es ist ja alles gut, zum Glück bin ich dir gefolgt!“ „Danke Shinichi...“ Mit diesen Worten drehte sie sich von ihm weg und rannte so schnell sie konnte nach Hause, die Tränen liefen nur so ihren Wangen hinunter. Der Schock saß immer noch tief in ihr, außerdem war sie nun noch verwirrter als vorher. Shinichi hatte sie gerettet, obwohl sie so gemein zu ihm war. Und jetzt, wo sie sich zurückerinnerte, hatte er ihr als Conan auch immer geholfen... aber er hatte sie angelogen. Sie war verzweifelt, was sollte sie nur tun?


Shinichi sah ihr traurig lächelnd nach, zum Glück war er ihr gefolgt. Er
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