Fanfic: "Aishiteru..."
Andererseits wurde ihr, seit er verschwunden war erst richtig bewusst, wie viel er ihr bedeutet und nun fehlte.
Tränen stiegen in ihre Augen, der Wind blies sie von ihrem Gesicht und ließ sie hinter ihr in der Nacht verschwinden.
Nicht weit von ihr saß der Maler über seiner Staffelei, was ran aber gar nicht registrierte.
Irgendwann beschloss sie dann doch ins Bett zu gehen und als sie das Zimmer betrat war Conan bereits fest im Land der Träume. Sie ging zu ihm.
>Wie süß er doch aussieht, wenn er schläft<
Seine Brille war zu Boden gefallen, weshalb sich Ran nach dieser bückte und sie aufhob. Um festzustellen, ob sie auch nicht zu Bruch gegangen sei, schaute Ran kurz hindurch und wollte sie dann schon wieder auf Conans Nachttisch legen, doch etwas war merkwürdig. Wieder nahm sie die Brille und sah hindurch, setzte sie ab, sah wieder durch die Gläser, immer wieder, doch was sie sah, war seltsam; sie sah nichts, keinen Unterschied.
>Die Brille hat ja gar keine Stärke, es ist gewöhnliches Glas, aber warum sollte Conan eine Brille ohne Schliff tragen?<
Ran legte sie langsam wieder auf den Nachttisch und ging ins Bett, doch sie konnte nicht schlafen, viel zu sehr füllten lauter Gedanken ihren hübschen Kopf.
>....Shinichi...., aber nein...unmöglich...., wie komme ich überhaupt auf so was? Ich glaub ich bin übermüdet! Conan ist ein Grundschüler, Shinichi jetzt schon 17..., Aber eine gewisse Ähnlichkeit besteht schon...<
Sie verwarf diesen Gedanken und kur darauf übermannte sie die Müdigkeit und sie fiel in einen traumlosen Schlaf.
Als Conan am nächsten Morgen aufwachte schlief Ran noch, leise ging er erst ins Bad und anschließend in den Frühstücksraum.
„Hey, guten Morgen, Kleiner. Wo hast du denn deine hübsche Freundin gelassen?“, fragte der Musiker, der bereits mit den anderen Leuten am Tisch saß.
„Sie kommt bestimmt gleich“, antwortete Conan beiläufig und setzte sich auch dazu.
„Wusstest du, dass sie gestern Nacht noch ziemlich lange draußen stand?“, fragte der alte Maler und als Conan verneinte berichtete er weiter: „Ich habe sie gesehen. Hm, Sag mal, weißt du,...ob sie einen Freund hat, oder ob es jemanden gibt, den sie liebt und der ihre Liebe auch erwidert?“
Conan, welcher unmerklich rot anlief schaute verdutzt drein:
„Na ja, ich denke, das könnte man so sagen, aber wieso wollen sie das denn überhaupt wissen?“
Der Künstler antwortete:
„Na ja, eigentlich geht mich das ja wirklich überhaupt nichts an, aber sie sah so wunderschön aus, als sie da so stand, dass ich sie einfach zeichnen musste, siehst du;...hier“, der Maler packte eine relativ große Zeichnung aus und gab sie Conan.
„Ich kann das Bild nicht gebrauchen, möchte es dem Mädchen aber auch nicht geben, das wäre mir glaube ich irgendwie peinlich.“, erlachte. „Vielleicht kannst du es ja ihrem Freund geben, du kennst sie doch, ja!?!...Ich wüsste sonst nicht, was ich mit der Zeichnung machen soll....Ich frage mich, woran sie wohl gedacht haben mag, sie sieht so traurig aus, wer weiß, eventuell vermisst sie jemanden...“
Conan zuckte auf das Bild starrend mit den Schultern, obwohl er eine Ahnung hatte, woran Rans Gedanken gehangen haben mögen.
Sie stand da, die Haare und ihr blaues Kleid nach hinten geweht, der Mond schien auf ihr von Traurigkeit erfülltes Gesicht und Tränen glitzerten leicht in ihren Augen. Die Zeichnung war wirklich sehr detailgetreu und gut gezeichnet, mit lauter winzigen Einzelheiten.
Conan stimmte der Anblick traurig, da er sehr wohl wusste, oder sich zumindest denken konnte, woran Ran in diesem Moment gedacht hatte.
„...Ran...“, flüsterte er kaum hörbar.
Am Nachmittag waren er und Ran wieder zusammen am strand. Es war zwar sehr heiß, aber am Himmel waren einige Wolken zu sehen.
>Ran erscheint mir sehr abwesend heute<
„Du Raaaan, sag mal....“, doch Conan wurde mitten im Satz von dem Mädchen unterbrochen.
„Conan, wie gut siehst du eigentlich?“
„Häh, was meinst du?“
„Na ja, ich meine, wie sehr du die Brille eigentlich brauchst, weil du sie ja fast nie ablegst, höchstens vielleicht mal zum schlafen.“
Conan, der sich etwas überrumpelt fühlte, antwortete schnell
„Ähm, also ohne Brille bin ich blind wie ein Maulwurf, deshalb lege ich sie auch nie ab.“ Wieder legte er seine Grundschülerunschuldsmine auf, mit der er schon so manches mal einiges erreicht hatte.
>Wie kommt sie nur auf die Frage?<
Ran sah etwas Überrascht über diese Antwort aus.
>Er lügt, aber warum nur und warum trägt er diese Brille? Aber wenn er sie nicht aufhat, ja, dann sieht er Shinichi wieder sehr ähnlich....<, schoss es ihr durch den Kopf.
Die Beiden lagen noch eine Weile am Strand, jeder seinen Gedanken nachgehend, bis es schließlich Spätnachmittag war.
„Ran, hey Raaaan!?!“
Sie schlug die Augen auf.
„ja, was ist denn?“
Sie hatte viel nachgedacht, sich den Kopf zermartert und war dabei immer wieder zu einem Schluss gekommen, den sie für vollkommen verrückt hielt.
Conan antwortete: „Sieh mal, der Himmel! Er ist vor Wolken schon ganz schwarz, es fängt sicher gleich an zu regnen und zu gewittern. Wir sollten lieber zurückgehen!“
„Ja, wahrscheinlich hast du Recht, Conan. Es ist ja schon richtig dunkel geworden.“
Beide nahmen ihre Sachen und Conan lief vor ihr den Pfad zum Haus hoch, doch als er nur noch ca.20m von der Eingangstür entfernt war, rief ihn auf einmal Ran, die plötzlich stehen geblieben war. Also blieb auch er stehen und drehte sich um.
„Was ist denn? Komm, wir gehen rein, es donnert schon und wird sicher gleich ein Gewitter geben.“
Rans wunderschöne, tiefblaue Augen starrten wie gebannt aus ca.5m Entfernung in die seinen.
„Ran??“
„Du...du bist...Shi...Shinichi, stimmt’s?“
„WAS? Ab..aber...“ , antwortete Conan vollkommen verdutzt.
Sie starrte ihn kurz an, da brüllte sie schon fast mit Wut und Zorn in ihrem Gesicht:
„Los, gestehe!“
„Aber Ran, was redest du denn da? Das ist doch Schwachsinn, ich bin doch ein Grundschüler.“, versuchte sich Conan, dem das Ganze ziemlich unangenehm wurde rauszureden.
>Oh nein, bitte nicht Ran.<
„Du..., ja, du musst...du musst Shinichi sein. Du bist kein normales Kind, dafür bist du oft viel zu diszipliniert und verhältst dich viel zu erwachsen. Au...“, sie schluckte, „außerdem, weiß ich jetzt genau, dass mich deine Haltungen, die Art, wie du redest, dich bewegst und verhältst immer an Shinichi erinnern. Und, wenn du nicht Shinichi bist, warum solltest du dann eine Brille aus Fensterglas tragen und vorgeben du hättest eine Sehschwäche?“
„A...aber Ran“, Conan bekam nur noch ein Stottern heraus, er hatte ja keine Ahnung gehabt, dass sie so bescheid wusste.
>Ach, deshalb hatte sie mich dass mit der Brille gefragt...Aber, was mach ich denn jetzt?<
„Und, und“, setzte Ran wieder an, „du weißt Sachen, die Conan gar nicht wissen kann. Ich bin vielleicht kein Detektiv, oder Hochintelligent, wie du Shinichi Kudo, aber ich bin doch nicht blöd!!!!“ Rans Stimme war immer leiser geworden. Conan brachte kein Wort heraus, sondern konnte sie nur anstarren. Die ersten Regentropfen fielen nun und vermischten sich mit Rans unerbittlichen Tränen, die ihr während sie gesprochen hatte in die Augen gestiegen waren und nun über ihr Gesicht liefen. Sie sank auf ihre Knie, sah ihn aber immer noch wie gebannt an.
„Shinichi...du bist...los, gib’s zu.“ Ran flüsterte nun fast und ihr trauriger Blick brachte Conan fast zum Verzweifeln.
>Nein...nein, ich kann...ich darf es ihr nicht sagen, das wäre viel zu gefährlich für sie, es...es ist besser so...auch, wenn ich es dir sagen möchte, Ran,...es...es tut mir Leid<
„Also, Ran, ich hab keine Ahnung, was du da redest! Ich bin ein Kind, ein ganz gewöhnlicher Grundschüler, das weißt du doch!“ Er versuchte seine “Kindlich-Miene“ aufzulegen, doch es beschlich ihn das Gefühl, dass ihm das diesmal nicht so richtig geling.
Mittlerweile hatte es angefangen in Strömen zu gießen und von Rans Gesicht tropfte das Wasser nur so, obgleich es nicht nur die Regentropfen waren. Sie erwiderte nichts, sondern kniete nur im nassen Gras, mit den Händen nach forn abgestützt und starrte auf den Boden.
„Ran, wir sollten wirklich rein gehen, du erkältest dich noch...“
Doch sie knallte ihm nur ein von schluchzen erfülltes „Lügner, Verschwinde!“ ins Gesicht.
>Versteh einer die Frauen<, dachte sich Conan noch kurz, doch als er Ran da so verzweifelt im Regen weinend sah, wollte er irgendwie nicht gehen. Sie schluchzte und weinte herzzerreißend. Wäre nicht in diesem Moment Frau Hino gekommen, hätte ihn gepackt und ihn aus dem strömenden Regen ins warme Haus geschleppt („Du erkältest dich noch, Kleiner“, meinte sie) hätte Conan Ran wahrscheinlich doch sein Geheimnis gestanden. Die Hausherrin wickelte ihn in eine Decke und setzte ihn vor den Kamin, in dem die Flammen loderten.
Auch Ran holte sie herein, doch diese zog sich direkt in ihr Zimmer zurück.
Das Feuer knisterte und Conan versuchte eine Antwort auf die Frage, was er nun tuen solle zu finden. Er konnte Ran noch nicht mal mit dem Stimmentransposer anrufen, denn es gab hier nur ein Telefon und sein “Mini-Ohrring-Handy“ hatte er nicht dabei.
>Verflucht<, das musste also warten, bis sie wieder in Tokio wären. Aber spätestens morgen müsste er ihr wieder in die Augen sehen. Er wusste nicht