Fanfic: Gôtô - Immernoch ein Teil von mir... 2

Chapter: Gôtô - Immernoch ein Teil von mir... 2

Als Kid ins Haus kam, lag Seiji auf dem Rücken neben Watson auf der Couch, starrte an die Decke und war vollkommen in Gedanken versunken.


Kid ließ Holmes und Sherlock auf dem Boden herumtollen und sofort stürmten sie zu ihrem jüngsten Bruder, der es sich soeben auf Seijis Bauch gemütlich machte.


Lächelnd schon sich Kid zwischen Seiji und die Decke.


"Was gibst denn da oben so Interessantes ?", fragte er, aber Seiji packte ihn nur an den Strähnen seiner haare und zog liebevoll ein wenig daran.


"Geht dich gar nichts an, Igelchen !"


Und protestantisch sprang Watson Kid ins Gesicht und kratzte ihm über die Nase.


Erschrocken worbelte dieser hoch.


"Kleines Biest ..."


Aber Seiji lag nur weiter teilnahmslos auf der Couch, starrte an die Decke.


Kid grinste.


"Soll ich etwa den Föhn holen, damit sich deine Haare wieder drin verfangen können ?"


Seiji sprang in die Hocke und schleuderte mit voller Wucht ein Kissen auf ihn, dass sein Ziel in Kids gesicht nicht verfehlte.


"Das war nicht witzig !!!"


Wie ein kleines Kind kicherte Kid und setzte sichzu Seiji, worauf sofort Sherlock und Holmes auf seinen Schoss krabbelten.


Beleidigt warf sich Seiji zurück ins Polste, starrte dann aber wieder geistesabwesend an die Decke.


"Woher kommt der Fleck da ?", fragte sie nach einiger Zeit, "in diesem Teil der Villa gibt es doch gar keinen zweiten Stock."


Fagend schaute Kid hinauf. Ein seltsamer Fleck zog sich an der Decke entlang, als hätte jemand dunkle Farbe hinausgeschleudert.


Seine Miene verfinsterte sich.


"Der ?", fragte er und kraulte Holmes und Sherlock gleichzeitig die kleinen Köpfe, "meine Schwester ist mal ins Gebälk gekrabbelt und hat da irgednwas verschüttet. ich weis nichtmehr, was es war.."


Er schüttelte den Kopf, als ob er diesen gedanken somit verdrängen könnte. Seiji setzte sich auf.


"Du hattest eine Schwester ? Warum weiss ich davon nichts ?"


"Sie ist schon gestorben. Vor einiger Zeit..."


Seiji senkte einen mitfühlenden Blick.


"Tut mir leid .."


"Mach dir nichts draus ", seufzte Kid, "sie hat es auch nicht getan ! Jaja, Conan war sehr gut mit ihr befreundet gewesen ..."


"Conan ?"


Seiji sah Watson, Sherlock und Holmes an, wie sie begann Kids Rücken hinaufzuklettern. Kid selber merkte es nicht, Seiji jedoch kicherte.


"Ich würd gern einmal wieder nach Tokyo..."


"Stadt der verlorenen Seelen ", seufzte Kid und richtete sich auf, während die drei Kätzchen immer noch an seinem Rücken.


"Wie ?"


"So hat Asaki, meine Schwester, Tokyo immer genannt !", antwortete Kid und drehte eine kleine Glasfigur in seiner Hand, "Stadt der verlorenen Seelen... Ich hab nie wirklich verstanden, was sie damit gemeint hat."


Seiji sah hinauf zur Decke.


"Ich versteh sie gut...", murmelte sie.


Dann war es still und nur noch dsa Pfeiffen des Windes an den Hauswänden war zu hören. Die Villa war schon älter und trotzdem hatte es für Seiji kein schöneres Heim geben können. Endlich mal was anderen als Lagerhäuser, Kinos und Keller.


Auch wenn nachts alles in diesem Haus ratterte und klapperte, glaubte Seiji nie wunderbarere Töne in ihrem Leben gehört zu haben. Es war als würden die Balken des Hauses singen, ein seltsames Lied, das nur Lauscher verstehen konnten.


Kid setzte sich wieder auf die Couch und Seiji legte verträumt ihren Kopf in seinen Schoss.


"Kid ?"


Seiji hatte nie Kids richtigen Namen erfahren. Sie fragte auch nicht danach, denn sie war der Ansicht, dass das, was menschen einem nicht von selbst erzählen, einem auch nichts angeht.


"Hm ?"


"Lass uns nach Tokyo..."


Kid sah hinunter zu ihre, spielte in ihren Haaren.


"Was willst du denn da ?"


Seiji schloss die Augen, als würde sie jeden Moment einschlafen wollen.


"Ich will zu Conan... und meine Schätze holen..."


"Ich weiss nicht..."


Seiji döste schon ein wenig.


"Versprich es mir, ja ?"


Kid gab Seiji einen kleinen Kuss.


"Ok."


Und er hatte nicht gewusst, dass Seiji mit "Schätzen" nicht etwa ihre zusammengeklauten >Dinge, Bilder, Figuren und Diemanten meinte, sondern vielmehr, die Spieluhren, die Eisenbahn und all das, was ihr von einst geblieben war...




Kid wachte am nächsten Tag sehr spät auf, Seiji jedoch schlief immernoch, als er ins Wohnzimmer kam. Er hatte sie auf der Couch gelassen, wollte sie nicht extra wecken. Er erinnerte sich daran, wie sie nach einer hecktischen Flucht hier gelandet ware. Seiji hatten sich wochenlang ohne jegliche Pause um ihn gekümmer und kaum, dass es Kid besser ging, hatte sie tagelang geschlafen, als wäre sie einfach nur des Lebens müde oder hätte seit Jahren keine wirkliche Ruhe mehr gefunden.


Watson, Sherlock und Holmes dösten neben Seiji in der blendenden Morgensonne, aber als Kid den Raum betrat, liefen sie tollend auf ihn zu.


"Seid bloss still, ihr Fußhupen !, flüsterte Kid und holte schnell einige Katztencracker hervor. Kaum hatten die drei Kätzchen sie entdeckt, maunzten sie in den grässlichsten Tönen und zogen eine kleine Mitleidsnummer ab, bis Kid endlich nachgab und ihnen ein paar auf den Boden warf.


"Jetzt ist aber Finito hier, ihr seid schon fett genug, Wollknäule, wie ihr sie seid !"


"Kid ?"


Kid fuhr hoch. Seiji lag immernoch da, aber ihre Augen waren offen, glänzten seltsam im Licht.


"Ja ?"


"War es eigentlich schön, Familie zu haben ?"


Kid zog eine Augenbraue hoch, setzte sich zu Seiji, di gleich wieder drei Kätzchen auf ihrem Bauch willkommen heissen durfte.


"Naja, es kam drauf an... Ob man sich stritt oder zu zweit am Kamin saß, das war schon ein Unterschied. Aber wieso fragst du ?"


Seiji sah wieder an die Deck, weichte den Blicken Kids gezielt aus.


"Nur so. Ich habs nur nie gewusst..."


Schweigend schaute Kid zum Boden, beobachtete in den Staub, der in die Sonnenstrahlen fiel und sich an ihnen blendete.


"Man merkt es wahrscheinlich erst", begann Seiji dann, "was man alles hatte, wenn man es verliert...."
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