Fanfic: Ein Freund des Feindes und meine größte Hilfe (Vollständig1)

langsam in die Bibliothek zurück. Aber er traf dort mehr als nur ihn an. Ran war ebenfalls dort und ein Paketbote. Zumindest sah dieser Mann so aus. Groß und recht kräftig gebaut, mit einer Mütze auf dem Kopf, die er falsch herum trug.


*Firma Tokoba*, war ein Teil der Aufschrift. Den Rest konnte er nicht erkennen, es war zu klein geschrieben. Dazu kam, dass es sowieso etwas verschnörkelt geschrieben war.


Er beobachtete, wie Ran penibel darauf achtete, was Kookyuu auf den Zettel des Boten schrieb. Manchmal hantierte sie auch dazwischen, was Kookyuu gar nicht zu passen schien.


Natürlich, der Stift. Wenn er den Stift bekommen kann, würde er darauf sicher Kookyuus Fingerabdrücke finden und so etwas mehr über ihn herausfinden können. Jedoch gab er den Stift an den Boten wieder ab, nachdem er unterschrieben hatte. Der Stift gehörte also nicht ihm. Conan trat zur Seite, als der Bote mit einer riesigen Kiste an ihm vorbeikam. Sofort lugte er wieder auf die Mütze.


*Firma Tokoba* ~ Fukkatsu | Renovation ~ Zeitungen, Bücher und mehr ...


Eine Restaurierungsfirma? Die neuen Bücher, die er bei der Ankunft sah, waren seine, nachdem sie in dieser Firma waren? Das würde bedeuten, dass .....


"Wie lange sind Sie eigentlich schon hier?".


Conan staunte. So als hätte sie gewusst, was er gerade bemerkt hatte, fragte sie etwas interessantes.


Er drehte sich lachend zu ihr, während er die Kiste Bücher im Arm hatte.


"Wenn ich Sie Ran nennen darf, können wir ja beim Du bleiben.".


Ran nickte lächelnd und Kookyuu stellte die Kiste hinter dem kleinen Schreibtisch ab und öffnete sie. Dann richtete er sich mit ein paar Büchern auf, die er zielsicher auf dem Schreibtisch ablegte.


"Ich wurde vor etwa einem Monat von Prof. Agasa engagiert, hier ein wenig aufzuräumen und das Haus in Stand zu halten. Aber ich habe erst letzte Woche damit angefangen, deshalb bin ich noch nicht weit.".




Block 3


Er saß völlig ruhig und gelassen am Schreibtisch und kritzelte auf irgendwelchen Zetteln herum. Er war Linkshänder, das gab es nicht oft. Zwischendurch klebte er dünne, weiße Papierstreifen auf jedes einzelne Buch, das er notiert hatte. Auf diesen Zettel schrieb er eine Nummer. Sie war auf einzelne Abschnitte verteilt. Zwei einstellige und eine zweistellige Zahl, die untereinander geschrieben wurden.


Jedesmal, wenn er zehn Bücher gestapelt hatte, stand er damit auf und sortierte diese in ein bestimmtes Regal wieder ein. Danach setzte er sich wieder und schreib weiter.


Conan fing an, sich zu langweilen. Seit einer Stunde schon saß er auf dem Boden, mitten in der Bibliothek und beobachtete Kookyuu. Den Kopf in eine Hand gestützt, folgten immer nur die Augen den Bewegungen seines Gegenüber.


Vor einer Stunde war Ran gegangen, um noch einige Einkäufe zu machen, die sie vergessen hatte. Conan konnte sie nicht dazu überreden, mitzukommen. Er wollte diesen Typen nicht mehr allein in seinem Haus lassen.


Er hielt es nun nicht mehr aus, untätig auf dem Boden herumzusitzen. Also stand er auf und wollte den neuen Bücherstapel vom Schreibtisch nehmen. Allerdings merkte er, dass er dafür doch zu klein war und wollte es schon wieder bleiben lassen.


Kookyuu sah ihm zu und staunte über den Kleinen.


"Was denn, du gibst gleich wieder auf? Du bist doch sonst so hartnäckig.".


Conan drehte sich gleich wieder zu ihm um. Sah ihn fragend an. Dieser winkte ihn zu sich heran und hob die Bücher vom Tisch ab. Conan kehrte zurück und bekam die Bücher in den Arm.


"Auf dem Zettel habe ich notiert, wie sie einsortiert werden. Die erste Zahl zeigt die Nummer des Regals, die dort ebenfalls aufgeschrieben ist.".


Er deutete hinauf, zu den oberen Regalen. Dort war tatsächlich an jedem Regal eine Nummer. Aber zwischen den einzelnen Fächern waren ebenfalls Zahlen. Die Schränke mussten auch erneuert worden sein. Sie waren zumindest gewischt und gemalert. Die Farbe war neu.


Conan drehte sich grinsend zu Kookyuu um und zeigte auf die zweite Zahl.


"Diese sagt dann sicher, in welches Fach sie gehört. Ziemlich clever. So weiß man immer genau, wo man sie wieder hinstellen muss und wenn man ein Buch sucht, findet man es aufgrund der Zahlenkombination.".


Er lief die Treppen rauf und machte sich daran, die Bücher möglichst ordentlich einzusortieren. Ab und zu musste er etwas höher hinaus, aber auch dafür fand er eine Lösung. Nicht umsonst befanden sich zwei Leitern dort, die beliebig umher geschoben werden konnten.




***




~ Teil 03 Bequemlichkeit




Block 1


Es kostete ihn mehr Anstrengung, als er vermutet hatte, aber irgendwie machte es ihm Spaß. Die Bücher waren sein Element. Ganz egal, wie anstrengend es auch war, beim Einsortieren der Bücher ging der Kleine richtig auf. Allerdings hatte er seine Brille absetzen müssen, da sie ihm ein wenig im Wege war.


Für ihn war das schon ein seltsames Gefühl. Obwohl niemand wusste, dass sie ihm gehörte, konnte er nach belieben in dieser Bibliothek herumschnüffeln. Niemand störte ihn dabei, niemand meckerte herum, er solle die Bücher in Ruhe lassen. Ob das daran lag, dass Ran nicht da war? Allerdings mischte sich auch Kookyuu, der ja hier für Ordnung sorgen sollte, auch nicht ein.


Das mit der Brille fiel ihm auch auf. Er hatte sie doch nur per Zufall aufgesetzt. Einfach, um sich vor Ran zu tarnen. Aber sie war nun ein Teil von ihm geworden. Er hatte sich einfach daran gewöhnt, sie zu tragen. Doch jetzt plötzlich, störte sie.


Er war für die kurze Zeit zu sich selbst zurückgekehrt. Shinichi brauchte keine Brille. Er hatte nie eine. Deshalb störte sie auch auf einmal. Nur sein Vater trug eine, wo er auch die von Conan her hatte.


Er hatte sie damals einfach aus dem Schreibtisch gekramt als er Gefahr lief, der nichtsahnenden Ran als kleiner Junge in die Arme zu laufen. Deshalb doch auch der neue Name. Manchmal wünschte er sich sogar, er hätte sich damals was weniger ausgefallenes einfallen lassen. Hätte er zu dem Zeitpunkt nur mehr Zeit gehabt, würde er jetzt sicher irgend etwas unauffälligeres, wie Satoru oder Kiichiroo als Namen tragen. Aber nein, Ran musste in dem Moment ja aufkreuzen und ihm die Zeit so knapp, wie möglich gestalten.




Block 2


Er atmete tief durch, als er die Treppe nach getaner Arbeit herunterkam. Der Schreibtisch stapelte bereits wieder fünf Bücher, die er einzusortieren hatte. Er sah auf die Bücher und dann auf Kookyuu. Er hatte sich ebenfalls kurz ausgeruht, denn der Stift lag neben dem Papier, das er vorher noch beschrieben hatte.


Er sah zu Conan und legte eine Hand auf die Bücher.


"Ich kann nicht mehr. Mach die hier noch und dann hören wir vorerst auf. Ich habe Hunger. Möchtest du auch was essen?".


Conan nickte. Er schlich zum Schreibtisch und stellte sich auf die kleine Tribüne, die Kookyuu gebastelt hatte, damit er an die Bücher herankam. Vorsichtig nahm er sie und trug sie weg. Oberhalb der Treppe blieb er stehen und fragte nun endlich, was ihn schon länger interessierte.


"Wieso trägst du eine Gesichtscreme? Hast du trockene Haut?".


Kookyuu sah ihn erstaunt an, winkte dann aber grinsend ab. Conan fiel auf, dass die Ähnlichkeit, die er vorher noch so deutlich wahrgenommen hatte, teilweise verschwunden war. Sobald sich sein Gesichtsausdruck vom Normalzustand veränderte, hatte er sein eigenes Gesicht. Sah er ganz normal irgendwelche Löcher in die Luft, war die Ähnlichkeit vorhanden, aber sonst nicht.


"Dir fällt aber auch alles auf, kleiner Schnüffler!".


Er stand auf und ging zu Conan, dem er die Bücher abnahm und sie selbst in das oberste Regal stellte. Laut Aufschrift gehörten sie nacheinander in das gleiche Fach.




Block 3


Conan fing an, den Kerl zu hassen. Er redete immer erst um den heißen Brei herum, bevor er endlich die Frage beantwortete, die ihm gestellt wurde.


Kookyuu kam zurück und kniete sich vor Conan hin. Er hatte unterwegs noch dessen Brille eingesammelt, die er sich auf den Kopf setzte. Aus der Hosentasche holte er nun ein Taschentuch, welches anscheinend nicht für die Nase gebraucht wurde. Damit wischte er sich über die rechte Wange. Nur dort, mehr nicht.


Als er das Tuch wieder entfernte, kam direkt unter dem Auge eine lange Narbe zum Vorschein. Sie war verheilt, aber sehr gut zu erkennen. Sie musste schon Jahre alt sein.


Kookyuu zeigte darauf und lächelte.


"Die habe ich von einem Handgemenge in einer Bank. Ich war dort, als sie überfallen wurde. Dabei wurde ich angeschossen. Mir wurde gesagt, ich würde auf diesem Auge blind werden, doch ich hatte Glück und alles, was blieb, war diese Narbe.".


Er stand wieder auf und tat das Tuch wieder in seine Tasche. Aus der anderen holte eine kleine Dose. Conan folgte ihm bis in den Flur, wo er vor einem Spiegel stehenblieb und die Dose öffnete. Conan staunte nicht schlecht. Es war die Creme, die er gesucht hatte. Kookyuu hatte sie anscheinend immer bei sich.




***




~ Teil 04 Besuch




Block 1


Ein klingeln holte Conan aus seinen Gedanken. Er sah gewohnt zur Eingangstür, da er genau wusste, dass es die Türklingel war. Er hatte schließlich lange genug hier gewohnt.


Er wollte schon loslaufen, als ihm einfiel, dass Ran doch einen Schlüssel besaß. Deshalb wartete er auf ein weiteres klingeln. Dieses blieb allerdings aus. Statt dessen fiel die Tür aus dem Schloss und öffnete sich eine Spalt breit. Sie wurde vorsichtig von jemandem weiter geöffnet, der anscheinend nicht damit gerechnet hatte, dass sein klingeln bereits die Tür öffnen würde.
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