Fanfic: Ein Freund des Feindes und meine größte Hilfe (Vollständig2)
doch rauswerfen.
Er stellte sich genau vor, wie er vor Ran steht und ihr das erklärt. *Ran, das ist mein Haus und ich werfe Kyuu-kun jetzt raus.* Witzig. Und was tut er dann gegen ihre Schneidewut? Sie wollte ihn doch in Streifen schneiden ....
So langsam hatte er mehr Angst vor Ran’s Wutausbrüchen, als vor den Leuten, die er suchte.
Aber, ob sie wirklich so reagieren würde, wusste er absolut nicht. Sie könnte genauso gut mit Niagarafällen vor ihm stehen und sich nur noch ausheulen.
Block 3
Sie hatte Kookyuu auf einen Stuhl gesetzt und sich selbst mit einem Kamm bewaffnet. Den hatte noch einmal kurz abgewaschen, bevor sie zu Kookyuu zurückkehrte. Conan erinnerte sich, dass sie sich dieses Zimmer mal ausgesucht hatte, weil sie dort ein eigenes, kleines Waschbecken hatte. Warum sie das damals so dringend brauchte, wusste er nicht mehr. Er wusste nur noch, dass sie sich riesig gefreut hatte, als Yosaku ihr erlaubte, das Zimmer benutzen zu dürfen. Er hatte es ihr später sogar als richtiges Zimmer ausgebaut. Dieses Zimmer wurde seitdem nur noch von Ran bewohnt. Nicht mal Shinichi’s Großeltern konnten mehr dort hinein. Wie das Zimmer seiner Schwester. Nur, dass diese selten Zuhause war.
***
Teil 17 Irgendwann
Block 1
Kookyuu sah auf dem Stuhl vor Ran so verloren aus. Er wusste wahrscheinlich absolut nicht, was er um diese Uhrzeit dort zu suchen hatte. Nachdem Ran den Stuhl anders gedreht hatte, schloss er die Augen und bewegte sich nicht mehr. Ran zog dann immer wieder den Kamm durch seine dunklen Haare, so dass seine Frisur völlig verändert wurde. Der lange Pony, der ihm immer im Gesicht hing, kämmte sie teilweise nach hinten, damit er nicht mehr ganz so lang war. Dafür nahm sie einige der hinteren Strähnen und kämmte sie nach vorn. Seinen Seitenscheitel machte sie ganz weg und formte ihn zu einem einfachen Punktscheitel um.
Nachdem sie das getan hatte, legte sie den Kamm wieder weg. Zu dumm, dass Kookyuu seit dem Dreh mit dem Rücken zu Conan saß. So konnte er kaum erkennen, welche Frisur sie ihm gemacht hatte. Aber sicher irgend etwas ausgefallenes. Kookyuu ließ das alles über sich ergehen. Er wehrte sich nicht. Schien ihn nicht zu stören. Ob er schon wieder schlief?
Würde ihn jedenfalls nicht wundern. Laut Kookyuu hatte die Nacht sonst immer nur fünf Stunden. Wie sollte er denn da zur Ruhe kommen? Die Hälfte davon braucht er ja schon, um wieder einigermaßen wach zu werden. Ob er am Tage in seiner Freizeit manchmal schlief? Das wäre zumindest möglich.
Man, worüber er schon wieder so alles nachdachte. Kookyuu sah nie so aus, als würde er ständig über etwas nachdenken. Aber Conan tat das, was Heiji ihm schon oft genug erzählt hatte.
Block 2
Sie nahm eine Cremeschachtel von ihrem Schrank und wollte Kookyuu etwas das Gesicht cremen. Doch dieser hielt sie zurück. Er griff nach ihrem Arm und stand auf. Ran wollte sich losreißen, aber nahm sie in den Arm und hielt sie fest.
"Hör auf, dich so zu quälen. Sag doch einfach, was du fühlst und dir wünschst.".
Conan wurde wieder hellhörig. Argh, such dir eine eigene Freundin! Was soll das heißen Sag es einfach? Wenn sie Probleme hatte, hat sie sich doch immer an Conan gewandt. Tat sie das jetzt nicht mehr? Sag was, Ran!
Sie sah normal aus. Doch plötzlich veränderte sich ihr Gesicht und die Tränen stiegen ihr wieder in die Augen. Sie klammerte sich mit aller Kraft an die Kleidung Kookyuus. Riss fast an ihr und ließ ihren Gefühlen freien Lauf. Sie weinte sich richtig aus und klang völlig verzweifelt.
In dem Moment drehte sich Kookyuu zu Conan um, sah ihn direkt an. Dieser erschrak. Diese Frisur, dieses Aussehen. Mit dem Kamm hatte sie ihm die Frisur gemacht, die sie von Shinichi kannte. Die gleiche, ganz exakt. Fast ein Jahr war es her, dass er verschwand und sie erinnerte sich trotzdem so genau daran, wie er seine Haare trug.
"Ich will doch nur, dass er zurückkommt!".
Block 3
Die Beine eng an den Körper gezogen, die Arme darum geschlungen und den Kopf tief darin vergraben, saß er völlig Regungslos vor der Haustür im Schnee. Beobachtete, wie der Schnee, auf dem er saß, mehr und mehr von seinen eigenen Tränen durchnässt wurde. Wie sehr hatte er sich manchmal gewünscht, sie würde genau das sagen und ihm endlich klarmachen, wie sehr er ihr fehlte. Er hatte so lange darauf gewartet, dass er nicht mehr daran gedacht hatte, wie schwer es ihn selbst treffen könnte.
Er fühlte sich völlig allein gelassen und einsam. Der kalte Wind, der um ihn herum wehte, stellte perfekt dar, wie kalt es ihm auch ohne Wintertemperaturen war.
Er war seit seinem Verschwinden immer an ihrer Seite gewesen, hatte sie nie allein gelassen und trotzdem vermisste er sie mindestens so sehr, wie sie ihn. Er würde ihr so gern alles erzählen, würde ihr so gern klarmachen, was er wirklich dachte. Er hatte ihr versprochen, sofort zurückzukommen, wenn er seinen Fall gelöst hatte. Doch jetzt dauerte es bereits fast ein Jahr. Wie lange würde er noch durchhalten, ohne ihrem traurigen Blick zu verfallen? Wie lange würde er aushalten, sie so sehr zu quälen? Wann würde sein eigener Wille zusammenbrechen und sie noch mehr schocken, als er es jetzt schon tun würde?
***
Teil 18 Nein
Block 1
Er fror. Es war so kalt. Wo war er da nur?
Blinzelnd sah er in die dicken Schneeflocken, die vor im niederfielen. Immer noch und schon wieder. Immer noch saß er zusammengekauert auf der Türschwelle. Schon wieder war er am verzweifeln. Immer noch konnte er nicht zurück zu ihr. Schon wieder wollte er alles erzählen und konnte es nicht. Immer noch und schon wieder.
Doch jetzt konnte er sich nicht mehr halten. Völlig durchgefroren stand er zitternd auf. Wieder stand er frierend vor seiner eigenen Haustür, musste hinauf sehen und konnte die Klinke nicht erreichen. Doch klingeln traute er sich nicht. Ran stand sicher noch unter dem Einfluss der letzten Nacht. Sie würde verrückt werden, wenn sie sähe, dass es Conan auch noch schlecht geht. Shinichi konnte sie nicht erreichen, wusste nicht, wie es ihm ging und Conan konnte sie nicht halten, wusste nicht, wann sie ihn verabschieden muss.
Er atmete schwer aus und ein, bevor er um das Haus schlich und hoffte, ein anderer als Ran, würde ihn bemerken. Glück, das konnte er mal wieder gebrauchen. Genau. Er blieb stehen und sah zu einem der offenen Fenster hinauf.
Es musste mindestens 6.30 Uhr sein, denn die Wirkung des Saftes hatte aufgehört. Er war wieder der kleine Conan, den Ran kennen und lieben gelernt hatte.
Block 2
Woah! Hier war es aber warm. Lag sicher daran, dass er so lange im Kalten gesessen hatte. Sein Körper hatte sich daran gewohnt und ihm kam das bisschen jetzt sehr warm vor. Er sah sich um. Die Heizung war auch aufgedreht. Wenigstens konnte er sich so aufwärmen. Sicher ging es ihm gleich besser.
Er lugte vorsichtig um die Türecke, in der Hoffnung, niemanden zu sehen. Da war auch niemand. Man, noch mehr Glück und er konnte es für den Rest des Jahres vergessen, noch mal Glück zu haben. Aber noch mal wird ja sicher nicht so ein Durcheinander um ihn herum passieren. Er würde es also eigentlich gar nicht brauchen.
Da weder im Zimmer noch im Flur irgend jemand zu sehen war, setzte er sich gegen die Heizung um sich aufzuwärmen. Kaum hatte er sich mehr oder weniger gemütlich gesetzt, hörte er, wie jemand an der Zimmertür vorbeilief. Er lauschte dem Schritt, versuchte zu erkennen, wer es sein könnte. Es klang schon wieder nach Heiji. Die hörten sich alle gleich an. Oder Heiji klang anders.
Als die Person vorbei war, stand er leise auf und sah durch die Tür, der Person hinterher. Ach, genau. Kookyuu. Um die Zeit? Ach ja, ein Hausmädchen macht ja auch Frühstück. Irgendwie interessant einen Jungen oder eher einen Mann ständig und mit soviel Ehrgeiz in der Küche zu sehen und ihn nicht einmal davon abhalten zu können. Lag das bei ihm daran, dass er in der Organisation war und deshalb nur selten etwas ordentliches zu essen bekam.
Innerhalb der Küche war er schon in vollem Gange. Seine Haare hatte er wieder in ihren Normalzustand versetzt. Jetzt sah er zwar noch immer Shinichi ähnlich, aber er hatte wenigstens nicht mehr die gleiche Frisur.
Conan konnte sich selbst nicht halten und musste ihm wieder helfen.
"Danke Kleiner. Sie musste sich ja in dich verlieben.".
Block 3
Kookyuu drehte sich zu ihm, wollte ihm danken, erkannte dann aber, wie schlecht es Conan eigentlich ging. Sofort unterbrach er seine Arbeit und holte eine Decke, in die er Conan einwickelte. Nun saß er schon das zweite mal in der kurzen Zeit völlig durchgefroren mit einer Decke irgendwo herum. Kookyuu hatte ihm gleich noch etwas warmes zu trinken gegeben. Diesmal aber nicht den Saft, den er vorher bekommen hatte. Nur ein normaler Tee. Kookyuu wollte Conan später noch erzählen, wo die Packung mit dem Saft stand.
Kookyuu hatte dem Saft den Geschmack von Holunderbeeren gegeben, deshalb schmeckte er so gut. Aber er meinte, dass er warm noch besser wäre.
Beide sahen auf, als sie ein Klopfen hörten. Das war an der Küchentür. Heiji war aufgestanden und hatte die beiden Reden gehört. Neugierig, wie er war, musste er natürlich vorbeischauen. Conan wollte ihn schon wieder vergraulen, aber Kookyuu drückte ihm einen Stapel Teller in den Arm und wies ihn an, das in die Bibliothek zu bringen. Dort hätte er mehr Platz, als in der Küche. Offenbar hatte Kookyuu erkannt, dass es Conan schon wieder gut ging. Sonst hätte er das nicht getan.
Aber das stimmte. Die Küche war wirklich nicht besonders groß für vier