Fanfic: Der Besucher

Chapter: Offenbarungen

Cal wurde von Ran in das Gästezimmer der Moris gebracht, das eine Etage über dem Büro der Detektei, in der Wohnung der Moris, lag. Kaum hatte sie versucht, ihn vorsichtig auf die Couch gleiten zu lassen, stürzte dieser einfach so drauf, und blieb, leicht dämlich lachend, liegen.
„Danke, Ran.", lallte er, schloss die Augen und war im nächsten Moment auch schon eingeschlafen.
Ran nickte, verließ das Gästezimmer und die Wohnung, weil sie ja noch von Kommissar Megure verhört werden musste.
Kaum hatte Ran das Zimmer verlassen, öffnete sich, wie von Geisterhand das Fenster. Ein Mann, ebenfalls anfang-mitte zwanzig, schlich sich durch das Fenster hinein, der weiße Zylinder war sein Markenzeichen, genau wie das Monokel, und sah sich, mit einem leicht arroganten grinsen um.
„Interessante Einrichtung.", murmelte er vor sich hin, ging zu einem Tisch, hob ein Foto von Kogoro, Ran und Eri, Rans Mutter, an und betrachtete das dort abgebildete Familienidyll. Dann fiel sein Blick auf den Schlafenden Jugendlichen. Er ging auf ihn zu, leise wie der Wind und stand in wenigen Augenblicken sehr nahe vor der Provisorischen Lagerstätte Cals.
Ohne die Augen zu öffnen, sagte Cal: „Hallo, Kaito."
Kaito KID war erst überrascht, aber relativ schnell besann er sich wieder, und ließ sich am Anderen Ende des Zimmers auf einem Stuhl nieder.
Cal richtete sich auf: „So, die Weichen sind gestellt. Die Männer in Schwarz, sowie Ran, Kogoro und der kleine Conan haben von Shinichis Tod erfahren und sind nun auf der Suche nach seinem Nachlass."
„Ja. Professor Agasa wird ihr erstes Ziel sein, deswegen werde ich sie dort in seiner Maskerade erwarten, und schön aus dem Nähkästchen plaudern, damit unsere Falle zuschnappen kann."
Cal Nickte: „Und damit beginnt unser großer Vernichtungsschlag gegen die Organisation."
Nun war es an Kaito zu nicken. Und wieder, leise wie der Wind, drehte er sich um, verkleidete sich schnell als Polizist und verließ das Gebäude, vollkommen ungerührt von dem großen Aufgebot.
Kaum hatte Kaito das Zimmer verlassen, ließ Cal ein Handy aufschnappen. Er gab eine Telefonnummer ein, wartete bis am Anderen Ende eine Frauenstimme den Anruf entgegen nahm und sagte: „Hier Whiskey. Die Falle ist gestellt. Die Moris, Edogawa und KID sind uns auf den Leim gegangen."

Zur selben Zeit wussten Ran, Kogoro und Conan nichts von den dramatischen Ereignissen, die sich nur wenige Meter über ihren Köpfen abspielten.
„Nun, dann wollen wir doch noch mal die Ereignisse aufrollen.", setzte Inspektor Megure an, „Sie sagten ein Mann, der sich Calvin Cat nennt, ist plötzlich in ihrem Büro aufgetaucht. Dann hat er gesagt, das Shinichi tot sei, wofür wir bisher noch keine Beweise haben. Und in dem Moment wird Ihr Büro von einem Maschinengewehr unter Feuer genommen."
„Die haben mein ganzes, schönes Büro kaputt gemacht." Kogoro war fassungslos.
Conan verzog eine Grimasse. „Die Versicherung zahlt das. Ausserdem geht es um wichtigeres, Alter Schluckspecht.", dachte er sich.
Conan setzte einen Fuß vor die Tür und wäre beinahe mit einem Polizisten zusammengerempelt.
Was war denn das? Dieser Polizist erinnerte ihn an jemanden. An wen nur? Dann fiel es ihm ein. Der Neue. Der Besucher. Calvin Cat.
Er eilte hoch, in die Wohnung, öffnete die Tür zum Gästezimmer, spürte hinter sich eine Bewegung und…

In der Detektei hörte man, wie etwas aufschlug, und wie ein Fenster zersprang.
Automatisch warf man einen Blick zum Fenster, an dem gerade ein Schemen vorbei flog.
„Das darf doch nicht wahrsein!", schrie Kogoro, und er, sowie Ran eilten nach Oben, von wo das Geräusch des Aufschlages zu hören gewesen war.
Inspektor Megure, sowie Takagi und Miwako rannten nach unten. Dort war allerdings niemand.
Conan lag am Boden, neben seinem Kopf ein Baseballschläger.
„Oh mein Gott. CONAN!", schrie Ran, rannte zu ihm und schüttelte ihn. Er reagierte nicht.
„Conan, komm zu Dir.", flehte Ran. Kogoro stand neben ihr, das Gesicht deutlich zur Fassung gezwungen. Auch er machte sich Sorgen um den „Nervenzwerg" wie er ihn manchmal nannte. Okay, es war kein großes Geheimnis, das Conan ihn mit seiner Neunmalklugen Tour ziemlich nervte, aber jetzt wirkte Conan auf ihn einfach wie ein unschuldiges Kind. Also ging er neben Ran in die Knie und tastete nach Conans Puls.
„Er lebt noch.", stellte er Fest, dann, als Ran den Kopf stützend in die Hand nahm, fiel ihr auf, das dort eine große Beule vorhanden war.
Nachdem man diesen Schock verwunden hatte, legte Ran Conan in ihr Bett, deckte ihn zu und gab ihm einen sanften Kuss auf die Stirn. Dann setzte sie sich neben ihn und wartete bis er wieder aufwachte.

Cal war nicht mehr zu sehen, aber dafür konnte man ganz deutlich sehen, das jemand den Jungen mitgenommen hatte. Ein Taschentuch lag neben der provisorischen Lagerstätte des Jungen. Kogoro ging hin, schnüffelte kurz dran…
„Chloroform. Jemand hat Cal betäubt, dann Conan niedergeschlagen und ist dann aus dem Fenster geflohen."

Zur selben zeit fuhr ein Zug in den Bahnhof von Beika ein. So kein besonderes Ereignis, aber in hinsicht darauf, wer diesem Zug entstieg, wandelte sich das Gewöhnliche zum Besonderen. Zwei überdurchschnittlich unkorrekt gebundene Schuhe waren das erste, was von ihm den Bahnhof betrat. Das Käppi, das er aufhatte, und das seine unordentliche Frisur noch mehr zerstrubbelte, war sein Markenzeichen. Und letzen endes betrat seine Begleitung den Bahnhof, sah sich um und sagte, mit Osaka-Akzent: „Unser Bahnhof is’ sauberer."
Heijii Hattori und Kazuha Toyama waren angekommen.

Der schwarze LTD mit dem Kennzeichen MiB 555 hielt an der Teimuzu-Road und der neue Passagier stieg zu.
Bloodymary, die Fahrerin, eine attraktive Frau Ende 20, warf einen Blick in den Rückspiegel und fuhr los.
„Also, Whiskey, soweit alles in Ordnung?"
Whiskey nickte.
Er sah überkorrekt aus. Ordentlich nach hinten gekämmtes Haar, ein Brusttuch, eine Kravatte überordentlich gebunden: „Natürlich, ich habe die vier auf eine falsche Fährte gelockt."

Heijii stand an einem Münzsprecher des Beika-Bahnhofs und wählte die Nummer der Detektei Mori.
„Hier Mori.", erklang Kogoros mürrische Stimme am anderen Ende.
„Hier Hattori. Könntet ihr uns bitte vom Beika-Bahnhof abholen?"
Kogoro schien am anderen Ende der Leitung erstmal nachdenken zu müssen, wer jetzt Hattori war, zumindest deutete die Lange Pause, die folgte, darauf hin. Dann fragte Kogoro: „Wer ist uns?"
„Ich, Heijii und Kazuha."
Kogoro antwortete: „Natürlich. Seid Ihr wegen der Trauerfeier hier?"
„Trauerfeier?", fragte Heijii.
Dann fiel sein Blick auf eine Ausgabe der Tokio-Times, die in dem kleinen Bahnhofskiosk, das ihm schräg gegenüber stand, im Schaufenster klebte. Die Schlagzeile lautete: „Bekannter Schülerdetektiv fällt Mordanschlag zum Opfer." Und darunter, in Klein: „Ging Kudo bei seinem letzten Fall zu weit?"
„Ich seh schon.", murmelte Heijii, teilnahmslos, hörte, wie betäubt, wie Kogoro mitteilte, das er ihn und Kazuha abholen würde, murmelte noch ein „Okay." in den Hörer, ging zum Kiosk und kaufte die Zeitung.
Er las.

Am nächsten Morgen auf dem Beika-Friedhof…
Ran, Conan, Kogoro, Heijii und Kazuha waren anwesend, genau wie Inspektor Megure und alles was bei der Polizei Rang und Namen hatte. Der Sarg Shinichis wurde zu seiner Bestimmungsstätte gebracht, einem Grab, den ein Grabstein mit den Worten „Shinichi Kudo. Treuer Freund und Kollege im Kampf für die Gerechtigkeit." zierte.
Durch Conans Kopf hallte folgender Gedanke: Was für ein Blödsinn. Ich lebe. Ich bin Shinichi Kudo. Ich bin nicht tot.
Doch gerade als der Pfarrer die Worte „Wir haben uns heute versammelt um Shinichi Kudo die letzte Ehre zu erweisen" gesprochen hatte, hörte man drei Schläge aus dem Sarg. Weitere Drei Schläge später hatte der Deckel einen Sprung und 4 Schläge weiter hatte sich eine Faust aus dem Sarg gebohrt. Der Deckel flog auf als jemand dagegen trat und sich aprupt aufrichtete.
Ran, Conan und Kogoro standen erstarrt da.
Und der Jugendliche, der aus dem Sarg kam, sah sie an, als wüsste er nicht, was es an der Tatsache, das er einfach so aus dem Sarg spazierte, ungewöhnliches gäbe.
Ran sah den Jugendlichen an, fiel ihm um den Hals: „Mein Shinichi."
Conans Gedanke: Ich bin nicht tot, aber vielleicht geklont?
Doch dieser hob abwehrend die Hand. „Hey."
Ran stutzte. Diese Stimme gehörte gar nicht Shinichi.
Dieser Eindruck festigte sich auch in Conan.
Und er bestätigte sich, als Shinichi an seinen Hals griff, und eine Maske abzog. Darunter kam ein Jugendlicher zum Vorschein, der Conan, Ran und Kogoro sehr bekannt vorkam.
„Raus damit, Cal, warum verkleidest du dich als Shinichi?"
Cal sah Ran verwundert an: „Kennen wir uns?"
Doch er machte keinerlei Anstalten, Rans Antwort abzuwarten, denn er lief so schnell er konnte, vom Friedhofsgelände.
Search
Profile
Guest
Style