Fanfic: Der Besucher

müde."

"Werde ich machen. Die Nacht war lang und der Morgen hat uns etwas überrascht.", murmelte Cal ertappt.

"Na siehst du. Ich melde mich morgen oder so. Schlaf gut."

Als sie das Handy im Rucksack versenkte, legten sich von hinten zwei kräftige in schwarzen Stoff gehüllte Arme um ihre Schultern. "Dein Freund?", flüsterte ihr Tanzpartner in ihr Ohr.

"Mein Kollege." Sie machte sich energisch los. "Trotzdem kein Grund zudringlich zu werden."

"Entschuldige bitte. Ich habe was zu trinken bestellt." Er deutete zur Bar, wo der Wirt zwei Gläser auf die Theke stellte. "Erweist du mir die Ehre?"

Sie lächelte. "Na gut. Aber nur das eine Glas und dann gehe ich. Es ist spät."

Sie nippte an ihrem Glas.

"Nein, nein. So geht das nicht. So etwas trinkt man in einem Zug."

Sie sah ihn an. Er sah so ganz in schwarz sehr gut aus. Aber irgendwas machte ihn... Er hatte ein lauernde Ausstrahlung. Nein, sicher kein Typ, dem Julie ihre Telefonnummer geben würde. Aber für den Abend wer er eine nette Abwechslung.

"Na komm. Ex und hopp, so trinkt man das."

Sie tat ihm den Gefallen, prostete ihm zu und kippte sich das Zeug hinter.

Es brannte in der Kehle. "Whow... das heizt ein.", japste sie nach Luft schnappend. "Aber ich muss jetzt gehen." Sie stand auf, sofort überkam sie ein Schwindelgefühl. Sie musste sich festhalten.

"Oh je... das wollte ich nicht. Offenbar bist du diesen Mix nicht gewöhnt. Ich bringe dich besser nach Hause, einverstanden? In diesem Zustand kann ich dich doch auf keinen Fall allein durch Berlin lassen.", beschloss ihr Tanzpartner prompt und hielt sie fest.

"Louis, schreibs an. Ich bringe die junge Dame nach Hause.", rief er dem Barkeeper zu und führte sie nach draußen auf den Parkplatz.

"Ich kann allein gehen.", protestierte Julie. Allerdings bezweifelte sie ihre Worte selbst, da die ihn festhalten musste um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Ihr war mittlerweile speiübel und alles drehte sich. Was war das nur für ein Zeug gewesen? Sie hatte doch sonst noch nie so auf Alkohol reagiert. Vor allem nicht auf ein einziges Glas, denn mehr hatte sie nicht getrunken.

Er führte sie zu einem schwarzen Fahrzeug, ließ sie hinten einsteigen und schnallte sie an.

Von plötzlicher Müdigkeit überrollt, lehnte sie sich gegen die Scheibe. Er steig vorn ein. Julie schloß die Augen.

Der Typ in schwarz warf einen prüfenden Blick auf sie, dann zückte er ein Handy.

"Monsieur Pasletrais? Auftrag ausgeführt. Ich bin unterwegs.", sagte er.

Julie wollte die Augen aufreissen, aber ihre Lider fühlten sich bleischwer an. Doch im Kopf war plötzlich alles glasklar. `Verdammt, das war eine Falle. Wie konnte ich nur so blöd sein?`, dachte sie noch, ehe sie ganz in eine bleierne Dunkelheit abdriftete.
Search
Profile
Guest
Style