Fanfic: Ein Tag Alltag

schneller.

„Warum willst du denn jetzt schon gehen?“

„Lass mich lieber los, oder ich schreie!“

„Und wen sollte das stören?“

Der mann boxte Sanji in die Magengegend.

„Lass mich gehen!“

„Oh, was ist denn das, du rauchst doch nicht etwa schon? Tztztz... in deinem Alter!“

Der Mann nahm die Zigarettenpackung von Boden auf, die Sanji aus der tasche gefallen war, und warf sie seinen Freunden zu.

„Hey! Gib sie her, das sind meine!“

„Rauchen ist ungesund, Kleiner!“

„Trinken auch!“

Dafür kassierte Sanji schon wieder einen Schlag.

Der Kerl beließ es nicht bei einem einzigen. Er schlug Sanji ins gesicht und schubste ihn auf den Boden.“Und Kleiner? Was willst du jetzt tun? Zu deiner mami laufen? Oder hast du keine, du kleiner Strassenkriecher? Oh, das tut mir aber leid!“

Das tat weh. Es tat furchtbar weh, mehr noch, als die Schläge.

Sanji biss die Zähne zusammen und blinzelte fest. Dann sah er wieder zu dem Mann auf.

Dessen Freunde gröhlten. „Mach ihn alle, Hook!“

Hook trat Sanji gegen das Schienbein.

Sanji japste vor Schmerz auf.

Der Mann hörte nicht auf. Er trat Sanji gegen die Rippen und schlug ihm ins Gesicht.

Sanji versuchte sich zu wehren, aner 12 gegen 22 Jahre?

Er hatte keine Chance. Irgendwann schrie er.

So laut er konnte. Er wusste, dass er sich dafür noch mehr Prügel einfangen würde, aber wenigstens würden die Leute in ihren Wohnungen aufmerksam.

Im zweiten Stock des Hauses, vor dem Sanji verprügelt wurde, ging ein Licht an.

Einen Moment konnte Sanji eine Person oben am Fenster sehen.

Rettung! Endlich jemand, der etwas tat!



Sanji öffnete die Augen. Er hatte sie einfach zu gemacht. Er hatte nichts mehr getan, sich werde gewehrt, noch geschrien. Die Frau am Fenster hatte ihm ja auf vorbildliche Weise gezeigt, dass es nichts brachte.

Die Männer waren weg.

Sanji setzte sich auf und weinte.

Er hatte Schmerzen. Aber das war es nicht, dass ihn so schrecklich fühlen ließ.

Er fühlte sich verraten. Wieso hatten denn die Leute nichts getan?

Er wusste genau, dass sie ihn gehört hatten und er wusste auch, dass sie wussten, dass er verprügelt worden war.

Sie hatten es sehr wohl begriffen. Aber jeder für sich in seiner Wohnung hatte wohl gehofft, dass jemand anderes eingreifen würde. Und jeder einzelne in seiner Wohnung war zu feige, es selbst zu tun.

Es war ihnen nicht wichtig genug gewesen, einem 12 jährigen Strassenkind zu helfen, schließlich waren da 5 Männer gewesen.

Niemand glaubte, etwas ausrichten zu können gegen sie, und nun, da es vorbei war, redete es sich jeder ein, damit er kein schlechtes Gewissen hatte.

Und so hatten sie Sanji im Stich gelassen. Sie kannten ihn sowieso nicht.

Sanji fühlte sich, als hätte nicht nur der Mann, sondern die ganze Stadt auf ihm herumgetrampelt. Er war enttäuscht und fühlte sich so einsam, wie er sich noch nie gefühlt hatte.

Nochnichteinmal jetzt kamen sie. Sie wollten ihn vergessen.

Sanji schluchzte. Seine Zigaretten waren weg, seine Wollmütze lag in der Gosse.

Sein Haar war zerzaust und er hatte unzählige Schürfwunden.

Immer noch unter geräuschvollen Tränen stand er auf.

Und dann schrie er, was er fühlte:

„Ihr Schweine!“ Keine Reaktion von den Leuten.

Habt ein schlechtes Gewissen, ja, hofft nur, dass ich schnell verschwinde, damit ihr nicht mehr an mich denken müsst! Verzweifelt hob Sanji die dreckige Mütze auf und grub seine Finger in die feuchte Wolle.

„IHR SCHWEINE!“ Sein Schrei hallte noch durch die nächsten Strassen. Sanji senkte das Gesicht und lief zurück zu seinem zu Hause.

Vor dem Karton ließ er sich auf die Knie fallen. Er krallte sich in die dreckige Erde und legte die Stirn auf den Boden.

Er weinte leise vor sich hin.



Er kam lange nicht mehr aus seiner Hütte heraus.

Er versteckte sich vor sich selbst, vor der Welt und vor seinem Leben.

Der Morgen graute schon, als er einschlief, das von Tränen nasse Gesicht auf den Knieen.

Bald würde er wieder aufstehen. Er würde am Kanalufer entlangwandern und nach gegenständen suchen.

Er würde in der Stadt die Mülleimer durchwühlen und vor den menschen davonlaufen.

Und er würde versuchen, ein weiteres Kapitel in seinem Leben zu vergessen. Eines, dass nur einige Stunden gedauert hatte, und doch in ihm einiges Verändert hatte. Nun war er nur noch verbitterter als vorher, und sein Hass war größer als zuvor. Er hasste die Männer, die Menschen in der Stadt, die Frau hinter dem Fenster, er hasste seine Hütte, seine Kleidung und sein Leben. Er hasste jede einzelne Sekunde seines erbärmlichen Alltags.

Und trotzdem würde er aus seiner Hütte kommen und weitermachen.

Und dann würde wieder ein tag anbrechen, ein Tag, wie jeder andere.

Das war Sanjis Alltag. Und das sollte auch immer sein Alltag sein.



* * *



Eine kleine Geschichte, um die Welt da draußen wachzurütteln. Ich hoffe, trotz der dunklen Gedanken, die Ich in diese Fanfiction verarbeitet habe, mochtet ihr sie.

Ich habe mir wirklich Mühe gegeben, sie so realistisch wie möglich zu schreiben.

Sagt mir büddebüdde, was ihr davon haltet und ob ihr diese Fanfiction besser fandet als andere von mir!

Danke fürs Lesen!

Ich hoffe, ich kriege viele Kommis!

Und ihr kennt ja die Kommiregelung, die ihr leider wiedermal beachten müsst!

Wenn ihr da grade nicht in der Stimmung zu seid kopiert einfach das Kommi vor euch in euer Kommentar und schreibt da drunter ode dadrüber eure eigene meinung! Thx!



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